Produktionsschulen (JsB): Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Zuerst erfolgt ein Einstiegsgespräch in dem geklärt wird welche Erwartungen der Schüler gegenüber der Schule hat und umgekehrt. Wenn dieses Gespräch positiv verläuft, und ein Platz vorhanden ist, darf der zukünftige Schüller eine Woche lang in verschiedenen Abteilungen der Produktionsschule schnuppern. Erst nach dieser Schnupperwoche kann der Schüler einen Vertrag, der eine Mischung aus Arbeits- und Ausbildungsvertrag ist, auf vierwöchige Probezeit erhalten und dazu das erste Schülergeld. Einstieg und Ausstieg aus der Produktionsschule sind nicht mit den üblichen Schulterminen verbunden und sind jeder Zeit möglich. <br />(vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004) | ||
+ | === Formale Zugangsmerkmale === | ||
+ | * Fehlender Schulabschluss | ||
+ | Das sind Jugendliche die entweder die Schulpflicht nicht erfüllt haben (Möglichkeit in der Produktionsschule die 9. Schulstufe nachzuholen) oder die Schulpflicht erfüllen aber trotzdem keinen Abschluss haben. | ||
+ | * Wiederholter Abbruch von Bildungsangeboten | ||
+ | Diese Jugendliche nehmen sehr oft die Schulungsmöglichkeiten in Anspruch, beenden sie aber nie. | ||
+ | Eintrittsalter <br /> | ||
+ | In den Produktionsschulen besteht eine Altersbeschränkung. Das Eintrittsalter beträgt durchschnittlich 14/15 bis 18 Jahre. (vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004) | ||
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+ | === Informelle Zugangsmerkmale === | ||
+ | * Ausgrenzungsgefährdete Jugendliche | ||
+ | Dazu gehören Jugendliche die in oder außerhalb des Elternhauses an mangelnder Betreuung leiden, die in schwierigen sozialen Bedingungen aufwachsen. | ||
+ | * Scheitern am traditionellen schulischen Lernen | ||
+ | Viele Jugendlichen die die schulischen Anforderungen nicht erfüllen können. Dazu kommen schlechte Noten die gleichzeitig als Folge und Ursache gesehen werden können. Jugendliche befinden sich dann in einem Teufelskreis, dazu kommen noch Urteile von der Gesellschaft die einen nur mehr als Versager sehen. Das wiederum führt dazu, dass die Jugendlichen, trotz wirklich vorhandener Fähigkeiten, einen Mangel an Selbstvertrauen erleiden. <br /> (vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004) | ||
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Version vom 3. Juni 2007, 18:02 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ziele der Produktionsschule
- 2 Die Idee einer Produktionsschule
- 3 Zielgruppe der Produktionsschulen
- 4 Chancen und Qualifikationen in der Produktionsschule
- 5 Mitarbeiter in der Produktionsschule
- 6 Produktionsbereiche der Produktionsschule
- 7 Lernen in der Produktionsschule
- 8 Der ideale Standort für die Produktionsschule
Ziele der Produktionsschule
Produktionsschulen weisen betriebsähnliche Strukturen auf in denen die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Mittelpunkt steht. Deren Ziel ist es, Jugendlichen die keine Lehrstelle finden, oder bei denen größerer Förderbedarf besteht, ein Bildungsangebot zu schaffen das ihren Bedürfnissen entspricht. Produktionsschulen möchten eine Umgebung schaffen in der die Jugendlichen motiviert sind Leistungen zu erbringen die von der Gesellschaft nicht nur anerkannt sondern auch belohnt werden. Außer dem Ausgleich von Benachteiligungen verschiedenster Art bieten die Produktionsschulen auch die Möglichkeit die allgemeine Schulpflicht zu erfüllen. Beim fehlenden Bildungsabschluss soll auch die Möglichkeit des Erwerbs des Hauptschulabschlusses gegeben sein. Neben der Allgemeinbildung liegt der Schwerpunkt in der praktischen Arbeit die in der Schule oder in Form von Praktika in Betrieben erlernt werden soll. Produktionsschulen sollten als Ergänzung des dualen Systems verstanden werden und nicht als dessen Konkurrenz. (vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Das Prinzip der Selbstwirksamkeit
Das Ausmaß der Motivation hängt sehr oft davon ab wie positiv das Endergebnis eingeschätzt wird und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass diese Konsequenz wirklich eintreten wird. Man bemüht sich etwas gut und richtig zu machen, was aber nicht immer gelingt. Je öfter das passiert, desto wahrscheinlicher ist es, abgesehen von den wirklich vorhandenen Fähigkeiten, dass solche Personen sehr oft eine negative Selbsteinschätzung vornehmen. Ziel der Pädagogen in der Produktionsschule ist es das Selbstvertrauen der Schüler aufzubauen und zu stärken (vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Die Idee einer Produktionsschule
Ideen einer Produktionsschule kann man schon in Schriften zur Didaktik aus dem 17.Jh. finden. Diese Idee hat ihren Platz im dänischen Schulsystem gefunden. In den 70er Jahren wurden dort die ersten Produktionsschulen eingerichtet. Im Moment kann man dort etwa 100 Produktionsschulen finden, und es kommen jedes Jahr neue dazu. Im Februar 2002 wurde das Pädagogische Institut des Bundes Wien beauftragt eine Feasibility-Studie durchzuführen, um zu prüfen, ob diese Schulen auch in Österreich erfolgreich sein könnten.
(vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Zielgruppe der Produktionsschulen
Zu der Hauptzielgruppe gehören Jugendliche die besonders benachteiligt sind. Es sind vor allem die, die sich im traditionellen Schulsystem nicht zu Recht finden können. Es sind junge Leute die durch Mangel an Selbstbewusstsein und Motivation, ohne jegliche Perspektive zu sehen drohen an den Rand der Gesellschaft zu geraten.
(vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Das Aufnahmeverfahren in Produktionsschulen
Zuerst erfolgt ein Einstiegsgespräch in dem geklärt wird welche Erwartungen der Schüler gegenüber der Schule hat und umgekehrt. Wenn dieses Gespräch positiv verläuft, und ein Platz vorhanden ist, darf der zukünftige Schüller eine Woche lang in verschiedenen Abteilungen der Produktionsschule schnuppern. Erst nach dieser Schnupperwoche kann der Schüler einen Vertrag, der eine Mischung aus Arbeits- und Ausbildungsvertrag ist, auf vierwöchige Probezeit erhalten und dazu das erste Schülergeld. Einstieg und Ausstieg aus der Produktionsschule sind nicht mit den üblichen Schulterminen verbunden und sind jeder Zeit möglich.
(vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Formale Zugangsmerkmale
- Fehlender Schulabschluss
Das sind Jugendliche die entweder die Schulpflicht nicht erfüllt haben (Möglichkeit in der Produktionsschule die 9. Schulstufe nachzuholen) oder die Schulpflicht erfüllen aber trotzdem keinen Abschluss haben.
- Wiederholter Abbruch von Bildungsangeboten
Diese Jugendliche nehmen sehr oft die Schulungsmöglichkeiten in Anspruch, beenden sie aber nie.
Eintrittsalter
In den Produktionsschulen besteht eine Altersbeschränkung. Das Eintrittsalter beträgt durchschnittlich 14/15 bis 18 Jahre. (vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)
Informelle Zugangsmerkmale
- Ausgrenzungsgefährdete Jugendliche
Dazu gehören Jugendliche die in oder außerhalb des Elternhauses an mangelnder Betreuung leiden, die in schwierigen sozialen Bedingungen aufwachsen.
- Scheitern am traditionellen schulischen Lernen
Viele Jugendlichen die die schulischen Anforderungen nicht erfüllen können. Dazu kommen schlechte Noten die gleichzeitig als Folge und Ursache gesehen werden können. Jugendliche befinden sich dann in einem Teufelskreis, dazu kommen noch Urteile von der Gesellschaft die einen nur mehr als Versager sehen. Das wiederum führt dazu, dass die Jugendlichen, trotz wirklich vorhandener Fähigkeiten, einen Mangel an Selbstvertrauen erleiden.
(vgl. Belschan-Casagrande Renate: Möglichkeiten der Ausbildung am Beispiel der Produktionsschule, Publikation des pib Wien , Nr. 183, 2004)