9 Gesundheitliche Gefahren des Fernsehens

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9 Gesundheitliche Gefahren des Fernsehens

Ungefilterter und übermäßiger Fernsehkonsum bewirkt also bei Kindern deutliche Verhaltensänderungen. Aber auch organische Schädigungen sind die Folge, und eine der schlimmsten davon für vielsehende Kinder ist die Fettleibigkeit (Adipositas). Stundenlanges Sitzen vor dem Fernsehgerät, verbunden mit dem Verzehr unkontrollierter Mengen von Süßigkeiten oder Kartoffelchips, muss zwangsläufig zu gesundheitlichen Schäden führen. Bewegungsmangel und falsche Ernährung machen Kinder dick und münden im Erwachsenenalter häufig in Diabetes, Kreislauf- und Organerkrankungen. (http://www.dgsl.de/InternSic/Spitzer/NHKEd0502TVdick.pdf 18. Mai 2008 09:40)


Eine Studie hat ergeben, dass Kinder, die mehr als vier Stunden täglich fernsehen, ein dreimal so hohes Risiko haben, fettleibig zu werden, wie Kinder, die nur ein bis zwei Stunden am Tag fernsehen. (http://bildungsklick.de/a/22131/zu-viel-fernsehen-macht-dick/ 18. Mai 2008 09:30)

Weitere Studien belegen den direkten Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Fettleibigkeit unabhängig von der sozialen Schicht der Eltern. Die auftretenden Schäden lassen sich auf drei Faktoren zurückführen:

1) Stundenlanges Fernsehen macht bewegungsträge; die Kinder entziehen sich jeder körperlichen Aktivität. Draußen zu spielen, Fahrrad zu fahren, mit anderen Kindern etwas zu unternehmen wird zunehmend als langweilig (und anstrengend!) empfunden.

2) Fernsehen hat einen schlechten Einfluss auf die Ernährungs- und Essgewohnheiten. Damit sind nicht nur die Fressorgien während des Fernsehens gemeint, sondern auch die allgemeine Einstellung zur Nahrungsaufnahme. Gründe dafür finden Wissenschaftler vor allem darin, dass die von Schauspielern dargestellten Personen kaum normal essen, wohl aber immer zu Alkohol und Zigaretten greifen und damit zu einem negativen Vorbild werden. Großen negativen Einfluss hat auch die Werbung, die in einprägsamen und für Kinder leichtverständlichen Spots angeblich „kalorienarme“ und „gesunde“ Naschereien oder Fertiggerichte anpreist.

3) Währen des Fernsehens ist der Energieverbrauch, verglichen mit anderen Tätigkeiten, am geringsten. Kinder, die wie gefesselt stundenlang vor dem Fernsehgerät sitzen, verbrauchen wenig oder fast gar keine Energie. Da sie aber in Form von fetten Chips, Schokolade und Zucker dauernd hochgradige Energieträger zu sich nehmen, baut sich im Körper massives Fettgewebe auf, das Kind wird dick (fettleibig).

Interessant ist ein Vergleich der durch Fettleibigkeit hervorgerufenen Todesraten in China, den USA und Deutschland. China, das dichtest besiedelte Land der Erde, wies in der Anzahl von fettleibigen Kindern bis zum Beginn dieses Jahrhunderts keine Besonderheiten auf. Chinesische Kinder trieben viel Sport und waren begeisterte Radfahrer. Im Jahr 1997 sahen noch weniger als ein Prozent davon länger als vier Stunden täglich fern. 1985 gab es in 100 Haushalten etwa 17,2 Fernsehgeräte. Vierzehn Jahre später weist die Statistik bereits 111,6 Fernsehgeräte für 100 Haushalte aus.

Daraus ließ sich im Jahre 2000 ein signifikanter Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Fettleibigkeit erkennen. Vielsehende Kinder litten unter für ihr Alter deutlich zu große Body-Maß-Indexe. Dies bedeutet ein hohes Risiko, frühzeitig an Herzinfarkt oder vergleichbaren Kreislaufschäden zu sterben. Chinesische Wissenschaftler warnen eindringlich vor dieser gefährlichen Entwicklung.

In den Vereinigten Staaten sterben jährlich 68.000 Menschen an den Folgen ihrer Fettleibigkeit. Im Straßenverkehr kommen „nur“ 20.000 Menschen im Jahr ums Leben. Solche Zahlen liegen für Deutschland zwar nicht vor, legt man aber die Bevölkerungszahlen beider Länder (USA 280 Millionen Einwohner, Deutschland 85 Millionen Einwohner) einer Hochrechnung zugrunde, ergibt sich die erschreckende Tatsache, dass in Deutschland jährlich 120.000 Menschen an Fettleibigkeit sterben. Wie viele Fälle davon auf falsches Fernsehverhalten im Kindesalter zurückzuführen sind, ist ein noch lange nicht abgeschlossenes Forschungsthema. (http://www.dgsl.de/InternSic/Spitzer/NHKEd0502TVdick.pdf 18. Mai 2008 09:40)