18.11.2010 Lacan, Jacques (1964): Seminarsitzung VIII, aus: ders.: Das Seminar. Buch XI (1964). Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse: Unterschied zwischen den Versionen

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Derjenige Gehalt, der sich einer sprachlichen Fassung durch den Menschen entzieht und abseits von menschlichen Überlegungen zur Welt besteht, ist nach Lacan als das Reale zu bezeichnen. Dieses ist vom Menschen nicht erfahrbar und steht in keinem Zusammenhang mit der herkömmlichen Verwendung des Begriffs der Realität. Vielmehr ist darunter jene mutmaßliche Zeit zu verstehen, die wir nur von unserer symbolischen Ordnung aus zu betrachten vermögen, die selbst jedoch keine Sprache (beziehungsweise Imaginäres) kennt.
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Insbesondere das Spiegelstadium kann bei der Konturierung der Begrifflichkeit des Imaginären behilflich sein. Das kleine unbeholfene und motorisch hilflose Kind tritt vor, projiziert sich gewissermaßen auf das erscheinend ganze, kontrollierbare Bild und findet sich so im Prozess einer Identifikation wieder. Soll heißen, dass beim Betrachtenden,  hervorgerufen durch die Aufnahme eines Bildes, eine Verwandlung auftritt, ehe das noch unselbständige Wesen durch Sprache im Allgemeinen die Funktion eines Subjekts erlangt. Das Ich bewegt sich an diesem Punkt im Bereich des Imaginären, der für sich allerdings keines Konzepts der Signifikanten bedarf.  (Vgl. Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, S. 64)
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Auch dem Symbolischen kommt im Spiegelstadium als strukturierende Instanz wesentliche Bedeutung zu. Der Spracherwerb des Kindes nämlich bedeutet dessen Eintritt in die symbolische Ordnung und eine Konfrontation des Subjekts mit den Signifikanten. Diese bilden die fundamentale Basis dafür, dass sich zunächst überhaupt etwas sagen lässt und erwirken ferner eine „Eingliederung“ in die Gesellschaft, in welcher unabhängig vom Kind das Gesetz des Symbolischen, somit der Sprache, die tragende Rolle spielt.
  
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Version vom 17. November 2010, 12:03 Uhr

Zu Beginn dieser Diskussionseite sollen zunächst drei Begriffe genauer erfasst werden. Es werden alle TeilnehmerInnen des Seminars ersucht, zur Klärung beizutragen.


Beschreiben Sie die Bedeutung der drei folgenden Ausdrücke bei Jacques Lacan:

Das Reale

Derjenige Gehalt, der sich einer sprachlichen Fassung durch den Menschen entzieht und abseits von menschlichen Überlegungen zur Welt besteht, ist nach Lacan als das Reale zu bezeichnen. Dieses ist vom Menschen nicht erfahrbar und steht in keinem Zusammenhang mit der herkömmlichen Verwendung des Begriffs der Realität. Vielmehr ist darunter jene mutmaßliche Zeit zu verstehen, die wir nur von unserer symbolischen Ordnung aus zu betrachten vermögen, die selbst jedoch keine Sprache (beziehungsweise Imaginäres) kennt. F. Kos --Zwakkelmann 11:03, 17. Nov. 2010 (UTC)




Das Imaginäre

Insbesondere das Spiegelstadium kann bei der Konturierung der Begrifflichkeit des Imaginären behilflich sein. Das kleine unbeholfene und motorisch hilflose Kind tritt vor, projiziert sich gewissermaßen auf das erscheinend ganze, kontrollierbare Bild und findet sich so im Prozess einer Identifikation wieder. Soll heißen, dass beim Betrachtenden, hervorgerufen durch die Aufnahme eines Bildes, eine Verwandlung auftritt, ehe das noch unselbständige Wesen durch Sprache im Allgemeinen die Funktion eines Subjekts erlangt. Das Ich bewegt sich an diesem Punkt im Bereich des Imaginären, der für sich allerdings keines Konzepts der Signifikanten bedarf. (Vgl. Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, S. 64) F. Kos --Zwakkelmann 11:03, 17. Nov. 2010 (UTC)




Das Symbolische

Auch dem Symbolischen kommt im Spiegelstadium als strukturierende Instanz wesentliche Bedeutung zu. Der Spracherwerb des Kindes nämlich bedeutet dessen Eintritt in die symbolische Ordnung und eine Konfrontation des Subjekts mit den Signifikanten. Diese bilden die fundamentale Basis dafür, dass sich zunächst überhaupt etwas sagen lässt und erwirken ferner eine „Eingliederung“ in die Gesellschaft, in welcher unabhängig vom Kind das Gesetz des Symbolischen, somit der Sprache, die tragende Rolle spielt.

F. Kos --Zwakkelmann 11:03, 17. Nov. 2010 (UTC)



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