Diskussion:Video (LWC)

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Der technische Unterschied zwischen TV-Endgeräten und PC-Monitoren ist doch um einiges größer als im Artikel beschrieben. So ist die Bildschirmauflösung selbst bei den neuesten TV-Geräten deutlich geringer als bei Monitoren. Versuch´ doch einmal, diese Seite auf einem TV-Bildschirm und aus der Distanz des Wohnzimmerfauteuls zu betrachten! Das liegt nicht nur am Bildschirm, sondern auch an der Übertragungsrate: beim TV müssen alle Kanäle (Programme) gleichzeitig üebrtragen werden, die Auswahl erfolgt im Endgerät. Da die Übertragungs-Bandbreite sowohl über Kabel aus auch vom Satelliten (und noch mehr beim terrestrischen Fernsehen) begrenzt ist, stehen derzeit maximal einige hundert Kanäle zur Auswahl. Beim Internet steht schon heute eine theoretisch unbegrenzte Anzahl von Servern (und damit Programmen) zur Verfügung, die Auswahl erfolgt beim Provider. Zum Teilnehmer muss nur das jeweils ausgewählte Signal übertragen werden, was inzwischen über fast jede Telefonleitung, über Kabel und - eingeschränkt - auch über Funksysteme möglich ist.

Erfahrungsgemäß führen Technologiefortschritte zu neuen Anwendungen, neuen Märkten und neuen Normen, also zu Divergenz. Dennoch konvergieren einzelne Komponenten, vor allem an der Benutzungsoberfläche. So hat sich Fenstertechnik und Maus über alle Unterschiede in den Geräten (ausgenommen Mobilephone/PDA) und Betriebssystemen hinweg durchgesetzt. Technische Konvergenz ist hingegen oft nur vorgetäuscht, wenn z.B. in einem Endgerät mehrere Standards implementiert sind (zB Multi-Standard-Mobiltelefone). Dies ist im Bedürfnis der Konsumenten begründet, alle erfolgreichen Dienste von jedem Ort und in jeder Lage in Anspruch nehmen zu können. Welche Funktionen (Dienste) aber erfolgreich werden, lässt sich oft nicht vorhersagen. Marktprognosen hatten noch zu Ende der 1970er Jahre nicht vorhergesehen, dass man in der U-Bahn oder am Klosett telefonieren wird, dass man mit nur 10 noch dazu winzigen Tasten massenweise "Brieflein" schickt (SMS), dass einem eine Stimme zuruft "biegen Sie rechts ab". Wenn aber eine Funktion erfolgreich ist, will man sie überall und nahzu immer zur Verfügung haben. Eine andere Art von Konvergenz zeichnet sich zwischen Verteilmedien (Broadcast), Dialog (Telefon, E-Mail) und interaktiven (Web) Medien ab. Wie im Artikel richtig festgehalten, hat das Internet bereits heute neben seinen ursprünglichen Punkt-zu-Punkt- (E-Mail) und Abruf- (WEB 1.0) Funktionen interaktive (WEB 2.0) und Verteil-Funktionen ("-casts"), während interaktive Möglichkeiten beim Fernsehen (Rückkanal) einstweilen noch ein anderes Medium (Telefon, Internet) benötigen.

Auch wenn man also vermutlich bald einen Großteil der Funktionen über beide Medien wird abwickeln können, gibt es meines Erachtens doch Gründe gegen eine völlige Fusion: erstens die bereits getätigten Investitionen in die jeweilige Infrastruktur, zweitens die unterschiedliche Netz-Struktur, wobei das Radio/TV-Verteilnetz mit seiner endlichen Anzahl an Quellen leichter steuer- und damit kontrollierbar scheint als das hochgradig vermaschte Internet, dessen Missbrauchs- und Manipulationsmöglichkeiten erst im Ansatz bekannt sind (was kommt nach Viren und SPAM?). Außerdem kommen ja laufend neue Funktionen dazu, und wir können sicher sein, dass die jeweiligen Betreiber auf der Suche nach neuen "Killer-applications" sind, also nach Innovationen die alles Bisherige in den SChatten stellen, damit ihre Investitionen nicht überflüssig werden. Kluge Betreiber setzen aber schon jetzt auf beide Pferde. Es gilt wohl auch hier: Prognosen sind umso schwieriger, je eher sie die Zukunft betreffen...

--Hofbauerr 19:19, 27. Sep. 2007 (UTC)