Diskussion:Augenblick (ZuK)

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Es ist mir ein Rätsel, wie man im Falle Newman, von Augenblicklichkeit im Colour-field Painting sprechen kann. Die Erhabenheit der Bilder Newmans kann ich nachvollziehen, aber über die Zeit hier zu sprechen, und davon handelt ein außerordentlich großer Teil des Textes, finde ich einfach seltsam.

Als erstes zurück zur Erhabenheit. Wenn man vor einem Bild Newmans steht, kann man die von Kant voergestellte Erhabenheit die in einer mathematischen Größe besteht, der Größe des Bildes, gut nachempfinden. Riesige Leinwände, die in Farbflächen und Striche eingeteilt sind, stehen in einer wunderbaren Harmonie vor uns. Wir könnten gerne in das Mumok gehen, im obersten Geschoß des Museums hängt ein Bild von Newman, und wir könnten es uns ansehen, und bewundern wie die Größe des Bildes auf uns wirkt.

Wo ist hier aber der Augenblick oder das Augenblickliche? Wie gut immer die Argumentation sein mag, ich sehe das nicht! Es tut mir leid, es gibt für mich Bilder in denen ich es sehen kann. Vielleicht bei Louis Morris. Nicht bei Newman.

Es ist schon toll, dass man über Kunst Kritiken in der gleichen Menge wie Kunstwerke selbst produziert (die Massenproduktion der Kunstkritiken orientiert sich freilich am kapitalistischen Mehrwertgedanken), aber wird manchmal ein Werk von einem redundanten Philosophen nicht einfach überinterpretiert?

Christian Scherschen