Tphff/Vo 01: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 4: Zeile 4:
  
  
=Einleitung freier Forschungsaustausch=
+
=='''Einleitung freier Forschungsaustausch'''==
  
 
Die Technik wird immer besser. Ich brauche mir jetzt hier gar kein Mikrofon umzuhängen, weil es neue aus den USA eigens importierte Mikrofone gibt, die nicht nur mich locker aufnehmen sondern auch ihre Beiträge. Achten Sie darauf, dass Sie keinen Unsinn sagen, sie werden mitgeschnitten. Ja das ist eine neue Perspektive. Früher, lange Zeit, sehr sehr lange Zeit, ist das was hier in einem solchen Hörsaal stattgefunden hat, das intime Geheimnis oder die Situation gewesen die man gehabt hat, wenn man es geschafft hat in einen überfüllten Hörsaal oder einen nicht so überfüllten Hörsaal sich hineinzuquetschen. Das hat sich zumindest am Institut für Philosophie ganz deutlich geändert, wir haben eine ganze Reihe von Lehrveranstaltungen die wir aufnehmen, die wir zur Verfügung stellen.   
 
Die Technik wird immer besser. Ich brauche mir jetzt hier gar kein Mikrofon umzuhängen, weil es neue aus den USA eigens importierte Mikrofone gibt, die nicht nur mich locker aufnehmen sondern auch ihre Beiträge. Achten Sie darauf, dass Sie keinen Unsinn sagen, sie werden mitgeschnitten. Ja das ist eine neue Perspektive. Früher, lange Zeit, sehr sehr lange Zeit, ist das was hier in einem solchen Hörsaal stattgefunden hat, das intime Geheimnis oder die Situation gewesen die man gehabt hat, wenn man es geschafft hat in einen überfüllten Hörsaal oder einen nicht so überfüllten Hörsaal sich hineinzuquetschen. Das hat sich zumindest am Institut für Philosophie ganz deutlich geändert, wir haben eine ganze Reihe von Lehrveranstaltungen die wir aufnehmen, die wir zur Verfügung stellen.   
  
Und da bin ich schon beim Thema des freien Forschungsaustausches. Das ist nicht ein Thema, dass Sie in der Philosophie normalerweise erwarten würden. Wenn Sie nachschauen wo es das international gibt, muss man sagen: Wir sind an der Stelle gar nicht gut platziert. Nämlich es gibt gar keine Platzierung diesbezüglich. Das ist eines der Schwierigkeiten mit diesen Qualitätsansprüchen. Qualitätsansprüche entstehen immer erst, wenn etwas etabliert ist und gemessen werden kann. Das was ich Ihnen vortrage bezieht sich natürlich auf eine ganze Menge von Entwicklungen, von Gedanken. Ist aber noch nirgends festgeschrieben mit einem Lehrbuch oder so etwas. Also insbesondere habe ich ja als abschreckendes Merkmal gleich den Anfang Technik gesetzt. Damit Sie trotz dieses meditativen Wetters nicht glauben, dass es jetzt hier einfach um nachdenken geht. Es wird aber hauptsächlich um nachdenken gehen. Muss ich Ihnen schon auch noch dazu sagen. Worum es auch geht, ist über das Nachdenken über Technikvermittlung. Und nicht nur das Nachdenken, sondern an der Stelle werde ich Sie auch konfrontieren und bekanntmachen mit einer Reihe von sehr technischen Voraussetzungen, die nach meiner Auffassung, darum geht es in der Medienphilosophie, entscheidend mit eine Rolle spielen, auch in dem Überlegen über die philosophischen Beziehungen. Also das ist gleich einmal eine Anmerkung ganz vom Anfang: Wir nehmen das also auf. Andrea Arzberg(bitte umbessern falls falsch geschrieben) die das schon lange macht, wird die Sache relativ rasch nachher zur Verfügung stellen. Und es hat sich eingebürgert, das erwähne ich hier auch, dass es Studierende gibt, das war zunächst einmal ganz ungeplant, die eine Transkription der Mitschnitte machen. Am Anfang war mir das ein wenig suspekt und fast unangenehm, weil die Mühe, das was ich gesagt habe in eigenen Händen in eine schriftliche Form zu bringen, das schien mir fast ein bisschen zu "personal service". Aber es hat sich herausgestellt, dass Studierende das offensichtlich nicht ungern machen. Es ist eine völlig freiwillige Geschichte. Sie können sich hier dazu eintragen. Ich habe Ihnen die Termine vorgegeben. Ich habe mich auch entschlossen, bereit erklärt für so eine Leistung in jedem Fall eine positive Note zu vergeben. In der vergangen Zeit hat sich gezeigt: Es gibt auch sehr unterschiedliche Formen der Transkription. Manche machen das mit großem Aufwand: Verlinkung, Dokumentation, Bildern. Wo man sieht, die Sache ist wirklich auch aufgenommen und durchdacht worden. Das gibt eine bessere Note. Aber Sie kriegen auf jeden Fall einmal ein Basisnote Befriedigend oder Gut, wenn Sie so was machen. Das also als Angebot für die Transkriptionen. Sie haben hier einen Link auf die Eingangsseite der Vorlesung im vergangenen Sommersemester, wo am unteren Ende der Seite auch noch drauf steht was man für Transkriptionen und auch die Mitarbeit im Wiki beachten sollte. Ich weiß nicht wie erfahren Sie in der Handhabung von Wikis sind und ich gehe damit gerade auch einen nächsten Schritt zur Thematik dieser Vorlesung, denn Wikis sind ein wunderschönes Beispiel für freien Froschungsaustausch.
+
Und da bin ich schon beim Thema des freien Forschungsaustausches. Das ist nicht ein Thema, dass Sie in der Philosophie normalerweise erwarten würden. Wenn Sie nachschauen wo es das international gibt, muss man sagen: Wir sind an der Stelle gar nicht gut platziert. Nämlich es gibt gar keine Platzierung diesbezüglich. Das ist eines der Schwierigkeiten mit diesen Qualitätsansprüchen. Qualitätsansprüche entstehen immer erst, wenn etwas etabliert ist und gemessen werden kann. Das was ich Ihnen vortrage bezieht sich natürlich auf eine ganze Menge von Entwicklungen, von Gedanken. Ist aber noch nirgends festgeschrieben mit einem Lehrbuch oder so etwas. Also insbesondere habe ich ja als abschreckendes Merkmal gleich den Anfang Technik gesetzt. Damit Sie trotz dieses meditativen Wetters nicht glauben, dass es jetzt hier einfach um nachdenken geht. Es wird aber hauptsächlich um nachdenken gehen. Muss ich Ihnen schon auch noch dazu sagen. Worum es auch geht, ist über das Nachdenken über Technikvermittlung. Und nicht nur das Nachdenken, sondern an der Stelle werde ich Sie auch konfrontieren und bekanntmachen mit einer Reihe von sehr technischen Voraussetzungen, die nach meiner Auffassung, darum geht es in der Medienphilosophie, entscheidend mit eine Rolle spielen, auch in dem Überlegen über die philosophischen Beziehungen. Also das ist gleich einmal eine Anmerkung ganz vom Anfang: Wir nehmen das also auf. Andrea Arzberg(bitte umbessern falls falsch geschrieben) die das schon lange macht, wird die Sache relativ rasch nachher zur Verfügung stellen. Und es hat sich eingebürgert, das erwähne ich hier auch, dass es Studierende gibt, das war zunächst einmal ganz ungeplant, die eine [[Technik_und_Philosophie_des_freien_Forschungsaustausches_(Vorlesung_Hrachovec,_WS_2011)|Transkription]] der Mitschnitte machen. Am Anfang war mir das ein wenig suspekt und fast unangenehm, weil die Mühe, das was ich gesagt habe in eigenen Händen in eine schriftliche Form zu bringen, das schien mir fast ein bisschen zu "personal service". Aber es hat sich herausgestellt, dass Studierende das offensichtlich nicht ungern machen. Es ist eine völlig freiwillige Geschichte. Sie können sich [[Technik_und_Philosophie_des_freien_Forschungsaustausches_(Vorlesung_Hrachovec,_WS_2011)|hier]] dazu eintragen. Ich habe Ihnen die Termine vorgegeben. Ich habe mich auch entschlossen, bereit erklärt für so eine Leistung in jedem Fall eine positive Note zu vergeben. In der vergangen Zeit hat sich gezeigt: Es gibt auch sehr unterschiedliche Formen der Transkription. Manche machen das mit großem Aufwand: Verlinkung, Dokumentation, Bildern. Wo man sieht, die Sache ist wirklich auch aufgenommen und durchdacht worden. Das gibt eine bessere Note. Aber Sie kriegen auf jeden Fall einmal ein Basisnote Befriedigend oder Gut, wenn Sie so was machen. Das also als Angebot für die Transkriptionen. Sie haben hier einen Link auf die Eingangsseite der Vorlesung im vergangenen Sommersemester, wo am unteren Ende der Seite auch noch drauf steht was man für Transkriptionen und auch die Mitarbeit im Wiki beachten sollte. Ich weiß nicht wie erfahren Sie in der Handhabung von Wikis sind und ich gehe damit gerade auch einen nächsten Schritt zur Thematik dieser Vorlesung, denn Wikis sind ein wunderschönes Beispiel für freien Froschungsaustausch.
  
 
Sie müssen sich hier oben anmelden oder ein Benutzerkonto erstellen und können bis auf ganz wenige Seiten bereits Ihre Beiträge leisten. Ich sage Ihnen ein brilliantes Beispiel in der Vorbereitung dieser Vorlesung und in Hinblick auf freien Forschungsaustausch. Auch eine Illustration worum es ein bisschen gehen wird. Ich gehe gleich auf die erste Seite die ich schon angelegt habe. Die sozusagen, ein bisschen über eine Woche im Web ist, auf die ich dann gleich komme. Und da hatte ich vor einer Woche oder so was, hatte ich den Beitrag geschrieben. Iamblichus aus Syrien. Das Leben des Protagoras. Das war mir offensichtlich unterlaufen. Ich habe Pythagoras und Protagoras ein bisschen in meinen Geist durcheinander gebracht. Es war zwar klar, dass der Link auf den Herrn Pythagoras weist, aber dort ist Protagoras gestanden. Es gab einen Wiki-Benutzer der offensichtlich ein bisschen verfolgt was in Zusammenhang mit den Lehrveranstaltungen hier eine Rolle spielt und am nächsten oder übernächsten Tag fand ich eine Änderung und der Protagoras ist ausgetauscht worden in den Pythagoras. Vollkommen korrekterweise. Sie können, kleine Nebenbemerkung, die Story dieser Änderung nachvollziehen in der Versionierung der Wikiseiten. Das erste was dazu zu sagen ist, ist: Wenn Sie irgendeines von den Foren, e-learning, Unterstützungssystemen und so weiter und so weiter nehmen und einer von der hohen Qualifikation eines Lehrveranstaltungsleiters hat dort Protagoras hingeschrieben, dann steht Protagoras bis der Lehrveranstaltungsleiter drauf kommt, dass er einen Unsinn gemacht hat, weil Sie können vermutlich das nicht ändern, was der Lehrveranstaltungsleiter dort hingeschrieben hat. Und das heißt, die offensichtliche Falscheit, dass es sich hier um ein Leben des Protagoras handelt, wird der ganzen Welt mitgeteilt, für längere Zeit. Ist wirklich nicht sehr dramatisch, aber was Sie dabei sehen können ist, dass es eine Dynamik gibt und das ist gerade der Typus muss man auch noch dazu sagen von Korrektur und Dynamik der sich sehr gut eignet für eine wikipediaartige Betrachtungsweise: Es gibt einfach eine Dynamik die darin besteht, dass wenn es nicht viel kostet, wenn es schnell geht und wenn es der Korrektheit der ganzen Sache dient, dann setzt man sich schnell hin und ersetzt Protagores durch Pythagoras. Das ist eben kein sehr tiefgehender Forschungsaustausch, aber es ist schon einmal ein Schritt. Zweite Episode in dieser Hinsicht, das können Sie dann auch noch ein bisschen studieren, enhält schon ein bisschen mehr Forschung und das ist das, dass der Kollege der mich sozusagen ertappt hat bei der falschen Nomenklatur bei Protagoras, der hat gemeint: "Naja, der Hrachovec offensichtlich ist er etwas verwirrt wenn es um Namen geht." Und hat hier unten "Peter Gaitsch" geschrieben in einem Text den ich Ihnen unter anderem noch zeigen werde. Und wie sehr deutlich ist in dem Beitrag der übrigens hier auch im Wiki zur Verfügung steht, der wiederum aus der Presse zitiert ist, da handelt es sich nicht um den Herrn Gaitsch sondern um den Herrn Oberhofer. Das heißt, er hat meinen Peter Gaitsch in Peter Oberhofer verbessert, was an der Stelle eine Diskussion ist zumindest. Offensichtlich ist es der Peter Oberhofer der in der Presse geschrieben hat, ich aber wusste, dass der Peter Oberhofer in der Zwischenzeit geheiratet hat und Herr Peter Gaitsch heißt. Und nicht nur wusste ich das. Habe das irgendwie gelassen. Auch der Herr Yadseut, ist der übrigens der Username, Sie könnens leicht nachprüfen, er ist zwei Tage drauf auch draufgekommen und hat seinen Peter Oberhofer auf meiner Seite wiederum in Peter Gaitsch zurückgewandelt. Das ist der Prozess, wie gesagt auf einer ziemlich oberflächlichen Art und Weise in den man eintreten kann, wenn man Lehrveranstaltungen nicht als ein Berieselungsverfahren mit anschließlichen Qualitätsüberprüfungen betrachtet, sondern etwas was eine Bewegung gestattet. Sie merken worauf ich hinaus will. Es wird eine Prüfung am Ende geben. Sie sitzen da weil Sie eine Prüfung brauchen. Diese Prüfung wird schriftlich stattfinden. Ende Jänner. In der Regel ein oder zwei schriftliche Termine und wenn Sie dazu keine Zeit finden oder ein bisschen mehr Zeit brauchen, können Sie in die Sprechstunde kommen und dazu eine Prüfung machen. Aber die Idee ist also auch die, sagen wir es einmal so eine Challenge heißt das glaube ich in den USA, nicht. Wenn man irgendeinen Sponsor hat, der gibt so und so viel Geld her, wenn von der Seite der Institution auch so und so viel Geld aufgebracht wird. Ich betrachte diese Veranstaltung insofern als eine bisschen eine Challenge: Wir investieren in die Technik, wir kaufen neue Mikrofone, wir machen an der Stelle sozusagen einen kleinen Medienzirkus, wenn Sie so wollen. Und die Idee wäre die, diese Vorgabe nicht als Medienzirkus alleine dahstehen zu lassen, sondern auszuprobieren und zu zeigen, dass man mit diesem Medienzirkus philosophisch umgehen kann. Das man auf der Basis dieser Technik auch Konstellationen und Abläufe und Erkenntnisse gewinnt, die man in der bisherigen Praktik der Philosophie so nicht gehabt hat. Also soviel zum allgemeinen Rahmen unter den ich das Stelle was ich Ihnen in diesem Semester vortrage.
 
Sie müssen sich hier oben anmelden oder ein Benutzerkonto erstellen und können bis auf ganz wenige Seiten bereits Ihre Beiträge leisten. Ich sage Ihnen ein brilliantes Beispiel in der Vorbereitung dieser Vorlesung und in Hinblick auf freien Forschungsaustausch. Auch eine Illustration worum es ein bisschen gehen wird. Ich gehe gleich auf die erste Seite die ich schon angelegt habe. Die sozusagen, ein bisschen über eine Woche im Web ist, auf die ich dann gleich komme. Und da hatte ich vor einer Woche oder so was, hatte ich den Beitrag geschrieben. Iamblichus aus Syrien. Das Leben des Protagoras. Das war mir offensichtlich unterlaufen. Ich habe Pythagoras und Protagoras ein bisschen in meinen Geist durcheinander gebracht. Es war zwar klar, dass der Link auf den Herrn Pythagoras weist, aber dort ist Protagoras gestanden. Es gab einen Wiki-Benutzer der offensichtlich ein bisschen verfolgt was in Zusammenhang mit den Lehrveranstaltungen hier eine Rolle spielt und am nächsten oder übernächsten Tag fand ich eine Änderung und der Protagoras ist ausgetauscht worden in den Pythagoras. Vollkommen korrekterweise. Sie können, kleine Nebenbemerkung, die Story dieser Änderung nachvollziehen in der Versionierung der Wikiseiten. Das erste was dazu zu sagen ist, ist: Wenn Sie irgendeines von den Foren, e-learning, Unterstützungssystemen und so weiter und so weiter nehmen und einer von der hohen Qualifikation eines Lehrveranstaltungsleiters hat dort Protagoras hingeschrieben, dann steht Protagoras bis der Lehrveranstaltungsleiter drauf kommt, dass er einen Unsinn gemacht hat, weil Sie können vermutlich das nicht ändern, was der Lehrveranstaltungsleiter dort hingeschrieben hat. Und das heißt, die offensichtliche Falscheit, dass es sich hier um ein Leben des Protagoras handelt, wird der ganzen Welt mitgeteilt, für längere Zeit. Ist wirklich nicht sehr dramatisch, aber was Sie dabei sehen können ist, dass es eine Dynamik gibt und das ist gerade der Typus muss man auch noch dazu sagen von Korrektur und Dynamik der sich sehr gut eignet für eine wikipediaartige Betrachtungsweise: Es gibt einfach eine Dynamik die darin besteht, dass wenn es nicht viel kostet, wenn es schnell geht und wenn es der Korrektheit der ganzen Sache dient, dann setzt man sich schnell hin und ersetzt Protagores durch Pythagoras. Das ist eben kein sehr tiefgehender Forschungsaustausch, aber es ist schon einmal ein Schritt. Zweite Episode in dieser Hinsicht, das können Sie dann auch noch ein bisschen studieren, enhält schon ein bisschen mehr Forschung und das ist das, dass der Kollege der mich sozusagen ertappt hat bei der falschen Nomenklatur bei Protagoras, der hat gemeint: "Naja, der Hrachovec offensichtlich ist er etwas verwirrt wenn es um Namen geht." Und hat hier unten "Peter Gaitsch" geschrieben in einem Text den ich Ihnen unter anderem noch zeigen werde. Und wie sehr deutlich ist in dem Beitrag der übrigens hier auch im Wiki zur Verfügung steht, der wiederum aus der Presse zitiert ist, da handelt es sich nicht um den Herrn Gaitsch sondern um den Herrn Oberhofer. Das heißt, er hat meinen Peter Gaitsch in Peter Oberhofer verbessert, was an der Stelle eine Diskussion ist zumindest. Offensichtlich ist es der Peter Oberhofer der in der Presse geschrieben hat, ich aber wusste, dass der Peter Oberhofer in der Zwischenzeit geheiratet hat und Herr Peter Gaitsch heißt. Und nicht nur wusste ich das. Habe das irgendwie gelassen. Auch der Herr Yadseut, ist der übrigens der Username, Sie könnens leicht nachprüfen, er ist zwei Tage drauf auch draufgekommen und hat seinen Peter Oberhofer auf meiner Seite wiederum in Peter Gaitsch zurückgewandelt. Das ist der Prozess, wie gesagt auf einer ziemlich oberflächlichen Art und Weise in den man eintreten kann, wenn man Lehrveranstaltungen nicht als ein Berieselungsverfahren mit anschließlichen Qualitätsüberprüfungen betrachtet, sondern etwas was eine Bewegung gestattet. Sie merken worauf ich hinaus will. Es wird eine Prüfung am Ende geben. Sie sitzen da weil Sie eine Prüfung brauchen. Diese Prüfung wird schriftlich stattfinden. Ende Jänner. In der Regel ein oder zwei schriftliche Termine und wenn Sie dazu keine Zeit finden oder ein bisschen mehr Zeit brauchen, können Sie in die Sprechstunde kommen und dazu eine Prüfung machen. Aber die Idee ist also auch die, sagen wir es einmal so eine Challenge heißt das glaube ich in den USA, nicht. Wenn man irgendeinen Sponsor hat, der gibt so und so viel Geld her, wenn von der Seite der Institution auch so und so viel Geld aufgebracht wird. Ich betrachte diese Veranstaltung insofern als eine bisschen eine Challenge: Wir investieren in die Technik, wir kaufen neue Mikrofone, wir machen an der Stelle sozusagen einen kleinen Medienzirkus, wenn Sie so wollen. Und die Idee wäre die, diese Vorgabe nicht als Medienzirkus alleine dahstehen zu lassen, sondern auszuprobieren und zu zeigen, dass man mit diesem Medienzirkus philosophisch umgehen kann. Das man auf der Basis dieser Technik auch Konstellationen und Abläufe und Erkenntnisse gewinnt, die man in der bisherigen Praktik der Philosophie so nicht gehabt hat. Also soviel zum allgemeinen Rahmen unter den ich das Stelle was ich Ihnen in diesem Semester vortrage.
Zeile 24: Zeile 24:
 
Weiter Fragen?
 
Weiter Fragen?
  
=Betreuungsverhältnissen an den Universitäten: Early Stage Researcher vs. Studienbeginner=
+
=='''Betreuungsverhältnisse an den Universitäten: Early Stage Researcher vs. Studienbeginner'''==
  
 
Dann beginne ich mit der Sache. Sie sehen ich habe einen Kunterbunten Anfang gewählt in dieser Bildwelt. Das ist tatsächlich der Pythagoras. Und das ist ein Bild von Gestern vom Willkommenstag der Uni Wien. Ich habe es ein bisschen verschönert. Ich habe es nicht zusammengeschnitten sondern ein bisschen verschönert indem ich diesen würdigen Herrn ein bisschen rausgenommen habe. Weil der zu dunkel war, der konnte nicht wirklich konkurrieren mit dem Licht des Wirtschaftsförderungsinstituts. Aber im Festsaal der Universität Wien haben Sie genau das gefunden. Und es schien mir eine gute Eingangsvoraussetzung sich mit diesen drei, hier also vier Abbildungen einmal kurz zu beschäftigen. Im Zusammenhang mit freien Forschungszugang. Was meine ich? Was ist eigentlich die Pointe? Was ist das Interesse warum ich dieses Thema freier Forschungszugang zum Fokus mache? Eine Assoziation auf die wir genügend zurückkommen werden ist Opensource, Oppenacces, die Debatte über Intellektuelles produktives Eigentum. Wie wirkt sich unter Gegenwärtigen Bedingungen der Netzwerk- und Informationsgesellschaft die Verfügbarkeit von geistiger Produktivität am Netz, wie wirkt sich das aus? Es gibt hier zwei große Tendenzen. Auf der einen Seite, eine massive Verbreiterung und Unterstützung von bisher zur Verfügung stehenden Ressourcen, die frei zur Verfügung stehen. Und andererseits einen Backclash, der gerade damit zusammenhängt, das viel von dem was frei im allgemeinen Sinn zur Verfügung steht in Wirklichkeit irgendjemanden gehört und halt einfach nur gescannt, kopiert oder sonst was ist und ans Netz geworfen wird. Also eine Freiheit im Sinne von Freibier, die nicht wirklich leicht zusammengeht mit der Freiheit der akademischen Beschäftigung. Das wird eine Sache sein die uns beschäftigt. Und zwischen diesen beiden Tendenzen läuft über freien Zugang zu Forschungsresultaten eine wichtige methodische und technische Entwicklung und Auseinandersetzung. Das war eigentlich der Erste Ansatz warum ich das angekündigt habe was ich hier Vortrage. Im Laufe der Vorbereitung ist mir aber eine zweite Betrachtung dazugekommen mit der ich eigentlich jetzt eher beginnen möchte. Unter anderem deswegen, weil sie sehr stark mit Tendenzen interferiert und zusammenhängt die mich immer schon, also die mich seit mehreren Jahren hier auch in dieser Vorlesung beschäftigen. Und das ist ganz allgemein die Frage nach Bildung, nach akademischer Bildung. Und am Anfang des Studienjahres ist so etwas immer ganz sinnvoll sich zu fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Universität? Warum sitzen Sie hier? Was wollen Sie haben? Was kann ich geben? Wie bestimmt sich diese Institution Universität im gesellschaftlichen Ganzen, als eine Institution der höheren Bildung? Und das ist der normale Rahmen und von daher das Bildungsproblem. Nun kam mir in der Vorbereitung eben, das ein Zugang zu dem was auch jetzt der Streit und die Auseinandersetzung, die Dramatik des freien Forschungszugangs ist. Einer von diesen Zugängen lässt sich quasi identifizieren, es gibt eine Spur, es gibt eine interessante Spur auf die man nicht leicht kommt, die etwas in der Änderung oder in der Problematik des Bildungsbegriffes sozusagen bedeutet und die Sie alle betrifft. Mich auch, aber ich bin sozusagen ein Auslaufmodell. Aber Sie betrifft es alle. Und ich sage Ihnen den Fachausdruck anhand dessen mir das Problem deutlich geworden ist. Der Fachausdruck heißt "early stage researchers". Das ist ein Fachausdruck der in den Dokumenten der europäischen Union, der Kommision, der Bolognaentwicklungsgruppe vorkommt. Er ist da definiert, ich habe Ihnen das Dokument verlinkt. Und als ich ihn das erste Mal gehört habe, habe ich mir gedacht: Das ist doch wirklich ein Fortschritt. Da wird wirklich einmal sozusagen darauf hingewiesen, dass es eine bestimmte Gruppe von Personen gibt, die sind WissenschaftlerInnen am Beginn ihrer Karriere, als prädoc so etwas ähnliches ein Masterabschluss, beginnen das Doktoratsstudium, haben im Doktoratsstudium wissenschaftliche Pläne und man muss dazu sagen es ist an der Stelle nicht beim Dokument geblieben sondern die Unterstützung der Doktoratsstudien durch die europäische Union und insbesondere auch an der Universität Wien, wo ich es ein bisschen genauer betrachten kann, hat sich massiv verbessert. Es gibt ein neues Betreuungsmodell, es gibt Feedback, es gibt damit verbunden allerdings auch Hearings, die einen gewissen Auslesecharakter haben, wobei der Doktoratsbeirat der die sogennante fakultätsöffentliche Präsentation eines Dissertationsprojektes beurteilt ob das in Ordnung ist. Die ganze juridische Situation ist so, dass sich jede und jeder mit einem entsprechenden Master für das Doktoratsstudium anmelden kann, aber die Zuteilung einer Betreeungsperson mit der dann entwickelt wird worum es da gehen soll oder so, die hängt an diesem sogenannten fakultätsöffentlichen Hearing, das nächste findet übrigens am Montag um 18:00 Uhr statt. Falls Sie Interesse haben, das ist öffentliche, Sie können sich das anhören. Und das geht aber einher mit einer extra Lehrveranstaltung, mit einer deutliche verbesserten Betreuungssituation der Studierenden. Soviel zu den early stage researchern. Es ist aber mir erst um einiges später eingefallen, das diese positiven Entwicklungen, durchaus auch einen Dreh haben, auch tendenziös sind Antworten auf eine Entwicklung allgemeinerer Art. Und die Entwicklung ist die, dass wir sagen: Ok, für die Leute die wir da rein lassen in unsere Doktoratsstudien widmen wir extra Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die Anderen, sind noch nicht so weit. Wir haben an dieser Stelle eine Segmentierung eingebaut, die bedeutet defacto, dass die Studierenden die nicht so weit sind, in dem sie nicht unsere Aufmerksamkeit haben, eine andere Aufmerksamkeit wie immer, wir wollen natürlich alle Studierenden gut behandeln, aber wir haben uns an der Stelle nicht gedacht wie wir mit den Erstsemestrigen umgehen. Wir haben eine STEOP eingeführt. Die STEOP ist aber im Unterschied zu dem was den early stage reasearchers angeboten wird nun tatsächlich ein eher liebloses Auswahlverfahren.
 
Dann beginne ich mit der Sache. Sie sehen ich habe einen Kunterbunten Anfang gewählt in dieser Bildwelt. Das ist tatsächlich der Pythagoras. Und das ist ein Bild von Gestern vom Willkommenstag der Uni Wien. Ich habe es ein bisschen verschönert. Ich habe es nicht zusammengeschnitten sondern ein bisschen verschönert indem ich diesen würdigen Herrn ein bisschen rausgenommen habe. Weil der zu dunkel war, der konnte nicht wirklich konkurrieren mit dem Licht des Wirtschaftsförderungsinstituts. Aber im Festsaal der Universität Wien haben Sie genau das gefunden. Und es schien mir eine gute Eingangsvoraussetzung sich mit diesen drei, hier also vier Abbildungen einmal kurz zu beschäftigen. Im Zusammenhang mit freien Forschungszugang. Was meine ich? Was ist eigentlich die Pointe? Was ist das Interesse warum ich dieses Thema freier Forschungszugang zum Fokus mache? Eine Assoziation auf die wir genügend zurückkommen werden ist Opensource, Oppenacces, die Debatte über Intellektuelles produktives Eigentum. Wie wirkt sich unter Gegenwärtigen Bedingungen der Netzwerk- und Informationsgesellschaft die Verfügbarkeit von geistiger Produktivität am Netz, wie wirkt sich das aus? Es gibt hier zwei große Tendenzen. Auf der einen Seite, eine massive Verbreiterung und Unterstützung von bisher zur Verfügung stehenden Ressourcen, die frei zur Verfügung stehen. Und andererseits einen Backclash, der gerade damit zusammenhängt, das viel von dem was frei im allgemeinen Sinn zur Verfügung steht in Wirklichkeit irgendjemanden gehört und halt einfach nur gescannt, kopiert oder sonst was ist und ans Netz geworfen wird. Also eine Freiheit im Sinne von Freibier, die nicht wirklich leicht zusammengeht mit der Freiheit der akademischen Beschäftigung. Das wird eine Sache sein die uns beschäftigt. Und zwischen diesen beiden Tendenzen läuft über freien Zugang zu Forschungsresultaten eine wichtige methodische und technische Entwicklung und Auseinandersetzung. Das war eigentlich der Erste Ansatz warum ich das angekündigt habe was ich hier Vortrage. Im Laufe der Vorbereitung ist mir aber eine zweite Betrachtung dazugekommen mit der ich eigentlich jetzt eher beginnen möchte. Unter anderem deswegen, weil sie sehr stark mit Tendenzen interferiert und zusammenhängt die mich immer schon, also die mich seit mehreren Jahren hier auch in dieser Vorlesung beschäftigen. Und das ist ganz allgemein die Frage nach Bildung, nach akademischer Bildung. Und am Anfang des Studienjahres ist so etwas immer ganz sinnvoll sich zu fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Universität? Warum sitzen Sie hier? Was wollen Sie haben? Was kann ich geben? Wie bestimmt sich diese Institution Universität im gesellschaftlichen Ganzen, als eine Institution der höheren Bildung? Und das ist der normale Rahmen und von daher das Bildungsproblem. Nun kam mir in der Vorbereitung eben, das ein Zugang zu dem was auch jetzt der Streit und die Auseinandersetzung, die Dramatik des freien Forschungszugangs ist. Einer von diesen Zugängen lässt sich quasi identifizieren, es gibt eine Spur, es gibt eine interessante Spur auf die man nicht leicht kommt, die etwas in der Änderung oder in der Problematik des Bildungsbegriffes sozusagen bedeutet und die Sie alle betrifft. Mich auch, aber ich bin sozusagen ein Auslaufmodell. Aber Sie betrifft es alle. Und ich sage Ihnen den Fachausdruck anhand dessen mir das Problem deutlich geworden ist. Der Fachausdruck heißt "early stage researchers". Das ist ein Fachausdruck der in den Dokumenten der europäischen Union, der Kommision, der Bolognaentwicklungsgruppe vorkommt. Er ist da definiert, ich habe Ihnen das Dokument verlinkt. Und als ich ihn das erste Mal gehört habe, habe ich mir gedacht: Das ist doch wirklich ein Fortschritt. Da wird wirklich einmal sozusagen darauf hingewiesen, dass es eine bestimmte Gruppe von Personen gibt, die sind WissenschaftlerInnen am Beginn ihrer Karriere, als prädoc so etwas ähnliches ein Masterabschluss, beginnen das Doktoratsstudium, haben im Doktoratsstudium wissenschaftliche Pläne und man muss dazu sagen es ist an der Stelle nicht beim Dokument geblieben sondern die Unterstützung der Doktoratsstudien durch die europäische Union und insbesondere auch an der Universität Wien, wo ich es ein bisschen genauer betrachten kann, hat sich massiv verbessert. Es gibt ein neues Betreuungsmodell, es gibt Feedback, es gibt damit verbunden allerdings auch Hearings, die einen gewissen Auslesecharakter haben, wobei der Doktoratsbeirat der die sogennante fakultätsöffentliche Präsentation eines Dissertationsprojektes beurteilt ob das in Ordnung ist. Die ganze juridische Situation ist so, dass sich jede und jeder mit einem entsprechenden Master für das Doktoratsstudium anmelden kann, aber die Zuteilung einer Betreeungsperson mit der dann entwickelt wird worum es da gehen soll oder so, die hängt an diesem sogenannten fakultätsöffentlichen Hearing, das nächste findet übrigens am Montag um 18:00 Uhr statt. Falls Sie Interesse haben, das ist öffentliche, Sie können sich das anhören. Und das geht aber einher mit einer extra Lehrveranstaltung, mit einer deutliche verbesserten Betreuungssituation der Studierenden. Soviel zu den early stage researchern. Es ist aber mir erst um einiges später eingefallen, das diese positiven Entwicklungen, durchaus auch einen Dreh haben, auch tendenziös sind Antworten auf eine Entwicklung allgemeinerer Art. Und die Entwicklung ist die, dass wir sagen: Ok, für die Leute die wir da rein lassen in unsere Doktoratsstudien widmen wir extra Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die Anderen, sind noch nicht so weit. Wir haben an dieser Stelle eine Segmentierung eingebaut, die bedeutet defacto, dass die Studierenden die nicht so weit sind, in dem sie nicht unsere Aufmerksamkeit haben, eine andere Aufmerksamkeit wie immer, wir wollen natürlich alle Studierenden gut behandeln, aber wir haben uns an der Stelle nicht gedacht wie wir mit den Erstsemestrigen umgehen. Wir haben eine STEOP eingeführt. Die STEOP ist aber im Unterschied zu dem was den early stage reasearchers angeboten wird nun tatsächlich ein eher liebloses Auswahlverfahren.
Zeile 34: Zeile 34:
 
Ja und ich war jetzt dabei darauf hinzuweisen, dass es die andere Seite gibt. Die die nicht so betreut sind. Und da sage ich jetzt einmal ein bisschen etwas polemisches. Ich Hoffe Sie reagieren darauf auch irgendwie polemisch. Was haben wir für die Leute die nicht die early stage researcher sind? Für die nicht early stage researcher haben wir eine Messe. Nich eine sakrale Messe, sondern eine ökonomische Messe. Wir haben eine Uni-Eingangs-Messe. In dieser Uni-Eingangs-Messe können Sie den Urlaub in der Ferienregion so und so buchen, Sie können sich informieren über die neusten Angebote bei bestimmten Serviceanbietern. Ganz am Anfang können Sie, wenn Sie reingehen, vorgestern und gestern hat das stattgefunden, strategisch ziemlich gut platziert, ein sehr breiter Stand, der betrieben worden ist vom zentralen Informatikdienst und Hewlett Packard. Die haben ihre U-books dort vorgestellt, die mit Sicherheit sehr günstig zu kaufen sind und die ja nun wirklich ein Bedürfniss zu befriedigen gestatten für Studierende. Ich sage Ihnen eine kleine Episode, die mir doch im Kopf geblieben ist von gestern, von diesen Stand. Ich wollte das filmen. Ich habe mich dann sozusagen mehr auf die Fotos verlegt. Aus Gründen die Sie gleich hören werden. Also ich wollte diesen Stand filmen und die besondere Logik die darin besteht: In der Mitte steht u-book - Zentraler Informatikdienst, auf der linken Flanke ist eine Darstellung von Hewlett Packward und auf der rechten Flanke ist Orange und Apple. Also sozusagen ein Triptychon der Dienstleister, der elektronischen Dienstleister, von dem man sagen kann, das ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil dessen was Studierende auch brauchen, brauchen können. Und ich wollte das einfach ganz harmlos dokumentieren und unter anderem ein bisschen Bewusstsein darüber schaffen, dass wir in diesen Bedingungen leben. Als ich den Schwenk von Apple nach Hewlett Packward gerade dabei war zu vollziehen, tritt eine Studierende zu mir und sagt: "Entschuldigung." Sehr höflich:"Entschuldigung, mich nehmen Sie nicht auf! Mich dürfen Sie da nicht aufnehmen!" Ich war ein bisschen verdutzt und habe als erstes einmal flapsig geantwortet:"Dann stellen Sie sich nicht vor die Kamera, dann werde ich Sie nicht aufnehmen." Da hatte ich aber unrecht muss ich sagen, weil Sie dann darauf hingewiesen hat und zwar durchaus mit recht, dass sie schon dort gestanden ist beim Apple Beratungscorner und durchaus mit Recht, in der Situation die wir mittlerweile ja kennen in Zusammenhang mit privacy und Anonymität und identifikation von Gesichtern die im Internet stattfinden, dass sie ein Recht hat nicht aufgenommen zu werden. Ich war ein bisschen nachher wie man sagt schmähstad und muss ihr sozusagen Recht geben und diesen Film der sowieso nicht besonders gut gewesen ist, habe ich auch tatsächlich gelöscht. Aber an der Stelle ist mir deutlich geworden in welche Umgebung man sich in dieser Mischsituation zwischen einer Studienmesse, die sich also an die Bedürfnisse der Studierenden richtet und die gleichzeitig und das muss man ja jetzt sagen, das ist eigentlich die Pointe auf die ich hinziele, die ganz einfach eine symbolische Rolle übernommen hat, die es Jahre, Jahrhunderte gegeben hat und die es nicht mehr gibt, die es praktisch nicht mehr gibt und das ist der Eintritt in das akademische Leben. Die Tränen kommen einen, mehr oder weniger, wenn man diese Floskel alleine sozusagen schon beschreibt. Der Eintritt ins akademische Leben der bedeutet hat, dass ein geringer Anteil von Studierenden, also von Abiturienten, in Österreich die finanziellen Mittel, die Gabe und die Fähigkeit haben an der Universität ein Studium zu beginnen und von vornherein angesprochen worden sind, darauf will ich hinaus, als Kommilitonen, als Kommilitoninnen. Nicht als early stage researchers, sondern als Mitgestalter der Universität. Die Art und Weise wie man die early stage researchers herauspräpariert jetzt, die steht in einem eklatanten Zusammenhang damit, dass man denen die anfangen und die willkommen geheißen werden, einen Handshake eine Serviceleistung, ein Radio FM4 und ein Bühnenshow präsentiert, die sich sozusagen abwickelt im großen Festsaal, welches der große Festsaal ist, der in anderen Zusammenhängen gefilmt und zelebriert wird als der Ort der akademischen Weihstunde. Also von der akademischen Weihstunde ist an der Stelle keine Rede. Studierende werden sozusagen in die Universität als Serviceinteressierte Leute eingenommen und die Sequenzierung, die Segmentierung von der ich spreche ist relativ klar. Man möchte dann auch das sie den Service in anspruch nehmen und wenn sie damit genug haben, das möglichst bald wieder verlassen oder möglichst erst einmal gar nicht so viel zu nehmen und dann sie relativ bald wieder loszuwerden, vor allem die die sich nicht eignen zu den early stage researchern. Das ist natürlich ganz unverholen eine der Ziele der Bologna-Reform. Drei Jahre und dann hat man ein Degree und wenn man nicht weiter will kann man damit etwas machen. Nun ist es so: Das klingt jetzt alles ein bisschen sozusagen hyperkritisch was ich sage. Das enspricht einer wichtigen irreversiblen, völlig irreversiblen gesellschaftlichen Situation, die darin besteht das wir die 8 bis 9 Prozent eines Jahrganges einer Kohorte die vor 40 Jahren an die Universität gekommen sind, einfach nicht mehr haben, nicht haben wollen, nicht haben können. Also in einem Zustand der 60er Jahre, der frühen 60er Jahre an dem akademische Ausbildung tatsächlich ein statistisches und auch einstellungsmäßig kognitives Privileg einer kleinen Gruppe von Leuten war, konnte man sich den Eintritt ins akademische Leben, die freundliche Begrüßung:"Sie wollen doch alle mit uns zusammen an der Forschungsvermehrung teilnehmen." konnte man sich leisten. Das ist in einer Situation in der die Prozentzahl der Jahrgangskohorte auf 20 - 25 Prozent steigen soll, so nicht mehr zu machen. Und insofern ist die Strategie der early stage researchers eine Abkoppelungsstrategie. Also wir cutten uns mit dem was wir an der Universität hauptsächlich machen, cutten wir uns sozusagen ab, schieben das eine Ebene rauf und die Leute die reinkommen sind ein eigenes Problem das uns Kopfzerbrechen bereitet. Die Dinge die ich Ihnen jetzt sage, würde ich begrifflich jetzt so fassen, dass ich sage, hier wird der Begriff der Bildung durch die Einführung der early stage researchers unterbrochen, gebrochen sozusagen. Der klassische Begriff der Bildung, der operativ wird in dem Moment in dem Sie an die Uni gelangt sind und der eine Form von Solidarität, was immer man damit verbindet, Qualifikation von Anfang an hat, so dass Sie schon mit Beginn dessen, dass Sie hier sind, ernstzunehmende GesprächspartnerInnen sind im wissenschaftlichen Bereich. Dieser Begriff ist so nicht mehr wirklich operativ. In dem Moment in dem das schlicht und einfach auch zahlenmäßig explodiert. Und dann zieht man quasi die Notbremse mit den early researchers.  
 
Ja und ich war jetzt dabei darauf hinzuweisen, dass es die andere Seite gibt. Die die nicht so betreut sind. Und da sage ich jetzt einmal ein bisschen etwas polemisches. Ich Hoffe Sie reagieren darauf auch irgendwie polemisch. Was haben wir für die Leute die nicht die early stage researcher sind? Für die nicht early stage researcher haben wir eine Messe. Nich eine sakrale Messe, sondern eine ökonomische Messe. Wir haben eine Uni-Eingangs-Messe. In dieser Uni-Eingangs-Messe können Sie den Urlaub in der Ferienregion so und so buchen, Sie können sich informieren über die neusten Angebote bei bestimmten Serviceanbietern. Ganz am Anfang können Sie, wenn Sie reingehen, vorgestern und gestern hat das stattgefunden, strategisch ziemlich gut platziert, ein sehr breiter Stand, der betrieben worden ist vom zentralen Informatikdienst und Hewlett Packard. Die haben ihre U-books dort vorgestellt, die mit Sicherheit sehr günstig zu kaufen sind und die ja nun wirklich ein Bedürfniss zu befriedigen gestatten für Studierende. Ich sage Ihnen eine kleine Episode, die mir doch im Kopf geblieben ist von gestern, von diesen Stand. Ich wollte das filmen. Ich habe mich dann sozusagen mehr auf die Fotos verlegt. Aus Gründen die Sie gleich hören werden. Also ich wollte diesen Stand filmen und die besondere Logik die darin besteht: In der Mitte steht u-book - Zentraler Informatikdienst, auf der linken Flanke ist eine Darstellung von Hewlett Packward und auf der rechten Flanke ist Orange und Apple. Also sozusagen ein Triptychon der Dienstleister, der elektronischen Dienstleister, von dem man sagen kann, das ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil dessen was Studierende auch brauchen, brauchen können. Und ich wollte das einfach ganz harmlos dokumentieren und unter anderem ein bisschen Bewusstsein darüber schaffen, dass wir in diesen Bedingungen leben. Als ich den Schwenk von Apple nach Hewlett Packward gerade dabei war zu vollziehen, tritt eine Studierende zu mir und sagt: "Entschuldigung." Sehr höflich:"Entschuldigung, mich nehmen Sie nicht auf! Mich dürfen Sie da nicht aufnehmen!" Ich war ein bisschen verdutzt und habe als erstes einmal flapsig geantwortet:"Dann stellen Sie sich nicht vor die Kamera, dann werde ich Sie nicht aufnehmen." Da hatte ich aber unrecht muss ich sagen, weil Sie dann darauf hingewiesen hat und zwar durchaus mit recht, dass sie schon dort gestanden ist beim Apple Beratungscorner und durchaus mit Recht, in der Situation die wir mittlerweile ja kennen in Zusammenhang mit privacy und Anonymität und identifikation von Gesichtern die im Internet stattfinden, dass sie ein Recht hat nicht aufgenommen zu werden. Ich war ein bisschen nachher wie man sagt schmähstad und muss ihr sozusagen Recht geben und diesen Film der sowieso nicht besonders gut gewesen ist, habe ich auch tatsächlich gelöscht. Aber an der Stelle ist mir deutlich geworden in welche Umgebung man sich in dieser Mischsituation zwischen einer Studienmesse, die sich also an die Bedürfnisse der Studierenden richtet und die gleichzeitig und das muss man ja jetzt sagen, das ist eigentlich die Pointe auf die ich hinziele, die ganz einfach eine symbolische Rolle übernommen hat, die es Jahre, Jahrhunderte gegeben hat und die es nicht mehr gibt, die es praktisch nicht mehr gibt und das ist der Eintritt in das akademische Leben. Die Tränen kommen einen, mehr oder weniger, wenn man diese Floskel alleine sozusagen schon beschreibt. Der Eintritt ins akademische Leben der bedeutet hat, dass ein geringer Anteil von Studierenden, also von Abiturienten, in Österreich die finanziellen Mittel, die Gabe und die Fähigkeit haben an der Universität ein Studium zu beginnen und von vornherein angesprochen worden sind, darauf will ich hinaus, als Kommilitonen, als Kommilitoninnen. Nicht als early stage researchers, sondern als Mitgestalter der Universität. Die Art und Weise wie man die early stage researchers herauspräpariert jetzt, die steht in einem eklatanten Zusammenhang damit, dass man denen die anfangen und die willkommen geheißen werden, einen Handshake eine Serviceleistung, ein Radio FM4 und ein Bühnenshow präsentiert, die sich sozusagen abwickelt im großen Festsaal, welches der große Festsaal ist, der in anderen Zusammenhängen gefilmt und zelebriert wird als der Ort der akademischen Weihstunde. Also von der akademischen Weihstunde ist an der Stelle keine Rede. Studierende werden sozusagen in die Universität als Serviceinteressierte Leute eingenommen und die Sequenzierung, die Segmentierung von der ich spreche ist relativ klar. Man möchte dann auch das sie den Service in anspruch nehmen und wenn sie damit genug haben, das möglichst bald wieder verlassen oder möglichst erst einmal gar nicht so viel zu nehmen und dann sie relativ bald wieder loszuwerden, vor allem die die sich nicht eignen zu den early stage researchern. Das ist natürlich ganz unverholen eine der Ziele der Bologna-Reform. Drei Jahre und dann hat man ein Degree und wenn man nicht weiter will kann man damit etwas machen. Nun ist es so: Das klingt jetzt alles ein bisschen sozusagen hyperkritisch was ich sage. Das enspricht einer wichtigen irreversiblen, völlig irreversiblen gesellschaftlichen Situation, die darin besteht das wir die 8 bis 9 Prozent eines Jahrganges einer Kohorte die vor 40 Jahren an die Universität gekommen sind, einfach nicht mehr haben, nicht haben wollen, nicht haben können. Also in einem Zustand der 60er Jahre, der frühen 60er Jahre an dem akademische Ausbildung tatsächlich ein statistisches und auch einstellungsmäßig kognitives Privileg einer kleinen Gruppe von Leuten war, konnte man sich den Eintritt ins akademische Leben, die freundliche Begrüßung:"Sie wollen doch alle mit uns zusammen an der Forschungsvermehrung teilnehmen." konnte man sich leisten. Das ist in einer Situation in der die Prozentzahl der Jahrgangskohorte auf 20 - 25 Prozent steigen soll, so nicht mehr zu machen. Und insofern ist die Strategie der early stage researchers eine Abkoppelungsstrategie. Also wir cutten uns mit dem was wir an der Universität hauptsächlich machen, cutten wir uns sozusagen ab, schieben das eine Ebene rauf und die Leute die reinkommen sind ein eigenes Problem das uns Kopfzerbrechen bereitet. Die Dinge die ich Ihnen jetzt sage, würde ich begrifflich jetzt so fassen, dass ich sage, hier wird der Begriff der Bildung durch die Einführung der early stage researchers unterbrochen, gebrochen sozusagen. Der klassische Begriff der Bildung, der operativ wird in dem Moment in dem Sie an die Uni gelangt sind und der eine Form von Solidarität, was immer man damit verbindet, Qualifikation von Anfang an hat, so dass Sie schon mit Beginn dessen, dass Sie hier sind, ernstzunehmende GesprächspartnerInnen sind im wissenschaftlichen Bereich. Dieser Begriff ist so nicht mehr wirklich operativ. In dem Moment in dem das schlicht und einfach auch zahlenmäßig explodiert. Und dann zieht man quasi die Notbremse mit den early researchers.  
  
=Der Bildungsbegriff und ein Einblick in die Welt des Pythagoras=
+
=='''Der Bildungsbegriff und ein Einblick in die Welt des Pythagoras'''==
  
 
Das ist der Grund warum ich Ihnen, bevor ich auf den freien Forschungszugang komme, vorher ein bisschen etwas über Bildung und die Entwicklung des Bildungsbegriffes sagen möchte, weil es mir so scheint, dass diese Dynamik und Logik des Bildungsbegriffes mit zu berücksichtigen ist, auch und gerade wenn man dann in den Forschungsbereich geht. Das werden wir dann im einzelnen jetzt hier einmal ein bisschen durchdeklinieren. Also die Sache wird so sein, dass ich Ihnen einmal ein bisschen was, einen ganz einen kleinen Einblick in ein paar Aspekte der Pythagoras Forschung gebe. Das sind Dinge, die liegen sehr, sehr weit zurück und sind hier zugegebenermaßen so ein bisschen willkürlich hineingestreut, aber es eigenet sich glaube ich ganz gut um einige Punkte deutlich zu machen. Es gibt, also es gibt interessanterweise, also nicht interessanterweise, es gibt hier wirklich einen ausgesprochen empfehlenswerten Wikipediaartikel zu Pythagoras. Ich sage nicht, dass alle Wikipediaartikel gut sind, ganz im Gegenteil, aber das ist ein super recherchierter Artikel deutschsprachiger Artikel, der Sie auch über die Forschungslage informiert, sozusagen insgesamt gut recherchiert. Also Pythagoras gehört zu dem direkten Anfang der Philosophie, der griechischen Philosophie. Terminologisch, zeitmäßig Vorsokratiker. 570 glaube ich war es, 570 vor Christus geboren. Und von ihm sind viele Stories überliefert, noch ist nicht sehr deutlich darüber was er wirklich gewesen ist. Es gibt zwei unterschiedliche Richtungen in der Forschung, wie Sie dem Wikipediaartikel auch entnehmen, nämlich die einen betrachten Ihn so ein bisschen als einen Guru-Schamanen, wir werden gleich sehen warum, und die anderen doch eher schon als einen Philosophen, Protophilosophen, Mathematiker, der etwas zu tun hat mit der weiteren philosophischen Tradition. Also darauf lasse ich mich nicht viel ein. Der Punkt an dem ich Zitate gefunden habe mit denen ich Arbeiten möchte, ist eine Biographie des Pythagoras von Iamblichus. Iamblichus ist ein Neoplatoniker, lebt mehrere hunderte Jahre später, drittes nachchristliches Jahrhundert und schreibt eine Biographie des Pythagoras aus der ich hier ein bisschen etwas zitiert habe und gleich dazu kommen. Es gibt dieses Leben des Pythagoras von Iamblichus auf deutsch und griechisch in der deutschen Buchgesellschaft, in der wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Die ist leider nicht im freien Forschungszugang. Die muss man kaufen und scannen allenfalls. Darum kommt sich auch hier nicht vor. Ich habe einen anderen Weg gewählt. Was es gibt unter Googlebooks, ist der vollständige Scan eines Exemplars dieser Vita Pythagorae von Iamblichus aus dem frühen 18. Jahrundert. Eignet sich ganz gut Ihnen ein bisschen vor Augen zu führen was Bildung ist, ja. Also die wirkliche Bildung besteht natürlich das man Latein und Griechisch aber in jedenfall Latein lesen kann und hiermit arbeitet. Ich habe Ihnen aus dem, also ein bisschen um Eindruck zu schinden natürlich, aber auch um Sie ein bisschen vertraut zu machen was da an der Stelle sozusagen so als Quellsituation auftritt. Die Punkte die meine Aufmerksamkeit erregt haben in der griechischen Originalversion sind hier dieses, also auf lateinisch heißt es:"optimis disziplinis innurriendum extruxit puerumque innurriendum" Das ist sozusagen der lateinische Ausdruck innurrie, das heißt sozusagen pflegen, wenn ich mich recht erinnere, aber das griechische Original, könnte man diskutieren wie die Übersetzung ist, das griechische Original was mir wichtig ist, ist die Pheidea, Pheida, Pheidea die hier vorkommt und das ist das Stichwort. Es geht um das Leben des Pythagoras und es geht darum wie er erzogen worden ist und die pheidea, Sie werden davon noch einiges hören, manche haben vielleicht schon etwas gehört über die Dinge die ich in früheren Semestern über Platon und Bildung gesagt habe. Pheidea ist der zentrale Begriff mit dem Platon die Tradition der Pädagogik und der Philosophie beginnt und die damit beschäftigt ist sich die Frage zu stellen: Wie kriegt man aus diesen Höhlenbewohneren, ich sage es jetzt nochmal sehr locker flockig, aus diesen Typen die relativ blind und dumpf in der Höhle sitzen und sich die Movies anschauen, wie kriegt man aus denen aufgeklärte Personen?" Das ist das Thema und das Programm der platonischen Pheidea. Und das ist das Programm das die Philosophie sich seit sie existiert auf ihre Fahnen geschrieben hat. Und dieses Pheideaprogramm ist das was hier jetzt auch auftritt in der Vita des Pythagoras von Iamblichus. Kein Wunder, ich habe Ihnen gesagt Iamblichus ist ein Neoplatoniker, den interessiert das natürlich genau diese Erziehungsprozesse. Und hier haben Sie einen weiteren Erziehungsprozess denen ich Ihnen hier dargestellt habe. Das lassen wir aber jetzt einmal. Was ich hier habe und das ist ein kleiner Kommentar auch noch zum freien Forschungszugang. Das Leben des Iamblichus (meinte wahrscheinlich Pythagoras) auf französisch. Eben erschienen. Auf Deutsch wie gesagt vor acht Jahren oder so was erschienen. Und auf Englisch gratis im Netz. Also das vollkommen legitim. Darum habe ich mir nicht die Mühe gemacht das deutsche Buch zu kaufen und das französische zu kopieren, sondern Ihnen die englische Version vorzustellen. Ich glaube, das kann nicht wirklich ein Problem sein. Und jetzt lade ich Sie sozusagen mal ein dazu, kurz eine Zeitreise zu unternehmen und sich anzuhören was so im dritten nachchristlichen Jahrhundert die Story ist davon, dass jemand Philosoph wird.
 
Das ist der Grund warum ich Ihnen, bevor ich auf den freien Forschungszugang komme, vorher ein bisschen etwas über Bildung und die Entwicklung des Bildungsbegriffes sagen möchte, weil es mir so scheint, dass diese Dynamik und Logik des Bildungsbegriffes mit zu berücksichtigen ist, auch und gerade wenn man dann in den Forschungsbereich geht. Das werden wir dann im einzelnen jetzt hier einmal ein bisschen durchdeklinieren. Also die Sache wird so sein, dass ich Ihnen einmal ein bisschen was, einen ganz einen kleinen Einblick in ein paar Aspekte der Pythagoras Forschung gebe. Das sind Dinge, die liegen sehr, sehr weit zurück und sind hier zugegebenermaßen so ein bisschen willkürlich hineingestreut, aber es eigenet sich glaube ich ganz gut um einige Punkte deutlich zu machen. Es gibt, also es gibt interessanterweise, also nicht interessanterweise, es gibt hier wirklich einen ausgesprochen empfehlenswerten Wikipediaartikel zu Pythagoras. Ich sage nicht, dass alle Wikipediaartikel gut sind, ganz im Gegenteil, aber das ist ein super recherchierter Artikel deutschsprachiger Artikel, der Sie auch über die Forschungslage informiert, sozusagen insgesamt gut recherchiert. Also Pythagoras gehört zu dem direkten Anfang der Philosophie, der griechischen Philosophie. Terminologisch, zeitmäßig Vorsokratiker. 570 glaube ich war es, 570 vor Christus geboren. Und von ihm sind viele Stories überliefert, noch ist nicht sehr deutlich darüber was er wirklich gewesen ist. Es gibt zwei unterschiedliche Richtungen in der Forschung, wie Sie dem Wikipediaartikel auch entnehmen, nämlich die einen betrachten Ihn so ein bisschen als einen Guru-Schamanen, wir werden gleich sehen warum, und die anderen doch eher schon als einen Philosophen, Protophilosophen, Mathematiker, der etwas zu tun hat mit der weiteren philosophischen Tradition. Also darauf lasse ich mich nicht viel ein. Der Punkt an dem ich Zitate gefunden habe mit denen ich Arbeiten möchte, ist eine Biographie des Pythagoras von Iamblichus. Iamblichus ist ein Neoplatoniker, lebt mehrere hunderte Jahre später, drittes nachchristliches Jahrhundert und schreibt eine Biographie des Pythagoras aus der ich hier ein bisschen etwas zitiert habe und gleich dazu kommen. Es gibt dieses Leben des Pythagoras von Iamblichus auf deutsch und griechisch in der deutschen Buchgesellschaft, in der wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Die ist leider nicht im freien Forschungszugang. Die muss man kaufen und scannen allenfalls. Darum kommt sich auch hier nicht vor. Ich habe einen anderen Weg gewählt. Was es gibt unter Googlebooks, ist der vollständige Scan eines Exemplars dieser Vita Pythagorae von Iamblichus aus dem frühen 18. Jahrundert. Eignet sich ganz gut Ihnen ein bisschen vor Augen zu führen was Bildung ist, ja. Also die wirkliche Bildung besteht natürlich das man Latein und Griechisch aber in jedenfall Latein lesen kann und hiermit arbeitet. Ich habe Ihnen aus dem, also ein bisschen um Eindruck zu schinden natürlich, aber auch um Sie ein bisschen vertraut zu machen was da an der Stelle sozusagen so als Quellsituation auftritt. Die Punkte die meine Aufmerksamkeit erregt haben in der griechischen Originalversion sind hier dieses, also auf lateinisch heißt es:"optimis disziplinis innurriendum extruxit puerumque innurriendum" Das ist sozusagen der lateinische Ausdruck innurrie, das heißt sozusagen pflegen, wenn ich mich recht erinnere, aber das griechische Original, könnte man diskutieren wie die Übersetzung ist, das griechische Original was mir wichtig ist, ist die Pheidea, Pheida, Pheidea die hier vorkommt und das ist das Stichwort. Es geht um das Leben des Pythagoras und es geht darum wie er erzogen worden ist und die pheidea, Sie werden davon noch einiges hören, manche haben vielleicht schon etwas gehört über die Dinge die ich in früheren Semestern über Platon und Bildung gesagt habe. Pheidea ist der zentrale Begriff mit dem Platon die Tradition der Pädagogik und der Philosophie beginnt und die damit beschäftigt ist sich die Frage zu stellen: Wie kriegt man aus diesen Höhlenbewohneren, ich sage es jetzt nochmal sehr locker flockig, aus diesen Typen die relativ blind und dumpf in der Höhle sitzen und sich die Movies anschauen, wie kriegt man aus denen aufgeklärte Personen?" Das ist das Thema und das Programm der platonischen Pheidea. Und das ist das Programm das die Philosophie sich seit sie existiert auf ihre Fahnen geschrieben hat. Und dieses Pheideaprogramm ist das was hier jetzt auch auftritt in der Vita des Pythagoras von Iamblichus. Kein Wunder, ich habe Ihnen gesagt Iamblichus ist ein Neoplatoniker, den interessiert das natürlich genau diese Erziehungsprozesse. Und hier haben Sie einen weiteren Erziehungsprozess denen ich Ihnen hier dargestellt habe. Das lassen wir aber jetzt einmal. Was ich hier habe und das ist ein kleiner Kommentar auch noch zum freien Forschungszugang. Das Leben des Iamblichus (meinte wahrscheinlich Pythagoras) auf französisch. Eben erschienen. Auf Deutsch wie gesagt vor acht Jahren oder so was erschienen. Und auf Englisch gratis im Netz. Also das vollkommen legitim. Darum habe ich mir nicht die Mühe gemacht das deutsche Buch zu kaufen und das französische zu kopieren, sondern Ihnen die englische Version vorzustellen. Ich glaube, das kann nicht wirklich ein Problem sein. Und jetzt lade ich Sie sozusagen mal ein dazu, kurz eine Zeitreise zu unternehmen und sich anzuhören was so im dritten nachchristlichen Jahrhundert die Story ist davon, dass jemand Philosoph wird.
Zeile 78: Zeile 78:
 
Um aber nocheinmal jetzt zu Ihrem Punkt zurückzukommen und kurz darauf zu antworten: Die Art und Weise wie es sich für die Griechen darstellt, ist zu sagen: Am Anfang stand der Haushalt, Oikos ist das Haus und der Wirtschaftszusammenhang eines mittleren Gutsbesitzers, also einer Sippe mit Knechten und so ein wenig und die achten darauf das sie mehr oder weniger Subsistent sind. Vor dem Geld steht, dass man sich mehr oder weniger mit Ressourcen die man selber hat über Wasser hält und eine Tauschwirtschaft sozusagen ansetzt mit Ressourcen. Und da komme ich jetzt zurück zu dem was der Aristoteles sagt: Gesetzt also den Fall jemand braucht Schuhe und hat ein Haus, aber keine Schuhe. Da hat man Schwierigkeiten mit der Tauschwirtschaft, weil das Haus ist einfach um vieles mehr Wert als die Schuhe. Wie kommt der je zu Schuhen? Das Haus kann er nicht hergeben. Er kann natürlich sagen, du darfst dafür das du mir jetzt Schuhe machst, darfst du eine Woche hier wohnen und kriegst Kost und Verpflegung. Das wäre eine Möglichkeit, ist aber auf die Dauer für den Handelverkehr auch nicht gerade gedeihlich. So wie Aristoteles das sagt und er sagt das mit dem Haus und den Schuhen, ist das Geld eine brilliante Erfindung um Werte auf einen neutralen Träger abzubilden und Anteilsmäßig diese Werte darzustellen und tauschen zu können. Das ist natürlich eine ganz banale Geschichte die ich Ihnen erzähle. Ein Schuh ist eben soviel weniger wert, nur diesen Anteil eines Hauses wert und in dem Moment in dem ich nicht das Haus hergeben muss oder kann, sondern nur einen Anteil des Wertes vom Haus, demjenigen der mir einen Schuh gibt, dann sind wir sozusagen im Geschäft und das geht über Geld. Und der Grund warum ich jetzt auf diesen Exkurs gekommen bin war Ihre Bemerkung wie das beim Aristoteles ist. Aristoteles sagt, das ist eine wichtige Entwicklung die wir schätzen können und mit der wir operieren und mit der gibt es aber ein Problem: das geht mit den Schuhen und das geht mit dem Haus, aber es geht verdammt schlecht mit dem Festgesang beim Bankett. Wenn einer kommt und singt wunderschön, womit vergleiche ich das? Wenn jemand mir einen guten Rat gibt, was soll ich ihm dafür geben? Ich meine ich habe das ein bisschen karikaturesk gewendet in dem ich gesagt habe: Ein guter Rat ist so und so viel wert finden wir noch immer ein bisschen komisch, wenn es wirklich ein guter Rat ist. Und das erzeugt beim Aristoteles die Frage: Wie reagiert man auf diese Anführungszeichen, das ist natürlich schon ein vollständig entwerteter und dekompensierter Ausdruck, auf diese "Dienstleistungen", wenn das denn Dienstleistungen sind, wie reagiert man auf diese Interventionen, Dienstleistungen oder so was, wenn es kein Geld ist, mit einer Gabe. Da kommt, jetzt drehe ich den Kreis noch zu Ende, da kommt Ihr Hinweis jetzt natürlich vollkommen richtig, zu sagen: Wer so eine Gabe, die ich selber habe und für die ich Gaben beanspruche, kommt nicht vom Himmel, sondern basiert auf Eigentumsverhältnissen, basiert auf Reichtum, basiert auf muss nicht Geld sein, aber es basiert auf Materie auch, es lässt sich nicht einfach trennen. Aber das ist genau die Dynamik in die wir da auch ein bisschen reingehen werden. Es lässt sich nicht trennen und es gibt aber auch starke Intuitionen das man es trennen soll. Genau so stark zunächst einmal glaube ich für den Eingang wie die Intuition, dass man sich Bildung nicht vorstellen kann ohne eine gehörige materielle Grundlage, genau so stark ist die Intuition, dass man das was man dann kriegt auch anders, vielleicht sogar sozusagen entscheidend anders betrachten und bewerten soll als die materiale Grundlage die man braucht um das zu kriegen. Das ist um nocheinmal hier zurückzukommen, das ist genau die Spannung die ich hier sagen wollte. Also dieser Typ der sich um die materielle Grundlage keine Gedanken macht, weil der ist ein Erfolgstyp aufgrund von Glück und Erziehung. Diese Typen müssen sich sehr anstrengen, die sind natürlich auch sozusagen schick, ein angenehmes Äußeres haben sie auch, allerdings man sieht wie wechselhaft der Begriff angenehmes Äußeres ist, nicht, mich stößt das eher ab, aber gewählt sind die natürlich für das angenehme Äußere. Sagen wir einmal so, dieser Typ der hier auf der Basis des Göttlichengabemodells arbeitet, dieser Würdenträger der Universität, der steht für eine Institution die über die Jahrhunderte hinweg beansprucht hat, die materielle Grundlage und die bildungsmäßige und forschungsmäßige Kompetenzvermittlung, in sich, in der Institution zu verbinden um sozusagen staatlich gestützt, im Prinzip staatlich gestützt, im Prinzip gestützt durch einen gesellschaftlichen Konsens, dass wir solche Institutionen brauchen, in die wir Geld hineintun und dann kriegen wir raus, Akademiker und Akademikerinnen und die kriegen wir raus, erstens deswegen, weil das ein besseres Leben ist und zweitens weil wir die ausgebildeten Leute brauchen für unsere Gesellschaftsfunktionen, für das gesellschaftliche Funktionieren und drittens sozusagen verdienen die auch mehr in der Regel als der Durchschnitt. Diese Art von unangetaster Universitätsauffassung, wo jeder der in die Universität kommt schon ein Teil der Forschungsgemeinschaft ist und das gebrochen durch die neure notwendigkeit und die Fragestellung davon, dass mit der Veränderung der Quoten, der Massenuniversität, dem Jobmarkt, sich das Thema: Was kann ich mir jetzt kaufen für eine universitäre Ausbildung? Was bietet die Universität was ich brauchen kann? Dieses Thema auf eine neue Art und Weise stellt.  
 
Um aber nocheinmal jetzt zu Ihrem Punkt zurückzukommen und kurz darauf zu antworten: Die Art und Weise wie es sich für die Griechen darstellt, ist zu sagen: Am Anfang stand der Haushalt, Oikos ist das Haus und der Wirtschaftszusammenhang eines mittleren Gutsbesitzers, also einer Sippe mit Knechten und so ein wenig und die achten darauf das sie mehr oder weniger Subsistent sind. Vor dem Geld steht, dass man sich mehr oder weniger mit Ressourcen die man selber hat über Wasser hält und eine Tauschwirtschaft sozusagen ansetzt mit Ressourcen. Und da komme ich jetzt zurück zu dem was der Aristoteles sagt: Gesetzt also den Fall jemand braucht Schuhe und hat ein Haus, aber keine Schuhe. Da hat man Schwierigkeiten mit der Tauschwirtschaft, weil das Haus ist einfach um vieles mehr Wert als die Schuhe. Wie kommt der je zu Schuhen? Das Haus kann er nicht hergeben. Er kann natürlich sagen, du darfst dafür das du mir jetzt Schuhe machst, darfst du eine Woche hier wohnen und kriegst Kost und Verpflegung. Das wäre eine Möglichkeit, ist aber auf die Dauer für den Handelverkehr auch nicht gerade gedeihlich. So wie Aristoteles das sagt und er sagt das mit dem Haus und den Schuhen, ist das Geld eine brilliante Erfindung um Werte auf einen neutralen Träger abzubilden und Anteilsmäßig diese Werte darzustellen und tauschen zu können. Das ist natürlich eine ganz banale Geschichte die ich Ihnen erzähle. Ein Schuh ist eben soviel weniger wert, nur diesen Anteil eines Hauses wert und in dem Moment in dem ich nicht das Haus hergeben muss oder kann, sondern nur einen Anteil des Wertes vom Haus, demjenigen der mir einen Schuh gibt, dann sind wir sozusagen im Geschäft und das geht über Geld. Und der Grund warum ich jetzt auf diesen Exkurs gekommen bin war Ihre Bemerkung wie das beim Aristoteles ist. Aristoteles sagt, das ist eine wichtige Entwicklung die wir schätzen können und mit der wir operieren und mit der gibt es aber ein Problem: das geht mit den Schuhen und das geht mit dem Haus, aber es geht verdammt schlecht mit dem Festgesang beim Bankett. Wenn einer kommt und singt wunderschön, womit vergleiche ich das? Wenn jemand mir einen guten Rat gibt, was soll ich ihm dafür geben? Ich meine ich habe das ein bisschen karikaturesk gewendet in dem ich gesagt habe: Ein guter Rat ist so und so viel wert finden wir noch immer ein bisschen komisch, wenn es wirklich ein guter Rat ist. Und das erzeugt beim Aristoteles die Frage: Wie reagiert man auf diese Anführungszeichen, das ist natürlich schon ein vollständig entwerteter und dekompensierter Ausdruck, auf diese "Dienstleistungen", wenn das denn Dienstleistungen sind, wie reagiert man auf diese Interventionen, Dienstleistungen oder so was, wenn es kein Geld ist, mit einer Gabe. Da kommt, jetzt drehe ich den Kreis noch zu Ende, da kommt Ihr Hinweis jetzt natürlich vollkommen richtig, zu sagen: Wer so eine Gabe, die ich selber habe und für die ich Gaben beanspruche, kommt nicht vom Himmel, sondern basiert auf Eigentumsverhältnissen, basiert auf Reichtum, basiert auf muss nicht Geld sein, aber es basiert auf Materie auch, es lässt sich nicht einfach trennen. Aber das ist genau die Dynamik in die wir da auch ein bisschen reingehen werden. Es lässt sich nicht trennen und es gibt aber auch starke Intuitionen das man es trennen soll. Genau so stark zunächst einmal glaube ich für den Eingang wie die Intuition, dass man sich Bildung nicht vorstellen kann ohne eine gehörige materielle Grundlage, genau so stark ist die Intuition, dass man das was man dann kriegt auch anders, vielleicht sogar sozusagen entscheidend anders betrachten und bewerten soll als die materiale Grundlage die man braucht um das zu kriegen. Das ist um nocheinmal hier zurückzukommen, das ist genau die Spannung die ich hier sagen wollte. Also dieser Typ der sich um die materielle Grundlage keine Gedanken macht, weil der ist ein Erfolgstyp aufgrund von Glück und Erziehung. Diese Typen müssen sich sehr anstrengen, die sind natürlich auch sozusagen schick, ein angenehmes Äußeres haben sie auch, allerdings man sieht wie wechselhaft der Begriff angenehmes Äußeres ist, nicht, mich stößt das eher ab, aber gewählt sind die natürlich für das angenehme Äußere. Sagen wir einmal so, dieser Typ der hier auf der Basis des Göttlichengabemodells arbeitet, dieser Würdenträger der Universität, der steht für eine Institution die über die Jahrhunderte hinweg beansprucht hat, die materielle Grundlage und die bildungsmäßige und forschungsmäßige Kompetenzvermittlung, in sich, in der Institution zu verbinden um sozusagen staatlich gestützt, im Prinzip staatlich gestützt, im Prinzip gestützt durch einen gesellschaftlichen Konsens, dass wir solche Institutionen brauchen, in die wir Geld hineintun und dann kriegen wir raus, Akademiker und Akademikerinnen und die kriegen wir raus, erstens deswegen, weil das ein besseres Leben ist und zweitens weil wir die ausgebildeten Leute brauchen für unsere Gesellschaftsfunktionen, für das gesellschaftliche Funktionieren und drittens sozusagen verdienen die auch mehr in der Regel als der Durchschnitt. Diese Art von unangetaster Universitätsauffassung, wo jeder der in die Universität kommt schon ein Teil der Forschungsgemeinschaft ist und das gebrochen durch die neure notwendigkeit und die Fragestellung davon, dass mit der Veränderung der Quoten, der Massenuniversität, dem Jobmarkt, sich das Thema: Was kann ich mir jetzt kaufen für eine universitäre Ausbildung? Was bietet die Universität was ich brauchen kann? Dieses Thema auf eine neue Art und Weise stellt.  
  
=Schlusswort=
+
=='''Schlusswort'''==
  
 
Ich habe jetzt ein bisschen im Kreis geredet um diese Beiträge, aber hoffe Sie. Eine Überleitung, die Überleitung dazu ist jetzt noch gerade die Möglichkeit, auf die kommen wir das nächste Mal genauer. Was ich angedeutet habe, eine entscheidende Frage die ab Platon die Philosophie definiert und unter dem Titel Sophisten, Sokrates und Platon gefasst ist, ist die, dass bereits im 400 Jahrhundert vor Christus, in einer Situation die geprägt war durch den Modellfall Pythagoras, Lehrer aufgetreten sind, Leute aufgetreten sind, die gesagt haben: Ihr glaubts man kann Pheidea nicht bezahlen, ihr glaubts dass man da göttlich sein muss und viel Glück haben, no no, wir zeigen euch das, wenn ihr uns entsprechend finanziert, dann verschaffen wir euch die Pheidea. Bildung ist käuflich, kurz gesagt. Bildung ist käuflich, ist das Schlagwort der Sophisten und das clasht komplett mit dem auch noch immer gegenwärtig, präsenten Intuitionszusammenhang, dass man Bildung nicht kaufen kann. Bildung für alle, aber umsonst, ist etwas was sozusagen sehr deutlich in diesen Rahmen hineinfällt und worüber wir zu sprechen haben werden. Und als Letztes noch dazu zu sagen, was sozusagen auch was zu tun hat damit, das man sagt, wenn Sie jetzt sagen, vollkommen zurecht, Voraussetzungen für Bildung sind materieller Art, dann ist es doch irgendwie verlogen, wenn man das sieht und wenn man das weiß, dass man diese materiellen Voraussetzungen hat, dann ist es doch verlogen das zu leugnen und zu sagen Bildung ist unverkäuflich, ist nicht käuflich, dann muss man sagen, das kostet etwas, Bildung kostet etwas. Und dann ist die Frage: Wieviel kostet es und für wenn kostet es was? Und hat man damit die Bildung falsch organisiert? Das sind alles Fragen mit denen ich Sie mal jetzt wiederum verabschiede. Danke!
 
Ich habe jetzt ein bisschen im Kreis geredet um diese Beiträge, aber hoffe Sie. Eine Überleitung, die Überleitung dazu ist jetzt noch gerade die Möglichkeit, auf die kommen wir das nächste Mal genauer. Was ich angedeutet habe, eine entscheidende Frage die ab Platon die Philosophie definiert und unter dem Titel Sophisten, Sokrates und Platon gefasst ist, ist die, dass bereits im 400 Jahrhundert vor Christus, in einer Situation die geprägt war durch den Modellfall Pythagoras, Lehrer aufgetreten sind, Leute aufgetreten sind, die gesagt haben: Ihr glaubts man kann Pheidea nicht bezahlen, ihr glaubts dass man da göttlich sein muss und viel Glück haben, no no, wir zeigen euch das, wenn ihr uns entsprechend finanziert, dann verschaffen wir euch die Pheidea. Bildung ist käuflich, kurz gesagt. Bildung ist käuflich, ist das Schlagwort der Sophisten und das clasht komplett mit dem auch noch immer gegenwärtig, präsenten Intuitionszusammenhang, dass man Bildung nicht kaufen kann. Bildung für alle, aber umsonst, ist etwas was sozusagen sehr deutlich in diesen Rahmen hineinfällt und worüber wir zu sprechen haben werden. Und als Letztes noch dazu zu sagen, was sozusagen auch was zu tun hat damit, das man sagt, wenn Sie jetzt sagen, vollkommen zurecht, Voraussetzungen für Bildung sind materieller Art, dann ist es doch irgendwie verlogen, wenn man das sieht und wenn man das weiß, dass man diese materiellen Voraussetzungen hat, dann ist es doch verlogen das zu leugnen und zu sagen Bildung ist unverkäuflich, ist nicht käuflich, dann muss man sagen, das kostet etwas, Bildung kostet etwas. Und dann ist die Frage: Wieviel kostet es und für wenn kostet es was? Und hat man damit die Bildung falsch organisiert? Das sind alles Fragen mit denen ich Sie mal jetzt wiederum verabschiede. Danke!

Version vom 15. November 2011, 00:18 Uhr

Anmerkung: Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Version des Transkripts. Die Überschriften und die Gliederungen des Textes werden wahrscheinlich noch geändert. Auch Links werden demnächst hinzugefügt.



Einleitung freier Forschungsaustausch

Die Technik wird immer besser. Ich brauche mir jetzt hier gar kein Mikrofon umzuhängen, weil es neue aus den USA eigens importierte Mikrofone gibt, die nicht nur mich locker aufnehmen sondern auch ihre Beiträge. Achten Sie darauf, dass Sie keinen Unsinn sagen, sie werden mitgeschnitten. Ja das ist eine neue Perspektive. Früher, lange Zeit, sehr sehr lange Zeit, ist das was hier in einem solchen Hörsaal stattgefunden hat, das intime Geheimnis oder die Situation gewesen die man gehabt hat, wenn man es geschafft hat in einen überfüllten Hörsaal oder einen nicht so überfüllten Hörsaal sich hineinzuquetschen. Das hat sich zumindest am Institut für Philosophie ganz deutlich geändert, wir haben eine ganze Reihe von Lehrveranstaltungen die wir aufnehmen, die wir zur Verfügung stellen.

Und da bin ich schon beim Thema des freien Forschungsaustausches. Das ist nicht ein Thema, dass Sie in der Philosophie normalerweise erwarten würden. Wenn Sie nachschauen wo es das international gibt, muss man sagen: Wir sind an der Stelle gar nicht gut platziert. Nämlich es gibt gar keine Platzierung diesbezüglich. Das ist eines der Schwierigkeiten mit diesen Qualitätsansprüchen. Qualitätsansprüche entstehen immer erst, wenn etwas etabliert ist und gemessen werden kann. Das was ich Ihnen vortrage bezieht sich natürlich auf eine ganze Menge von Entwicklungen, von Gedanken. Ist aber noch nirgends festgeschrieben mit einem Lehrbuch oder so etwas. Also insbesondere habe ich ja als abschreckendes Merkmal gleich den Anfang Technik gesetzt. Damit Sie trotz dieses meditativen Wetters nicht glauben, dass es jetzt hier einfach um nachdenken geht. Es wird aber hauptsächlich um nachdenken gehen. Muss ich Ihnen schon auch noch dazu sagen. Worum es auch geht, ist über das Nachdenken über Technikvermittlung. Und nicht nur das Nachdenken, sondern an der Stelle werde ich Sie auch konfrontieren und bekanntmachen mit einer Reihe von sehr technischen Voraussetzungen, die nach meiner Auffassung, darum geht es in der Medienphilosophie, entscheidend mit eine Rolle spielen, auch in dem Überlegen über die philosophischen Beziehungen. Also das ist gleich einmal eine Anmerkung ganz vom Anfang: Wir nehmen das also auf. Andrea Arzberg(bitte umbessern falls falsch geschrieben) die das schon lange macht, wird die Sache relativ rasch nachher zur Verfügung stellen. Und es hat sich eingebürgert, das erwähne ich hier auch, dass es Studierende gibt, das war zunächst einmal ganz ungeplant, die eine Transkription der Mitschnitte machen. Am Anfang war mir das ein wenig suspekt und fast unangenehm, weil die Mühe, das was ich gesagt habe in eigenen Händen in eine schriftliche Form zu bringen, das schien mir fast ein bisschen zu "personal service". Aber es hat sich herausgestellt, dass Studierende das offensichtlich nicht ungern machen. Es ist eine völlig freiwillige Geschichte. Sie können sich hier dazu eintragen. Ich habe Ihnen die Termine vorgegeben. Ich habe mich auch entschlossen, bereit erklärt für so eine Leistung in jedem Fall eine positive Note zu vergeben. In der vergangen Zeit hat sich gezeigt: Es gibt auch sehr unterschiedliche Formen der Transkription. Manche machen das mit großem Aufwand: Verlinkung, Dokumentation, Bildern. Wo man sieht, die Sache ist wirklich auch aufgenommen und durchdacht worden. Das gibt eine bessere Note. Aber Sie kriegen auf jeden Fall einmal ein Basisnote Befriedigend oder Gut, wenn Sie so was machen. Das also als Angebot für die Transkriptionen. Sie haben hier einen Link auf die Eingangsseite der Vorlesung im vergangenen Sommersemester, wo am unteren Ende der Seite auch noch drauf steht was man für Transkriptionen und auch die Mitarbeit im Wiki beachten sollte. Ich weiß nicht wie erfahren Sie in der Handhabung von Wikis sind und ich gehe damit gerade auch einen nächsten Schritt zur Thematik dieser Vorlesung, denn Wikis sind ein wunderschönes Beispiel für freien Froschungsaustausch.

Sie müssen sich hier oben anmelden oder ein Benutzerkonto erstellen und können bis auf ganz wenige Seiten bereits Ihre Beiträge leisten. Ich sage Ihnen ein brilliantes Beispiel in der Vorbereitung dieser Vorlesung und in Hinblick auf freien Forschungsaustausch. Auch eine Illustration worum es ein bisschen gehen wird. Ich gehe gleich auf die erste Seite die ich schon angelegt habe. Die sozusagen, ein bisschen über eine Woche im Web ist, auf die ich dann gleich komme. Und da hatte ich vor einer Woche oder so was, hatte ich den Beitrag geschrieben. Iamblichus aus Syrien. Das Leben des Protagoras. Das war mir offensichtlich unterlaufen. Ich habe Pythagoras und Protagoras ein bisschen in meinen Geist durcheinander gebracht. Es war zwar klar, dass der Link auf den Herrn Pythagoras weist, aber dort ist Protagoras gestanden. Es gab einen Wiki-Benutzer der offensichtlich ein bisschen verfolgt was in Zusammenhang mit den Lehrveranstaltungen hier eine Rolle spielt und am nächsten oder übernächsten Tag fand ich eine Änderung und der Protagoras ist ausgetauscht worden in den Pythagoras. Vollkommen korrekterweise. Sie können, kleine Nebenbemerkung, die Story dieser Änderung nachvollziehen in der Versionierung der Wikiseiten. Das erste was dazu zu sagen ist, ist: Wenn Sie irgendeines von den Foren, e-learning, Unterstützungssystemen und so weiter und so weiter nehmen und einer von der hohen Qualifikation eines Lehrveranstaltungsleiters hat dort Protagoras hingeschrieben, dann steht Protagoras bis der Lehrveranstaltungsleiter drauf kommt, dass er einen Unsinn gemacht hat, weil Sie können vermutlich das nicht ändern, was der Lehrveranstaltungsleiter dort hingeschrieben hat. Und das heißt, die offensichtliche Falscheit, dass es sich hier um ein Leben des Protagoras handelt, wird der ganzen Welt mitgeteilt, für längere Zeit. Ist wirklich nicht sehr dramatisch, aber was Sie dabei sehen können ist, dass es eine Dynamik gibt und das ist gerade der Typus muss man auch noch dazu sagen von Korrektur und Dynamik der sich sehr gut eignet für eine wikipediaartige Betrachtungsweise: Es gibt einfach eine Dynamik die darin besteht, dass wenn es nicht viel kostet, wenn es schnell geht und wenn es der Korrektheit der ganzen Sache dient, dann setzt man sich schnell hin und ersetzt Protagores durch Pythagoras. Das ist eben kein sehr tiefgehender Forschungsaustausch, aber es ist schon einmal ein Schritt. Zweite Episode in dieser Hinsicht, das können Sie dann auch noch ein bisschen studieren, enhält schon ein bisschen mehr Forschung und das ist das, dass der Kollege der mich sozusagen ertappt hat bei der falschen Nomenklatur bei Protagoras, der hat gemeint: "Naja, der Hrachovec offensichtlich ist er etwas verwirrt wenn es um Namen geht." Und hat hier unten "Peter Gaitsch" geschrieben in einem Text den ich Ihnen unter anderem noch zeigen werde. Und wie sehr deutlich ist in dem Beitrag der übrigens hier auch im Wiki zur Verfügung steht, der wiederum aus der Presse zitiert ist, da handelt es sich nicht um den Herrn Gaitsch sondern um den Herrn Oberhofer. Das heißt, er hat meinen Peter Gaitsch in Peter Oberhofer verbessert, was an der Stelle eine Diskussion ist zumindest. Offensichtlich ist es der Peter Oberhofer der in der Presse geschrieben hat, ich aber wusste, dass der Peter Oberhofer in der Zwischenzeit geheiratet hat und Herr Peter Gaitsch heißt. Und nicht nur wusste ich das. Habe das irgendwie gelassen. Auch der Herr Yadseut, ist der übrigens der Username, Sie könnens leicht nachprüfen, er ist zwei Tage drauf auch draufgekommen und hat seinen Peter Oberhofer auf meiner Seite wiederum in Peter Gaitsch zurückgewandelt. Das ist der Prozess, wie gesagt auf einer ziemlich oberflächlichen Art und Weise in den man eintreten kann, wenn man Lehrveranstaltungen nicht als ein Berieselungsverfahren mit anschließlichen Qualitätsüberprüfungen betrachtet, sondern etwas was eine Bewegung gestattet. Sie merken worauf ich hinaus will. Es wird eine Prüfung am Ende geben. Sie sitzen da weil Sie eine Prüfung brauchen. Diese Prüfung wird schriftlich stattfinden. Ende Jänner. In der Regel ein oder zwei schriftliche Termine und wenn Sie dazu keine Zeit finden oder ein bisschen mehr Zeit brauchen, können Sie in die Sprechstunde kommen und dazu eine Prüfung machen. Aber die Idee ist also auch die, sagen wir es einmal so eine Challenge heißt das glaube ich in den USA, nicht. Wenn man irgendeinen Sponsor hat, der gibt so und so viel Geld her, wenn von der Seite der Institution auch so und so viel Geld aufgebracht wird. Ich betrachte diese Veranstaltung insofern als eine bisschen eine Challenge: Wir investieren in die Technik, wir kaufen neue Mikrofone, wir machen an der Stelle sozusagen einen kleinen Medienzirkus, wenn Sie so wollen. Und die Idee wäre die, diese Vorgabe nicht als Medienzirkus alleine dahstehen zu lassen, sondern auszuprobieren und zu zeigen, dass man mit diesem Medienzirkus philosophisch umgehen kann. Das man auf der Basis dieser Technik auch Konstellationen und Abläufe und Erkenntnisse gewinnt, die man in der bisherigen Praktik der Philosophie so nicht gehabt hat. Also soviel zum allgemeinen Rahmen unter den ich das Stelle was ich Ihnen in diesem Semester vortrage.

Erste Unterbrechung. Gibt es dazu Bemerkungen?

Frage aus dem Publikum: Wird die Prüfung in der Sprechstunde mündlich sein?

Die ist dann mündlich, ja.

Frage aus dem Publikum: Vielleicht haben Sie es schon gesagt und ich habe es vorhin nicht gehört. Nehmen Sie die Vorlesung mit Audiomitteln auf?

Ja, ja. Und sie wird in relativ kurzer Zeit, zwei, drei Tage nachher wird der Link auf der Website stattfinden. Gibt mir Gelegenheit Sie auf etwas Aufmerksam zu machen was mir ein Anliegen ist und was ganz allgemein für Sie interessant sein kann am Institut für Philosophie. Es gibt schon lange die philosophische Audiothek. Die ist seit Beginn diesen Semesters in einem neuen schicken Gewand. Von wegen Medienzirkus, es passt noch nicht alles: Die Links auf dieser Leiste und auch die Texte auf dieser Leiste funktionieren noch nicht ganz. Aber Sie sehen hier zum Beispiel schon die Vorlesung "Theoretische Philosophie" vom Richard Heinrich. Wird aufgenommen von Studierenden und wird hier zur Verfügung gestellt. Sie können sich an der Stelle umsehen. Es gibt eine große Anzahl von Angeboten hier. Und insbesondere gibt es Vorlesungen. Ich weiß jetzt gar nicht ob das Semester schon vorhanden ist. Nein das WS2011 ist hier noch nicht eingetragen aus irgendwelchen Gründen. Marios Spassov den ich hier extra erwähnen will, hat sich hier extreme Verdienste erworben um diese Geschichte. Und die Studienprogrammleitung unterstützt auch die Ansätze einer solchen Dokumentation. An der Stelle wird das auch zur Verfügung gestellt werden als Audio.

Weiter Fragen?

Betreuungsverhältnisse an den Universitäten: Early Stage Researcher vs. Studienbeginner

Dann beginne ich mit der Sache. Sie sehen ich habe einen Kunterbunten Anfang gewählt in dieser Bildwelt. Das ist tatsächlich der Pythagoras. Und das ist ein Bild von Gestern vom Willkommenstag der Uni Wien. Ich habe es ein bisschen verschönert. Ich habe es nicht zusammengeschnitten sondern ein bisschen verschönert indem ich diesen würdigen Herrn ein bisschen rausgenommen habe. Weil der zu dunkel war, der konnte nicht wirklich konkurrieren mit dem Licht des Wirtschaftsförderungsinstituts. Aber im Festsaal der Universität Wien haben Sie genau das gefunden. Und es schien mir eine gute Eingangsvoraussetzung sich mit diesen drei, hier also vier Abbildungen einmal kurz zu beschäftigen. Im Zusammenhang mit freien Forschungszugang. Was meine ich? Was ist eigentlich die Pointe? Was ist das Interesse warum ich dieses Thema freier Forschungszugang zum Fokus mache? Eine Assoziation auf die wir genügend zurückkommen werden ist Opensource, Oppenacces, die Debatte über Intellektuelles produktives Eigentum. Wie wirkt sich unter Gegenwärtigen Bedingungen der Netzwerk- und Informationsgesellschaft die Verfügbarkeit von geistiger Produktivität am Netz, wie wirkt sich das aus? Es gibt hier zwei große Tendenzen. Auf der einen Seite, eine massive Verbreiterung und Unterstützung von bisher zur Verfügung stehenden Ressourcen, die frei zur Verfügung stehen. Und andererseits einen Backclash, der gerade damit zusammenhängt, das viel von dem was frei im allgemeinen Sinn zur Verfügung steht in Wirklichkeit irgendjemanden gehört und halt einfach nur gescannt, kopiert oder sonst was ist und ans Netz geworfen wird. Also eine Freiheit im Sinne von Freibier, die nicht wirklich leicht zusammengeht mit der Freiheit der akademischen Beschäftigung. Das wird eine Sache sein die uns beschäftigt. Und zwischen diesen beiden Tendenzen läuft über freien Zugang zu Forschungsresultaten eine wichtige methodische und technische Entwicklung und Auseinandersetzung. Das war eigentlich der Erste Ansatz warum ich das angekündigt habe was ich hier Vortrage. Im Laufe der Vorbereitung ist mir aber eine zweite Betrachtung dazugekommen mit der ich eigentlich jetzt eher beginnen möchte. Unter anderem deswegen, weil sie sehr stark mit Tendenzen interferiert und zusammenhängt die mich immer schon, also die mich seit mehreren Jahren hier auch in dieser Vorlesung beschäftigen. Und das ist ganz allgemein die Frage nach Bildung, nach akademischer Bildung. Und am Anfang des Studienjahres ist so etwas immer ganz sinnvoll sich zu fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Universität? Warum sitzen Sie hier? Was wollen Sie haben? Was kann ich geben? Wie bestimmt sich diese Institution Universität im gesellschaftlichen Ganzen, als eine Institution der höheren Bildung? Und das ist der normale Rahmen und von daher das Bildungsproblem. Nun kam mir in der Vorbereitung eben, das ein Zugang zu dem was auch jetzt der Streit und die Auseinandersetzung, die Dramatik des freien Forschungszugangs ist. Einer von diesen Zugängen lässt sich quasi identifizieren, es gibt eine Spur, es gibt eine interessante Spur auf die man nicht leicht kommt, die etwas in der Änderung oder in der Problematik des Bildungsbegriffes sozusagen bedeutet und die Sie alle betrifft. Mich auch, aber ich bin sozusagen ein Auslaufmodell. Aber Sie betrifft es alle. Und ich sage Ihnen den Fachausdruck anhand dessen mir das Problem deutlich geworden ist. Der Fachausdruck heißt "early stage researchers". Das ist ein Fachausdruck der in den Dokumenten der europäischen Union, der Kommision, der Bolognaentwicklungsgruppe vorkommt. Er ist da definiert, ich habe Ihnen das Dokument verlinkt. Und als ich ihn das erste Mal gehört habe, habe ich mir gedacht: Das ist doch wirklich ein Fortschritt. Da wird wirklich einmal sozusagen darauf hingewiesen, dass es eine bestimmte Gruppe von Personen gibt, die sind WissenschaftlerInnen am Beginn ihrer Karriere, als prädoc so etwas ähnliches ein Masterabschluss, beginnen das Doktoratsstudium, haben im Doktoratsstudium wissenschaftliche Pläne und man muss dazu sagen es ist an der Stelle nicht beim Dokument geblieben sondern die Unterstützung der Doktoratsstudien durch die europäische Union und insbesondere auch an der Universität Wien, wo ich es ein bisschen genauer betrachten kann, hat sich massiv verbessert. Es gibt ein neues Betreuungsmodell, es gibt Feedback, es gibt damit verbunden allerdings auch Hearings, die einen gewissen Auslesecharakter haben, wobei der Doktoratsbeirat der die sogennante fakultätsöffentliche Präsentation eines Dissertationsprojektes beurteilt ob das in Ordnung ist. Die ganze juridische Situation ist so, dass sich jede und jeder mit einem entsprechenden Master für das Doktoratsstudium anmelden kann, aber die Zuteilung einer Betreeungsperson mit der dann entwickelt wird worum es da gehen soll oder so, die hängt an diesem sogenannten fakultätsöffentlichen Hearing, das nächste findet übrigens am Montag um 18:00 Uhr statt. Falls Sie Interesse haben, das ist öffentliche, Sie können sich das anhören. Und das geht aber einher mit einer extra Lehrveranstaltung, mit einer deutliche verbesserten Betreuungssituation der Studierenden. Soviel zu den early stage researchern. Es ist aber mir erst um einiges später eingefallen, das diese positiven Entwicklungen, durchaus auch einen Dreh haben, auch tendenziös sind Antworten auf eine Entwicklung allgemeinerer Art. Und die Entwicklung ist die, dass wir sagen: Ok, für die Leute die wir da rein lassen in unsere Doktoratsstudien widmen wir extra Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die Anderen, sind noch nicht so weit. Wir haben an dieser Stelle eine Segmentierung eingebaut, die bedeutet defacto, dass die Studierenden die nicht so weit sind, in dem sie nicht unsere Aufmerksamkeit haben, eine andere Aufmerksamkeit wie immer, wir wollen natürlich alle Studierenden gut behandeln, aber wir haben uns an der Stelle nicht gedacht wie wir mit den Erstsemestrigen umgehen. Wir haben eine STEOP eingeführt. Die STEOP ist aber im Unterschied zu dem was den early stage reasearchers angeboten wird nun tatsächlich ein eher liebloses Auswahlverfahren.

Zwischenmeldung aus dem Publikum: Nicht nur das ist ein Problem, das manchen mehr Aufmerksamkeit gegeben wird als anderen sondern, dass manchen mit bestimmten Themen mit bestimmten Erwartungen von ihrer Forschung haben (diese auch noch so vertreten wird) [unsicher], denn es werden ja Leute ausgesucht anhand dessen, was sie erarbeiten wollen, das heißt jene Leute die an der Macht sind, das heißt etablierte Forscher suchen sich aus, an welchen Themen geforscht wird und an was für Sachen geforscht wird und fördern dann diese Leute besonders. Vor allem in der Relation zu denen die nicht gefördert sind. Das heißt man schafft eine gewisse Art von Themen die bevorzugt werden gegenüber anderen. Und wer das schafft, das sind jene Leute die jetzt gerade schon etabliert sind. Das heißt man wehrt sich ein bisschen und man verbarikadiert sich auch ein bisschen gegen andere Meinungen die gerade nicht dem Mainstream entsprechen.

Ich stimme halb zu. Also ich will eigentlich nichts wiedersprechen, direkt. Ich will etwas dazu sagen. Das Problem ist tatsächlich eine Änderung der Strategie. Die früher Strategie war die: Am Institut für Philosophie, ich beschreibe es einmal für das Institut für Philosophie, am Institut für Philosophie gibt es lauter Grenzgenies. Diese Grenzgenies die Lehrenden nämlich, diese Grenzgenies der Lehrenden verfügen über magische Gaben und sind sozusagen kompetent für den gesamten Bereich der Philosophie. Von Pythagoras und Protagoras bis zu Badiou und Foucault. Darum ist es so, weil die so großartig sind, haben die Studierenden den edit benifit, dass sie zu denen hingehen können und sagen können: Wissen Sie was ich möchte gerne über die "ente et essentia" bei Nicolaus Cusanus schreiben. Kein Mensch versteht etwas davon, aber das nehmen wir auch. Das nehmen wir auch, weil in der Philosophie hängt alles zusammen. Das war Jahrzehnte, also seit meinem Beginn des Eintritts in diese Geschichte, war das der Zustand der Dinge und der ist nicht in Ordnung. Der ist einfach nicht in Ordnung und der gehört geändert. Das will ich dazu sagen. Das eine Änderung diese Problematik mit sich hat, mit sich führt, die Sie jetzt ansprechen, dass man nämlich sagt: Wenn man eine realistische aufmerksame Betreuung anbieten will, dann muss man diese Betreuung irgendwo zuschneidern auf die Kompetenzen die vorhanden sind. Nun ist es so am Institut für Philosophie gibt es wahrlich viel Kompetenzen. Und der ausgezuckte Extraanspruch kann und wird in der Regel in der Philosophie auch noch beantwortet werden in dem man eine externe Betreuung akzeptiert. So etwas ist durchaus möglich. Also da ist ein Verhandlungsspielraum. Ihr allgemeiner Hinweis allerdings, dass die Leute die hier schon Platz genommen haben und das Klima bestimmen, auch die Auswahlkriterien jetzt natürlich expliziter machen und schärfer machen, das ist richtig. Man muss aber auch dazu sagen, einer der wirklich wenigen Punkte wo Demokratisierung unter Anführungszeichen, ich komme au diese Sachen noch, wo ein bisschen sogar eine Demokratisierung stattgefunden hat, in dem neuen Universitätszusammenhang, eine der wirklich wenigen Punkte ist der Doktoratsbeirat und die fakultätsöffentliche Präsentation. Da kann wirklich jeder hingehen, kann sich das anschauen was dort passiert und kann in der Regel nicht gerade mitdiskutieren, aber es steht zum Beispiel den Studierenden offen und es ist auch für die Studierenden möglich gewesen zu intervenieren, an bestimmten Stellen, an denen da zum Beispiel Urteile gefallen sind, die problematisch waren. In meiner Erkenntnis, ich habe das jetzt ein Jahr mitverfolgt, in meiner Erkenntnis ist es zwar so, das sage ich Ihnen quasi empirisch: Es gab glaube ich drei Fälle von zehn in etwa, drei Fälle in denen es hakt, wo gesagt worden ist: Das ist noch nicht so weit und das war ziemlich einvernehmlich. Das war noch nicht so weit. Es kommt vor. Es ist ein Teil der Geschichte. Das hätte früher allerdings keinen Aufruhr gemacht, früher in eher kleinen privaten Kreis, war es viel leichter an der Stelle irgendwie durchzukommen. Das ist richtig. Aber bitte verfolgen Sie das Thema weiter, das ist mir ein Anliegen.

Ja und ich war jetzt dabei darauf hinzuweisen, dass es die andere Seite gibt. Die die nicht so betreut sind. Und da sage ich jetzt einmal ein bisschen etwas polemisches. Ich Hoffe Sie reagieren darauf auch irgendwie polemisch. Was haben wir für die Leute die nicht die early stage researcher sind? Für die nicht early stage researcher haben wir eine Messe. Nich eine sakrale Messe, sondern eine ökonomische Messe. Wir haben eine Uni-Eingangs-Messe. In dieser Uni-Eingangs-Messe können Sie den Urlaub in der Ferienregion so und so buchen, Sie können sich informieren über die neusten Angebote bei bestimmten Serviceanbietern. Ganz am Anfang können Sie, wenn Sie reingehen, vorgestern und gestern hat das stattgefunden, strategisch ziemlich gut platziert, ein sehr breiter Stand, der betrieben worden ist vom zentralen Informatikdienst und Hewlett Packard. Die haben ihre U-books dort vorgestellt, die mit Sicherheit sehr günstig zu kaufen sind und die ja nun wirklich ein Bedürfniss zu befriedigen gestatten für Studierende. Ich sage Ihnen eine kleine Episode, die mir doch im Kopf geblieben ist von gestern, von diesen Stand. Ich wollte das filmen. Ich habe mich dann sozusagen mehr auf die Fotos verlegt. Aus Gründen die Sie gleich hören werden. Also ich wollte diesen Stand filmen und die besondere Logik die darin besteht: In der Mitte steht u-book - Zentraler Informatikdienst, auf der linken Flanke ist eine Darstellung von Hewlett Packward und auf der rechten Flanke ist Orange und Apple. Also sozusagen ein Triptychon der Dienstleister, der elektronischen Dienstleister, von dem man sagen kann, das ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil dessen was Studierende auch brauchen, brauchen können. Und ich wollte das einfach ganz harmlos dokumentieren und unter anderem ein bisschen Bewusstsein darüber schaffen, dass wir in diesen Bedingungen leben. Als ich den Schwenk von Apple nach Hewlett Packward gerade dabei war zu vollziehen, tritt eine Studierende zu mir und sagt: "Entschuldigung." Sehr höflich:"Entschuldigung, mich nehmen Sie nicht auf! Mich dürfen Sie da nicht aufnehmen!" Ich war ein bisschen verdutzt und habe als erstes einmal flapsig geantwortet:"Dann stellen Sie sich nicht vor die Kamera, dann werde ich Sie nicht aufnehmen." Da hatte ich aber unrecht muss ich sagen, weil Sie dann darauf hingewiesen hat und zwar durchaus mit recht, dass sie schon dort gestanden ist beim Apple Beratungscorner und durchaus mit Recht, in der Situation die wir mittlerweile ja kennen in Zusammenhang mit privacy und Anonymität und identifikation von Gesichtern die im Internet stattfinden, dass sie ein Recht hat nicht aufgenommen zu werden. Ich war ein bisschen nachher wie man sagt schmähstad und muss ihr sozusagen Recht geben und diesen Film der sowieso nicht besonders gut gewesen ist, habe ich auch tatsächlich gelöscht. Aber an der Stelle ist mir deutlich geworden in welche Umgebung man sich in dieser Mischsituation zwischen einer Studienmesse, die sich also an die Bedürfnisse der Studierenden richtet und die gleichzeitig und das muss man ja jetzt sagen, das ist eigentlich die Pointe auf die ich hinziele, die ganz einfach eine symbolische Rolle übernommen hat, die es Jahre, Jahrhunderte gegeben hat und die es nicht mehr gibt, die es praktisch nicht mehr gibt und das ist der Eintritt in das akademische Leben. Die Tränen kommen einen, mehr oder weniger, wenn man diese Floskel alleine sozusagen schon beschreibt. Der Eintritt ins akademische Leben der bedeutet hat, dass ein geringer Anteil von Studierenden, also von Abiturienten, in Österreich die finanziellen Mittel, die Gabe und die Fähigkeit haben an der Universität ein Studium zu beginnen und von vornherein angesprochen worden sind, darauf will ich hinaus, als Kommilitonen, als Kommilitoninnen. Nicht als early stage researchers, sondern als Mitgestalter der Universität. Die Art und Weise wie man die early stage researchers herauspräpariert jetzt, die steht in einem eklatanten Zusammenhang damit, dass man denen die anfangen und die willkommen geheißen werden, einen Handshake eine Serviceleistung, ein Radio FM4 und ein Bühnenshow präsentiert, die sich sozusagen abwickelt im großen Festsaal, welches der große Festsaal ist, der in anderen Zusammenhängen gefilmt und zelebriert wird als der Ort der akademischen Weihstunde. Also von der akademischen Weihstunde ist an der Stelle keine Rede. Studierende werden sozusagen in die Universität als Serviceinteressierte Leute eingenommen und die Sequenzierung, die Segmentierung von der ich spreche ist relativ klar. Man möchte dann auch das sie den Service in anspruch nehmen und wenn sie damit genug haben, das möglichst bald wieder verlassen oder möglichst erst einmal gar nicht so viel zu nehmen und dann sie relativ bald wieder loszuwerden, vor allem die die sich nicht eignen zu den early stage researchern. Das ist natürlich ganz unverholen eine der Ziele der Bologna-Reform. Drei Jahre und dann hat man ein Degree und wenn man nicht weiter will kann man damit etwas machen. Nun ist es so: Das klingt jetzt alles ein bisschen sozusagen hyperkritisch was ich sage. Das enspricht einer wichtigen irreversiblen, völlig irreversiblen gesellschaftlichen Situation, die darin besteht das wir die 8 bis 9 Prozent eines Jahrganges einer Kohorte die vor 40 Jahren an die Universität gekommen sind, einfach nicht mehr haben, nicht haben wollen, nicht haben können. Also in einem Zustand der 60er Jahre, der frühen 60er Jahre an dem akademische Ausbildung tatsächlich ein statistisches und auch einstellungsmäßig kognitives Privileg einer kleinen Gruppe von Leuten war, konnte man sich den Eintritt ins akademische Leben, die freundliche Begrüßung:"Sie wollen doch alle mit uns zusammen an der Forschungsvermehrung teilnehmen." konnte man sich leisten. Das ist in einer Situation in der die Prozentzahl der Jahrgangskohorte auf 20 - 25 Prozent steigen soll, so nicht mehr zu machen. Und insofern ist die Strategie der early stage researchers eine Abkoppelungsstrategie. Also wir cutten uns mit dem was wir an der Universität hauptsächlich machen, cutten wir uns sozusagen ab, schieben das eine Ebene rauf und die Leute die reinkommen sind ein eigenes Problem das uns Kopfzerbrechen bereitet. Die Dinge die ich Ihnen jetzt sage, würde ich begrifflich jetzt so fassen, dass ich sage, hier wird der Begriff der Bildung durch die Einführung der early stage researchers unterbrochen, gebrochen sozusagen. Der klassische Begriff der Bildung, der operativ wird in dem Moment in dem Sie an die Uni gelangt sind und der eine Form von Solidarität, was immer man damit verbindet, Qualifikation von Anfang an hat, so dass Sie schon mit Beginn dessen, dass Sie hier sind, ernstzunehmende GesprächspartnerInnen sind im wissenschaftlichen Bereich. Dieser Begriff ist so nicht mehr wirklich operativ. In dem Moment in dem das schlicht und einfach auch zahlenmäßig explodiert. Und dann zieht man quasi die Notbremse mit den early researchers.

Der Bildungsbegriff und ein Einblick in die Welt des Pythagoras

Das ist der Grund warum ich Ihnen, bevor ich auf den freien Forschungszugang komme, vorher ein bisschen etwas über Bildung und die Entwicklung des Bildungsbegriffes sagen möchte, weil es mir so scheint, dass diese Dynamik und Logik des Bildungsbegriffes mit zu berücksichtigen ist, auch und gerade wenn man dann in den Forschungsbereich geht. Das werden wir dann im einzelnen jetzt hier einmal ein bisschen durchdeklinieren. Also die Sache wird so sein, dass ich Ihnen einmal ein bisschen was, einen ganz einen kleinen Einblick in ein paar Aspekte der Pythagoras Forschung gebe. Das sind Dinge, die liegen sehr, sehr weit zurück und sind hier zugegebenermaßen so ein bisschen willkürlich hineingestreut, aber es eigenet sich glaube ich ganz gut um einige Punkte deutlich zu machen. Es gibt, also es gibt interessanterweise, also nicht interessanterweise, es gibt hier wirklich einen ausgesprochen empfehlenswerten Wikipediaartikel zu Pythagoras. Ich sage nicht, dass alle Wikipediaartikel gut sind, ganz im Gegenteil, aber das ist ein super recherchierter Artikel deutschsprachiger Artikel, der Sie auch über die Forschungslage informiert, sozusagen insgesamt gut recherchiert. Also Pythagoras gehört zu dem direkten Anfang der Philosophie, der griechischen Philosophie. Terminologisch, zeitmäßig Vorsokratiker. 570 glaube ich war es, 570 vor Christus geboren. Und von ihm sind viele Stories überliefert, noch ist nicht sehr deutlich darüber was er wirklich gewesen ist. Es gibt zwei unterschiedliche Richtungen in der Forschung, wie Sie dem Wikipediaartikel auch entnehmen, nämlich die einen betrachten Ihn so ein bisschen als einen Guru-Schamanen, wir werden gleich sehen warum, und die anderen doch eher schon als einen Philosophen, Protophilosophen, Mathematiker, der etwas zu tun hat mit der weiteren philosophischen Tradition. Also darauf lasse ich mich nicht viel ein. Der Punkt an dem ich Zitate gefunden habe mit denen ich Arbeiten möchte, ist eine Biographie des Pythagoras von Iamblichus. Iamblichus ist ein Neoplatoniker, lebt mehrere hunderte Jahre später, drittes nachchristliches Jahrhundert und schreibt eine Biographie des Pythagoras aus der ich hier ein bisschen etwas zitiert habe und gleich dazu kommen. Es gibt dieses Leben des Pythagoras von Iamblichus auf deutsch und griechisch in der deutschen Buchgesellschaft, in der wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Die ist leider nicht im freien Forschungszugang. Die muss man kaufen und scannen allenfalls. Darum kommt sich auch hier nicht vor. Ich habe einen anderen Weg gewählt. Was es gibt unter Googlebooks, ist der vollständige Scan eines Exemplars dieser Vita Pythagorae von Iamblichus aus dem frühen 18. Jahrundert. Eignet sich ganz gut Ihnen ein bisschen vor Augen zu führen was Bildung ist, ja. Also die wirkliche Bildung besteht natürlich das man Latein und Griechisch aber in jedenfall Latein lesen kann und hiermit arbeitet. Ich habe Ihnen aus dem, also ein bisschen um Eindruck zu schinden natürlich, aber auch um Sie ein bisschen vertraut zu machen was da an der Stelle sozusagen so als Quellsituation auftritt. Die Punkte die meine Aufmerksamkeit erregt haben in der griechischen Originalversion sind hier dieses, also auf lateinisch heißt es:"optimis disziplinis innurriendum extruxit puerumque innurriendum" Das ist sozusagen der lateinische Ausdruck innurrie, das heißt sozusagen pflegen, wenn ich mich recht erinnere, aber das griechische Original, könnte man diskutieren wie die Übersetzung ist, das griechische Original was mir wichtig ist, ist die Pheidea, Pheida, Pheidea die hier vorkommt und das ist das Stichwort. Es geht um das Leben des Pythagoras und es geht darum wie er erzogen worden ist und die pheidea, Sie werden davon noch einiges hören, manche haben vielleicht schon etwas gehört über die Dinge die ich in früheren Semestern über Platon und Bildung gesagt habe. Pheidea ist der zentrale Begriff mit dem Platon die Tradition der Pädagogik und der Philosophie beginnt und die damit beschäftigt ist sich die Frage zu stellen: Wie kriegt man aus diesen Höhlenbewohneren, ich sage es jetzt nochmal sehr locker flockig, aus diesen Typen die relativ blind und dumpf in der Höhle sitzen und sich die Movies anschauen, wie kriegt man aus denen aufgeklärte Personen?" Das ist das Thema und das Programm der platonischen Pheidea. Und das ist das Programm das die Philosophie sich seit sie existiert auf ihre Fahnen geschrieben hat. Und dieses Pheideaprogramm ist das was hier jetzt auch auftritt in der Vita des Pythagoras von Iamblichus. Kein Wunder, ich habe Ihnen gesagt Iamblichus ist ein Neoplatoniker, den interessiert das natürlich genau diese Erziehungsprozesse. Und hier haben Sie einen weiteren Erziehungsprozess denen ich Ihnen hier dargestellt habe. Das lassen wir aber jetzt einmal. Was ich hier habe und das ist ein kleiner Kommentar auch noch zum freien Forschungszugang. Das Leben des Iamblichus (meinte wahrscheinlich Pythagoras) auf französisch. Eben erschienen. Auf Deutsch wie gesagt vor acht Jahren oder so was erschienen. Und auf Englisch gratis im Netz. Also das vollkommen legitim. Darum habe ich mir nicht die Mühe gemacht das deutsche Buch zu kaufen und das französische zu kopieren, sondern Ihnen die englische Version vorzustellen. Ich glaube, das kann nicht wirklich ein Problem sein. Und jetzt lade ich Sie sozusagen mal ein dazu, kurz eine Zeitreise zu unternehmen und sich anzuhören was so im dritten nachchristlichen Jahrhundert die Story ist davon, dass jemand Philosoph wird.

Sie wollten etwas sagen?

Zwischenmeldung aus dem Publikum: Ich wollte gerne aufgreifen Ihre Einladung. Polemischere Blick. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann gibt es die Mehaga (vielleicht andere Schreibweise) zum Pythagoras wie der den freien Forschungszugang oder so etwas seine erste Vorlesung gehalten hat in seiner Heimatstadt wie er zurückgekommen ist so mit 60. Der hat immer ein volles Stadion gehabt, die ihm zugehört haben und am Ende des Tages sei ein Hörer übergeblieben der noch dazu die Motivation warum der geblieben ist, er hatte den gleichen Vornamen. Also aus Solidarität war der Bezug warum er geblieben ist. Ich möchte nur hinweisen auf die implizite Selektion die es natürlich immer gegeben hat.

Sehr korrekt. Ich hoffe ich unterliege dem Schicksal des Pythagoras nicht. Zumindest nicht in dieser Vorlesungssitzung. Aber es ist ein wunderschönes Beispiel und ich werde darauf noch zu sprechen kommen. Es enthält einfach genau, die Spannung die ich auch sagen wollte. Um es also direkt zu sagen, ich komme sozusagen noch vermittelter darauf, aber um es gerade direkt zu beantwortern: Die Gesetzmäßigkeit nach der man sagen wir einmal Eintrittskarten für einen berühmten Redner haben möchte und die sollen möglichst gratis sein, weil alle wollen den berühmten Redner hören und sie regen sich auf wenn sie keinen Sitz kriegen. Diese Dynamik ist eine andere als die Dynamik die in dem liegt was den berühmt, berühmten Redner berühmt gemacht hat und was die interne Verfahrensweise und Logik des berühmten Redners ist. Das heißt es kann gut passieren, das die Farmer (nicht sicher) und die Attraktivität für die gesamte Öffentlichkeit die von jemanden ausgeht in einem krassen Gegensatz zu dem steht, was der zu bieten hat und was die Leute ganz einfach nicht verstehen und verstehen können und darum weg gehen. Das ist nebenbei ein Thema, der Peter Oberhofer Gaitsch, der hier dann von mir zitiert wird, wird unter anderem, sagt unter anderem etwas darüber, da komme ich dann auf jedenfall nocheinmal darauf zurück. Aber diesen Link sollte man, wenn Sie den Link haben, vielleicht gibt es irgendwo die Story, könnte man hier dazufügen.

Also ich erzähle Ihnen einmal, stelle Ihnen einmal vor, was beim Iamblichus steht. Also der Vater, der Mnesarchus war der Vater von Pythagoras, hat aus einer günstigen Seereise, hat er viel Reichtum bekommen. Der erste und wichtige Punkt, der hat einen reichen Vater. Der Vater hat noch dazu ein Glück im Schiffsverkehr gemacht und was hat er gemacht er hat sich als Sponser, er war der Donor, er hat als Donor gewirkt, er hat dem Apollo einen Tempel gestiftet. Und dann hat er sich darum gekümmert, that his son should enjoy the best possible education, Pheidea. Und was hat er dazu getan? Er hat ihn dann zu den berühmtesten Leuten geschickt, er hat ihn zu den Leuten geschickt von denen man gesagt hat: Dort kannst du etwas lernen. "and then under almost all who presided over sacred concerns, to whom he especially recommended his son, that he might be as expert as possible in divinity."(nachzulesen unter diesem Link) "Thus" und das ist sozusagen ein nächster Punch, eine Punchline:"Thus by education and good fortune he became the most beautiful and godlike of all those who have been celebrated in the annals of history."

Das heißt einerseits einmal Glück, also wenn du in Kalchis (schreibweise nicht sicher) geboren wurdest zu diesem Zeitpunkt, wird es dir nicht gelungen sein, die entsprechende Erziehung zu haben. Erziehung überhaupt ist schon als griechisches Wort Pheidea, natürlich etwas was im griechischen Zusammenhang zu sehen ist und sonst nicht. Und du brauchst also das good fortune, an der richtigen Stelle geboren zu sein und du brauchst Erziehung und die Frage ist jetzt nocheinmal: Worin besteht Erziehung? Und wie kann man Erziehung sozusagen ansetzen? Wie kann man die kriegen? Da werden wir uns noch beschäftigen. Aber der Punkt und die Aussicht ist in jedenfall die, dass durch eine angenehme Gestalt, eine angenehme Charakterlage, die richtige Mutter, den richitigen Vater, zum richtigen Zeitpunkt, im richtigen geographischen Ort und einer Erziehung wird man "the most beautiful and godlike of all those". Das heißt ein Parademensch. Also da muss man jetzt dann darüber reden was das Theos, Theos ist der griechische Ausdruck göttlich, ein Theos annähern, ein Mann der in den Bereich des göttlichen hineingeht. Der ausgezeichnet ist mit ganz besonderen Gaben. Gehen wir noch ein bisschen weiter in diese Richtung. Nach dem Tod seines Vaters, obwohl er noch jung war, hat er schon so eindrucksvoll ausgeschaut und er war so tempered, also gemäßigt, dass er überall, auch von älteren Männern geehrt wurde. "attracting the attention of all who saw and heard him speak, creating the most profound impression. That is the reason that many plausibly asserted that he was a child of the divinity. Enjoying the privilege of such a renown, of an education so thorough from infancy, and of so impressive a natural appearance" An der Stelle war irgendwie klar, es kann nur gut mit ihm gehen. Sie merken in dieser Beschreibung, die den Moment des Gurumässigen, des Schamanistischen, also das hineingelesen wird in die Geschichte einer solchen Person, ein bestimmtes Pattern, von wie Menschen sein sollen die ihm vor, also dieses Pattern wird ihm vorgeschrieben und vorgehalten. Soviel also einmal zur Bildung.

Und wir sind jetzt an der Stelle, an einem Punkt wo die Bildung und der freie Forschungsaustausch in einer schönen Art und Weise kommunizieren, denn du sozusagen so ein Hit bist und auf die Art und Weise also überall akzeptiert bist, dann bist du natürlich ein Ass im freien Forschungsaustausch. Und es gibt ja diese Leute auch tatsächlich in der Wissenschaft, noch immer. Und warum sage ich jetzt freier Forschungsaustausch? Der damalige freie Forschungsaustausch hat interessanterweise nicht so anders ausgesehen als er jetzt noch immer aussieht. Mit dem einen kleinen Unterschied, dass der jetzt nicht so sehr in der griechischen Welt stattfindet, weil da hat man im Moment eher Probleme mit den Fluglinien das man dort hinkommt. Aber weltweit schaut das so ähnlich aus und das klingt folgenderweise: "He successively associated with each of those philosophers in a manner such that they all loved him, admired his natural endowments, and admitted him to the best of their doctrines" "admitted him to the best of their doctrines" Das heißt sie haben ihn eingeladen, sie haben gesagt: ok komm, hör dir das einmal an, schau mal zu, wir sagen dir was wir zu sagen haben, du bist einer von uns "admitted him to the best of their doctrines", das ist in der akademischen Lebensbildungstradition noch immer ein entscheidender Faktor, wenn auch on the decline im gegenwärtigen Universitätsleben. Das heißt heutzutage die Einheit von Forschung und Lehre. Das heißt die Idee, dass jemand der sich da hinstellt auch vor Studienanfänger und Studienanfängerinnen und ihnen eine Begegnung mit dem zu studierenden Fach sozusagen bietet, dass der "admitted them to the best of their doctrines", dass der das alles sagt, dass der sie sozusagen einlädt teilzuhaben an dem Bestand des Wissens das diese Person jeweils hat und zu geben hat. Und das sind nicht die early stage researchers, sondern das sind eben alle. Und die Tendenz, muss ich Ihnen nicht sagen, geht natürlich dazu, die Sache abzukappen und zu sagen: Ok "admitted them to the best of their doctrines" gilt ab dem Plazet des Doktoratsbeirats und vorher machen wir eine Mischung aus Einführung, abschasseln über wasserhalten oder was immer. In jedenfall und das muss man an dieser Stelle ja deutlich sagen, also das halten Sie bitte auch fest zu dem was ich sage: Es ist schlicht und einfach finanziell unhaltbar, das eine Drittel der Studierenden die jedes Studienjahr die Human- und Sozialwissenschaften beginnen und dann in einem Jahr verschwunden sind. Es ist einfach eine statistische Tatsache. Nach einem Jahr geht ein Drittel der Studierenden in den Sozialwissenschaften, Human- und Geisteswissenschaften verloren. Es ist einfach kein gutes Investment. Es ist einfach nicht vertretbar dieses eine Drittel mit der Sorgfalt zu behandeln mit der in der Logik, die ich Ihnen entwickelt habe, eigentlich jedeR Studierende behandelt werden sollte, die in das akademische Leben eintritt. Das war sozusagen eine kleine Invektive dazwischen.

Frage aus dem Publikum: Kurze Zwischenfrage. Nur weil ich es hineininterpretiere bei Ihnen, Sie gehen davon aus, dass alle die Zugang zum Studium suchen, das was da drinnen steht, nämlich die divinity and most beautiful and godlike mitbringen oder gehen wir davon aus, dass das einfach so daherkommt?

Nein, das Ziel des Studiums, also zugegebenermaßen

Person aus dem Publikum: Da steht Eingangsvorraussetzung.

Wo?

Person aus dem Publikum: Deswegen hat man Ihn ja aufgenommen, weil sein Vater Ihm mit der Apollo-Gabe gesagt hat: Hör zu, aspect divinity und du bist ethisch du bist godlike du hast (Rest auf der Aufnahme leider nicht verständlich)

Ja aber es ist ja, ich meine was dahinter steht jetzt, das ist richtig, ich würde es ein bisschen verwischen, sozusagen ein bisschen allgemeiner formulieren. Die Pheidea, die Erziehungslogik, die schaut natürlich so aus, dass es vielversprechenede junge Frauen und junge Männer gibt, die sind 16, 17, 18 und die verdienen die Förderung, weil sie vielversprechend sind und weil sie sozusagen nicht Ganztagsstudierende sind, also es fälllt zum Beispiel ziemlich schwierig jemanden der voll arbeitet, Sie sind sozusagen keine Ganztagsstudierenden, sondern Sie müssen für Ihr Studium arbeiten, also wenn man mal an der Stelle ist, das man einen Fulltimejob haben muss um zu Studieren zu können, dann wird man um 17:00 Uhr oder sagen wir zwischen 18:00 Uhr und 21:00 Uhr, wird man in der Regel nicht dieser vielversprechende Studierende sein der es schafft in den Kreis der auserlesenen Kanidaten zu reinzukommen. Die Idee die ich hier allerdings auch hineinlese, ist die: Der fangt ja nicht an als Göttergleich, sondern der fangt als vielversprechender junger Typ an und wird an dieser Stelle aufgenommen, unterstützt und fortentwickelt. Das wäre meine Idee.

Also die Pointe die ich machen wollte, auf die das ganze sozusagen hingeht ist, dass er dann, dass dann Pythagoras zum Thales gekommen ist, das ist einer der Hauptfiguren in der vorsokratischen Szene/Philosophie. Der wiederum hat ihm gesagt: Geh doch einmal auf ein Erasmusprogramm, mach den Master wo anders, geh nach Ägypten, weil in Ägypten wissen die Leute noch mehr. Die Priester in Memphis unter Jupiter. Das heißt so anders hat das damals nicht ausgesehen. Und da habe ich Ihnen ein Zitat zur Verfügung gestellt, aus einem Buch auf das ich noch mehrfach zu sprechen kommen werde, von Marcel Hénaff, der Preis der Wahrheit, der sich sehr ausführlich mit Themen beschäftigt, die in der Linie auch meiner Vorlesung liegen, nämlich mit dem Umgang der PhilosophInnen mit dem Geld um das einmal schnell zu sagen. Weil die Serviceleistung die Finanzierbarkeit und die ganze Geldproblematik, die waren ja jetzt schon im Hintergrund dessen was ich da zum Beispiel jetzt danebenher gesagt habe, was nicht vertretbar ist, was nicht finanzierbar ist, womit ich das Thema aufreiße: Inwiefern ist Bildung etwas, was ein Verhältnis hat, in ein Verhältnis gesetzt werden kann oder soll mit monetären Zuständen. Komme ich gleich im nächsten Absatz dazu. Bevor ich dazu komme aber dieses Zitat von Hénaff, der sehr deutlich sagt, dass das ein Zustand war, der Leben des Pythagoras - Zustand, ein Leben war, dass nicht gesteuert ist durch eine Finanztransaktion, er redet nicht von Pythagoras, das ist ein Kommentar zu Aristoteles nebenher. Und er redet nicht davon, dass es da einen gehörigen Reichtum des Vaters gegeben hat, das interessiert ihn nicht, worauf er hinweist ist etwas anderes. Der Lehrer um den es hier geht: "Beim Wissen des Lehrers ehrt man etwas, von dem der Lehrer lediglich der Träger oder der Vermittler ist. Erwiderung durch eine Gabe für eine bereits erhaltene Gabe." Das ist ein Geisteszustand der uns sehr, sehr Fremd ist und den ich Ihnen hier vor Augen führe um sozusagen noch ein bisschen im Hintergrund zu skizzieren der in diesem Leben des Pythagoras drinnen steht. Also der Pythagoras ist nicht als Gott geboren, es ist nicht so, dass der Zeus sich eine kleine Eskapade geleistet hat und von daher genetisch jemanden produziert hat, von dem man sagen könne: Ok, der ist ein Halbgott oder so was. Sondern dieses Theos an einai (nicht sicher), diese gottartigkeit, ist ein good fortune, ist etwas was auch eben Anlage ist, was ein Naturell oder so was sagt man vielleicht dazu. Und dieses Naturell kann man sich nicht bestellen. Das hat man oder das hat man nicht. Das ist eine Gabe. Das kann man nicht kaufen am Markt. Wie man aussieht, welche Stimme man hat, ob man nervös ist oder depressiv, was immer, ob man ein angenehmes Äußeres hat, wie man so sagt, es ist nicht wirklich zu kaufen. Es gibt Schönheitschirugie, das ist auch klar, um das gleich in Klammer zu sagen. Das ist eine Gabe, das ist etwas was der Pythagoras an der Stelle gekriegt hat. Und die Einstellung der Philosophie die daran anschließt, ist jetzt die zu sagen: Wie antwortet man auf diese Gabe? Wie reagiert man, wenn man es mit einem solchen überzeugenden Typen zu tun hat der in sich ruht und alle die schönen Eigenschaften hat? Was man nicht tun sollte, eigentlich auch heute nicht tun sollte: Geldbörse ziehen und sagen: Entschuldigung, wieviel verlangen Sie für den Rat den Sie mir gerade gegeben haben? Der wird vielleicht beleidigt sein. Also von der Logik her ist es so um es nicht im Aphorismus zu sagen, dass Aristoteles an der Stelle, wir kommen auf das in weiterer folge, sehr deutlich macht, dass er sagt, das was die Philosophen da zu bieten haben, das ist inkommensurabel mit Geld, was das inkommensurabel heißt werden wir besprechen. Das ist etwas worauf man nicht richtig reagiert wenn man die Brieftasche zückt, denn was die Philosophen da haben ist eine Gabe, für sie selber eine Gabe und auf diese Gabe, das was die Philosophen haben kann man nur wiederum mit einer Gabe reagieren. Das heißt Philosophen muss man beschenken. Und das lässt sich sozusagen nicht zählen in dem Sinn. "Es handelt sich um eine immaterielle Gabe, um eine Gunst, die zunächst Dankbarkeit erheischt, deren Ausdruck die materielle Gabe lediglich ist. Die großzügige Geste, die den Lehrer der Weisheit ehrt (honoriert), zielt auf Höheres als ihn." Das ist eine Attitüde die die Philosophinnen und Philosophen die ich kenne im Prinzip der Mehrheit noch immer gut heißen, wenn sie auch nichts dabei finden ein Gehalt zu bekommen für das was sie tun. Das ist durchaus, um das jetzt einmal als empirischer Sozialforscher der ich nicht bin zu sagen, durchaus verträglich. Das beides macht ein bisschen eine Spannung. Macht ein bisschen ein Problem. Und um zu diskutieren, dass dieses Problem, nicht ein Problem des Beamtenstatus von UniversitätslehrerInnen in der Neuzeit liegt, sondern dass das ein Problem ist das die Philosophie von allen Anfang an, kann man schon sagen, beschäftigt, habe ich Ihnen den nächsten Text hier projeziert. Vielleicht wollen Sie vorher noch zu dem etwas sagen was ich bisher ausgeführt habe?

Meldung aus dem Publikum: Ich wollte nur kurz zu Aristotels was sagen, weil ist das vielleicht auch der Grund warum man eigentlich wenig hört über die Erziehung des Alexander des Großen? Dass das ja doch ein Verhältnis war mit Geld.

Naja, materielle Gabe schon, aber die materielle Gabe, also so wie er sagt: Bloß der Ausdruck der Dankbarkeit. Also ein Künstler, das ist ja nicht nur ein Punkt der die Philosophen betrifft, sondern zum Beispiel auch Künstler, also sowohl Skulpteure als auch Sänger oder Maler, stehen ein bisschen vor dem selben Problem. Was ist die richtige Reaktion darauf, dass jemand seine Fähigkeit schön zu zeichnen oder schön zu singen zur Verfügung stellt. Das ist also der schwierige Punkt, der ganz banale schwierige Punkt und der Aristoteles diskutier über das. Der banale schwierige Punkt ist, dass es eine Art von Gütern gibt, die sich vergleichsweise fair und übersichtlich abbilden lässt auf einen Geldwert. Das Beispiel von Aristoteles auf das wir kommen werden, ist: Ich habe ein Haus und du hast Schuhe. In einer normalen Tauschwirtschaft, in der wir kein Geld haben, vielleicht kommen wir auf die wieder zurück, nämlich vielleicht in zwei Jahren sind wir vielleicht wieder im Fall der Tauschwirtschaft, das heißt wir bereiten uns vor auf die Gabenökonomie hier, zumindest kognitiv ein bisschen. Gesetz den Fall die ganzen Banken crashen, dann geht es ja sozusagen dran: Was du Zuhause? Was habe ich Zuhause? Was habe ich im Garten? Was hast du im Garten? Und dann schauen wir mal, also zwei Sack Kartoffeln werden sozusagen aufgewogen für die Vorbereitungshilfe bei einer Seminararbeit.

Zwischenmeldung aus dem Publikum: Wir reden ja immer darüber, dass diese Gabe, dann im Anschluss mit irgendetwas vergütet werden kann, aber es muss erstmal die Vorausetzung überhaupt geschaffen werden um diese Gabe zu entwickeln. Es kann keiner malen, es kann keiner Musik schreiben, wenn nicht irgendjemand seine Miete zahlt. Also [hier fehl 1 sec bzw. zwei bis drei Wörter da die Audiodatei an dieser Stelle leider sehr schwer verständlich ist] ist der Zusammenhang immer da. Auch das was Sie vorhin gesagt haben, dass der der vielleicht arbeitet und nur Abends studiert. Natürlich kann man diese Gabe viel besser entwickeln wenn das entsprechende Umfeld finanziell auch gesichert ist, dass heißt aber noch lange nicht, das nur der forscht oder der nicht forscht, der die Umstände hat. Also weder ist vorausgesetzt das einer der die perfekten Bedingungen hat, gottgleich in jeder Form antritt, nachher auch wirklich das Resultat bringt. Und umgedreht heißt es nicht unbedingt, dass jemand der eingeschränkt diese Gabe nutzen kann, weil er vielleicht zeitlich oder existenziell das nicht auch kann. Vielleicht ist es eine Sache der Zeit, der Zeit der Entwicklung und der Zeit des Ergebnisses. Aber wo ist wie gesagt der Anfang, die monetäre Grundleistung um überhaupt eine Gabe zu entwickeln? Wie ist das hier dargestellt? Hier wird immer nur darum geredet: die Gabe ist da, die Gabe wird in irgendeiner Form vergütet und als dankbare Anerkennung angenommen indem man ein Buch kauft oder ein Bild kauft oder sonst was. Aber was ist den überhaupt der Anfang. Wie kann sich einer überhaupt entwickeln, wenn er gar nicht die Möglichkeit hat, weil er vielleicht auch in der Zeit, mit sich an [hier fehl 1 sec bzw. zwei bis drei Wörter da die Audiodatei an dieser Stelle leider sehr schwer verständlich ist] oder sonst etwas gearbeitet hat. Vielleicht hat er die Gabe, weiß es gar nicht, weil sie gar nicht in irgendeiner Form herauskommt. Ist da auch irgendwo die Rede davon?

Also das Zitat ist tatsächlich einfach nur herausgenommen. Das Buch vom Hénaff ist 550-600 Seiten. Da kommt viel diesbezüglich vor. Allerdings auf das was Sie jetzt ansprechen, so weit ich sehe hat er tatsächlich keine Antwort. Sie haben aber einen Punkt getroffen, der einfach Entscheidend wichtig ist, den ich ja auch markieren wollte indem ich gesagt habe: man braucht diese materielle Grundlage. Ich würde einmal als eine erste Reaktion auf das was Sie sagen folgendes anmerken: Wenn man als Philosoph mit einer solchen spannenden Thematik wie sie zum Beispiel um da kurz vorauszublicken, eine wirklich spannende Problematik, die zum Beispiel hier deutlich wird, ich habe Ihnen sozusagen das vom 30.August habe ich es Ihnen hier her zitiert: Ein Beitrag im Guardian. Lairds sind die Gutsherren. Ja, die Gutsherren des gelehrten Verfahrens. Schauen Sie es sich einmal an. Das ist eine total aktuelle Darstellung der kommerzialisierung von Forschungsresultaten. Wer mit so was konfrontiert ist, was unter den Nägeln brennt sozusagen und als Philosoph, ich nehme das jetzt auf und als Philosoph als erstes einmal sagt: Ok, und jetzt schauen wir uns Platon und Aristoteles an. Fühlt man sich immer ein bisschen komisch, ja. Also ich zumindest. Fangen wir bei Pythagoras an oder bei Platon und Aristotels an, wo es um diese Themen geht, da fühle ich mich doch immer in einem gewissen Legitimationsdruck. Was Sie jetzt sagen, gibt mir die Gelegenheit da ein bisschen was los zu werden davon. Nämlich der Typus von Frage: Wie stehts denn mit den monetären Vorraussetzungen in einer Wirtschaftssituation, die zunächst einmal sich entwickelt hat aus einer Tauschwirtschaft aus einer Haushaltswirtschaft, in eine Geldwirtschaft und die dann den Anspruch noch an Bildung stellt. Und die Frage in dem Moment, die wir gehabt haben, so stellt: Wie steht es mit dem Geld das für die Gesellschaft notwendig ist und der Bildung die wir haben wollen und die irgendwie in einem Zusammenhang stehen? Aber wir wissen es nicht genau. Wir wollen das Untersuchen, ja. Wenn man diese Frage, die Sie ganz ohne Hinweis auf Aristoteles oder so was gestellt haben, wenn man die in der Philosophie stellt, ergibt sich tatsächlich überraschenderweise das die Leute 400 - 500 Jahre vor Christus darüber nachgedacht haben und dass das erste Mal nachgedacht haben darüber. Und an der Stelle Anworten und Konstellationen entstanden sind, die wir noch immer haben, die wir an der Stelle an der wir heutzutage erwarten, dass im akademischen Bereich, jetzt gerade nicht unbedingt eine Gottähnlichkeit aber doch eine abgeschlossene Persönlichkeitsentfaltung die einen in die Lage versetzt im weiteren Leben produktiv anknüpfend mit dem Wissen so umzugehen, dass die Gesellschaft etwas davon hat und ich selber gut verdiene. Diese allgemeine Fragestellung die wir noch immer haben, ist dort das erste Mal entstanden. Und zweiter kleine Punkt zu dem was Sie sagen: Platon der das ja vor Aristoteles eigentlich macht, Platon hat auch Auffassungen vom Geld, die sind aber, also Platonphilosophie hat Auffassungen sehr deutlich von dem was man mit Geld macht.

Ich nehme das vielleicht zum Anlass um Ihnen zu zeigen was hier der Plan ist, wie es sozusagen weitergeht nachdem ich über die Gelehrsamkeit geredet habe. Ich möchte dann als erstes über die aristotelische Geldsache was sagen, dann über Sophisten, Sokrates und Platon, das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, dann Volkswirtschaftslehre, Adam Smith, wie funktioniert Geldwirtschaft im sozusagen Wealth of Nations, im nationalen und transnationalen Zusammenhang, Wachstumstheorie in einer Wissensgesellschaft, Eigentumsverhältnisse und am Ende kommt dann die Technik. Also da ist noch einiges in Ausarbeitung und in Planung.

Um aber nocheinmal jetzt zu Ihrem Punkt zurückzukommen und kurz darauf zu antworten: Die Art und Weise wie es sich für die Griechen darstellt, ist zu sagen: Am Anfang stand der Haushalt, Oikos ist das Haus und der Wirtschaftszusammenhang eines mittleren Gutsbesitzers, also einer Sippe mit Knechten und so ein wenig und die achten darauf das sie mehr oder weniger Subsistent sind. Vor dem Geld steht, dass man sich mehr oder weniger mit Ressourcen die man selber hat über Wasser hält und eine Tauschwirtschaft sozusagen ansetzt mit Ressourcen. Und da komme ich jetzt zurück zu dem was der Aristoteles sagt: Gesetzt also den Fall jemand braucht Schuhe und hat ein Haus, aber keine Schuhe. Da hat man Schwierigkeiten mit der Tauschwirtschaft, weil das Haus ist einfach um vieles mehr Wert als die Schuhe. Wie kommt der je zu Schuhen? Das Haus kann er nicht hergeben. Er kann natürlich sagen, du darfst dafür das du mir jetzt Schuhe machst, darfst du eine Woche hier wohnen und kriegst Kost und Verpflegung. Das wäre eine Möglichkeit, ist aber auf die Dauer für den Handelverkehr auch nicht gerade gedeihlich. So wie Aristoteles das sagt und er sagt das mit dem Haus und den Schuhen, ist das Geld eine brilliante Erfindung um Werte auf einen neutralen Träger abzubilden und Anteilsmäßig diese Werte darzustellen und tauschen zu können. Das ist natürlich eine ganz banale Geschichte die ich Ihnen erzähle. Ein Schuh ist eben soviel weniger wert, nur diesen Anteil eines Hauses wert und in dem Moment in dem ich nicht das Haus hergeben muss oder kann, sondern nur einen Anteil des Wertes vom Haus, demjenigen der mir einen Schuh gibt, dann sind wir sozusagen im Geschäft und das geht über Geld. Und der Grund warum ich jetzt auf diesen Exkurs gekommen bin war Ihre Bemerkung wie das beim Aristoteles ist. Aristoteles sagt, das ist eine wichtige Entwicklung die wir schätzen können und mit der wir operieren und mit der gibt es aber ein Problem: das geht mit den Schuhen und das geht mit dem Haus, aber es geht verdammt schlecht mit dem Festgesang beim Bankett. Wenn einer kommt und singt wunderschön, womit vergleiche ich das? Wenn jemand mir einen guten Rat gibt, was soll ich ihm dafür geben? Ich meine ich habe das ein bisschen karikaturesk gewendet in dem ich gesagt habe: Ein guter Rat ist so und so viel wert finden wir noch immer ein bisschen komisch, wenn es wirklich ein guter Rat ist. Und das erzeugt beim Aristoteles die Frage: Wie reagiert man auf diese Anführungszeichen, das ist natürlich schon ein vollständig entwerteter und dekompensierter Ausdruck, auf diese "Dienstleistungen", wenn das denn Dienstleistungen sind, wie reagiert man auf diese Interventionen, Dienstleistungen oder so was, wenn es kein Geld ist, mit einer Gabe. Da kommt, jetzt drehe ich den Kreis noch zu Ende, da kommt Ihr Hinweis jetzt natürlich vollkommen richtig, zu sagen: Wer so eine Gabe, die ich selber habe und für die ich Gaben beanspruche, kommt nicht vom Himmel, sondern basiert auf Eigentumsverhältnissen, basiert auf Reichtum, basiert auf muss nicht Geld sein, aber es basiert auf Materie auch, es lässt sich nicht einfach trennen. Aber das ist genau die Dynamik in die wir da auch ein bisschen reingehen werden. Es lässt sich nicht trennen und es gibt aber auch starke Intuitionen das man es trennen soll. Genau so stark zunächst einmal glaube ich für den Eingang wie die Intuition, dass man sich Bildung nicht vorstellen kann ohne eine gehörige materielle Grundlage, genau so stark ist die Intuition, dass man das was man dann kriegt auch anders, vielleicht sogar sozusagen entscheidend anders betrachten und bewerten soll als die materiale Grundlage die man braucht um das zu kriegen. Das ist um nocheinmal hier zurückzukommen, das ist genau die Spannung die ich hier sagen wollte. Also dieser Typ der sich um die materielle Grundlage keine Gedanken macht, weil der ist ein Erfolgstyp aufgrund von Glück und Erziehung. Diese Typen müssen sich sehr anstrengen, die sind natürlich auch sozusagen schick, ein angenehmes Äußeres haben sie auch, allerdings man sieht wie wechselhaft der Begriff angenehmes Äußeres ist, nicht, mich stößt das eher ab, aber gewählt sind die natürlich für das angenehme Äußere. Sagen wir einmal so, dieser Typ der hier auf der Basis des Göttlichengabemodells arbeitet, dieser Würdenträger der Universität, der steht für eine Institution die über die Jahrhunderte hinweg beansprucht hat, die materielle Grundlage und die bildungsmäßige und forschungsmäßige Kompetenzvermittlung, in sich, in der Institution zu verbinden um sozusagen staatlich gestützt, im Prinzip staatlich gestützt, im Prinzip gestützt durch einen gesellschaftlichen Konsens, dass wir solche Institutionen brauchen, in die wir Geld hineintun und dann kriegen wir raus, Akademiker und Akademikerinnen und die kriegen wir raus, erstens deswegen, weil das ein besseres Leben ist und zweitens weil wir die ausgebildeten Leute brauchen für unsere Gesellschaftsfunktionen, für das gesellschaftliche Funktionieren und drittens sozusagen verdienen die auch mehr in der Regel als der Durchschnitt. Diese Art von unangetaster Universitätsauffassung, wo jeder der in die Universität kommt schon ein Teil der Forschungsgemeinschaft ist und das gebrochen durch die neure notwendigkeit und die Fragestellung davon, dass mit der Veränderung der Quoten, der Massenuniversität, dem Jobmarkt, sich das Thema: Was kann ich mir jetzt kaufen für eine universitäre Ausbildung? Was bietet die Universität was ich brauchen kann? Dieses Thema auf eine neue Art und Weise stellt.

Schlusswort

Ich habe jetzt ein bisschen im Kreis geredet um diese Beiträge, aber hoffe Sie. Eine Überleitung, die Überleitung dazu ist jetzt noch gerade die Möglichkeit, auf die kommen wir das nächste Mal genauer. Was ich angedeutet habe, eine entscheidende Frage die ab Platon die Philosophie definiert und unter dem Titel Sophisten, Sokrates und Platon gefasst ist, ist die, dass bereits im 400 Jahrhundert vor Christus, in einer Situation die geprägt war durch den Modellfall Pythagoras, Lehrer aufgetreten sind, Leute aufgetreten sind, die gesagt haben: Ihr glaubts man kann Pheidea nicht bezahlen, ihr glaubts dass man da göttlich sein muss und viel Glück haben, no no, wir zeigen euch das, wenn ihr uns entsprechend finanziert, dann verschaffen wir euch die Pheidea. Bildung ist käuflich, kurz gesagt. Bildung ist käuflich, ist das Schlagwort der Sophisten und das clasht komplett mit dem auch noch immer gegenwärtig, präsenten Intuitionszusammenhang, dass man Bildung nicht kaufen kann. Bildung für alle, aber umsonst, ist etwas was sozusagen sehr deutlich in diesen Rahmen hineinfällt und worüber wir zu sprechen haben werden. Und als Letztes noch dazu zu sagen, was sozusagen auch was zu tun hat damit, das man sagt, wenn Sie jetzt sagen, vollkommen zurecht, Voraussetzungen für Bildung sind materieller Art, dann ist es doch irgendwie verlogen, wenn man das sieht und wenn man das weiß, dass man diese materiellen Voraussetzungen hat, dann ist es doch verlogen das zu leugnen und zu sagen Bildung ist unverkäuflich, ist nicht käuflich, dann muss man sagen, das kostet etwas, Bildung kostet etwas. Und dann ist die Frage: Wieviel kostet es und für wenn kostet es was? Und hat man damit die Bildung falsch organisiert? Das sind alles Fragen mit denen ich Sie mal jetzt wiederum verabschiede. Danke!