Benutzer Diskussion:Luong/MuDO09

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Version vom 2. November 2009, 10:55 Uhr von Zippora (Diskussion | Beiträge) (Anmerkungen zu den Ausführungen Gerhard Gotz')
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Anmerkungen zu den Ausführungen Gerhard Gotz'

(1) "Nun stellt sich die Frage: Wie wird Philosophie eingestuft? Wir verlassen damit den Pfad der Wissenschaft und gelangen zur subjektiven Beliebigkeit, dies ist ein äußerst unsicheres Gebiet und vor allem mit der subjektiven Meinung bleibt man prinzipiell ohne Kriterien im Dunkeln."

Was ist das für eine Opposition?

(2) "Die Erfahrungswissenschaft scheint der Natur, also auch der Wahrheit, immer näher zu kommen, durch die Eindämmung und das Ausfüllen der Erkenntnislücken mit jeder neuen Erfahrung, dennoch ist sie nicht absolut (lat. absolutus "losgelöst") und unfehlbar."

Was sind das für Ansprüche?

(3) "Obwohl wir unser Sehen nicht sehen könne, wissen wir, dass wir sehen. Daraus folgt wieder, dass wir nicht nur sinnliche Lebewesen sind, denn wir wissen uns als sinnliche Lebewesen. ... Das Wissen hat die Leiblichkeit nämlich auch zum Gegenstand und steht gleichzeitig zu ihr in Distanz. Und jene Aktivität kann nicht vollkommen identisch mit den gewussten Inhalten sein. Also ist das Wissen nie bloßer Inhalt."

Was für eine eigentümliche Beschaffenheit hat "das Wissen"- Wir wissen, dass wir sehen! Wir wissen nicht das Sehen. Was ist "das Wissen" welches etwas, z.B. "die Leiblichkeit" zum Gegenstand hat? Eine Untersuchung hat etwas zum Gegenstand. Eine solcher Untersuchung ist ein Vorgang und nicht selbst ein Gegenstand. Was für ein Vorgang ist "das Wissen" und wie geht es vor? Wie steht diese "Aktivität" zu ihrem Gegenstand in Distanz? Wie wäre es zu verstehen, dass eine Aktivität mit Inhalten identisch ist?

(4) "Wir selbst, sozusagen als sinnliche Lebewesen, sind für uns ein bestimmter Inhalt, im Unterschied zu anderen Inhalten, welche insgesamt wieder von uns gewusst werden."

Wie werden Inhalte von uns gewußt? Indem wir wissen, dass etwas so und so beschaffen ist. In diesem Sinn wissen wir, dass wir bestimmte Qualitäten haben. Z.B. dass wir 75 kg wiegen. Ist das eine Metaebene? Kann man sagen, es wäre eine Metaebene, wenn ich weiss, dass die Straßenbahn abfährt? Es handelt sich um das Verhältnis einer Person zu einem Sachverhalt. Personen sind Lebewesen, die in solchen Verhältnissen stehen können.
Ein zusätzliches Problem ist nun, dass in dem gewußten Sachverhalt nochmals der Bezug zum "Ich" auftritt.
  • Ich sehe die Straßenbahn.
  • Ich weiß, dass die Straßenbahn abfährt.
  • Ich weiß, dass ich die Straßenbahn nicht mehr erreichen werde.
  • Ich weiß, dass ich die Straßenbahn sehe.
Wo liegen hier die Unterschiede?



zu (1): Hier habe ich G. Gotz soweit verstanden, dass durch das Herausfinden, ob ich mich nun impfen lassen soll oder nicht, ich nur weitere subjektive Meinungen finden kann. Was wird davor als "Pfad der Wissenschaft" bezeichnet und befanden wir uns anhand der Erklärungen schon auf dem Pfad? Ich werde dies: "Nun stellt sich die Frage: Wie wird Philosophie eingestuft?" aus der Einleitung streichen.

zu (2): Ja, das sind wahrlich sehr hohe Ansprüche, aber ich wollte damit meinen bzw. habe ich so G. Gotz wieder geben wollen, dass egal wieviel wir in der Erfahrungswissenschaft an Lücken füllen, oder weitere Erfahrungen sich anhäufen es nie zu einem ganzen Verständnis kommen kann. Die Worte "absolut" und "unfehlbar" sind an diese Stelle vielleicht falsch gewählt. Aber hat nicht jede Wissenschaft einen hohen Anspruch, zumindest einen Anspruch auf "Vollständigkeit"? In meiner Veranstaltung "Einführung in die Wissenschaftsphilosophie" verdeutlicht M. Kusch die Schwierigkeit Wissenschaft von Nichtwissenschaft klar abzugrenzen. Sollte deshalb der Anspruch einer Wissenschaft (also auch der Erfahrungswissenschaft) nicht hochgesteckt werden?


Wäre eine Aktivität gleich einem Inhalt, so müsst man annehmen, dass sobald ich denke, ich gleichzeitig denke, dass ich denke.

Das Sehen könnte man insofern eventuell sehen, wenn man sich den Menschen als Maschine betrachtet und nur die physikalischen Abläufe durch Licht und Augen beschreiben könnte, das wäre das Sehen im Allgemeinen, doch mein eigenes Sehen, wie ich sehe, das sehe ich nicht, sondern kann es nur wissen. Ich kann das Gesehene als Bild speichern und somit zum Wissen machen. Ich bin halt nicht nur Augen, sondern besitze Augen mit denen ich aufnehmen kann und durch das Denken auch ein Wissen im Bezug auf meine Augen habe.

Ich frage mich eher, ob es ein Wissen oder ein Un-Wissen ist wovon hier gesprochen wird.

Metaebene des Wissens, weil es nicht auf einer Ebene der Sinnlichkeit (hier nur Gehirn), sondern eine Art Verbindung zwischen erlebbare Welt und Sinnlichkeit ist... Und das Denken kann man ausdrücken?

Ich habe "Inhalt" so verstanden, dass es alle möglichen Eindrücke, Wahrnehmungen sein können, ohne bestimmte Eigenschaften, erst durch die Verknüpfung - Vergleich mit anderen "Inhalten" bildet sich Eigenschaften bestimmter Gegenstände heraus. Dann werden die Inhalte sozusagen verarbeitet und es entsteht ein Wissen um diese Inhalte, also versucht man vielleicht wiederum die Inhalte zu klassifizieren, kategorisieren. Puh, ich denke heute abend kann ich nicht mehr viel dazu schreiben, noch denken. Es sind schwere Fragen.

--Luong 19:24, 28. Okt. 2009 (UTC)


5) "Faktum: Das Wissen muss in Distanz zur Sinnlichkeit stehen und sogleich von der Sinnlichkeit wissen, denn das Wissen muss mit der Sinnlichkeit verbunden sein, also zum Teil auch sinnlich. D. h. das Wissen selbst hat sich schon immer mit einem seiner sinnlichen Gegenstände identifiziert, also seinem eigenen Körper. Dabei ist das Wissen nicht gleich seinem Körper, es steht in Distanz zu jenem, aber ebenso hat und weiß es diesen Körper, somit stehen sie auch in Verbindung. Daraus folgt: Das Wissen ist reflexives und auf sich sebstbezogen. Der Selbstbezug auf dem eigenen Körper und das Wissen jenseits des Körpers ist das Denken"

"Das Wissen" wird hier als Substantiv gebraucht, es gibt also "etwas", das in Distanz zu einem anderen "etwas", der Sinnlichkeit steht. Das ist das Modell des Verhältnisses zweier Gegenstände. Zugleich gibt es eine Verbindung die ein "von der Sinnlichkeit wissen" ist. Also (vermutlich) ein Wissen, dass ...
Das eine ist eine räumliche Bestimmung, das andere das Verhältnis einer propositionalen Einstellung zwischen einer Person und einem Satz. Wie ist zu denken, dass Wissen teilweise auch sinnlich ist? Und dass es hier zu einer Identifikation kommt?
Selbstbezogen: Ich zeige mit dem Finger auf mich. Ich erkenne mich im Spiegel. Ich berichte von meinem Bericht. Das ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Personalpronomina vorkommen und eines davon rückbezüglich funktioniert. "Ich muss mir das überlegen", "Ich kenne mich doch". Die Frage ist nun, wie diese Beobachtung mit Wissen zusammenhängt. "Ich weiß mich" - kann man das sagen? Eher doch: "Ich weiß, dass ich einen Baum vor mir habe." Was ist der Unterschied?

--anna 14:24, 29. Okt. 2009 (UTC)

--Zippora zu (1) „Das ist eine philosophische Frage.“ – es kommt mir so vor, als würde „philosophisch“ in der Umgangssprache mit allen bis zu einem hohen Grad relativierbaren Meinungen und Handlungsvorschlägen gleichgesetzt. Eine wirkliche Opposition sehe ich aber nicht gegeben, da sich philosophische Fragen ja auch am empirisch feststellbaren Lebewesen Mensch festmachen und ohne diesen nicht möglich wären. Die Einzel- und Erfahrungswissenschaften versuchen auf bestimmten Gebieten Erkenntnisse und Antworten zu finden, daran, dass die Erkenntnisse jedoch immer wieder durch neue überholt werden (eine befreundete Kollegin studiert Molekularbiologie, und berichtete mir, dass sie in ihrem Labor immer versuchen müssen, schneller als andere Einrichtungen ein bestimmtes Ergebnis zu publizieren), und die letztgütige Antwort nicht gefunden werden kann. Schwierig ist, der Mensch kann ja nicht aus sich heraustreten, und bleibt mit seiner subjektiven Wahrnehmung tatsächlich sich selbst überlassen und findet sich bei der Entscheidungsfindung „im Dunklen“ anderer subjektiver Meinungen. Ich glaube, spätestens bei der Frage „was soll ich tun?“ muss man die Beliebigkeit und Relativierbarkeit an einem Punkt verlassen und sich (womöglich mithilfe der Ergebnisse einer anderen Wissenschaft) für eine Handlungsweise entscheiden. ich weiß nicht, ist das jetzt ganz verkehrt oder an der Frage vorbei?

--Zippora Gloger 10:40, 2.Nov. 2009 (UTC)

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