Inklusion und Exklusion: Unterschied zwischen den Versionen

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Vielleicht gibt es ja überhaupt keinen konsistenten Begriff der Toleranz. Vielleicht entscheiden wir immer(!) nur von Fall zu Fall. Toleranz wäre dann diskursiv überhaupt nicht faßbar. Wenn, dann schimmerte Toleranz als Epiphänomen eines konstitutiven Aktes auf der als Hypercode unter dem Namen ''''inclusion/exclusion'''' bekannt ist und der apriori, als Bedingung für die Notwendigkeit eines Toleranzbegriffes gesehen werden könnte und der gleichzeitig das konstruiert was Toleranz als eine Haltung einnehmen kann, nämlich die Gesellschaft oder die Politik der Gesellschaft? Wie war noch Arnold Toynbees Definition von Politik: "one bloody thing after the other". --[[Benutzer:Dyade|Dyade]] 11:09, 22. Nov 2005 (CET)
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Da kommen ziemlich viele Dinge durcheinander. Man kann der Meinung sein, dass das Leben (und insbesondere die Politik) nicht mehr ist als ein "Durchwurschteln", sagen wir ein ständiges Herumprobieren. Das ist eine ziemlich langweilige philosophische Auffassung, die sich hauptsächlich dazu eignet, aus anderen "die Luft herauszulassen". Diesen Deflationismus sollte man aber nicht mit einer Menge anspruchsvoller (Mode-)Worte verbinden: "schimmern", "Epiphänomen", "Hypercode" etc. Darin steckt der Anspruch einer systematischen Ableitung des Toleranzbegriffes, welcher schlecht zur einleitenden Auflösung des Begriffes passt. --[[Benutzer:Anna|anna]] 09:36, 23. Nov 2005 (CET)
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Zugegeben, ein ziemlich mißglückter Versuch eines Aphorismus der auf Modeworte zurückgriff um nicht viel erklären zu müssen und gescheitert ist, der aber aus niemandem "die Luft herauslassen" wollte. Aber, Modeworte hin oder her, der Vorgang der exklusion/inklusion ist für das Problem dennoch sehr relvant. Das wurde ja auch in der Vorlesung vom 25.11. kurz thematisiert in der Geschichte von jenen Menschen die in ein unbesiedeltes Land ziehen und zunächst vollkommen unabhängig voneinander Siedlungen gründen mit unterschiedlichen Kulten, Religionen usw. Vielleicht müsste man noch sagen, dass sie im Laufe der Zeit die Existenz der jeweils anderen Gruppen vollkommen vergessen haben. Dann taucht Toleranz im Sinne interkultureller Toleranz als Problem natürlich überhaupt nicht auf. Dennoch kann man fragen; wie sieht es mit der Toleranz ''in'' der Gemeinschaft aus. Ist Toleranz unter dem Vorzeichen der Inklusion überhaupt noch das selbe?
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Noch eine Bemerkung zum "Bridge der Götter". Das was Herr Schwarz hier zeigt, also so wie er die Geschichte anlegt und erzählt, zeigt in meinen Augen das was die Hermeneutik als die "Vorurteilsstruktur des Verstehens" bezeichnet hat. Anders gesagt; es gibt für mich (und ich schließe von mir auf andere) keinen Standpunkt ausserhalb. Ich (wir) sind immer "embadded"(schon wieder ein Modewort:-)). Und Herr Schwarz ist so sehr embadded, dass er nicht bemerkt wie die so sinnvoll erscheinende Metapher des Kartenspiels automatisch wieder eine Konstellation ergibt die man als eine säkularisierte Sicht auf Religion bezeichnen kann. Niemand, der "in" einer (monotheistischen) Religion lebt, käme auf die Idee das der "eine GOTT" genötigt sein würde Karten zu spielen, es sei denn mit sich selbst. Ein Kennzeichen einer säkularen Rede über Religion ist, so weit ich sehe, immer schon eine Rede von draußen.--[[Benutzer:Dyade|Dyade]] 13:13, 27. Nov 2005 (CET)
  
 
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Version vom 27. November 2005, 21:00 Uhr

Vielleicht gibt es ja überhaupt keinen konsistenten Begriff der Toleranz. Vielleicht entscheiden wir immer(!) nur von Fall zu Fall. Toleranz wäre dann diskursiv überhaupt nicht faßbar. Wenn, dann schimmerte Toleranz als Epiphänomen eines konstitutiven Aktes auf der als Hypercode unter dem Namen 'inclusion/exclusion' bekannt ist und der apriori, als Bedingung für die Notwendigkeit eines Toleranzbegriffes gesehen werden könnte und der gleichzeitig das konstruiert was Toleranz als eine Haltung einnehmen kann, nämlich die Gesellschaft oder die Politik der Gesellschaft? Wie war noch Arnold Toynbees Definition von Politik: "one bloody thing after the other". --Dyade 11:09, 22. Nov 2005 (CET)

Da kommen ziemlich viele Dinge durcheinander. Man kann der Meinung sein, dass das Leben (und insbesondere die Politik) nicht mehr ist als ein "Durchwurschteln", sagen wir ein ständiges Herumprobieren. Das ist eine ziemlich langweilige philosophische Auffassung, die sich hauptsächlich dazu eignet, aus anderen "die Luft herauszulassen". Diesen Deflationismus sollte man aber nicht mit einer Menge anspruchsvoller (Mode-)Worte verbinden: "schimmern", "Epiphänomen", "Hypercode" etc. Darin steckt der Anspruch einer systematischen Ableitung des Toleranzbegriffes, welcher schlecht zur einleitenden Auflösung des Begriffes passt. --anna 09:36, 23. Nov 2005 (CET)

Zugegeben, ein ziemlich mißglückter Versuch eines Aphorismus der auf Modeworte zurückgriff um nicht viel erklären zu müssen und gescheitert ist, der aber aus niemandem "die Luft herauslassen" wollte. Aber, Modeworte hin oder her, der Vorgang der exklusion/inklusion ist für das Problem dennoch sehr relvant. Das wurde ja auch in der Vorlesung vom 25.11. kurz thematisiert in der Geschichte von jenen Menschen die in ein unbesiedeltes Land ziehen und zunächst vollkommen unabhängig voneinander Siedlungen gründen mit unterschiedlichen Kulten, Religionen usw. Vielleicht müsste man noch sagen, dass sie im Laufe der Zeit die Existenz der jeweils anderen Gruppen vollkommen vergessen haben. Dann taucht Toleranz im Sinne interkultureller Toleranz als Problem natürlich überhaupt nicht auf. Dennoch kann man fragen; wie sieht es mit der Toleranz in der Gemeinschaft aus. Ist Toleranz unter dem Vorzeichen der Inklusion überhaupt noch das selbe? Noch eine Bemerkung zum "Bridge der Götter". Das was Herr Schwarz hier zeigt, also so wie er die Geschichte anlegt und erzählt, zeigt in meinen Augen das was die Hermeneutik als die "Vorurteilsstruktur des Verstehens" bezeichnet hat. Anders gesagt; es gibt für mich (und ich schließe von mir auf andere) keinen Standpunkt ausserhalb. Ich (wir) sind immer "embadded"(schon wieder ein Modewort:-)). Und Herr Schwarz ist so sehr embadded, dass er nicht bemerkt wie die so sinnvoll erscheinende Metapher des Kartenspiels automatisch wieder eine Konstellation ergibt die man als eine säkularisierte Sicht auf Religion bezeichnen kann. Niemand, der "in" einer (monotheistischen) Religion lebt, käme auf die Idee das der "eine GOTT" genötigt sein würde Karten zu spielen, es sei denn mit sich selbst. Ein Kennzeichen einer säkularen Rede über Religion ist, so weit ich sehe, immer schon eine Rede von draußen.--Dyade 13:13, 27. Nov 2005 (CET)




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