8 Unbedenkliche Kindersendungen?

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8 Unbedenkliche Kindersendungen?

Aggressives Verhalten ist jedoch nicht primär auf das Fernsehen zurückzuführen. Meist entsteht es als Folge von Verunsicherungen und Frustrationen in der Familie, in der Schule oder im Bekanntenkreis. Das Fernsehen kann Aggressivität aber verstärken. Auf dem Bildschirm werden meist nur Brutalitäten als einzige Form der Konfliktlösung vorgeführt, die dem ohnehin nicht gesprächsstarken Kind plausibel erscheinen und nach Möglichkeit zur Lösung der eigenen Probleme übernommen werden.

Die Gefahren des Fernsehens für die kindliche Persönlichkeit reichen über die Gewaltfilme hinaus, weiter, als man zu denken geneigt ist. Normale Nachrichtensendungen mit Bildberichten über lokale oder weltweite Katastrophen, Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten, Umweltzerstörungen, wie Überschwemmungen, Sturmfluten, Wirbelstürme, Erdbeben, und all das untermalt mit Bildern von leidenden Menschen, vor allem von Kindern, können zu unheilvollen und ängstigenden Reaktionen führen. Besonders intensiv werden diese Schicksale von jenen Kindern empfunden, die selbst einmal in einer Opferrolle waren, indem sie etwa einen Autounfall miterleben mussten.

Tiersendungen gelten im allgemeinen als pädagogisch wertvoll, aber selbst diese „harmlosen“ Filme werden in ihrer Wirkung von vielen Eltern und Programm-Machern unterschätzt. Kinder verstehen die Grausamkeit der Natur nicht, sie leiden mit den Tieren und empfinden bedrohliche Situationen viel intensiver als Erwachsene. Sogar Spielfilme mit Tieren als Hauptdarsteller (Lassie, Flipper...) können in Kindern ungelöste Spannungen wecken und Unruhe hervorrufen.

Nicht einmal bei als „Kindersendung“ angekündigten Programmen kann davon ausgegangen werden, dass diese Filme von Kindern unbedenklich angesehen werden dürfen. Nicht selten werden im Kind Ängste und Sorgen geweckt, mit denen es selbst nicht fertig werden kann. Grundsätzlich sollten alle Filme von Kindern ferngehalten werden, die mit Lichteffekten und Schattenspielen Spannung erzeugen wollen, wo Geister, Vampire, Hexen, Monster und andere übernatürliche Wesen vorkommen und die durch laute Musik und Geräusche, wie etwa Schüsse, Explosionen, Donner, Geschrei usw. die Aufmerksamkeit der kleinen Zuseher gewinnen wollen. (http://www.bpb.de/methodik/300XR7,0,Was_kann_Kinder_beim_Fernsehen_%E4ngstigen.html 8. Mai 2008 13:47).

Kinder, die mit solchen Gewalttaten überschüttet werden und keine Gelegenheit haben, über das Gesehene mit den Eltern zu sprechen, reagieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie von Kindergärtnerinnen, Lehrern und Ärzten immer wieder bestätigt wird, in Form von Unruhe, Nervosität, Kopfschmerzen, Einschlafstörungen und Schlafstörungen und dem Gefühl der Ungeborgenheit. (Bisciono S. 65 ff.)

Das sind Keimzellen der Aggressivität, und vor allem die Eltern sind aufgefordert, hier gegenzusteuern. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder nicht schutzlos der ungefilterten Masse eines übermächtigen Programmangebotes ausgeliefert werden. Sie haben die Pflicht, zu bestimmen, was ihre Sprösslinge sehen dürfen und was nicht. Gerade im Volksschulalter sind Kinder noch nicht in der Lage, gute Inhalte von schädlichen zu unterscheiden. Die beste Lösung liegt natürlich in der Gemeinsamkeit: Eltern sollen mit ihren Kindern zusammen fernsehen. Viele Inhalte und Zusammenhänge sind auch in manchen kindergerechten Sendungen nicht ganz schlüssig oder logisch. Ein Gespräch mit dem Kind lässt das Gesehene verstehen und ist ein guter Weg, den richtigen Umgang mit dem Medium Fernsehen zu weisen.