Benutzer Diskussion:Rebecca r.

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Version vom 19. Oktober 2010, 14:47 Uhr von Rebecca r. (Diskussion | Beiträge) (Neuer Abschnitt Cyberplatonismus)
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Bezugnehmend auf den Wunsch mehr Akademiker hervorzubringen und auf die Einführung des Bachelor Studiums möchte ich sagen, dass die vorgegebenen 6 Semester mehr Auftrieb geben, das Studium in dieser Zeit durchziehen zu wollen. Natürlich ist der Einwand des Kollegen, dass es für Berufstätige aufgrund der vorgegebenen Vorlesungs-/ Übungs-/Seminarzeiten nicht leicht ist, dies auch wirklich zu realisieren, richtig.Aber ursprünglich ist es ja auch für junge Schulabgänger konzipiert. Meine Bedenken beziehen sich darauf, dass es gewünscht wird, dass mehr als 50 % das Studium auch abschliessen sollten. Natürlich ist das erstrebenswert.Das Problem stellt sich jedoch auf dem Arbeitsmarkt. Es gibt sehr viele Studienrichtungen - wo ich glaube, dass auch Philosophie ebenso wie Politikwissenschaften u.ä. dazugehören - , bei denen eine praktische Verwertung im Beruf schwer ist. Auch Architektur ist so ein Beispiel. Durch die technische Entwicklung ( Computer, CAD Programme..)ist die Zahl der Arbeitsplätze sehr eingeschränkt worden und diese entstehen nicht mehr im gleichen Ausmaß wie die Ausbildung erfolgt.Und diese Ausbildung ist meist zu realitätsfremd, ihre Verwendbarkeit in der Praxis ist sehr gering. Denn wenn - um wieder das Architekturstudium heranzuziehen - von Studenten verlangt wird, drei Opernhäuser und zwei Bahnhöfe zu zeichnen, wird das im alltäglichen Berufsleben in Österreich eher selten bis gar nicht verlangt werden. Nur damit wir statistisch mit den Studienabsolventen in den USA oder GB mithalten können, die Erlangung eines akad.Grades zu "vereinfachen" ist vielleicht nicht der richtige Ansatz. Denn wie ist die Auswirkung dessen dann in der Praxis ? Werden alle Absolventen entsprechend ihres Studiums und des damit einhergehenden zeitlichen und geistigen Aufwands Arbeit mit entsprechener Bezahlung finden, die das lange Studium rechtfertigt ? Um ev. 1600.-€ zu verdienen, was eine Putzfrau/ Bedienerin/ Haushaltshilfe bei 40Std/pro Woche schwarz verdient, ohne dafür studiert zu haben ? Nicht zu vergessen, dass die Zahl der Lehrlinge sinkt. Die meisten Handwerksberufe werden von Zuwanderern ausgeübt. Das ist sicher auch ein Gesellschaftsproblem, denn in deren Wertschätzung rangieren diese Berufe nicht eben an höchster Stelle und einem Akademikergrad wird nach wie vor der höchste Wert zugemessen. Wichtig wären eine Wertverschiebung und - im Hinblick auf berufliche Realität- qualitativ bessere Ausbildungsstätten


Zwei Anmerkungen.

  • Ein Professor an der Fakultät für Mathematik hat sich Ende Juli sehr verwundert gezeigt, dass eine relativ große Anzahl Studierender zu dem extra per Unterschriftenliste erhandelten Prüfungstermin erschienen ist. Er hatte nämlich befürchtet, dass nur wenige tatsächlich im Sommer die Motivation finden würden anzutreten. Diese Woche meinte er dazu, es sei eine neue Generation von Studierenden, die sehr bedacht darauf ist, den Bachelor in drei Jahren zu erreichen.
  • Man sollte unterscheiden zwischen den absoluten Absolventenzahlen und dem Prozentsatz der Studienanfänger, die einen Abschluss erreichen werden. In erster Näherung ist für die Arbeitsmarktproblematik die erste Zahl ausschlaggebend. Der niedrige Prozentsatz hingegen ist (zunächst einmal) ein Effizienzproblem der Unis.--Paul Wedrich 19:31, 23. Okt. 2009 (UTC)

Cyberplatonismus

Michael Heims Worte „Cyberspace is Platonism as a working product. The cybernaut seated before us, strapped into sensory-input devices, appears to be, and is indeed lost to this world. Suspended in computer space, the cybernaut leaves the prison of the body and emerges in a world of digital sensation.” Mithilfe technischer  Hilfsmittel ( Brillen, Handschuhe,…) wird man also in eine Welt von Vorstellungen hinein gesaugt, die von Daten induziert wurde. Eine Maschine greift in die Sinnesmechanismen eines Menschen ein,  der dann Sinneswahrnehmungen hat, die keine normalen Sinneswahrnehmungen sind, da sie berechnet wurden.                                                

In einem Artikel aus Science ( science.ORF.at) „Wie man den eigenen Körper verlässt“ wird geschildert, wie sich außerkörperliche Wahrnehmungen künstlich herstellen lassen. Probanden werden mit Hilfe einer Videobrille über die Lage ihres eigenen Körpers getäuscht, woraufhin sich Empfindungen wie sie von Schlaganfallopfern ,Drogenkranken, Epileptikern und bei Nahtoderlebnissen berichtet werden, einstellen. Um den neurobiologischen Grundlagen dieses Phänomens näher zu kommen, verändern die Forscher mit den Mitteln der virtuellen Realität die Selbstwahrnehmung der Probanden, indem eine Videobrille mit zwei Kameras verbunden wurde. Das eine Kamerabild wurde auf das linke Auge, das andere auf das rechte Auge projiziert. Henrik Ehrsson (University College London)richtete die Kameras auf den Rücken der Versuchspersonen, so dass diese sich durch die Brille von hinten sahen. Dann strich er mit einem Stab gleichzeitig über die Brust der Versuchspersonen sowie über die Stelle in der Luft unterhalb der Videokameras, an der sich die Brust des virtuellen Körpers befinden müsste. Nach zwei Minuten dieser Stimulation berichteten die Probanden, dass sie das Gefühl hätten, hinter ihrem physischen Körper zu sitzen und sich von dort aus zu beobachten. In einem weiteren Experiment stellte Ehrsson fest, dass die Probanden auch auf virtuelle Schmerzen mit einer messbaren körperlichen Reaktion reagierten. Daraus folgt, dass die Augen und was sie sehen besonders wichtig für die Selbstwahrnehmung sind. Ehrsson: “ Unser Selbst befindet sich dort, wo unsere Augen sind.“