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Hinsichtlich des Traumas und der Konfliktbearbeitung und Bewältigung ist hier die These von Ernest Hartmann (Neurowissenschatler) interessant, der den Traum als eine Art Verbindungsfunktion im neuronalen Netz betrachtet und ihm eine therapeutische Funktion bei der Bewältigung von Traumen einräumt. Auf diese These verweist Verena Kast, die den Traum aus Jungscher Perspektive (Analytische Psychologie) mit E.Hartmanns Theorie zu verbinden versucht. Sie räumt dem Traum die Funktion von Emotionsregulierung und die Hilfe bei der Bewältigung von Angst und Trauer eine bedeutende Rolle zu. Der Traum spielt in der Analytischen Psychologie (C.G. Jung) ebenfalls eine wichtige Rolle, bei welcher er als Wegmarke zur Konfliktbewältigung aber auch zur Entwicklung der Persönlichkeit gesehen wird. Die Traumtheorie und die Analyse eines Traumes, sowie die Bedeutung und Rolle von Symbolen, unterschiedet sich jedoch stark zwischen freudscher und jungscher Theorie. | Hinsichtlich des Traumas und der Konfliktbearbeitung und Bewältigung ist hier die These von Ernest Hartmann (Neurowissenschatler) interessant, der den Traum als eine Art Verbindungsfunktion im neuronalen Netz betrachtet und ihm eine therapeutische Funktion bei der Bewältigung von Traumen einräumt. Auf diese These verweist Verena Kast, die den Traum aus Jungscher Perspektive (Analytische Psychologie) mit E.Hartmanns Theorie zu verbinden versucht. Sie räumt dem Traum die Funktion von Emotionsregulierung und die Hilfe bei der Bewältigung von Angst und Trauer eine bedeutende Rolle zu. Der Traum spielt in der Analytischen Psychologie (C.G. Jung) ebenfalls eine wichtige Rolle, bei welcher er als Wegmarke zur Konfliktbewältigung aber auch zur Entwicklung der Persönlichkeit gesehen wird. Die Traumtheorie und die Analyse eines Traumes, sowie die Bedeutung und Rolle von Symbolen, unterschiedet sich jedoch stark zwischen freudscher und jungscher Theorie. | ||
In der Psychologie und Psychotherapie gibt es schließlich sehr unterschiedliche Traumtheorien, die auch immer innerhalb der Gesamttheorie der jeweiligen Schule zu betrachten sind. Ich denke, dass der Traum vieles ist: auch Konfliktbewältigung und Konfliktbearbeitung. | In der Psychologie und Psychotherapie gibt es schließlich sehr unterschiedliche Traumtheorien, die auch immer innerhalb der Gesamttheorie der jeweiligen Schule zu betrachten sind. Ich denke, dass der Traum vieles ist: auch Konfliktbewältigung und Konfliktbearbeitung. | ||
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+ | @2: Betreffend den Forschungsarbeiten zur Psychoanalyse und den Neurowissenschaften gibt es einen interessanten Ansatz, der sich eben diesen Fragen widmet. Zu verweisen ist hier auf Mark Solms und im weiten Sinne auf die Neuropsychoanalyse. Nach meinem Wissen ist es nicht möglich die Anatomie oder die neurophysiologischen Funktionen in eine 1:1 Form mit psychologischen Theorien zu bringen. Beide Theorien arbeiten auf einer anderen Erklärungsebene. Jedoch werden verschiedene Hirnareale mit bestimmten Funktionen in Verbindung gebracht so zB das Limbische System mit Emotionen und Instinkten. Im Hirnstamm beobachtet man verschiedene Quellen von Neurotransmittern, die das Hirn flüten und Stimmungen beeinflussen. Der Cortex wird hauptsächlich mit kognitiven Aufgaben assoziiert und somit auch mit kulturellen Leistungen. Sollte es dabei zu Schädigungen kommen tritt ebenso ein verzerrtes Erleben und Verhalten auf (zB primitive Affekte und Aktionen), als würde eine Art von Schutzfunktion abhanden kommen (siehe dazu den Fall Phineas Gage). Auch zeigt sich, dass der Cortex bei "höher entwickelten Lebensformen" zunimmt. Ich denke jedoch, dass niemals das Zusammenspiel vieler Gehirnanteile isoliert gesehen werden darf. Physiologisch scheint jedes mentale Ereignis hoch interaktiv zu funktionieren, auch wenn die jeweilige Aktivität in einem Bereich (zB Riechen) konzentrierter auftritt. Vielmehr gleicht das Hirn einem Team, in welchem jeder eine bestimmte Funktion übernimmt, sich jedoch ständig Hilfe von anderen Kollegen holt. In dem angeführen Beispiel vergleicht Freud die Hirnrinde mit dem Bewusstsein. Dies scheint insofern sinnvoll, da der Hirnrinde eine wichtige Lokalisation von sinnlichen Funktionen zukommt und Freud verbindet schließlich in seinem Modell die Funktion Wahrnehmung UND Bewusstsein. | ||
+ | Es sollte auch nicht vergessen werden, dass sich Freud in seinen Analogien regelmäßig der Begriffswelt der Physiologie des 19. Jhd. bedient und anhand von dort vorfindbaren Phänomenen Impulse für seiner Theorie des Mentalen zieht. |
Version vom 6. November 2013, 19:04 Uhr
@1: Träume als Konfliktbewältigung. Im Zuge der Analyse und der Auseinandersetzung mit einem Traum können deren unbewusste Bedeutungen herausgearbeitet werden und somit Wünsche, die der Träumer im Wachbewusstsein nicht bewusst denken kann (darf), erschlossen werden. Dies zu verstehen und die entdeckten Wünsche zu integrieren (sich deren bewusst werden) kann nur die Aufgabe der reflektierenden, bewussten Person sein. Dazu ist jedoch die Analyse des Traumes notwendig. Das Träumen "ohne dessen Analyse" dient jedoch auch insofern der Konfliktbewältigung, da im Traum die Möglichkeit besteht Frustrationen, die im wirklichen Leben erfahren wurden, aufzulösen und als erfüllt darzustellen. Diese Wunschfunktion betont Freud immer wieder. Er nimmt in JdLp traumatische Ereignisse unter die Lupe und meint, dass dadurch eine Ausnahme im Bezug zur Wunscherfüllung besteht: der Traumatisierte wiederholt im Traum sein Trauma, es findet keine Wunscherfüllung in diesem Sinne statt. -> Dabei stellt sich natürlich die Frage, inwiefern in einem Traum nicht verschiedene Prinzipien gleichzeitig gelten (können), also die Wiederholung UND die Wunscherfüllung. Hinsichtlich des Traumas und der Konfliktbearbeitung und Bewältigung ist hier die These von Ernest Hartmann (Neurowissenschatler) interessant, der den Traum als eine Art Verbindungsfunktion im neuronalen Netz betrachtet und ihm eine therapeutische Funktion bei der Bewältigung von Traumen einräumt. Auf diese These verweist Verena Kast, die den Traum aus Jungscher Perspektive (Analytische Psychologie) mit E.Hartmanns Theorie zu verbinden versucht. Sie räumt dem Traum die Funktion von Emotionsregulierung und die Hilfe bei der Bewältigung von Angst und Trauer eine bedeutende Rolle zu. Der Traum spielt in der Analytischen Psychologie (C.G. Jung) ebenfalls eine wichtige Rolle, bei welcher er als Wegmarke zur Konfliktbewältigung aber auch zur Entwicklung der Persönlichkeit gesehen wird. Die Traumtheorie und die Analyse eines Traumes, sowie die Bedeutung und Rolle von Symbolen, unterschiedet sich jedoch stark zwischen freudscher und jungscher Theorie. In der Psychologie und Psychotherapie gibt es schließlich sehr unterschiedliche Traumtheorien, die auch immer innerhalb der Gesamttheorie der jeweiligen Schule zu betrachten sind. Ich denke, dass der Traum vieles ist: auch Konfliktbewältigung und Konfliktbearbeitung.
@2: Betreffend den Forschungsarbeiten zur Psychoanalyse und den Neurowissenschaften gibt es einen interessanten Ansatz, der sich eben diesen Fragen widmet. Zu verweisen ist hier auf Mark Solms und im weiten Sinne auf die Neuropsychoanalyse. Nach meinem Wissen ist es nicht möglich die Anatomie oder die neurophysiologischen Funktionen in eine 1:1 Form mit psychologischen Theorien zu bringen. Beide Theorien arbeiten auf einer anderen Erklärungsebene. Jedoch werden verschiedene Hirnareale mit bestimmten Funktionen in Verbindung gebracht so zB das Limbische System mit Emotionen und Instinkten. Im Hirnstamm beobachtet man verschiedene Quellen von Neurotransmittern, die das Hirn flüten und Stimmungen beeinflussen. Der Cortex wird hauptsächlich mit kognitiven Aufgaben assoziiert und somit auch mit kulturellen Leistungen. Sollte es dabei zu Schädigungen kommen tritt ebenso ein verzerrtes Erleben und Verhalten auf (zB primitive Affekte und Aktionen), als würde eine Art von Schutzfunktion abhanden kommen (siehe dazu den Fall Phineas Gage). Auch zeigt sich, dass der Cortex bei "höher entwickelten Lebensformen" zunimmt. Ich denke jedoch, dass niemals das Zusammenspiel vieler Gehirnanteile isoliert gesehen werden darf. Physiologisch scheint jedes mentale Ereignis hoch interaktiv zu funktionieren, auch wenn die jeweilige Aktivität in einem Bereich (zB Riechen) konzentrierter auftritt. Vielmehr gleicht das Hirn einem Team, in welchem jeder eine bestimmte Funktion übernimmt, sich jedoch ständig Hilfe von anderen Kollegen holt. In dem angeführen Beispiel vergleicht Freud die Hirnrinde mit dem Bewusstsein. Dies scheint insofern sinnvoll, da der Hirnrinde eine wichtige Lokalisation von sinnlichen Funktionen zukommt und Freud verbindet schließlich in seinem Modell die Funktion Wahrnehmung UND Bewusstsein. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass sich Freud in seinen Analogien regelmäßig der Begriffswelt der Physiologie des 19. Jhd. bedient und anhand von dort vorfindbaren Phänomenen Impulse für seiner Theorie des Mentalen zieht.