Diskussion:19. März 2007
Zur Frage zur Anwendbarkeit des Begriffes der Kastration auf den Dogma-Film. Vielleicht ist das eine sehr voreilige Bemerkung und passt auch an dieser Stelle noch gar nicht in das Diskussionsfeld - trotzdem drängt sie sich mir auf, je intensiver ich über die Entsprechung Kastration - Dogma nachdenke. Ich kann mich überaus einverstanden erklären mit den Rahmenbedingungen, die beiden Begriffen zugeordnet werden: also das Gesetz, das bei beiden gewissermaßen als Beschneidungsmaßnahme fungiert. Das Zurücknehmen gernerell, in einen Rahmen zwängen und so fort. Doch in meinen Augen spießen sich die beiden Termini in einer bestimmten Hinsicht gewaltig: nämlich in dem, worauf sie abzielen. Während die Kastration als Drohung ja eine symbolische Ordnung herbeiführen will, will das Dogma im Film ja gerade das Gegenteil: nämlich die Befreiung von jeglicher Symbolik im Sinne eines Vordringens zum Unverborgenen, als dass jenes eben nicht mehr durch filmische Mittel entstellt wird. Die Gesetzhaftigkeit des Dogmafilms sehe ich eher als ein Hinauslaufen auf ein freies Feld, das sich irgendwie zwanghaft (eben wieder mittels Gesetzmäßigkeiten - hier steht man sicher auf doppeltem Boden) von den Regeln der Traumfabrik Film hin zum Authentischen befreien will...