Migrantenkinder und das österreichische Bildungssystem (JsB - Migration)

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Kinder von nach Österreich immigrierten Personen sind überdurchschnittlich hoch in Volks- und. Hauptschulen vertreten, in Sonderschulen und im Polytechnikum. Im Vergleich dazu findet sich nur ein geringer Anteil von Jugendlichen mit nicht deutscher Muttersprache in Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). Beispielsweise traten im Schuljahr 1996/97 62,4% der Migrantenkinder von der Volksschule in die Hauptschule über und nur 37,16% begannen das neue Schuljahr an einer AHS. Im Vergleich dazu traten 77,53% der Kinder mit deutscher Muttersprache von der Volksschule in eine AHS über und nur 22,47% in eine Hauptschule. (Vgl. Wolfgang Gröpel 1999; S.140/141) Vergleicht man die höchste abgeschlossene Schulbildung von Österreichern und ausländischen Staatsbürgern, dann wird deutlich, dass Migranten zu einem drastisch höheren Anteil nur den Pflichtschulabschluss vorweisen können. 1998 hatten beispielsweise nur 19% der Österreicher nicht mehr als dieses Mindestmaß erreicht, aber 54% der in Österreich lebenden Jugoslawen und 79% der Türken im Land. (Vgl. Peter Franz Lenninger 2003; S.103/104) Im Schuljahr 1999/00 waren 13,4% (52.787 Personen) der Schüler in österreichischen Vor- u. Volksschulen Kinder mit nicht deutscher Muttersprache. Bis zum Schuljahr 2005/06 war dieser Anteil auf 18,8% (67.135 Personen) angestiegen. Betrachtet man das Ausmaß der Kinder mit einer anderen Muttersprache als Deutsch an den Hauptschulen in Österreich, dann lässt sich im Schuljahr 1999/00 ein Anteil von 11,9% an der gesamten Schülerzahl feststellen, das sind 31.172 Personen. Im Schuljahr 2005/06 waren es 17.3% (45.799 Personen). Die Sonderschulen weisen einen hohen Anteil von Migrantenkindern, gemessen an den Gesamtzahlen der Schüler auf: 1999/00 waren es 19,9% (2.898 Personen) und im Schuljahr 2005/06 sogar 24,9% (3.248 Personen). Auch in den polytechnischen Schulen ist der Anteil von Jugendlichen mit einer anderen Muttersprache hoch: 11,4% (2.278 Personen) waren es im Schuljahr 1999/00 und 2005/06 waren es 18,8%, was 4.200 Personen ausmacht. An allgemein bildenden höheren Schulen machen Migrantenkinder eine bedeutend geringeren Teil der Gesamtschülerzahl aus. Im Schuljahr 1999/00 waren es nur 7,2% (13.390 Personen) und im Schuljahr 2005/06 waren es 10,9%, das bedeutet 21.961 Personen.

Zusammenfassend kann angemerkt werden, dass im Schuljahr 1999/00 122.481 Personen mit nicht deutscher Muttersprache in österreichischen Schulen unterrichtet wurden, im Schuljahr 2005/06 waren es 169.753. Wenn man den Anteil von Migrantenkindern in den Bundesländern vergleicht, dann wird ersichtlich, dass das Bundesland Burgenland den geringsten Anteil von Kindern mit einer anderen Muttersprache als Deutsch im Schuljahr 2005/06 zu verzeichnen hatte. Darauf folgte Kärnten, Vorarlberg, die Steiermark, Salzburg, Tirol, Niederösterreich, danach Oberösterreich bis hin zu Wien, das Bundesland mit den meisten Migrantenkindern. (Vgl. Informationsblätter des Referats für interkulturelles Lernen 20007; S. 5-24)


Bibliographie

  • BMUKK (Hg.): SchülerInnen mit anderen Erstsprachen als Deutsch. Statistische Übersicht Schuljahre 1998/99 bis 2005/06. Informationsblätter des Referats für interkulturelles Lernen; 8. aktualisierte Auflage; Nr. 2/2007
  • Lenninger, Peter Franz: Lebenslagen von Migranten und Soziale Arbeit in Deutschland, Österreich du der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mannheim, Wien und Zürich.- Freiburg im Breisgau; Lambertus-Verlag, 2003, S.85
  • Gröpel, Wolfgang: Migration und Schullaufbahn. Wissenschaftstheoretischer und praxisorientierter Diskurs inklusive Ausblick zu (Schul)karrieren von Kindern mit ethnischer Minderheit.- Frankfurt am Main; Europäischer Verlang der Wissenschaften, 1999, S. 53)
  • Expertise zur Niederlassung von Ausländern in Österreich – August 2004
http://www.bmi.gv.at/downloadarea/asyl_fremdenwesen/NLV_2004endg.pdf
  • Expertise zur Niederlassung von Ausländern in Österreich – August 2006
http://www.bmi.gv.at/downloadarea/asyl_fremdenwesen/NLV_2006_endg_08_2006.pdf


                                                                 Autorin: Nora Ableitinger (2007)

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