Robin Attfield: The Ethics of the Global Environment

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a) The Ethics of the Global Environment – Part III „Global Justice and Global Citizenship“


Das Buch The Ethics of the Global Environment ist 1999 in der Reihe der Edinburgh Studies in World Ethics im Verlag der Edinburgh University Press erschienen. Wie in allen Büchern dieser Reihe zu verschiedenen Aspekten angewandter Ethik in einem weltweiten Blickwinkel, wird auch hier von dem Autor Robin Attfield eine „kosmopolitische Sicht“ („cosmopolitan view“) vertreten. Das bedeutet ganz allgemein, dass davon ausgegangen wird, dass die Welt ein als ein großes Ganzes zu denkendes Territorium darstellt, in dem einzelne Individuen, aber auch Regierungen und Unternehmen eine gewisse Verantwortung anderen in anderen Teilen der Welt gegenüber haben.

Die Themen, mit denen sich diese Reihe beschäftigt, umschließen demnach internationale Beziehungen, internationale Entwicklung, und schließlich, in dem hier behandelten Buch, die Umwelt. Sowohl der Autor des Buches, Robin Attfield, als auch der Herausgeber der gesamten Reihe, Nigel Dower, unterrichten an Philosophieinstituten in Großbritannien (Cardiff University und University of Aberdeen). Robin Attfield war in den späten 1980ern zudem maßgeblich an der Gründung des „Cardiff Centre for Applied Ethics“ beteiligt, und hat bereits einige Publikationen im Bereich der Umweltethik zu verzeichnen.

Gemäß den Zielsetzungen der gesamten Reihe geht es in diesem Buch um eine systematische Darstellung der Themen und Probleme einer globalen Ethik im speziellen Bereich der Umwelt und globaler Umweltprobleme. Dementsprechend legt der erste Teil des Buches – „Concepts, Theories and Values“ – den Grundstock für die folgenden Diskussionen. Grundbegriffe wie „Natur“ und „Umwelt“ werden problematisiert und konkretisiert, drei verschiedene prinzipielle Herangehensweisen an Ethik (Realismus, Kommunitarismus, Kosmopolitismus) werden unterschieden; die Auffassung, dass die Erde den Menschen anvertraut wurde wird diskutiert, und schließlich werden diese Überlegungen anhand von drastischen Szenarien vom Aussterben der Menschen nochmals verdeutlicht. Interessant ist, dass es nicht bei einer sachlichen Darlegung der Pros und Contras der unterschiedlichen Positionen bleibt, sondern dass vom Autor (ebenfalls im Sinne der gesamten Reihe) dezidiert Stellung bezogen wird. So soll das Konzept einer globalen Umwelt genauso verteidigt werden wie die Auffassung, dass die Erde den Menschen anvertraut wurde (unabhängig von religiösen Hintergründen). All dies geschieht, wie bereits erwähnt, aus Sicht des Kosmopolitismus, wobei im Konkreten ein „biocentric consequentialism“ vertreten wird.

Teil zwei – „Applications and Issues“ – widmet sich der Anwendung der zuvor erarbeiteten Grundbegriffe und –positionen auf Themen der globalen Umwelt. Das Kyoto-Protokoll, die weltweite Verknappung natürlicher Ressourcen, und das Leitkonzept der nachhaltigen Entwicklung finden darin ebenso Platz wie Armuts- und Bevölkerungsprobleme sowie die Erhaltung der Artenvielfalt.

Teil drei – „Global Justice and Global Citizenship“ – setzt das bisher Besprochene auf das weltweite Zusammenwirken der Menschen um. Dabei werden Konzepte für so zentrale Begriffe wie globale Gerechtigkeit, intergenerationale Gerechtigkeit (im Zusammenhang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit), globale Zivilgesellschaft und „global citizenship“ erarbeitet. Es geht also darum wie eine gerechte Weltordnung, die an prominenter Stelle den gerechten Umgang mit der Umwelt inkludieren muss, zustande kommen kann: wie sie definiert wird, und welche Rolle sowohl die Regierungen und internationalen Institutionen, als auch das einzelne Individuum in ihrer Umsetzung spielt.

Eine genaue Auseinandersetzung mit den drei Kapiteln dieses letzten Teils soll dann in Form eines Essays am Ende des Semesters erfolgen.

Nora Kirchmayr, 3. November 2008


Robin Attfield, The Ethics of the Global Environment, (Edinburgh, Edinburgh University Press, 1999), (Part III, Global Justice and Global Citizenship), S. 155-208.