16.10.2013 Greiner, Kurt (2007): Psychoanalyse im 21. Jahrhundert: polymorphe Wissenschaft mit Vorbildqualität: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Oktober 2013, 08:54 Uhr
Referat zu: Psychoanalyse im 21. Jahrhundert: polymorphe Wissenschaft mit
Vorbildqualität, Chris-Oliver Schulz/Herbert Dietrich
Ist die Psychoanalyse wissenschaftlich?
Radikaler Szientismus vs. Antiszientismus Szientismus: Psychoanalyse erfüllt „das zentrale Kriterium der Objektivität“ (Greiner, 2007) nicht => unwissenschaftlich Versuch Psychoanalyse zu verwissenschaftlichen -> Neuro-Psychoanalyse
Antiszientismus: „Psychoanalyse war noch nie eine Wissenschaft und soll auch nicht versuchen, eine zu werden.“ (Greiner, 2007) Wiener Konstruktivismus „Die Wissenschaftlichkeit der Psychoanalyse steht nicht nur außer Frage, sondern ihr einzigartiges disziplinäres Erscheinungsbild liefert ein (…) Musterbeispiel für die gesamte Wissenschaftsgeneration des 21. Jahrhunderts.“ (Greiner, 2007, S. 97)
Paradigmenwechsel vom Beschreiben und Messen der Realität zur Akzeptanz der „Unumgänglichkeit des Beobachtens“ und des „Objekt-Methode-Zirkels“, der damit verbundenen Probleme und der daraus folgenden Aufgabe der traditionellen Auffassung von Wahrheit. Interessant ist nicht mehr, was objektiv „wahr“ ist – das ist nicht feststellbar – sondern ob etwas im Hinblick auf die Erreichung eines Forschungszieles funktioniert . Psychoanalytik (= Gesamtheit aller Richtungen, Positionen und Ansätze der Psychoanalyse) ist wissenschaftlich!
Frage 1: Ist Psychotherapie allgemein wissenschaftlich? Ist Psychotherapie nicht immer konstruktivistisch? Frage 2: Was bedeutet die „Unumgänglichkeit des Beobachtens“ für die Therapie? Ist Diagnostizieren überhaupt möglich?
„Zur epistemologischen Therapeutik“
Viabilitätsidee: Den Fokus von Wirklichkeit, Erkenntnis → Wahrheit auf die Relationen Subjekt-Methode-Objekt lenken, um eigene Sinngrenzen zu öffnen reflexive Handlungserkenntnis durch methodischen Kontextwechsel - „Strangification“
Distanz zu den üblichen Handlungsvollzügen erlangen, um so eine PerspektivenÄnderung zu ermöglichen, denn erst wenn Vertrautes fremd gemacht wird, lässt es sich bestaunen (vgl. Greiner 101)
Wie steht es um die Relationen oder Sinnzusammenhänge: 'Gesund – Gestört' oder 'kohärent – inkohärent'?
Mikrosysteme in diskursivem Austausch – Heterogenität innerhalb einer Fachrichtung als „unüberschätzbarer reflexionsmethodologischer“ Vorteil → anti-einheitswissenschaftliche Grundhaltung
'philosophische Probleme' der Philosophie? und was die interkulturelle Philosophie hierzu beitragen kann - offener Geist in der Philosophie → Vorwurf der 'Unwissenschaftlichkeit' als ein Gewaltakt, da der eigene Standpunkt verabsolutiert wird („theoretischer Fundamentalismus“) → Konsens maximieren, ohne Ideologisierung, Ontologisierung oder Essentialisierung. „Einig zu sein, ist göttlich und gut; woher ist die Sucht denn unter den Menschen, dass nur Einer und Eines nur sei?“ (Hölderlin: Wurzel allen Übels, Briefe und Werke, Inselverlag Frankfurt a.M., 1969, zitiert von Ram Adhar Mall im Zuge seines Vortrags „Hermeneutik der Überlappung jenseits von Identität und Differenz“, 20. März 2013 Uni Wien
--CoS (Diskussion) 09:50, 15. Okt. 2013 (CEST)
"Keine Wissenschaft der Moderne ist auf derart erbitterten Widerstand der Zeitgenossen gestoßen wie die Psychoanalyse. Sigmund Freud selbst hat seine Lehre als Auslöser einer Kränkung beschrieben, die dem Ich die unerfreuliche Einsicht vermittelt, dass es nicht Herr im eigenen Haus ist" Artikel in der Zeitt, 08.10.2013