Seminararbeit Petra Hain: Unterschied zwischen den Versionen

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(Grenzen und Gefahren)
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== INTERNET ALS PLATTFORM INTERKULTURELLEN LERNENS ==
 
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=== Möglichkeiten und Potenziale ===
 
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Der Terminus Interkulturalität ist mittlerweile zum zentralen Schlagwort für die Gestaltung schulischen Unterrichts geworden, und wurde zum Motto des Jahres 2008 erklärt. Wie das Konzept zu dieser Vorreiterrolle gekommen ist, soll in diesem Kapitel geklärt werden.
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Interkulturelles Lernen wurde zu Beginn der neunziger Jahre erstmals als Unterrichtsprinzip in den Lehrplänen der Pflicht- und weiterbildenden Schulen verankert. In den Lehrplänen ist das interkulturelles Lernen im Allgemeinen Bildungsziel als Unterrichtsprinzip angeführt. In den Allgemeinen didaktischen Grundsätzen wird je nach Schultyp näher darauf eingegangen (vgl. Bundersministerium für Unterricht, Kunst und Kultur).
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Durch das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ soll ein Beitrag zum gegenseitigen Verständnis, zum Erkennen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten und zum Abbau von Vorurteilen geleistet werden. „Eine allenfalls vorhandene Zwei- oder Mehrsprachigkeit soll positiv besetzt und die Schülerinnen und Schüler sollen ermuntert werden, Kenntnisse in der Muttersprache im Unterricht sinnvoll einzubringen. (vgl. Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: BGBl. II Nr. 134/2000 und BGBl. II Nr. 133/2000, novelliert durch BGBl. II Nr. 277/2004).
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Aufgrund der Einwanderungswelle in den 80er Jahren und den Zuwachs an ausländischen Kindern und Jugendlichen an den Schulen wurde der Bedarf an Förderprogrammen für diese Bevölkerungsgruppe immer höher. Diese sogenannte ''AusländerInnenpädagogik'' hatte zum Ziel Kinder und Jugendliche mit nicht deutscher Muttersprache in den Regelschulunterricht zu integrieren. Man entwickelte verschiedene Konzepte wie Vorbereitungsklassen, Hausaufgabenhilfe und Sprachförderprogrammen, "weil schon damals  weil schon damals die mangelnden Deutschkenntnisse als Hinderungsgrund für eine positive Integration galten" (Steindl 2008: 8). 
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Ausländische Kinder- und Jugendliche wurde in der Pädagogik als Problemfälle angesehen, da man glaubte ihnen würde etwas fehlen. Bald erkannte man, dass diese Sichtweise nicht zum erwünschten Erfolg führte und das Konzept wurde immer mehr kritisiert. "Die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen sollten von nun an als Bereicherung verstanden werden und die Vermittlung über andere Kulturen und Sprachen wurde zu einem Lehrinhalt, der zu mehr Verständigung beitragen sollte" (Steindl 2008: 8). Der defizitorientierten Ansatz wurde zu einem differenzorientierten Ansatz umgeformt. Der neue Ansatz zog abermals Kritik mit sich. Man war der Meinung, dass mit diesem Konzept "Kultur bzw. die ethnische Zugehörigkeit als Basis für Ausgrenzung diente" (Steindl 2008: 8). Interkulturelles Lernen wurde zum Leitprinzip, das für alle Kinder und Jugendliche gelten sollte und bis heute als bestes Prinzip gilt (vgl. Steindl 2008: 8).
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=== Grenzen und Gefahren ===
 
=== Grenzen und Gefahren ===
  

Version vom 26. Mai 2008, 17:54 Uhr

EINLEITUNG

Ausgangslage

Globalisierung, Multikulturalismus und Fremdenfeindlichkeit sind die Schlagworte des 21. Jahrhunderts. Wir leben in einer sogenannten multikulturellen Welt, daher sind unser Alltag und unsere Gesellschaft durch sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt geprägt. Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat um in einem anderen Land neue Lebensperspektiven zu erhalten. Obwohl die moderne Gesellschaft immer offener und demokratisch wird im Vergleich zu früher und Menschen anderer Herkunft immer mehr integriert werden, kommt es immer wieder zu Konflikten, die nicht immer friedvoll enden.

Der Wandel von einer nationalen hin zu einer multikulturellen Gesellschaft erfordert tief greifende Maßnahmen vor allem im Bereich der Erziehung. Interkulturelles Lernen zählt seit längerem zu einem effektiven Werkzeug, Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen. Seit Anfang der neunziger Jahre ist das Konzept auch in den Lehrplänen der Pflicht- und weiterbildenden Schulen verankert.

Fragestellung und Untersuchungsziel

Ziel dieser Arbeit ist es der Frage nachzugehen ob und inwieweit das Medium Internet neue Möglichkeiten interkulturellen Lernens von Kindern- und Jugendlichen – insbesondere in Schulen – erschließt. Auf der einen Seite möchte ich untersuchen, ob die Auseinandersetzung mit multikulturellen Inhalten (über das Internet) präventive Effekte im Hinblick auf Vorurteile und Rassismus – durch das Herausbilden von Identität und sozialer Kompetenz – zeigen kann. Im Grunde werden ich mich auf drei Aspekte konzentrieren: Die Klärung der Begriffe Kultur und Interkulturalität im Zusammenhang mit dem Medium Internet, die Möglichkeiten und Grenzen des Computereinsatzes und schlussendlich der Einsatz des Internets im Unterricht anhand von Fallbeispielen.

Gang der Untersuchung

Wie schon in der Inhaltsangabe ersichtlich ist, gliedere ich meine Arbeit in 3 Abschnitte. Im ersten Teil dieser Arbeit werden die konzeptionellen Grundlagen zur Klärung der Forschungsfrage gelegt, in dem die der Thematik innewohnenden zentralen Begriffe Kultur, interkulturelles Lernen und interkulturelle Medienkompetenz veranschaulicht und definiert werden.

Nach der Definition der zentralen Begriffe schließt sich im nächsten Punkt die Klärung der Möglichkeiten und Grenzen des Interneteinsatzes im Unterricht an. Das Ziel dieser Betrachtung ist es, eine grundlegende Frage in Bezug auf das computerunterstützte Lernen zu beantworten: Kann der Einsatz von Internet zu einem modernen und effektiven interkulturellen Unterricht beitragen und wo liegen die Grenzen ihrer Einsatzmöglichkeiten? Der Klärung dieser Frage liegen persönliche Studien und faschspezifische Literatur zugrunde.

Von diesem theoretischen Standpunkt aus folgt eine Analyse von Konzepten aus der Praxis der interkulturellen Medienpädagogik. Dieser dritte Teil widmet sich konkret dem Einsatz des Internets zur Förderung des interkulturellen Lernens im Unterricht. Das untersuchte Material besteht zum größten Teil aus Projektberichten und eigenen Unterrichtserfahrungen. Im letzten Kapitel, der Zusammenfassung, sollen noch einmal die wichtigsten Aspekte der Arbeit herausgegriffen und eine Reflexion der Ergebnisse und der herausgestellten Möglichkeiten durchführen.

Am Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass ich aufgrund des besseren Leseflusses nur die männliche Personalform in der Einzahl sowie in der Mehrzahl verwende.

TERMINOLOGIE

KULTUR - EIN DEFINITONSVERSUCH

Entwicklung des Begriffs

Kulturdefinitionen

Interkulturalität

Entstehung und Ansätze interkultureller Bildung

Terminologie

Interkulturelle Medienkompetenz

Mit den Medien Internet, CD-ROM und Multimedia findet der Begriff Medienkompetenz immer häufiger Verwendung. Die Fähigkeit mit dem Internet umzugehen ist eine Grundvoraussetzung für das Leben und Arbeiten in der heutigen Wissensgesellschaft. Es werden ständig wachsende Erwartungen an den Menschen gestellt, worauf man bereits in der Schule vorbereitet werden sollte. Die technische Kompetenz sowie die Kenntnis der Anwendung reichen aber nicht aus, um aus Kindern und Jugendlichen kompetente und soziale Menschen zu machen. Es ist vielmehr nötig interkulturelle Kompetenzen miteinzubeziehen. Den Kindern- und Jugendlichen sollte vor allem die Fähigkeit zum kritischen Umgang mit Internetinhalten vermittelt werden. Luchtenberg (2004: 27) spricht in diesem Zusammenhang von einer Interkulturellen Medienkompetenz, die folgende Elemente umfasst:

  • Akzeptanz von sprachlicher und kultureller Vielfalt auch in den Medien
  • Erkennen rassistischer Tendenzen in den Medien (auch im Internet)
  • Kritische Auseinandersetzung mit dem Migrations- und Multikulturalismusdiskurs der Medien
  • Sprachkompetenzen zum Mediengebrauch in Europa und einer globalisierten Welt
  • Kritischer Umgang mit international verflochtenen Mediengewalten […]
  • Kritische Auseinandersetzung mit internationalen Informationen.

Wenn von interkultureller Medienpädagogik die Rede ist, dann geht es um das ganze Spektrum von Aktivitäten – von Formen rezeptiver Filmarbeit über zahlreiche Projekte im Bereich der aktiv-produktiven Medienarbeit, mediendidaktischen Projekten bis hin zu interkulturell- orientierten Beratungsangeboten im Internet (Niesyto 2005:3).

INTERNET ALS PLATTFORM INTERKULTURELLEN LERNENS

Möglichkeiten und Potenziale

Der Terminus Interkulturalität ist mittlerweile zum zentralen Schlagwort für die Gestaltung schulischen Unterrichts geworden, und wurde zum Motto des Jahres 2008 erklärt. Wie das Konzept zu dieser Vorreiterrolle gekommen ist, soll in diesem Kapitel geklärt werden.

Interkulturelles Lernen wurde zu Beginn der neunziger Jahre erstmals als Unterrichtsprinzip in den Lehrplänen der Pflicht- und weiterbildenden Schulen verankert. In den Lehrplänen ist das interkulturelles Lernen im Allgemeinen Bildungsziel als Unterrichtsprinzip angeführt. In den Allgemeinen didaktischen Grundsätzen wird je nach Schultyp näher darauf eingegangen (vgl. Bundersministerium für Unterricht, Kunst und Kultur).

Durch das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ soll ein Beitrag zum gegenseitigen Verständnis, zum Erkennen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten und zum Abbau von Vorurteilen geleistet werden. „Eine allenfalls vorhandene Zwei- oder Mehrsprachigkeit soll positiv besetzt und die Schülerinnen und Schüler sollen ermuntert werden, Kenntnisse in der Muttersprache im Unterricht sinnvoll einzubringen. (vgl. Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: BGBl. II Nr. 134/2000 und BGBl. II Nr. 133/2000, novelliert durch BGBl. II Nr. 277/2004).

Aufgrund der Einwanderungswelle in den 80er Jahren und den Zuwachs an ausländischen Kindern und Jugendlichen an den Schulen wurde der Bedarf an Förderprogrammen für diese Bevölkerungsgruppe immer höher. Diese sogenannte AusländerInnenpädagogik hatte zum Ziel Kinder und Jugendliche mit nicht deutscher Muttersprache in den Regelschulunterricht zu integrieren. Man entwickelte verschiedene Konzepte wie Vorbereitungsklassen, Hausaufgabenhilfe und Sprachförderprogrammen, "weil schon damals weil schon damals die mangelnden Deutschkenntnisse als Hinderungsgrund für eine positive Integration galten" (Steindl 2008: 8).

Ausländische Kinder- und Jugendliche wurde in der Pädagogik als Problemfälle angesehen, da man glaubte ihnen würde etwas fehlen. Bald erkannte man, dass diese Sichtweise nicht zum erwünschten Erfolg führte und das Konzept wurde immer mehr kritisiert. "Die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen sollten von nun an als Bereicherung verstanden werden und die Vermittlung über andere Kulturen und Sprachen wurde zu einem Lehrinhalt, der zu mehr Verständigung beitragen sollte" (Steindl 2008: 8). Der defizitorientierten Ansatz wurde zu einem differenzorientierten Ansatz umgeformt. Der neue Ansatz zog abermals Kritik mit sich. Man war der Meinung, dass mit diesem Konzept "Kultur bzw. die ethnische Zugehörigkeit als Basis für Ausgrenzung diente" (Steindl 2008: 8). Interkulturelles Lernen wurde zum Leitprinzip, das für alle Kinder und Jugendliche gelten sollte und bis heute als bestes Prinzip gilt (vgl. Steindl 2008: 8).

Grenzen und Gefahren

Trotz der Vielzahl von positiven Aspekten des Computereinsatzes dürfen die Schwierigkeiten und Grenzen, die bei der Nutzung dieses technischen Mediums auftreten, nicht außer Acht gelassen werden. Obwohl seit einiger Zeit der Bedarf an interkultureller Bildung erkannt wird und Eingang in den Schulen fand, lassen die angewendeten Konzepte und Methoden Zweifel aufkommen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit.

Anhand von Untersuchungen wurde gezeigt, dass das Internet einen wichtigen Stellenwert in der interkulturellen Pädagogik darstellt. Rickert betont allerdings, dass es aufgrund des Realitätsverlustes nur als "ergänzendes sekundäres Kommunikationsmittel" (Rickert 2004, 26)dienen kann.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Fülle von Informationen und Material im Internet vor allem für Kinder und Jugendliche schwer zu überschauen sind. Bücher sind im Vergleich zu den elektronischen Medien klarer strukturiert und didaktisch aufbereitet. Eine intensive Einarbeitung in die Lernsoftware (Aufbau, Inhalte, mögliche Lernwege, Selbstkontrolle, etc.) bzw. in die Arbeit mit dem Internet ist notwendig, um Transparenz hinsichtlich der Ziele, Inhalte und des Umfangs von diesen Programmen herzustellen, die Motivation aufrecht zu halten und zu festigen und Anlaufschwierigkeiten zu minimieren.

Der Einsatz von Medien hängt stark von der Eigeninitiative des Lehrers ab. Das Bedienen technischer Geräte erfordert eine gewisse computertechnische Kompetenz. Die Schwierigkeit besteht vorallem darin interkulturelle Inhalte methodisch richtig zu vermitteln.

Weitere Probleme können sich aus einer zu großen Klassenstärke, der starken Belegung der Computerräume insgesamt oder der nicht ausreichenden technischen Ausstattung der Schule ergeben. Manche Bildungsstätten können aufgrund der finanziellen Belastung mit der ständigen Weiterentwicklung der technischen Medien nicht mithalten. Die bloße Ausstattung mit Geräten und Zubehör genügt aber nicht. Eine sinnvolle und durchdachte Anordnung ist notwendig, um sowohl die angestrebten Effekte durch den Einsatz von Lernsoftware zu erzielen als auch die menschliche Kommunikation nicht zu behindern und soziale Interaktion zu fördern.

Ein weiteres Problem besteht bei der Auswahl von Material. Die Qualität der online-Inhalte ist sehr unterschiedlich. Einige sind stupide und monoton oder besitzen sind nicht altersgerecht aufbereitet. Der Schwerpunkt der Kulturvermittlung liegt oft noch beim Erlernen von landeskundlichen Inhalten.

INTERKULTURELLES LERNEN VIA INTERNET - REALITÄT ODER VISION

Existiert interkulturelles Lernen mit dem Internet auch in der Praxis?

Ob das Interkulturelle Lernen mit Medien auch in der Praxis Anwendung findet, soll in diesem Teil der Arbeit geklärt werden. Wie schon mehrmals erwähnt, wird das Konzept des interkulturellen Lernens bereits in vielen Bereichen der Bildung umgesetzt.

Das Internet nimmt in jedem Land einen anderen Stellenwert ein. Rickert (vgl. 2004, 25) zufolge wird das Medium vor allem von weißen Männern der Industriestaaten genützt. Im Ländervergleich liegt Deutschland bei der Internetnutzung deutlich zurück. Weiters gibt er an, dass vor allem ‚kulturelle, religiöse, geografische oder habituelle Gründe’ (Rickert 2004, 25) vorliegen, die einen Einfluss auf den Zugang und die Nutzung des Internets nehmen. In manchen Ländern, wie beispielsweise in den USA, wurde das Internet zum täglichen Gebrauchsgegenstand. Jedoch hat nicht jedes Land die Möglichkeit mit den technischen Innovationen mitzuhalten. Einige Gebiete der Welt haben überhaupt keinen Internetzugang, das sie keine ausreichende Stromversorgung besitzen (z.B.: Sahara-Anrainer-Staaten). Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Internetnutzung in gewissen Ländern, wie zum Beispiel China, strengen staatlichen Sanktionen unterliegt (vgl. Rickert 2004, 25).

Rickert (vgl. 2004, 25) ist der Meinung, dass das Medium Internet als Werkzeug für interkulturelles Lernen zu wenig genutzt wird. Er legt die konzeptionalen Grundlagen zur Klärung dieser These, in dem er sich vor allem auf zwei grundlegende Ursachen bezieht: „Entweder Mitglieder verschiedener Kulturkreise begegnen sich weniger, oder aber sie begegnen sich, machen aber dabei keine genuin interkulturellen Erfahrungen“ (Rickert 2004, 25). Außerdem wird der Bezug zum interkulturellen Lernen in den Lehrplänen zu wenig berücksichtigt. Daher greifen Lehrer meist zu eigenen Konzepten und weniger zu Lehrbüchern zurück (vgl. Wendt 11).

Rickert (2004, 25) betont, dass vor allem im Bildungswesen die Chance des Internets für das interkulturelle Lernen noch nicht wirklich erkannt wurde. Es scheitert hautsächlich am richtigen Material. Die Praxis zeigt, dass es sich als schwierig erweist, den Schülern reale interkulturelle Situationen zu bieten. Obwohl es vermehrt multikulturelle Klassen gibt, muss man feststellen, dass das interkulturelle Lernen meist nur im Fremdsprachenunterricht Anwendung findet und die Lebenswirklichkeit der Kinder- und Jugendlichen häufig unberücksichtigt bleibt. Es gibt kaum Kontakt mit authentischen Materialien und wenn dann bezieht sich der Unterricht meist auf landeskundliche Inhalte wie Geschichte oder Geografie.

Praxisberichte

ZUSAMMENFASSUNG UND RESÜMEE

Der Stellenwert des Computers, hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Es gibt vermehrt Computerprogramme für den Einsatz im Unterricht, die eine große Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten bieten. Trotzdem muss man leider feststellen, dass in vielen Schulen die immer wieder angekündigte Revolution des Lernens durch Computer vor allem im Bereich der interkulturellen Bildung weiter auf sich warten lässt. Ein Grund dafür ist vor allem die Schwellenangst der Institutionen und Lehrer, dass dieses Medium es bisher nicht geschafft hat, ein integraler Bestandteil des interkulturellen Dialogs zu sein.

Ein wichtiger Punkt dieser Arbeit war es, der Untersuchung nachzugehen, was die modernen Medien im Lernprozess leisten und welche Chancen sie als unterstützende Elemente des interkulturellen Lernens bieten. Aufgrund eigener Erfahrung bin ich überzeugt, dass Computerprogramme und Internet sich ohne größere Schwierigkeiten in den Unterricht integrieren lassen und eine Bereicherung des Unterrichts darstellen. Diese Form des Arbeitens trägt vor allem dazu bei, Schul- und Lebenswirklichkeit enger miteinander zu verknüpfen. Sie ermöglicht einen aktuellen, realistischen, fächerübergreifenden und interkulturellen Unterricht. Lernumgebungen, die den Computer miteinbeziehen, können im Fremdsprachenunterricht nicht nur zu gesteigerter Motivation beitragen, sondern auch selbstbestimmtes Lernen unterstützen sowie zu einem effizienteren Umgang mit diesen Medien auch über den Sprachunterricht hinaus führen. Sicherlich ist der Einsatz des Internets nur unter Beachtung einiger Gesichtspunkte möglich. Fehlende Kompetenz des Pädagogen und falscher Umgang mit dem Medium kann in die gegen gesetzte Richtung laufen und interkulturelles Lernen eher behindern.

Literatur

Aufenanger, Stefan: Interkulturelle Bildung im Medienzeitalter. In: Computer + Unterricht, Heft 45, 12. Jahrgang, 2002, S.44-45.

Aufenanger, Stefan: Miteinander lernen. Interkulturelle Aspekte von Medienkompetenz. In: Computer + Unterricht, Heft 45, 12. Jahrgang, 2002, S. 6-9.

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“. http://www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/prinz/interkult_lernen.xml [02.06.2008].

Hütter, Barbara.(2005). Transkulturelles Lernen in Medien. Diplomarbeit an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

Krapp, Gertrud. (2003). Neues Lernen mit neuen Medien? Darmstadt: Hiba-Verlag.

Luchtenberg, Sigrid. (2004). Interkulturelle Medienkompetenz. Über die Befähigung zur Auseinandersetzung mit dem Migrationsdiskurs in den Medien. In: Medien und interkulturelles Lernen. Forum 1/2004. Verfügbar unter: http://www.ups-schulen.de/forum/04-1/forum01_04_s25-30.pdf. S. 25-30 [28.03.2008].

Niesyto, Horst. (2005). Chancen und Perspektiven interkultureller Medienpädagogik. Vortrag auf dem 22. GMK-Forum in Bielefeld. http://www.gmk-net.de/forum/pdf/Niesyto.pdf [02.06.2008].

Richter, Regina. (2008). Interkulturelles Lernen via Internet? Verfügbar unter: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht [Online] 3(2), 20 Seiten. Verfügbar unter: www.spz.tu-darmstadt.de/projekt_ejournal/jg_03_2/beitrag/richter1.htm [28.03.2008].

Steininger, Gertraud, Mari Steindl, Helm Barbara (u.a.). (2008). Das Unterrichtsprinzip Interkulturelles Lernen. Verfügbar unter: Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule, Wien, www.politik-lernen.at/_data/pdf/polis_broschuere_screenfinal.pdf [28.03.2008].