Lacan bezieht sich zunächst positiv auf die Gegenübertragung ...

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Während es bei Freud an vielen Stellen so aussieht, als seien Gegenübertragungsphänomene vor allem zu überwinden seien, betont Lacan, dass die Souveränität im Umgang mit affektiven Zuständen, die sich auf Seiten des Analytikers auf AnalysantInnen beziehen, ein Spiegel des Erfolgs der vom Analytiker durchlaufenen eigenen Lehranalyse sei. Je besser analysiert, desto lebbarer werden Empfindungen wie Liebe oder Zurückweisung auf seiten des Analytikers. Was Lacan an der Gegenübertragung mehr und mehr abzulehnen beginnt, ist der unpassende Umgang mit diesen Affekten. Und einen solchen sieht er an vielen Stellen. Außerdem impliziert für ihn später der Ausdruck Gegenübertragung, dass es eine Symmetrie zwischen Analytiker und AnalysantIn gäbe. Eine solche Symmetrie bestreitet er. Beide, Analytiker wie AnalysantIn sind von ihrer Übertragung bestimmt. Und die Übertragung ist nicht symmetrisch.

Vgl. hierzu Evans, Dylan: An Introductory Dictionary of Lacanian Psychoanalysis, Hove and New York: Routledge 1996, 29 f.