Open Culture - Versuch einer Begriffsdefinition: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Ähnliches geschah einige Zeit später in Großbritannien. Lange galt dort als ungeschriebenes Gesetz, dass wenn sich jemand das Recht an einem Werk erkaufte, er dieses auf unbestimmte Zeit behielt. Doch erst 1710 erließ das Britische Parlament ein entsprechendes Gesetz und schuf damit das "erste Copyright", die ''Statute of Anne''. | |
− | + | Das Gesetz legte das Copyright auf ein Werk für 14 Jahre fest, und zwar ab dem Jahre 1710. Für Werke vor 1710 gab es eine Sonderregelung, diese stellte ab 1710 zusätzliche 21 Jahre zur Rechtesicherung zur Verfügung. Dieses Gesetz wurde für den gesamten Commonwealth erlassen, fand jedoch lange Zeit keine Anwendung, da sich niemand darum kümmerte. | |
− | William Shakespeare schrieb ''Romeo & Julia'' 1595, die 1. Veröffentlichung wird auf 1597 datiert, daraus folgt, dass das Copyright 1731 tatsächlich | + | William Shakespeare schrieb ''Romeo & Julia'' 1595, die 1. Veröffentlichung wird auf 1597 datiert, daraus folgt, dass das Copyright (14 Jahre) 1731 tatsächlich abgelaufen war. 1774 dachten jedoch die meisten, dass das Recht weiter bei einem Verleger namens Jacob Tonson lag, der wiederum zur Verlegergruppe ''Conger'' gehörte, die den Britischen Buchmarkt kontrollierte, und somit auch die Preise bestimmte. |
− | Der Schottische Verleger Alexander Donaldson begann in diesem Jahr Shakespeare Stücke zu drucken | + | Der Schottische Verleger Alexander Donaldson begann in diesem Jahr Shakespeare Stücke zu drucken und nach England zu exportieren und verkaufte diese zu einem niedrigern Preis als Tonson. Da sich Tonson im Recht glaubte erhob er Einspruch gegen die ''Statute of Anne'', wurde jedoch zurückgewiesen. Damit gingen die Rechte an den Stücken Shakespears für immer in den Besitz der Öffentlichkeit über. |
=== Ab den 50er Jahren === | === Ab den 50er Jahren === | ||
− | In den 50er und Anfang der 60er Jahre gab IBM mit dem Mainframe (Großrechneranlage) den Ton auf dem " | + | In den 50er und Anfang der 60er Jahre gab IBM mit dem Mainframe (Großrechneranlage) den Ton auf dem "weltweiten" Computermarkt an. IBM selbst hatte nur Interesse am Verkauf der teuren Hardware. Die dazugehörige ''Software'' (inklusive Quellcode) wurde kostenlos mitgeliefert. IBM rief sogar dazu auf die Software weiterzuentwickeln und weiterzugeben, denn (so war die Annahme) je mehr gute Software verfügbar sei, desto mehr Maschinen würden sie verkaufen. |
− | Ende der 60er Jahre wurde in den Bell Labs von Ken Thompson und Dennis Ritchie das Betriebssystem UNIX entwickelt. Das UNIX Entwicklungsteam hatte sich | + | Ende der 60er Jahre wurde in den Bell Labs von Ken Thompson und Dennis Ritchie das Betriebssystem UNIX entwickelt. Das UNIX Entwicklungsteam hatte sich die Aufgabe gestellt ihr Betriebssystem auf möglichst vielen Plattformen laufen zu lassen. UNIX war bis 1981 ohne Lizenz, d.h. ohne Zahlungen, oder besser gesagt nur für die Kosten der Datenträger zu haben. Ab 1981 begannen jedoch AT&T (Muttergesellschaft von Bell Labs), SCO und diverse andere Firmen, die in die Entwicklung des Betriebssystem investiert hatten, Lizenzgebühren einzuheben. |
− | In der gleichen Zeit erlebte die ''Hackerkultur'' ihren Aufschwung. Als Hacker | + | In der gleichen Zeit erlebte die ''Hackerkultur'' ihren Aufschwung. Als Hacker wurden jene Menschen bezeichnet die für ihren kreativen Umgang mit Technik (nicht nur Computer) bekannt waren. Der Begriff Hacker, sowie die Hackerkultur entstanden im ''MIT Eisenbahner Club''. Man kann sogar sagen, es entstand eine eigene Hackerphilosophie, die ''Hackerethik''. Diese besteht aus folgenden Prinzipien. |
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− | 1984 läutete ein | + | 1984 läutete ein Druckerproblem den Anfang von Freier Software ein. Der Drucker gab keine Rückmeldung ob ein Papierstau vorlag oder ihm Papier fehlte. Richard Mathew Stallmann (RMS) vom MIT bat daraufhin die Herstellerfirma Xerox um den Quelltext, um die Druckersoftware entsprechend anpassen zu können. Xerox weigerte sich jedoch diesen herauszugeben. RMS erkannte, dass die ''paradiesischen Zustände'' der offenen Kooperation, wie sie in der Anfangszeit der Computeräre vorherrschten nun endgültig vorbei waren. |
− | Richard Stallmann | + | Infolge gründete Richard Stallmann das GNU Projekt. GNU ist ein rekursives Akronym und bedeutet '''G'''NU's '''N'''ot '''U'''NIX. Das GNU Projekt hat das Ziel ein freies UNIX-Derivat zu schreiben (frei im Sinne von Freibier und Freiheit). Die übrigen damals verfügbaren UNIXe waren properitär und kommerziell. Aus dem GNU Projekt heraus wurde die Free Software Foundation (FSF) gegründet, die wiederum die GNU General Public License (GPL) veröffentliche. |
Im Jahr 2001 startet der Jurist Lawrence Lessig eine Initative die mehrere ''Open Content'' Lizenzen entwickelt, die sich aber vor allem mit dem Copyright der USA beschäftigt. Aus dieser Initative wurde die Creative Commons gegründet. | Im Jahr 2001 startet der Jurist Lawrence Lessig eine Initative die mehrere ''Open Content'' Lizenzen entwickelt, die sich aber vor allem mit dem Copyright der USA beschäftigt. Aus dieser Initative wurde die Creative Commons gegründet. |
Version vom 20. Februar 2006, 12:25 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Produktiv - Open Culture - Versuch einer Begriffdefinition
Konzept/Grundlage von Open Culture
Im Laufe der Geschichte stand die Gesellschaft immer wieder vor der Frage, wie sie mit jenen Gütern umgehen soll, die prinzipiell unbegrenzt zur Verfügung stehen, weil sie ohne nennenswerten Aufwand reproduziert werden können. Die Grundfrage lautet: Sollen überschüssige Güter künstlich verknappt werden, um deren geistigen Urheber zu schützen oder sollen sie in den "Besitz" der Allgemeinheit übergehen um deren Verbreitung und Weiterentwicklung zu fördern?" Open Culture ist eine mögliche Antwort auf diese Frage.
Geschichtlicher Rückblick
Diese geschichtliche Darstellung ist keine vollständige Auflistung der Historie rund um Open Source/Content/Culture/etc., sondern soll lediglich zum besseren Verständnis des Themas beitragen.
Die Geschichte beginnt mit dem Funktionieren eines durchschlagskräftigen Justiz- und Exekutivsystems. Ohne eines solchen war es schlicht unmöglich immaterielle Besitzansprüche geltend zu machen. Daher wurden die Ideen Anderer frei kopiert und beliebig für eigene Zwecke übernommen.
Vor Bits und Bytes
Im Venedig des ... Jahrhunderts änderte sich dieser Zustand. Die Stadt begann einigen Produzenten ein besonderes Recht einzuräumen, das es diesen erlaubte ein neues Produkt für eine bestimmte Zeitspanne (meist 14 Jahre) exklusiv herzustellen. Damit sollten diese für ihre Erfindungen belohnt werden. Andere Produzenten, die dieses Recht durch unrechtmäßige Kopien verletzten wurden hart bestraft.
Ähnliches geschah einige Zeit später in Großbritannien. Lange galt dort als ungeschriebenes Gesetz, dass wenn sich jemand das Recht an einem Werk erkaufte, er dieses auf unbestimmte Zeit behielt. Doch erst 1710 erließ das Britische Parlament ein entsprechendes Gesetz und schuf damit das "erste Copyright", die Statute of Anne.
Das Gesetz legte das Copyright auf ein Werk für 14 Jahre fest, und zwar ab dem Jahre 1710. Für Werke vor 1710 gab es eine Sonderregelung, diese stellte ab 1710 zusätzliche 21 Jahre zur Rechtesicherung zur Verfügung. Dieses Gesetz wurde für den gesamten Commonwealth erlassen, fand jedoch lange Zeit keine Anwendung, da sich niemand darum kümmerte.
William Shakespeare schrieb Romeo & Julia 1595, die 1. Veröffentlichung wird auf 1597 datiert, daraus folgt, dass das Copyright (14 Jahre) 1731 tatsächlich abgelaufen war. 1774 dachten jedoch die meisten, dass das Recht weiter bei einem Verleger namens Jacob Tonson lag, der wiederum zur Verlegergruppe Conger gehörte, die den Britischen Buchmarkt kontrollierte, und somit auch die Preise bestimmte.
Der Schottische Verleger Alexander Donaldson begann in diesem Jahr Shakespeare Stücke zu drucken und nach England zu exportieren und verkaufte diese zu einem niedrigern Preis als Tonson. Da sich Tonson im Recht glaubte erhob er Einspruch gegen die Statute of Anne, wurde jedoch zurückgewiesen. Damit gingen die Rechte an den Stücken Shakespears für immer in den Besitz der Öffentlichkeit über.
Ab den 50er Jahren
In den 50er und Anfang der 60er Jahre gab IBM mit dem Mainframe (Großrechneranlage) den Ton auf dem "weltweiten" Computermarkt an. IBM selbst hatte nur Interesse am Verkauf der teuren Hardware. Die dazugehörige Software (inklusive Quellcode) wurde kostenlos mitgeliefert. IBM rief sogar dazu auf die Software weiterzuentwickeln und weiterzugeben, denn (so war die Annahme) je mehr gute Software verfügbar sei, desto mehr Maschinen würden sie verkaufen.
Ende der 60er Jahre wurde in den Bell Labs von Ken Thompson und Dennis Ritchie das Betriebssystem UNIX entwickelt. Das UNIX Entwicklungsteam hatte sich die Aufgabe gestellt ihr Betriebssystem auf möglichst vielen Plattformen laufen zu lassen. UNIX war bis 1981 ohne Lizenz, d.h. ohne Zahlungen, oder besser gesagt nur für die Kosten der Datenträger zu haben. Ab 1981 begannen jedoch AT&T (Muttergesellschaft von Bell Labs), SCO und diverse andere Firmen, die in die Entwicklung des Betriebssystem investiert hatten, Lizenzgebühren einzuheben.
In der gleichen Zeit erlebte die Hackerkultur ihren Aufschwung. Als Hacker wurden jene Menschen bezeichnet die für ihren kreativen Umgang mit Technik (nicht nur Computer) bekannt waren. Der Begriff Hacker, sowie die Hackerkultur entstanden im MIT Eisenbahner Club. Man kann sogar sagen, es entstand eine eigene Hackerphilosophie, die Hackerethik. Diese besteht aus folgenden Prinzipien.
- Der Zugang zu Computer sollte unbegrenzt sein
- Alle Informationen sollten frei sein
- Misstraue Autoritäten fördere Dezentralisierung
- Computer können Kunst und Schönes schaffen
- Computer können dein Leben verbessern
Freie Lizenzen
1984 läutete ein Druckerproblem den Anfang von Freier Software ein. Der Drucker gab keine Rückmeldung ob ein Papierstau vorlag oder ihm Papier fehlte. Richard Mathew Stallmann (RMS) vom MIT bat daraufhin die Herstellerfirma Xerox um den Quelltext, um die Druckersoftware entsprechend anpassen zu können. Xerox weigerte sich jedoch diesen herauszugeben. RMS erkannte, dass die paradiesischen Zustände der offenen Kooperation, wie sie in der Anfangszeit der Computeräre vorherrschten nun endgültig vorbei waren.
Infolge gründete Richard Stallmann das GNU Projekt. GNU ist ein rekursives Akronym und bedeutet GNU's Not UNIX. Das GNU Projekt hat das Ziel ein freies UNIX-Derivat zu schreiben (frei im Sinne von Freibier und Freiheit). Die übrigen damals verfügbaren UNIXe waren properitär und kommerziell. Aus dem GNU Projekt heraus wurde die Free Software Foundation (FSF) gegründet, die wiederum die GNU General Public License (GPL) veröffentliche.
Im Jahr 2001 startet der Jurist Lawrence Lessig eine Initative die mehrere Open Content Lizenzen entwickelt, die sich aber vor allem mit dem Copyright der USA beschäftigt. Aus dieser Initative wurde die Creative Commons gegründet.
Creative Commons ist eine Organisation die im Internet verschiedene Lizenzen zur Auswahl stellt. Diese Lizenzen erstrecken sich im Umfang von des völligen Vorbehalt der Rechte bis zur völligen Freigabe. Diese Lizenzen wurde unter den Oberbegriff Creative Commons License geordnet.
Anders als bei der GPL, beschränkt sich die CCL nicht auf wenig Werkstype wie z.B. Software sondern ist für beliebige Werke, darunter fallen Texte, Bilder, Videos, Musik, uva. anwendbar.
Copyleft
1991 begann der finnische Informatikstudent Linus Torvalds an der Entwicklung eines eigenes Betriebssystem. Es basierte auf dem freien, für Lernzwecke entwickelten UNIX, Minix und dem GNU C Compiler. Nach der Freigabe der Version 0.01 fanden sich etliche MitstreiterInnen, die gemeinsam mit Linus an diesem Projekt arbeiteten. Sein Projekt fand den Namen Linux.
Das GNU Projekt selbst entwickelte ja an eigenem UNIX, und hatte dafür schon etliche Teilprogramme geschrieben. Bei dem von Linus entwickelten Teil, handelte es ledeglich um den Kern des Betriebssystems. Die restliche Programme die für den Betrieb eines Computers notwendig sind wurden dem GNU Projekt entnommen (den diese waren ja frei verfügbar). Das bedeutet das Linux nur den Kern beschreibt, und deswegen das Komplettpaket GNU/Linux heißen muß. Linus selbst stellte sein Teil unter die GPL.
Durch die GPL und andere Freie Lizenzen wird freie Kooperation institutionalisiert und legitimisiert. Der freie Tausch nutzt nun nicht mehr die Schwäche des Rechtssystems, sondern schafft sich seine eigene rechtliche Basis. Es liegt nun an den Menschen selbst, wie sie mit den von ihnen produzierten (leicht vervielfältigbaren und damit prinzipiell unbegrenzten) Gütern verfahren wollen.
Open Culture (Begriffsdefinition)
Neue Informations- und Kommunikationstechniken erlauben es dem einzelnen Menschen am Prozess der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Damit vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Intellektuelle Resourcen werden dadurch in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.
Open Culture bezeichnet in diesem Zusammenhang ein gesellschaftliches System in dem Informationen möglichst frei zirkulieren und von allen Menschen beliebig verwendet, verarbeitet und weitergegeben werden können und dürfen. Folgende Bereiche können unter dem Sammelbegriff Open Culture subsummiert werden:
- Freie Software (Open/Free Software)
- Freie Inhalte (Open/Free Content)
- Freie Medien(-kanäle) (Open/Free Media)
- Kollaborative Produktion
- Open (Source) Politik
Links (Wenn wir sie haben wollen)
- free-cultur.cc, Lawrence Lessig
- Statute of Anne aus de.wikipedia.org
- www.gnu.org
- www.creativecommons.org
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Workdraft - Historisch
Begriff und Geschichte
Würde ein Herangehen über geschichtliche Dinge ins Auge fassen.
- MIT Eisenbahnclub / Homebrew Computer Club Tune in, Turn in, Boot up
- 2600 Club / CCC
- indymedia.org
- Es sollten noch ein paar Informationen rein, was früher schon irgendwie open war. (z.B. Wissenschaftliche Arbeiten)
- Zudem wären Konflikte interessant, die schon früher zum selben Thema ausgetragen wurden.
- Als Beispiel böten sich die englischen Buchverleger an, die die Rechte an den von ihnen herausgegebenen Klassikern wie z.B. Shakespeare für immer behalten wollten. Infos dazu finden sich bei L. Lessig [1].
Entweder wir beginnen bei Lawrence Lessig's Beispiel mit den englischen Buchverlegern oder bei der Entwicklung der Free Software Foundation. Letztere findet sich unter anderem unter: [2], [3].
Werde mal anfangen, ein paar Dinge aufzuschreiben. Das Meiste wird vorerst mit Stichworten notiert, und danach richtig ausformuliert. (Vollständige Quellenangaben werden danach auch noch geliefert) --mape 16:35, 26. Jan 2006 (CET)
Vorab wäre zu sagen
Diese geschichtliche Darstellung hat nicht den Anspruch eine vollständige Auflistung der Historie rund um Open Source/Content/Culture/... zu sein, sondern soll zum besseren Verständnis des Sachverhaltes beitragen. Die hier erwähnten Ereignisse sind nur ein Teil der Geschichte die mit Open Source/Content/Culture/... in Verbindung gebracht wird. Detailierte Aufstellungen bzw. tiefergehende Informationen sind jederzeit im Netz verfügbar oder können aus den angegebenen Quellen entnommen werden.
Vor Bits und Bytes
Vor dem Jahr 1710 gab es kein Copyright. Es galt als ungeschriebenes Gesetz, das wenn sich jemand das Recht an einem Werk kaufte er das auf unbestimmte Zeit behielt. 1710 erließ das Britische Parlament das "erste Copyright", die Statute of Anne.
Die Statute of Anne besagt, dass das Copyright auf ein Werk für 14 Jahre gilt, und zwar ab dem Jahre 1710. Für Werke vor dem Jahre 1710 gab es eine Sonderregelung, diese stellte ab 1710 zusätzliche 21 Jahre zur Rechtesicherung zur Verfügung. Dieses Gesetz wurde für den gesamten Commonwealth erlassen, fand jedoch lange Zeit keine Anwendung, da sich niemand darum kümmerte.
William Shakespeare schrieb Romeo & Julia 1595, die 1. Veröffentlichung wird auf 1597 datiert, daraus folgt, dass das Copyright 1731 tatsächlich ausgelaufen ist. 1774 dachten jedoch die Meisten, das das Recht bei dem Verleger Jacob Tonson lag, der wiederum zur Verlegergruppe Conger gehörte, die den Britischen Buchmarkt kontrollierte, und somit auch die Preise bestimmte.
Der Schottische Verleger Alexander Donaldson begann in diesem Jahr Shakespeare Stücke zu drucken, und nach England zu exportieren, und verkaufte diese zu einem niedrigern Preis als Tonson. Tonson glaubte sich im Recht und erhob Einspruch gegen die Statute of Anne, jedoch wurde dieser zurückgewiesen und Tonson verlor das Alleinrecht auf das drucken von Shakespeare Stücken.
Aus:
- Free Culture, Lawrence Lessig
- Statute of Anne aus de.wikipedia.org
50er/60er/70er - Der Anfang und das Ende von freier Software
In den 50er und Anfang der 60er Jahre gab IBM mit dem Mainframe (Großrechneranlage) den Ton auf dem "weltweitem" Computermarkt an. IBM selbst hatte eigentlich nur daran Interesse die Hardware selbst zu verkaufen, da diese aufgrund von der neu verwendeten Materialen wirklich teuer war. Die Software die auf diesen Rechner lief, wurde von IBM kostenlos mitgeliefert, ebenso der Quellcode. Sie riefen sogar dazu auf die Software zu verändern bzw. zu verbessern, und weiterzugeben, denn je mehr gute Software für ihre Maschinen vorhanden sei, desto mehr würden sie verkaufen (zumindest wurde das angenommen).
Ende der 60er Jahre wurde in den Bell Labs von Ken Thompson und Dennis Ritchie das Betriebssystem UNIX entwickelt. Das UNIX Entwicklungsteam hatte sich damals selbst die Aufgabe gestellt, das ihr Betriebssystem auf so vielen Plattformen wie möglich lauffähig sein soll. UNIX selbst war bis 1981 ohne Lizenz, d.h. ohne Zahlungen, oder besser gesagt nur für die Kosten der Datenträger zu haben. Ab 1981 wurde von AT&T (Muttergesellschaft von Bell Labs), SCO, und diversen anderen Firmen, die in die Entwicklung des Betriebssystem investiert haben, Lizenzgebühren für UNIX eingehoben.
In der gleichen Zeit erlebte die Hackerkultur ihren Aufschwung. Als Hacker wurde jene Menschen bezeichnet die für ihren kreativen Umgang mit Technik (nicht nur Computer) bekannt waren. Der Begriff Hacker entstand im MIT Eisenbahner Club. Mit dieser Hackerkultur entstand auch eine eigene Philosophie, die Hackerethik. Die Hackerethik bestand aus folgenden Prinzipien.
- Der Zugang zu Computer sollte unbegrenzt sein
- Alle Informationen sollten frei sein
- Misstraue Autoritäten fördere Dezentralisierung
- Computer können Kunst und Schönes schaffen
- Computer können dein Leben verbessern
Aus:
- IBM System/360 aus de.wikipedia.org
- What The Dormouse Said, John Markoff
- Anarchie und Quellcode, Christian Imhorst
- Hackers, Steven Levy
1984 - Etwas wird anders
Den Anfang von Freier Software setzte ein Drucker, der keine Rückmeldung gab ob ein Papierstau vorlag oder ihm Papier fehlte. Richard Mathew Stallmann (RMS), Mitarbeiter des MIT, kontaktierte die Herstellerfirma Xerox ob diese ihm nicht den Quelltext zukommen lassen könnte, damit er diesen nach seinen Wünschen anpasse. Xerox weigerte sich diesen herauszugeben. RMS erkannte das die paradiesischen Zustände der offenen Kooperation der Anfangszeit der Computer nun endgültig vorbei waren.
1984 gründete RMS das GNU Projekt. GNU ist ein rekursive Akronym und bedeutet GNU's Not UNIX. Das GNU Projekt hat das Ziel ein freies UNIX-Derivat zu schreiben (Frei im Sinne von Freibier und Freiheit). Die damals verfügbaren UNIXe waren properitär und kommerziell. Aus dem GNU Projekt heraus wurde die Free Software Foundation (FSF) gegründet, die wiederum die GNU General Public License (GPL) veröffentliche. Die Lizenz basiert auf vier Prinzipien:
- Das Recht, zur freien Benutzung des Programms.
- Das Recht, Kopien des Programms zu erstellen und zu verbreiten
- Das Recht, da Programm jederzeit zu verändern
- Das Recht, veränderte Versionen wieder zu verteilen
Diese Rechte werden gewährleistet, da die GPL vorgibt, dass
- der Quelltext frei verfügbar sein und bleiben muß
- die Lizenz eins GPL-Programmes nicht verändert werden darf
- GPL-Programme, oder auch Teile davon, nicht in nicht-freie Software integriert werden darf.
Mehr und ausführlichers zu Lizenzen im Abschnitt Open Culture - Die Rechtliche Frage
Aus:
- LINUX & Co. Freie Software - Ideen für eine andere Gesellschaft, Stefan Meretz
- Free Culture, Lawrence Lessig
- Free As In Freedom, Sam Williams
1994 - GNU/Linux V1.0
1991 begann der finnische Informatikstudent Linus Torvalds an der Entwicklung eines eigenes Betriebssystem. Es basierte auf dem freien, für Lernzwecke entwickelten UNIX, Minix und dem GNU C Compiler. Nach der Freigabe der Version 0.01 fanden sich etliche MitstreiterInnen, die gemeinsam mit Linus an diesem Projekt arbeiteten. Sein Projekt fand den Namen Linux.
Das GNU Projekt selbst entwickelte ja an eigenem UNIX, und hatte dafür schon etliche Teilprogramme geschrieben. Bei dem von Linus entwickelten Teil, handelte es ledeglich um den Kern des Betriebssystems. Die restliche Programme die für den Betrieb eines Computers notwendig sind wurden dem GNU Programm entnommen (den diese waren ja frei verfügbar). Das bedeutet das Linux nur den Kern beschreibt, und deswegen das Komplettpaket GNU/Linux heißen muß. Linus selbst stellte sein Teil unter die GPL.
Im März 1994 veröffentliche Linus mit einer Präsentation an der Technischen Universtität von Helsinki die stabile Version 1.0 seines Linux-Kernel.
Aus:
- Geschichte von Linux aus de.wikipedia.org
- Just for Fun, Linux Torvalds
- LINUX & Co. Freie Sofware - Ideen für eine andere Gesellschaft, Stefan Meretz
2001 - Creative Commons
Im Jahr startet der Jurist Lawrence Lessig eine Initative die mehrere Open Content Lizenzen entwickelt, die sich aber vor allem mit dem Copyright der USA beschäftigt. Aus dieser Initative wurde die Creative Commons gegründet.
Creative Commons ist eine Organisation die im Internet verschiedene Lizenzen zur Auswahl stellt. Diese Lizenzen erstrecken sich im Umfang von des völligen Vorbehalt der Rechte bis zur völligen Freigabe. Diese Lizenzen wurde unter den Oberbegriff Creative Commons License geordnet.
Anders als bei der GPL, beschränkt sich die CCL nicht auf wenig Werkstype wie z.B. Software sondern ist für beliebige Werke, darunter fallen Texte, Bilder, Videos, Musik, uva. anwendbar.
Mehr und ausführlichers zur CCL im Abschnitt Open Culture - Die Rechtliche Frage
Aus:
- creativecommons.org
- Free Culture - Lawrence Lessig
- Creative Commons aus de.wikipedia.org
Workdraft - Begriffsdefinitionen
Wissen
Wissen (althochdeutsch: wischan, gesehen haben) bezeichnet die Gesamtheit aller organisierten Informationen mitsamt ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein (vernunftbegabtes) System handeln kann. (Wikipedia) Epistemologisch ist Wissen ein begründeter wahrer Glaube und damit die Grundvoraussetzung zur Erlangung von Erkenntnis. Letztere wird dadurch gewonnen, dass erkannt wird, welche Relevanz die Einzelinformationen für die Lösung eines gegebenen Problems besitzen. (Wikipedia)
Wissensgesellschaft
Der Begriff Wissensgesellschaft beschreibt die zunehmende Abhängigkeit moderner Gesellschaften von nichtmateriellen Informationsgütern. Wissen gilt heute als die wichtigste Produktivkraft und ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung. Ähnliches gilt für moderne ökonomische Systeme. Auch diese wären ohne Wissen als zentraler Produktionsfaktor nicht mehr denkbar. Um dem zunehmenden internationalen Preiswettbewerb zu entgehen investieren Firmen verstärkt in Innovation und wissensbasierte Spezialprodukte. Der Anteil materieller Ressourcen am Produktionsprozess geht beständig zurück. "Intelligente" Produkte oder Dienstleistungen bestehen praktisch nur aus Wissen, materiell ist lediglich das Speicher- oder Übertragunsmedium. Firmen wie Microsoft, deren Wert sich nahezu ausschließlich am Wert des Wissens ihrer Mitarbeiter orientiert, werden heute bereits höher gehandelt als klassische industrielle Produzenten wie General Motors, Ford oder Boeing (Business Week 1999). Der ökonomische Faktor Wissen lässt sich auch an Außenhandelsstatistiken ablesen. Die Vereinigten Staaten etwa erwirtschaften bereits mehr Einnahmen durch die Erlöse aus Copyrights und Patenten als durch irgendein anderes Gut, inklusive Industriegüter und Waffen (Klein 2002).
Open Culture
Neue Informations- und Kommunikationstechniken erlauben es dem einzelnen Menschen am Prozess der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Damit vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Intellektuelle Resourcen werden dadurch in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.
Open Culture bezeichnet in diesem Zusammenhang ein gesellschaftliches System in dem Informationen möglichst frei zirkulieren und von allen Menschen beliebig verwendet, verarbeitet und weitergegeben werden können und dürfen. Folgende Bereiche können unter dem Sammelbegriff Open Culture subsummiert werden:
- Freie Software (Open/Free Software)
- Freie Inhalte (Open/Free Content)
- Freie Medien(-kanäle) (Open/Free Media)
- Kollaborative Produktion
- Open (Source) Politik
Freie Software (Open/Free Software)
Linux, Mozilla, Sendmail, Apache...
- Open Source [4] (1. freier Zugang zum Quellcode. 2. Software darf kopiert, verbreitet und genutzt werden. 3. Software darf in verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden. - Neben diesen Freiheiten befürwortet Open Source ein Mindestmaß an geistigen Eigentumsrechten)
- Free Software (wie Open Source, nur lehnt es jegliche Form geistiger Eigentumsrechte ab - Free Software stellt einen philosophischen Anspruch)
Freie Inhalte (Open/Free Content)
Wikipedia [5], Project Gutenberg [6], Open Directory Project [7]...
Freie Medien(-kanäle) (Open/Free Media)
P2P Netzwerke, Blogs, Okto Community TV [11], Freie Netze [12], Sonovista [13], manche Internet-Radiostationen [14]...
Interessant: Handbook For Bloggers And Cyber-Dissidents // Reporters Without Border wurde vom Französischen Aussenministerium mitfinanziert. Anleitung dafür wie man selbst Reporter werden kann mit Hilfe eines Blogs. --mape 21:57, 31. Jan 2006 (CET)
Kollaborative Produktion (Open Work)
Gemeinschaftliche Produktion bzw. Verarbeitung von Informationen
z.B. opentheory.org, www.wikicities.com, sowie Online Plattformen zum gemeinsamen Schreiben von Code. (weiß jemand, wie die Entwicklungsplattform heißt, mit der z.B. Linux produziert wird?)
- Es gibt keine einheitliche Entwicklungsplattform für den Linux-Kernel (soweit ich weiß). Es wurde es vor kurzem aber auf eine andere Versionsverwaltung umgestellt. Sie trägt den Namen git. git selbst steht unter GPL, vorher wurde BitKeeper eingesetzt, welches ein kommerzielles Programm und bis Mitte 2005 nur für OpenSource Projekt gratis war. Gab eh schon lange eine Diskussion, wie sich das OpenSource Vorzeigeprojekt sich erlauben kann auf eine kommerzielle Versionsverwaltung zu setzen.
--mape 22:41, 1. Feb 2006 (CET) (Kurze Frage: braucht mensch zum progammieren mehr als einen vi oder emacs? ;-) )
Open (Source) Politics
...eine Art auf dem Internet basierende Basisdemokratie.
Open Politics, opendemocracy.net