Einstiegsbeispiel 3
Wahrheit Erkennen - Wahrheit Schließen
In weiterer Folge unserer Unterscheidungen von Satz w/f und Begriff stimmt mit seinem Gegenstand überein w/f, stießen wir auf die Fragen, die um den Themenkreis Wahrheit erkennen und Wahrheit schließen kursieren.
Die von uns gewählten alltäglichen Einstiegsbeispiele, machten uns klar, dass Wahrheit hier einerseits mit der Berechtigung zu tun hat Schlussprozesse fortzuführen (W - schließen), wie auch mit potentiellen Entsprechungen von etwas mit der Wirklichkeit (W - Erkennen).
Um diese Doppelheit noch klarer an einem Beispiel zu skizzieren, diskutierten wir folgendes Beispiel:
Bsp.: Jemand möchte eine Eintrittskarte für eine bestimmte Theatervorstellung. Er geht zur Kartenverkaufsstelle, um das gewünschte Ticket zu kaufen.
1) Wahrheit Schließen:
Die Dame an der Kassa teilt dem Interessenten mit, dass es keine Karten mehr gäbe, da die Vorstellung ausverkauft sei. Wenn es also keine Karten mehr gibt, dann schließen wir daraus (bzw. folgt daraus), dass der nächstfolgende Interessent, die gleiche Auskunft von der Kartenverkäuferin erhält, wie der Mann zuvor. Verkauft die Dame jedoch eine Karte an den nächsten Mann in der Reihe, können wir annehmen, dass diese nicht die Wahrheit gesagt hat, oder sie hat nicht verstanden, was es heißt, dass es keine Karten mehr gibt.
2) Wahrheit Erkennen:
Der andere Fall ist, dass die Kartenverkäuferin mir ein Stück Papier verkauft, und ich wissen muss, bzw. überprüfen kann, ob es sich um eine echte Eintrittskarte handelt, oder um eine gefälschte. Die Dimension des Normativen rückt hier jedenfalls klar in den Vordergrund. (Was berechtigt mich zu vermuten, dass es ich um keine gefälschte Karte handelt!?)
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