Benutzer:PW
Lake Louise - "die Reflexion bietet dem Blick dagegen die Wiedergabe eines Originals"
Dieses Bild ist vertikal gespiegelt, sodass das, was die Spiegelung im See vorzugeben scheint, tatsächlich der Originalhimmel ist.
- Interessant an diesem Beispiel sind die verschiedenen Wahrnehmungs- und Sprachstufen.
- in unserer "natürlichen" Wahrnehmung mit ihrer oben-unten-Ordnung und der Vertrautheit mit Spiegelphänomenen sehen wir den oberen Teil des Bildes "als Himmel". Wir würden von dort Wasser schöpfen.
- dementsprechend behaupten wir auch, dass es sich hier um abgebildetes Wasser handelt
- aber zwischen die Normalverarbeitung der Sinnesreize und die Behauptung hat sich eine zweite Schicht eingeschoben. Das Bild ist manipuliert, vertikal gespiegelt
- damit geraten zwei Aussagen in Widerspruch zueinander: darüber, was ich sehe, und darüber, was ich als Überarbeitung meines Sinnesimpulses rekonstruieren kann
- "Was ist nun wirklich? Die Frage verkürzt ein raffiniert ausgetüfteltes Spiel mit dem Sehvermögen. Sie tut so, als ob es eine eindeutige Antwort gäbe, obwohl der Sachverhalt so organisiert ist, dass es sie eben nicht gibt. --anna 06:59, 22. Okt. 2010 (UTC)
Ich habe dieses Bild aus mehreren ausgewählt, weil die "Baumkrone", die (vielleicht nicht in Wirklichkeit aber:) vor Ort ein Strauch direkt am Wasser war, die Symmetrie bricht. Die "Baumkrone" bietet der ersten Deutung des Bildes einen Rahmen. Man kann vielleicht sogar sagen, sie beglaubigt die erste Deutung.
Update: ich habe gerade gesehen, dass das obige Bild nicht, wie behauptet vertikal gespiegelt ist, sondern um 180° gedreht. Jetzt bietet sich ein Vergleich an. Links oben ist das oben schon gezeigte Bild, das gedrehte Original. Rechts oben ist das vertikal gespiegelte Original, links unten das horizontal gespiegelte (= gedreht, vertikal gespiegelt) Original und schließlich rechts unten das Original.