Bildungsindikatoren (TEXT)

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EINLEITUNG

Gestand dieser vorliegen Seite ist die Bildung im Kindes und Jugendalter vor dem Eintreten in die Schule und außerhalb der Schule, sprich in der Freizeit. Wer trägt zu dessen Bildung bei, wer beeinflusst Kinder wie und wodurch usw.. Non-formale und informelle Bildung stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Familie, Peer Groups und Medien sind wesentliche Beeinflussungen für ein Kind und werden daher auch näher beleuchtet. All diese genannten Dinge sind für Kinder zentrale Orte informeller Bildungen. Wie regen die einzelnen „Gruppen“ das Lernverhalten der Kinder an. Bei den 3 Bereichen wird hinsichtlich ihrer Relevanz jedoch nur der Bereich Bildung beleuchtet und umrissen.


FAMILIE

Die Familie als Bildungsort spielt schon von frühester Kindheit auf eine wesentliche und entscheidende Rolle in der Entwicklung eines Kindes. Aber nicht nur die Eltern, auch die Großeltern, die Geschwister und weitere Verwandte sind eines durchaus wichtiges Element. Sie leben dem Kind bestimmte Rollen vor und helfen ihm bei der sozialen und allgemeinen Lebensbewältigung. Gewissermaßen könnte man auch sagen, die lernen dem Kinder „Leben lernen“ vom Säugling auf, bis hin zum nahezu selbstständigen Erwachsenen. Sämtliche Einstellungen und Orientierungen, sowie der Umgang mit Bildungsangeboten und die Wahrnehmung von Peers und Medien werden in der frühern Kindheit von den Eltern stark vorgefiltert. Das nennt man eine indirekte Beeinflussung, die aber nötig ist damit sich die Kinder in ihrem Umfeld orientieren können und lernen Entscheidungen selbst zu treffen. Jedoch ist es auch so, dass die zuvor getroffenen Entscheidungen im gesamten Leben aufrecht bleiben, ob man will oder nicht. Selbst wenn man Neuerfahrungen macht, durchläuft man diese bekannten Bewertungsmuster.


Familie als Bildungsort:

Die Familie ist im Normalfall die erste, die primäre Stufe der Entwicklung. Von ihr ausgehend werden Bildungs- und Lernprozesse der Kinder beeinflusst. Kurz gesagt: „BILDUNG fängt in der Familie an“ Das diese familiären Einflüsse das weiter Leben des Kinder maßgeblich prägen ist uns allen klar und dies ist wissenschaftlich auch mehrfach belegt. Es gibt 4 wesentliche Aspekt die für die Bildungsberichterstattung relevant sind und noch dazu die Familie als Bildungsort hervorheben.

Zur Bedeutung neurobiologischer Erkenntnisse für familiäre Bildungsprozesse

Im Bezug auf die Familie bedeutet dies im Grunde, dass die emotionale Zuwendung und wesentlicher Bedeutung ist und eine besondere Vorraussetzung für die optimale Hirnentwicklung und auch die Sicherheit und das Selbstwertgefühl im spätern Leben werden während dieser Zeit besonders geprägt. Eltern sind für ihre Kinder Vorbilder. Besonders in den ersten 3 Jahren, in denen sie im Grunde nichts anderes kennen vertrauen sie ihren Eltern und lernen aufgrund dessen was ihnen ihre Eltern vorleben Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu werden. Im Kindergarten dann, wenn sie mit anderen Kinder ständig konfrontiert werden, lernen sie ihr bisher gelerntes auch anzuwenden. Zu den so genannten Peer Groups die besonders im Jugendalter von großer Bedeutung sind, komm ich aber später noch ausführlicher zu sprechen.

Familiale Sozialisation und Kompetenzentwicklung

Hier ist zu sagen, dass nicht nur das pädagogische Handeln und die erzieherischen Maßnahmen der Eltern und anderer Personen des sozialen Umfeldes die persönliche Entwicklung des Kindes beeinflussen, sondern dass das Kind auch selbst „Akteur und Gestalter in diesem Prozess “ ist. Dennoch ist es so, dass die Erfahrungen die ein Kind in seiner Familie sammelt die späteren sozialen und geistigen Fähigkeiten beeinflussen.

Familie als Bildungsressource:

2 Pädagogen Coleman und Hoffer haben in umfangenreichen Studien herausgefunden, dass der Schulerfolg der Kinder nicht nur von materiellen Gegebenheiten und von der Bildung der Eltern abhängt, sondern das auch die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, das so genannte „soziale Kapital“ eine bedeutende Rolle spielen. „Coleman bezeichnet daher das soziale Kapital als die Menge der Ressourcen, die in Familienbeziehungen oder in anderen sozialen Organisationen der Gemeinschaft enthalten sind, welche die kognitive und /oder soziale Entwicklung eines Kindes oder Jungendlichen fördern.“

Familie und Platzierung

Die Lebensbedingungen einer Familie sind dennoch die ausschlaggebensten Elemente für den Bildungs- und Berufsweg eines Kindes.

PEERS

„Peer Group bedeutet Gruppe von Gleichaltrigen oder Gruppe von Gleichgestellten. Dieser Fachbegriff aus der Soziologie und Pädagogik geht zurück auf Charles H. Cooley (1864-1929), der das Konzept der Primärgruppen entwickelte. Der Begriff fasst die Beobachtungen zusammen, dass besonders im Kinder- und Jugendalter die Orientierung der Individuen an Gruppenstandards stärker an Menschen ähnlichen Alters als an den eigenen Eltern stattfindet und dass auch später die Ansichten eines Menschen häufig von den Menschen der unmittelbaren Umgebung geprägt werden. Als Peergroup gelten Gruppen mit Mitgliedern ähnlichen Alters, meist auch ähnlicher sozialer Herkunft und gleichen Geschlechts“ Wie schon genannt zählen zu solch einer Gruppe Freunde und Bekannte die gleiche Interessen haben und sich somit eine enge soziale Beziehung entwickelt. Solche sozialen Beziehungen außerhalb des Elternhauses stellen wichtige Lernmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche dar. Es geht auch darum dass sich Jugendliche untereinender austauschen können, über Erfahrungen und Erlebtes sprechen und sich auch gegenseitig unterstützen sei es schulisch oder im außerschulischen Bereich. Vor allem aber sind solche Peers wichtig zu Erlangung der Unabhängigkeit von den Eltern, zur Unterstützung beim Selbstfindungsprozess und Rollenfindung sowie bei der Entwicklung persönlicher Beziehungen.

Bedeutung der Peer Group für Kinder und Jugendliche

Wie schon genannt tragen solchen Gruppen im Kindes- sowie im Jugendalter einen wesentlichen Teil zur Entwicklung bei. Weniger aber im schulischen Bereich. Verstärkt finden solchen Beziehungen während der Freizeit statt. So finden Kinder auch Zugang zu den unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten. Aber auch die Freizeitgestaltung ist für die Entwicklung und den Lernprozess des Kindes von wesentlicher Bedeutung. Auch hier bildet sich das Kind weiter und lernt für Leben quasi. Lernt selbstständig zu handeln, Entscheidungen zu treffen, sich auf anderen einzulassen, andere Meinungen akzeptieren und dergleichen. Freundschaften sind daher für Kinder und für Jugendliche sogar noch stärker lebenswichtig. Sei im im Ablösungsprozess von den Eltern oder einfach zu Erlangung der Selbstständigkeit.


Abb. Zugang zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen

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Quelle: Furtner-Kallmünzer

Bildungsprozesse in der Peer-Group

Lösung der Entwicklungsaufgaben

„Es ist eine Zeit des Übergangs, der Unsicherheit, der Labilität, aber auch der aktiven, Weltzugewandten Umorientierung. Diese Zeit ist auch dadurch gekennzeichnet, dass der Jugendliche in neue Umwelten eintritt, ohne aber die bisherige Umwelt zu verlassen.“ Es gilt gilt hier, den eigenen Interessen und Bedürfnissen Beachtung zu schenken und diese auch mit Hilfe seiner Freunde verwirklichen können. Peers sind für Kinder und Jugendliche unerlässlich. Sie unterstützen sie in ihrer Entwicklung und fördern auch den Bereich der Bildung. Dennoch können sie auch negative Auswirkungen haben und die Entwicklung in eine falsche Richtung lenken, wenn Jugendliche Entscheidungen nur treffen weil sie unter Gruppendruck stehen usw.. „Peers als Risiko und Peers als Chance“ !!!

Entwicklung von Kompetenzen der Selbstorganisation

Kinder lernen in ihrer Freizeit und im Umgang mit gleichaltrigen sich selbst zu organisieren und sich die Zeit richtig einzuteilen. Sie entwickeln Konzentration, Durchhaltevermögen und auch Einigung mit anderen, bzw lernen sie wie man sich einig werden kann. (vergl. Furtner-Kallmünzer, M./Hössl, A./Janke, D./Kellermann, D./Lipski, J.: In der Freizeit für das Leben lernen. Eine Studie zu den Interessen von Schulkindern. München,2002)

MEDIEN

Grundsätzlich gelten Medien im Bereich des Lernens und der Bildung eher als Störfaktoren. Sie haben den negativen Ausgangspunkt, dass sie nur ein verfälschtes Bild de Realität abbilden und wiedergeben. Das man Medien im Zusammenhang mit einem Lernprozess sieht, wurde durch die Sicht verstellt, das Medienrezeption eine passive Aktivität ist. Doch diese Ausfassung hat sich bereits grundlegend geändert. Die Rezipienten gellen nun vielmehr als aktives Mitglied. Sei können selbst entscheiden wann und ob sie Medien konsumieren wollen und wenn ja welche Art von Medien und mit welchen Inhalten. Lernen mit Medien geschieht aber nicht nur durch aktive Rezeption und Verarbeitung von Inhalten, sondern vollzieht sich auch in beispielsweise eigenständigen Produktionen von Kindern und Jugendlichen.

Medien als Teil der Kinder und Jugendkultur

„ Kinder und Jugendliche verfügen heute früher über Möglichkeiten für ein „eigenes Leben““(vgl. Zinnecker 2002). Heute werden Kinder viel mehr den je als eigene Persönlichkeiten wahrgenommen und es wird ihnen mehr zugemutet und auch Verantwortung übergeben. Diese Lebensführung erlernt das Kind in der Familie. Diese lebt ihm vor wie es zu leben und sich in den unterschiedlichsten Situationen zu verhalten hat. Diese Selbstständigkeit sowie der Erwerb an Wissen, ermöglicht es dem Kind/Jugendlichen sein Freizeit besser und abwechslungsreicher zu gestalten, auch im Umgang mit Medien. Dadurch das Medien allgegenwärtig sind, d.h. dadurch dass die Kinder mit den Medien aufwachsen fließen die Medien unweigerlich in das alltägliche Leben, in die Lebensgestaltung mit ein. Grundsätzlich bedeuten Medien heut schon ein eignes Lernumfeld für Kinder. Kinder erlangen ein unheimliches Repertoire an Wissen und Informationen, die ihnen dann im täglichen Leben auch zu gute kommen können. Ein wesentlicher Beitrag für die Bildung kann auch darin gesehen werden, dass der Umgang mit den neuen Medien ein Chance darstellt mit seiner Identität zu experimentiere, genauer herauszufinden was man eigentlich will und wer man ist.


BILDUNG IN KINDERTAGESEINRICHTUNGEN

Rechtliche Lage

Hierzu ist zu sagen, dass in Deutschland die Bildung grundsätzlich erst ab dem Eintreten in die Schule beginnt. Alles was davor oder dann neben der Schule zusätzlich getan wird oder auch nicht, bleibt ganz alleine den Eltern überlassen. Sie allein haben die Aufgabe über ihren Kindern gute Vorbilder zu sein und sie auf „ das Leben“ so quasi vorzubereiten. Erziehung und auch Pflege sind die Pflichten der Eltern. Dieses Gesetz ist auch im Grundgesetz festgelegt. Jedoch ist nicht festgelegt dass sie ihre Kinder bilden sollen. Dazu sind sie laut Gesetzeslage Deutschlands nicht verpflichtet. Da Bildung erst ab dem 6 Lebensjahr mit dem Beginn der Schulpflicht beginnt, haben auch Kindergärten keinen eigenständigen Bildungsauftrag inne. Die Aufgabe von Kindertagesstätten ist es lediglich die Kinder zu betreuen und sie zu versorgen. Bildung gibt es nur ergänzend zu den elterlichen Bildungsbeiträgen, die ja eigentlich laut Gesetz auch nicht dazu verpflichtet wären ihre Kinder zu bilden. Auch ist es so, wie wir alle wissen, dass Kinder ab den 6 Lebensjahren zum Schulbesuch verpflichtet sind. Hingegen der Besuch eines Kindergartens bleibt den Eltern frei überlassen. Kindergärten sind meist mit Kosten verbunden und das ist womöglich auch ein Grund weshalb immer noch ziemlich viele Kinder keinen Kindergarten besuchen. Oder viele Mütter sind ohnehin zu Hause und wollen sich dann einfach die Kosten sparen, und ihr Kind einfach so lange es noch so möglich ist, immer um sich haben. Grundsätzlich wäre es nicht schlecht auch den Besuch eines Kindergartens ab dem 3 Lebensjahr zu verpflichten. Oder zumindest sollte der Bereich der Bildung in Kindergärten mehr gefördert werden.

Anspruch auf einen Kindergartenplatz

Obwohl der Besuch eines Kindergartens nicht verpflichtend ist, hat jedes Kinder einen Anspruch auf einen Platz in einer Tageseinrichtung. Diese Regelung gilt für Kinder ab dem 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Dieser Anspruch ist auch von den Eltern einklagbar. Sprich, bekommt das Kind keinen Platz, so stehen den Eltern rechtliche Möglichkeiten zur Verfügung um den Besuch des Kindergartens einzuklagen. Jedoch kann nur auf einen Halbtagesplatz geklagt werden Denn laut Gesetz muss jedes Kind eine Möglichkeit auf Förderung der Entwicklung und Erziehung haben (vgl. Liegle 2001, Seite 335)

BILDUNGSINDIKATOREN

Anfangs ist dazu zu sagen, dass es keine verbindlichen Bildungsindikatoren für Kindergärten gibt. Um die Kinder aber individuell zu fördern sind einige Verbesserungen und Weiterentwicklungen von Vorteil und somit auch unumgänglich. Vor allem in Kindergärten wo es einen hohen Anteil an Kindern gibt, deren Herkunft nicht Österreich ist, sollte es einen personellen und auch organisatorischen Aufschwung geben. Auch die verstärkte Integration von Behinderten sollte erreicht werden. Kinder sollten schon so früh wie möglich mit den Unterschiedlichkeiten die es in unserer Gesellschaft gibt vertraut gemacht werden und auch lernen damit umzugehen. Im Bezug auf .Kinder mit Migrationshintergrund sollte auch der interkulturelle Aspekt in die Kindergärten miteinfließen und den Tagesablauf der Kinder mitbestimmen. Vor allem ist es auch erforderlich Kinder die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, zu fördern, um ihnen den Einstieg in die Schule dann erheblich zu erleichtern. Setzt man schon früh genug an um diese Schwächen zu kompensieren, so erleben die Kinder eine reibungslosere Einschulung. Wichtig ist aber auch ihre Muttersprache trotzdem immer im Vordergrund stehen zu lassen, und diese nicht abzuwerten. Ein weiterer Indikator zur individuellen Förderung bezieht sich auf die Integration von behinderten Kindern in Kindergärten sowie auch in Schulen. Es muss und sollte genau abgewogen werden, wie viele behinderte Kinder in einer Gruppe mit „gesunden“ Kindern betreut werden können. Es dürfen die Kinder auf keinen Fall mit der Situation überfordert werden und es müssen auch genügend Pädagogen zur Verfügung stehen um ein ausgewogenes Verhältnis herstellen zu können.

Zusammenfassend kann man an dieser Stelle sagen, dass noch Indikatoren entwickelt werden sollen für

  • „die geforderte Verstärkung des interkulturellen Lernen und die Förderung der Mehrsprachigkeit unter der Berücksichtigung der jeweiligen Muttersprache,
  • die Verbesserung der Förderbedingungen für Kindertageseinrichtungen mit hohem Anteil von Kindern aus sozial benachteiligten Familien und
  • die verstärkte Integration von Kindern mit Behinderungen on Regeleinrichtungen“