Szenariosammlung (PSI)

Aus Philo Wiki
Version vom 29. April 2009, 10:35 Uhr von Anna (Diskussion | Beiträge) (Arbeitsgruppe: Qualitätsmanagement bei Wächtern: Motivation)
Wechseln zu:Navigation, Suche

<root> <div class='right_side_navigation' style='width:156px;position:fixed;bottom:50px;background-color:#efefef;border-color:#bbbbbb;border-width:1pt;border-style:solid;padding:1px 2px;font-size:8pt;text-align:center;filter:alpha(opacity=90);-moz-opacity: 0.9;opacity: 0.9;'> Navigation (PSI)<br> Hauptseite (alt)<br> Hauptseite (Endspurt)<br> recent changes<br> Alle Seiten

Development<br> Endspurt<br> Dev-Talk<br> ChangeLog<br> Repository<br> Global Mindset V4<br /> Szenariosammlung<br /> Projekt-Präsentation

</div><ignore><includeonly></ignore><ignore></includeonly></ignore></root> Hier werden einzelne Szenarien als Bestandteile unserer IF entwickelt. Grundlage dafür sind die Big-Picture-Überlegungen, die aus der Block-Session von 03.04.2009 hervorgehen, in der wir den groben Rahmen unserer IF diskutiert und festgelegt haben. --Andyk 19:57, 3. Apr. 2009 (UTC)

Arbeitsgruppe: Eugenik

Personen: HÄNDLER, ZIMMERMANN, SCHUSTER, WÄCHTER.


Ein Händler kommt in Platos Staat. Er schlendert durch den Markt und kehrt dann bei einem Zimmermann ein, der am Straßenrand seine Werkstatt hat.

Szene 1

HÄNDLER: Zimmermann, ich will einen schönen Tisch bei dir kaufen. Kannst du mir einen solchen bieten?
ZIMMERMANN: Bei uns gibt es keine Tische. Ich muss also erst einen anfertigen. Bis wann brauchst du ihn?
HÄNDLER: Zu Mittag würde ich ihn abholen kommen. Doch sag mir, habt ihr wirklich keine Tische in eurer Stadt?
ZIMMERMANN: Nein, wozu sollen wir Tische brauchen? Doch sogleich werde ich mich an die Arbeit machen, damit er zu Mittag fertig sei.
HÄNDLER: Tische braucht man doch! Wie soll man sonst auf edle Weise speisen und zusammensitzen?
ZIMMERMANN: Es ziemt sich nicht, Tische vollzuladen mit Speisen und Getränk, sich den Bauch vollzuschlagen mit allerlei Köstlichkeiten und was übrigbleibt hernach wegzuwerfen. Und dann, ermüdet von dem Mahl, zur Arbeit nicht zu taugen. Mäßige Kost nur, von der Hand in den Mund, kräftigt Körper und Seele.
HÄNDLER (erzürnt): Willst du mir etwa einen Vorwurf daraus machen, dass ich auf Tischen speise, als ob es hieße, ein zügelloses Leben zu führen?!
ZIMMERMANN: Zügellos, und viel schlimmer noch: ungesund. Und wer nicht gesund und bei Kräften ist, der ist zu nichts nutze.
HÄNDLER: Na warte! Fünf Tische sollst du mir machen statt einem! Wir werden sehen, wie leistungsstark du bist mit deiner mäßigen Kost!
ZIMMERMANN: Ich bin ein tüchtiger Zimmermann. Du sollst deine fünf Tische haben.

Szene 2: Es ist Mittag. Der Händler kommt in die Werkstatt des Zimmermanns zurück. Dieser ist total erschöpft, denn er hat noch nie zuvor Tische angefertigt. Vier davon hat er fertig gestellt, und auch Stühle dazu. Gerade nimmt er Maß für den fünften.

HÄNDLER: Da bin ich wieder. Und ich sehe, dass deine Tüchtigkeit bewiesen ist. Drei Tische schon hätten mich davon überzeugt.
ZIMMERMANN steht auf, atmet schwer, hustet, stürzt und bleibt erschöpft liegen.
HÄNDLER: Beim Zeus! Mir scheint, es war dir doch zu viel! Es wird besser sein, ich hole einen Arzt.
ZIMMERMANN (stöhnt): Einen Arzt brauche ich nicht. Gestern schon war mir, als wäre ich krank am Leibe. Doch nun hindert mich diese Schwäche gar an meinem Werke. Wenn ich nicht von selbst wieder zu Kräften komme, so ist es nicht schade um mich.


HANDLUNGSOPTIONEN:
I. Der Händler eilt zum Schuster nebenan und bittet ihn um Rat, wie er vorgehen soll.
II. Der Händler versucht, einen Arzt ausfindig zu machen und ihn zum Zimmermann zu führen.

Option I

Der Händler eilt in die Werkstatt des Schusters. Dieser empfängt ihn freundlich.

HÄNDLER: Schuster, ich brauche deinen Rat!
SCHUSTER: Stets zu Diensten, mein Freund. Welche Schuhgröße hast du?
HÄNDLER: Ich will keine Schuhe. So hör doch, der Zimmermann ist krank! Und er will keinen Arzt kommen lassen! Doch ich sage, er sollte sich behandeln lassen, denn gar schlimm sah mir sein Zustand aus. Ein Umschlag muss ihm gemacht werden.
SCHUSTER: Wenn ein Zimmermann krank ist, so lässt er es sich wohl gefallen, ein Mittel vom Arzt herunterzuschlucken, um die Krankheit wegzuspeien, oder sich von unten reinigen zu lassen, oder auch Brennen und Schneiden, um sie loszuwerden. Wenn ihm aber einer eine kleinliche Lebensordnung vorschreiben wollte, ihm Umschläge um den Kopf legen und was dergleichen mehr ist, so sagt er gewiss bald genug, er habe keine Zeit, krank zu sein, und es helfe ihm auch nicht zu leben, wenn er immer auf die Krankheit achthaben und sein vorliegendes Geschäft vernachlässigen solle.
HÄNDLER: Ganz recht, so in etwa sprach er zu mir.
SCHUSTER: Wenn er gesund wird, lebt er in seinem Geschäft weiter fort, wenn aber der Körper es nicht ertragen kann, so stirbt er eben und ist aller Händel ledig.

Der Händler ist empört über diese Rede. Er verlässt die Werkstatt des Schusters und eilt auf die Straße. (geht weiter zu Option II)

Option II

Der Händler eilt auf die Straße, um einen Arzt zu suchen. Zwischen den Marktständen findet er einen Wächter, an den er das Wort richtet.

HÄNDLER: Sag mir, Wächter, wo finde ich einen Arzt?
WÄCHTER: Wozu brauchst du einen Arzt? Bist du etwa krank? Du scheinst mir sehr verwirrt und aufgebracht.
HÄNDLER: Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Es eilt. Nun weise mir doch den Weg zum Arzt!
WÄCHTER: Es ist wohl besser, wenn ich ein Auge auf dich habe. Solltest du nicht bald zur Vernunft kommen, so will ich dich mit meinem Dolch daran hindern, Unruhe zu verbreiten und Unheil zu stiften (packt den Händler am Oberarm). HÄNDLER: (erschrickt, schreit angstvoll auf): So höre doch! Ich bin bei Sinnen, nur brauche ich einen Arzt für den Zimmermann!
WÄCHTER: Was ist mit dem Zimmermann? Und was hat ein Narr wie du mit ihm zu schaffen?
HÄNDLER: Ich habe Tische bei ihm bestellt. Doch die Arbeit war ihm zu schwer. Nun liegt er am Boden seiner Werkstatt und ringt nach Luft.
WÄCHTER: Tische? Hat er tatsächlich Tische für dich gemacht? Dein Wahnsinn hat ihn angesteckt! Nun ist er also krank, weil er die Tische gemacht hat.
HÄNDLER: Völlig erschöpft, ja.
WÄCHTER: So ist es die Strafe der Götter für seine Unzucht. Es wird sich zeigen, ob sie ihm vergeben.
HÄNDLER: Er braucht doch nur rasch einen Arzt, damit er ihm einen Umschlag macht! Dann wird er gesund werden.
WÄCHTER (stößt den Händler von sich): Schweig! Du Jammerlappen! Nimm deine Tische und verschwinde aus dieser Stadt, bevor ich dich aufspieße! Hier haben wir keine Verwendung für Schwächlinge wie dich!

Der Händler flieht verängstigt aus der Stadt.


von Arif Aslan und Helga Sinn

Der Text vereinigt viele interessante Aspekte. Worüber man allerdings noch nachdenken könnte, ist die Auswahlmöglichkeit. Wenn man an eine solche Aufgabe herangeht, muß man sich immer fragen, wie fundamental die Auswahl ist, d.h. wie groß der Unterschied zwischen den beiden Alternativen ist. Mir fallen jetzt zwei Fragen ein, um an diese Sache heranzugehen: a) Worin unterscheiden sich die Auswirkungen der beiden Handlungen? und b) Worin unterscheiden sich die Maximen, nach denen die Handlungen gewählt werden? Wobei zu a) anzumerken ist, daß die Spielerin die Auswirkungen antizipieren können muß, oder sie kann keine informierte Entscheidung treffen. Das wiederum bedeutet, die Gesetze zu verstehen, nach denen die Welt aufgebaut ist. Zu b) ist zu sagen, daß wir es hier tatsächlich mit einer interessanten Unterscheidung zu tun haben: In einem Fall wendet sich der Händler an einen Laien in der Nähe, im anderen sucht er nach einem Experten, und um einen zu finden, ruft er die Staatsgewalt um Hilfe. In diesem Fall haben wir also die Wahl zwischen Nachbarschaftshilfe und Sozialstaat. --H.A.L. 09:03, 28. Apr. 2009 (UTC)

Arbeitsgruppe: Kreativer Ausdruck

Arbeitsgruppe: Frauen- und Eigentumsteilung

Arbeitsgruppe: Qualitätsmanagement bei Wächtern

Textmaterial: Anstößiges im Platontext_(PSI)

Formulierungen Politeia

  • daß uns die Wächter, von aller sonstigen Dienstleistung befreit, ganz vollkommene Diener der Unabhängigkeit des Staates sein müssen
  • tapfere, besonnene, fromme, freie Männer
  • das Unfreie aber dürfen sie weder tun noch nachzuahmen geschickt sein, ebensowenig sonst etwas Schimpfliches
  • nicht gestatten, als Männer eine Frau nachzuahmen, eine junge oder eine ältere, die auf ihren Mann schmäht oder Göttern gegenüber streitet
  • daß es einen solchen Mann in unserem Staat nicht gebe und nicht geben dürfe, und wir werden ihn in einen anderen Staat schicken, nachdem wir Salbe über sein Haupt gegossen und es mit Wolle bekränzt haben
  • das Bild der guten Sitte in ihren Dichtungen darzustellen oder überhaupt nicht bei uns zu dichten
  • Künstler suchen, die mit schöner Begabung die Natur des Schönen und Anständigen aufzuspüren imstande sind, damit die Jünglinge, wie an gesundem Orte wohnend, Nutzen aus allem ziehen
  • einem Luftzug ähnlich, der aus heilsamen Gegenden Gesundheit bringt und schon von Kindheit auf unvermerkt sie zur Ähnlichkeit, Freundschaft und Übereinstimmung mit dem Schönen treibt
  • der Gott, der euch formte, hat denen, welche zu regieren geschickt sind, bei ihrem Werden Gold beigemischt, und deswegen haben sie vorzüglichen Wert
  • eine Wissenschaft, die nicht über irgend welches Einzelne in dem Staate berät, sondern über ihn selbst im Ganzen, in welcher Weise er am besten mit sich selbst und mit den andern Staaten verkehren würde ... die der Bewachung, und bei diesen Regierenden da, die wir soeben vollkommene Wächter genannt haben

Formulierungen Gorgias

  • ...Schmeichelei. Diese Bestrebung nun scheint mir viele andere Teile zu haben, wovon einer auch die Kochkunst ist, welche für eine Kunst zwar gehalten wird, wie aber meine Rede lautet, keine Kunst ist, sondern nur eine Übung und Fertigkeit. Von derselben nun betrachte ich als einen Teil auch die Redekunst, und die Putzkunst, und die Sophistik: vier Teile für vier Gegenstände.
  • In die Heilkunst nun verkleidet sich die Kochkunst, und stellt sich an zu wissen, welches die besten Speisen sind für den Leib, so daß wenn vor Kindern oder auch vor Männern, die so unverständig wären als die Kinder, ein Arzt und ein Koch sich um den Vorzug streiten sollten, wer von beiden sich auf heilsame und schädliche Speisen verstände, der Arzt oder der Koch, könnte der Arzt Hungers sterben.
  • ...Schmeichelei... weil es das Angenehme zu treffen sucht ohne das Beste. Eine Kunst aber leugne ich, daß es sei; sondern nur eine Übung, weil sie keine Einsicht hat von dem was sie anwendet, was es wohl seiner Natur nach ist, und also den Grund von einem jeden nicht anzugeben weiß; ich aber kann nichts Kunst nennen, was eine unverständige Sache ist.
  • Nicht wahr, der rechtschaffene Mann, der um des Besten willen sagt was er sagt, der wird doch nicht in den Tag hinein reden, sondern etwas bestimmtes vor Augen habend ... nicht auf Geratewohl zugreifend jedesmal etwas neues an ihr Werk anlegen, sondern damit jedem das, was er ausarbeitet, eine gewisse bestimmte Gestalt bekomme.
  • Wie wenn du die Maler ansehn willst, die Baumeister, die Schiffbauer, alle andere Arbeiter welche du willst, so bringt jeder jedes, was er hinzubringt, an eine bestimmte Stelle, und zwingt jedes, sich zu dem Andern zu fügen, und ihm angemessen zu sein, bis er das ganze Werk wohlgeordnet und ausgestattet mit Schönheit dargestellt hat.
  • So diese Künstler, und so auch jene andern, von denen wir eben sprachen, die es mit dem Leibe zu tun haben, die Arzte und die Turnmeister, bringen doch so den Leib zu Ordnung und Anstand. Nehmen wir an, daß es sich so verhalte oder nicht? ... Ein Hauswesen also, in welchem Ordnung und Anstand anzutreffen ist, das wäre ein vollkommenes, in welchem aber Unordnung, das ein schlechtes?

Formulierungen "Qualität in der Lehre"

  • Neugierde wecken, selbsst forschend tätig werden, Schwierigkeiten der Forschung erfahrbar machen, richtige Fragen stellen, Studienanfängerinnen sind Suchende, Diskurse schärfen, von Anfang an in kleine Forschungseinheiten, Kompetenzerwerb in der Orientierungsphase beginnen
  • Diskussion zu Forscherinnenprofil und Fakultätsprofil, Forschungsprofil als Wettbewerbsfaktor, Förderung von Studierfähigkeit und Abstraktionsfähigkeit durch Wissenschaft, Gefahr in Berufsausbildung: Finanzierung des Forschungsprofils vs. längerfristiges Curriculum
  • Argumentationen, Kompetenz; Analyse und Synthese, wissenschaftlicher Habitus, metafachliche Kompetenzen, Aktualisierungskompetenz, Umgang mit Informationsquellen, nicht nur Wissensrepertoire, Innovation, Kreativität; Hinterfragen, Verbindung von Fachlichem und Softskills; lernen, Fragen zu stellen,
  • klare Informationsstrukturen erforderlich, Popularisierung des Studienangebots, Erreichbarkeit internationaler Studierender
  • inhaltliche und organisatorische Effizienz, Raum für Diskurs geben, schrittweiser Kompetenzaufbau, gegenseitige Verbindlichkeit, Erwartungen klären
  • anerkannt für unsere Lehre auf allen Stufen lebenslangen Lernens und für unsere Forschung in ausgewählten Gebieten großer gesellschaftlicher Relevanz, in dem sich Menschen ihren Fähigkeiten entsprechend zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten entwickeln, Studierende gewinnen, die ihre Begabungen und ihre Leistungsfähigkeit nicht nur für ihren persönlichen Erfolg, sondern auch gesellschaftlich verantwortungsvoll einsetzen
  • Verbindung wissenschaftliche Ausbildung – Persönlichkeitsbildung ("Fordern und fördern") – Praxisbezogenheit • Integrative (interdisziplinäre) Managementlehre • Frühe Prüfung auf der Grundlage eines hohen Anspruchsniveaus selbstorganisiertes Lernen im Team + neue Medien Kontextstudium: Handlungs-, Reflexions-, Kulturelle Kompetenz •
  • Straffe, klar strukturierte Studienorganisation, Selektionseffekt, Valide Selektionskriterien in Prüfungspraxis? (Memorieren vs. Problemlösekompetenz – hidden agenda: Durchhaltevermögen, Widerstandsfähigkeit, Belastbarkeit …), Persönlichkeitsförderung ausbaufähig, Lehrkompetenzen der Lehrenden heterogen, Gefahr des "studentischen Dreikampfs" (sammeln – abladen – vergessen); Erledigungsdenken; Blick für Zusammenhänge zu schwach • Formatives Assessment nur partiell
  • Zielperspektive: Arbeit an der Förderung von überfachlichen Kompetenzen Soziale Kompetenzen Leadership Selbstreflexion Selbstverantwortung, Persönlicher Coach für ein Jahr Workshops & Seminare zu Kernthemen Studienreise Assessment-Tag
  • Qualität von Studienprogrammen, Systematische Lehrveranstaltungsevaluation, Angebot Prüfungs(vor)check, Follow-up, insb. bei Problemmustern: Studentische Fokusgruppen Critical Friend, Ansatz Informelle Einwirkung mit Kaskade, Veranstaltungscheck als Studierendenprojekt, Externe Peer-Reviews der Programme (alle 4-5 Jahre), Anreize für selbstgesteuerte Weiterentwicklung der Programme (Indikatorenkonzept, Leuchtturmkonzept)


Motivation

Die Wächter Platons sind sorgfältig ausgebildet. Die Aufmerksamkeit gilt ihrer möglichst hochwertigen Erziehung mit klaren Zielvorgaben und weitreichenden sozialen Folgen. Die Kriterien sind hervorragende Motivation für anspruchsvolle Leitungspositionen unter starkem Selektionsdruck. Ausgeprägtes Verantwortungsbewußtsein erfordert eine staatsdienliche Grundeinstellung. Heute nennt man das Exzellenz.

Damit entsteht eine zwiespältige Situation. Der Forderungskatalog der "Exzellenzinitiative" Platons etabliert eine starke Hierarchie, basierend auf asketisch begründeten Machtansprüchen. Das erregt Widerspruch und erinnert an jene käuflichen Herrschafttechnologien, die Plato in seiner Kritik der Sophisten selber vorbringt. Andererseits ist Platons Idealvorstellung durch die Sophismuskritik gegangen. Sie plädiert für Vernunft und (im Pronzip) Gleichberechtigung.

Diese Zwiespältigkeit kann man auch in der gegenwärtigen Bildungsdiskussion finden.

Das Workshop "Qualität in der Lehre" hat mit einer modernen Strategie zur Gruppenarbeit Posters produziert, in denen die Beiträge der Teilnehmerinnen zu Themen wie "forschungsgeleitete Lehre" und "Studieneingangsphase" gesammelt und dargestellt wurden. Sie wirken gleichzeitig legitim und phrasenhaft. Diese Debatte scheint von akademischen Idealen und zweitens von Effizienzdenken geprägt zu sein. Die höchste platonische Bildungsstufe verkörpert Weisheit und Erfolg.

In der platonischen Tradition laufen Aufstieg zur vernünftigen Selbst- und Weltgestaltung und Herrschaftsanspruch parallel. Das sollte man in einem Szenario darstellen. Günstig wäre vielleicht, Sokrates einzuführen, der auf dem Markt einen Philosophen-König trifft und auf bewährte Art ausfragt. Vielleicht auch eine "Bürgerversammlung", in der er unangenehm auffällt. Dabei könnte herauskommen, dass sich die Herrscher einerseits die sokratisch-platonische Systematik angeeignet haben, dass sie aber zweitens selbst zur sophistischen Verkürzung tendiert. Das würde das Problem in die sokratische Aporie zurückführen. --anna 09:35, 29. Apr. 2009 (UTC)


Bild0016.jpg Bild0017.jpg Bild0018.jpg


Bild0019.jpg Bild0021.jpg Bild0022.jpg
Bild0023.jpg Bild0024.jpg Bild0025.jpg
Bild0026.jpg Bild0027.jpg Bild0028.jpg


Qas1.jpg Qas3.gif


Qas4.jpg Qas5.gif