Global Mindset V2 (PSI): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Mai 2009, 13:18 Uhr
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Vermischte Bemerkungen
Hier eine aktualisierte Version unseres globalen Mindsets. Kritik, Anschlüssüberlegungen bitte eintragen. Ich weiß noch nicht, ob ich übers Wochenende Internet habe, aber ich werd bei Gelegenheit auch noch Überlegungen dazu aufschreiben.
Als Film könnte ich mir den Stephen-King Film ["Das Tagebuch der Ellen Rimbauer" bzw. den dazu passenden Film "Das Haus der Verdammnis" vorstellen. Soweit ich mich noch erinnern kann, gehts dabei um ein verfluchtes Haus, das sich selbständig erweitert und wo sich die Räume stetig ändern. Die Filme dauern aber beide recht lange - werde noch Alternativen überlegen.
Aus meiner Sicht und so wie wir bis jetzt diskutiert haben ist es wichtig, dass wir uns eine schlüssige Motivation überlegen (wie HAL schon mal im Schritt7 vom alten Mindset angedeutet hat), warum Gyges den König töten will. Es muss etwas sein, wo man durch Überlegung zu besseren Alternativen kommt als "König töten". Dann macht es erst Sinn, sich zu überlegen, wie man hilfreiche Zusammenhänge in unseren 4 Szenarien verstreut.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Schafhirte Gyges in der Gegenwart platziert ist. Irgendwo am Land. Er hat die Nase voll, weil die EU-Subventionen gekürzt wurden und er durch den Verkauf der Schafprodukte (Schafskäse, Schafwolle, ...) gerade noch die Betriebskosten und die Herstellungskosten decken kann. Während er wütend und um seine Zukunft besorgt mit seinen Schafen durch die Wiesen schlendert, findet er den Ring (oder die Höhle mit dem Ring). Als er die Funktion des Rings erkennt, beschließt er sie zu seinem Vorteil zu nutzen - er möchte die Herrschaften in Brüssel irgendwie unter Druck setzen. --Andyk 13:04, 8. Mai 2009 (UTC)
- Ich würde es auch wichtig finden, die Geschichte in der Gegenwart zu platzieren. Denn das Politeia Modell versucht ahistorisch zu sein. Vgl. den Kommentar auf der Rückseite der Reclam Ausgabe der Politeia: "Platons Idealstaat ist jenseits von Raum und zeit, er hat kein hier und jetzt. Er ist ein Paradigma, eine Norm und ein Vorbild für menschliche Handlungen." Ernst Cassierer.(jakobk)
- Es wäre auch reizvoll, zu überlegen, wo die Königin in diesem Machtspiel steht. Schließlich drängt sie in der Gyges-IF sogar auf die Ermordung. Ich hatte schon den Gedanken, daß es zwei verfeindete Parteien im Staat gibt, und daß die Königin aus politischen Gründen auf Absetzung des Königs mit allen Mitteln aus ist. Für Gyges wäre das ein starker Anreiz, seine Situation "zu überdenken" - ist er vielleicht nur ein Werkzeug in einem Spiel, das er nicht ganz durchschaut? (Als das Höhlengleichnis nach Matrix-Muster noch konkret im Gespräch war, hatte ich den Gedanken, daß die Machthaber über die Höhle und das Außerhalb Bescheid wissen und über die Geheimhaltungspolitik unterschiedlicher Meinung sind.) Er könnte auch in die verwinkelten Gemächer des Palastes flüchten, damit er in Ruhe nachdenken kann, ohne ständig von irgendwem zu irgendwas bedrängt zu werden. Wir müssen halt darauf achten, daß nicht alles darauf hinausläuft, daß die Königin den armen Mann zu einer Schandtat verführen will.
- Wenn wir Gyges in die Gegenwart versetzen, müssen wir ihn auch nicht unbedingt einen Schafhirt bleiben lassen. Im antiken Griechenland war das ein "typischer" Beruf, heutzutage sieht das wieder anders aus. --H.A.L. 14:41, 10. Mai 2009 (UTC)
Wir haben folgende Angelpunkte:
- König töten oder davon Abstand nehmen
- Eintritt in die Zimmer des Schlosses, Wechsel der Zimmer
- re-entry, Wiederholung der Entscheidungssituation
ad (1): Wie wäre es, wenn Gyges auf seinem Weg in die Stadt dem Trasymachus begegnet, der ihm erklärt, dass er sich alles leisten kann, wenn ihm nichts nachzuweisen ist? Dann wäre die Entscheidung nicht so sehr eine Gewalttat, sondern eher ein Experiment. Und den Ring könnte man mit einer doppelten Funktion versehen: wenn man ihn in die eine Richtung dreht, wird man unsichtbar, wenn man ihn in die andere Richtung dreht, öffnet sich die Tür in einen neuen Trakt des Schlosses.
ad (2): Aus dem Aufstieg aus der Höhle ist jetzt eine Exploration von Räumen geworden. Die Leitfrage ist: Wie sieht eine Gesellschaft aus, in der Gerechtigkeit strukturell gewährleistet ist? In der sie nicht daran hängt, dass jemand als gerecht erscheint, sondern dass die Bewohner gar nicht anders können, als gerecht sein. Die Gesprächspartner sind davon überzeugt, dass die Verhältnisse, in denen sie leben, diese Gerechtigkeit gewährleisten und Gyges hört und stellt Fragen. Zwischen den Räumen kann man sich phantasievolle Übergänge ausdenken. Die "Räume" müssen keine Zimmer, sondern können ganze Szenarien sein.
ad (3): Nach dem Rundgang steht Gyges plötzlich wieder vor der Königin. Es ist also nicht ein Abstieg von oben, sondern eher sowas wie Parzival, wie ein Erziehungsroman. Parzival hat eine erste Chance, dem König (Amfortas) die richtige Frage zu stellen und verpasst die Chance. Dann zieht er in die Welt und kommt welterfahrener zurück. Damit erhält er eine zweite Chance. Man muss die Möglichkeit vorsehen, dass er sie ausläßt, sonst wäre das eine Zwangserziehung. Aber man sollte nun die Änderung der Fragestellung einbauen. Systematisch (nach unserem Diskussionsverlauf) ist das eine Verwerfung der Thrasymachos-Perspektive ohne einen Switch zur platonischen Utopiewelt.
Was könnte das sein? Die eine Phantasievorstellung besteht darin, dass jemand sich beliebig in eine Gesellschaft hinein- und herausbeamen kann. Die andere beruht darauf, dass eine Gesellschaftsordnung die Bürgerinnen gänzlich fixiert, sodass sie gar nicht anders können, als recht tun. Gerechtigkeit wird gänzlich von nachvollziehbaren Handlungsabläufen abgekoppelt, oder vollständig mit ihnen verknüpft. Was ist das für eine "Tugend", die nichts mit Deinen Handlungen zu tun hat, oder daher entsteht, dass Du gar nicht anders handeln kannst? Da fehlt doch etwas. --anna 09:59, 10. Mai 2009 (UTC)
Die Höhle und die einzelnen Episoden sind doch eine Analogie für Unwissenheit, Reflexionsvorgang und Erkenntnis. Der Interactor ist plötzlich mit der Frage der Gerechtigkeit konfrontiert. Er weiß nicht, was ihr Wesen ist. Sein alltägliches Leben wird plötzlich zur Höhle, da er keine Sicht auf das Wesen dieses wesentlichen Dings "Gerechtigkeit" hat. Daraufhin ergeht er sich in kontempativen Überlegungen, denkt sich in verschiedene Möglichkeiten hinein, probiert vieles in seinem Kopf aus. Er versetzt sich in verschiedene Gesellschaften und Rollen hinein um das Wesen der Gerechtigkeit zu erforschen. Man könnte das Spiel so gestalten, dass der Interactor sich rämlich gar nicht vom König wegbewegt (oder vom CEO, EU-Kommisar, was es auch immer werden wird), sondern sich nur hinsetzt und überlegt.(jakobk)
- Gegenwart
- Königin
- Lernprozess
(1) Ich habe überhaupt nichts gegen Aktualisierung, aber das sollte man pfiffig machen. Es ist eine Frage der Übersetzung. Die Transposition König ==> CEO ist eher in billigen Theater-Aktualisierungen zu finden. Man kann ruhig bei König und Hirte bleiben, das sind abstrakte Kategorien. Unter dieser Voraussetzung würde ich dann Anachronismen und Stilbrüche einführen, wo immer sie eine gute Pointe darstellen. (Also z.B. Mobiltelefon.)
(2) Auf dem Weg zum Palast erfährt Gyges von Thrasymachos, dass er sich durchsetzen wird, wenn er als gerecht erscheint. Die Königin fragt ihn, ob er gerecht ist. Sie flirtet mit ihm. Er läßt sich auf das Spiel ein. Ist es gerecht, der König zu töten? Es ist sicher nicht erotisch. Die Königin entzieht sich in ein hinteres Zimmer. Gyges folgt und gerät in diverse Gesprächssituationen.
(3) Den Punkt mit der Lehrerin, welche die Lösung nicht von einer Extrainformation abhängig machen soll, finde ich sehr gut. Nach den Gesprächen in Platons Welt kommt Gyges zurück - er trifft die Königin dort, wo er sie verlassen hat. "Was soll ich in diesem Palast über Gerechtigkeit lernen? Willst Du mir sagen, dass es Gerechtigkeit nur in einer solchen Gesellschaft gibt? Sind der König und Du Philosophen? Nein? Wieso nicht?" --anna 11:36, 12. Mai 2009 (UTC)
Ein etwas anderer Vorschlag, der aber sämtliche Aspekte integriert (denke ich):
Gyges ist obdachlos. Er ist ein Straßenbettler. Eines Tages, als ihm jemand Geld in seine Mütze wirft, verliert er dabei einen Ring, der sehr wertvoll aussieht. Gyges will den Ring verkaufen, doch niemand schenkt ihm Beachtung. Die Leute sind unhöflich zu ihm und wollen nicht mit ihm sprechen. Also setzt Gyges den Ring einfach an seinen Finger – was soll er auch sonst damit machen. Dass er unsichtbar ist, bemerkt er daran, dass er sich nicht mehr in den Schaufenstern der Läden spiegelt. Er glaubt es zuerst nicht, aber als er dann in ein Luxus- Restaurant geht, und nicht hinausgeworfen wird, ist es eindeutig bewiesen: Der Ring macht ihn unsichtbar. Da Gyges arm ist, will er versuchen, den Ring für seine Zwecke zu nutzen. Er zieht voller Freude los und stopft sich die Taschen voll mit allem, was er kriegen kann, egal, ob er es braucht oder nicht. Er bestiehlt sogar andere Bettler, die am Straßenrand sitzen. Niemand sieht ihn, er hat die volle Kontrolle und triumphiert darüber, dass er ungestraft soviel Ungerechtes tun kann. Auf diese Art bereichert sich Gyges. Als er genug Geld beisammen hat, beschließt er, sich ein Quartier in dem hübschen Zauberschlösschen am Kalvarienberg zu mieten. Dafür allerdings muss er sich sichtbar zeigen, und so streift er den Ring ab und stellt sich dort vor. Die Maklerin vor Ort heißt Sokratina. Zuallererst bringt sie Gyges zum Schlossherren, mit dem er die Mietregeln besprechen soll. Dieser aber, er nennt sich Notalp [Platon rückwärts], verlangt von Gyges nicht Geld, sondern dass er täglich eine Arbeit im Schloss verrichte. Gyges ärgert sich, aber andererseits gefällt ihm das Schloss und er will darin wohnen. Sokratina, die Maklerin, berät ihn. Sie erklärt Gyges, dass Notalps ganze Macht über das Schloss in einem besonderen Buch liege, das allein er verstehen könne, weil er eben ein Philosoph sei. Dieses Buch ist aber nur für Philosophen bestimmt, allen anderen Schlossbewohnern sei es vorenthalten, es zu lesen, bevor sie nicht bewiesen hätten, dass sie philosophieren können. Deshalb halte Notalp das Buch, die Politeia, unter Verschluss. Gyges will versuchen, Notalp mithilfe des Ringes zu überlisten und so die Macht über das Schloss an sich zu reißen. Dann könnte er darin wohnen, ohne zu arbeiten.
1. Er kann sofort den Ring benutzen und versuchen, das Buch zu stehlen. Er weiß nicht, dass der Ring innerhalb des Schlosses sowieso nicht funktioniert (weil dort Gerechtigkeit herrscht).
2. Er kann zuerst dem Vorschlag Sokratinas folgen, sich das Schloss zuerst einmal genauer anzusehen, bevor er sich für oder gegen sein Bleiben entscheidet. Sie will ihm alle Zimmer zeigen und ihn mit dem Zauber vertraut machen, der ihm in jedem Raum eine neue Identität verleiht.
………Dann folgen die einzelnen Episoden……….
Am Ende der Führung versucht Sokratina herauszufinden, ob Gyges philosophische Fähigkeiten hat und somit vielleicht den Anspruch auf Gleichstellung mit Notalp hätte. Sie stellt ihm mehrere Fragen, zum Beispiel über die Gerechtigkeit, wie er sie in den verschiedenen Räumen erfahren hat.
1. Gyges hält an seinem ersten Plan fest und will versuchen, Notalp zu überlisten. Unter dem Vorwand, sich nur verabschieden zu wollen, weil er ohnehin nicht einziehen wolle, sucht er Notalp auf.
2. Gyges diskutiert mit Sokratina. Als Sokratina merkt, dass er interessante Argumente bringt, führt sie ihn zu Notalp, damit er ihn weiter prüfe. Notalp bietet ihm an, einzuziehen mit der Chance auf Aufstieg vom gewöhnlichen Mieter zum Philosophen.
2.1. Gyges zieht es vor, außerhalb vom Schloss zu leben und weiterhin seinen Ring benutzen zu können. 2.2. Gyges willigt ein und darf die Politeia lesen.
(Helga Sinn, 12. Mai)