4.12.2013 Lacan, Jacques (1964): Sitzung XVIII. Vom Subjekt, das wissen soll, von der ersten Dyade, vom Guten: Unterschied zwischen den Versionen

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Keine Antwort aber eine weiterführende Frage zum Begehren:
 
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Wenn Lacan hier von Begehren spricht, auf welcher Ebende ist das angesiedelt? Meint er damit das Begehren das wir auch im Alltag verwenden? Beispielsweise das Begehren eines anderen Menschen/Sexualpartners?
 
Wenn Lacan hier von Begehren spricht, auf welcher Ebende ist das angesiedelt? Meint er damit das Begehren das wir auch im Alltag verwenden? Beispielsweise das Begehren eines anderen Menschen/Sexualpartners?
Oder beschreibt er damit einen psychischen/(unbewussten?) Vorgang der mit unserem Alltagsverständnis nur zum Teil zu tun hat.  
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Oder beschreibt er damit einen psychischen/(unbewussten?) Vorgang der mit unserem Alltagsverständnis nur zum Teil zu tun hat. --[[Benutzer:Marius Menholz|Marius Menholz]] ([[Benutzer Diskussion:Marius Menholz|Diskussion]]) 12:11, 3. Dez. 2013 (CET)
 
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Version vom 3. Dezember 2013, 12:11 Uhr


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1. Ich habe folgende Schwierigkeiten beim Verstehen der Passage, in welche Lacan davon spricht, dass die „Befürchtung, daß der Psychoanalytiker von ihm getäuschen werden könnte“ (Lacan, S245) zu einem Problem bzw. zu einer Einschränkung der Hingabe an die analytische Situation führen kann. Nach meinem bisherigen Verständnis ist es notwendig, sodass sich die analytische Situation einstellt, dass in der Beziehung zwischen Analytiker und Analysant sich eine positive Übertragung einstellt, welche Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, (somit in die positive Bindungserfahrung mit der primären Bezugsperson erinnert – wenn ausreichend vorhanden), in welcher eben ein HALTEN gewährleistet wird, auf deren Grundlage sich ebenso negative Übertragungsphänomene einstellen können und somit negative Affekte und Bilder integriert werden könnne – und somit eine Stärkung des Selbst bzw. des Ichs erfolgen kann und ein kurativer Zweck erreicht wird. Ob sich diese Situation einstellt hängt natürlich von der inneren Beschaffenheit des Subjektes (des Analysanten) ab, ob dieser sich der Situation und dem Analytiker An-Vertrauen kann. Vielmehr ist die Angst wohl dann jene, dass der Analytiker den Analysanten täuschen könnte (der Analsant nicht gut aufgehoben sei) - da die Möglichkeit sich an zu vertrauen in der eigenen inneren Möglichkeit wurzelt, einem anderen Subjekt zu vertrauen, was natürlich mit der eigenen Erfahrung des Vertrauens in der Vergangenheit zu tun haben muss – wobei: natürlich ist es das Vertrauen in die eigene Person, die das Vertrauen in die andere Person ermöglicht, doch warum schreibt Lacan, dass vor allem die Befürchtung den Analytiker zu täuschen, eine Barrikade darstellen könnte – das Erleben des Analysanten müsste doch vielmehr die Befürchtung sein, dass der Analytiker den Analysanden täuscht. Gerade in Fällen schwerer Pathologie stellt sich diese Frage vermutlich dringlicher…

Dies spricht Lacan auf der folgenden Seite an (246) und fragt, wie es denn möglich sei, daß um dieses Sich täuschen herum etwas zum Halten kommt? - später fragt er: „Worum geht es also bei dem Vertrauen, das dem Analytiker entgegengebracht wird? Weshalb können wir ihm glauben, daß er es will, das Gute, mehr noch: das Gute für einen anderen?“


Hier stellt sich eben dann die Frage nach dem Begehren des Analytikers, denn was ist nun dieses Begehren und wie stellt es sich dar und warum wird es zum Angelpunkt? Was will also der Analytiker, was wünscht sich der Analytiker, welche Haltung und Gefühle bekommt er gegenüber dem Analysanten und inwiefern förder oder hemmt diese den analytischen Prozess?! Nämlich die Begegnung des Analysanten mit sich Selbst und somit mit seinem Begehren und seinen Wünschen… Weiter: Das Begehren beim Menschen ist das Begehren des Anderen. Das hinterlässt Rätsel…

2. Das Nicht-Ich. Dies berührt meiner Meinung nach die Diskussion im Forum des „inneren Auslandes“ im Kapitel zu Freuds JdLp. Es scheint nicht erreichbar – und Lacan meint, „Sie sehen da den Ursprung von etwas, was später in der Funktion des sogenannten bösen Objekts wieder auftaucht“ (Lacan, 253). Was ist hier gemeint? Ist damit all jenes gemeint, dem die Integration (aus welchen Gründen auch immer) verwehrt bliebt? Triebschicksale, die kein gutes Schicksal nahmen; sozusagen? All das, was als Schutt im Subjekt verblieb und sich in ungünstigem Fall gegen das ICH wendet, zum inneren Feind wird? Jene Erlebnisse, von denen ein Kleinkind überfordert ist, wenn es nicht gelingt zusammen mit einer primären Bezugsperson diese Erlebnisse zu symbolisieren? --S (Diskussion) 11:39, 30. Nov. 2013 (CET)


Weitergefragt: Könnt ihr mir erklären inwiefern das Begehren zugleich ein Nichtbegehren ist? Wie hängt das mit der (An)erkennung des eigenen Begehrens mit dem Begehren des Anderen zusammen?

Vielleicht so gemeint: Zu wollen nicht zu begehren hat zur Voraussetzung das Begehren zu erfüllen, diese Erfüllung ist aber am Widerstand des Anderen nie erreichbar.

Was hat das aber mit der Therapie zu tun? was begehrt hier der_die Analysant_in der_die Analytiker_in?--Thanu (Diskussion) 11:59, 3. Dez. 2013 (CET)

Keine Antwort aber eine weiterführende Frage zum Begehren: Wenn Lacan hier von Begehren spricht, auf welcher Ebende ist das angesiedelt? Meint er damit das Begehren das wir auch im Alltag verwenden? Beispielsweise das Begehren eines anderen Menschen/Sexualpartners? Oder beschreibt er damit einen psychischen/(unbewussten?) Vorgang der mit unserem Alltagsverständnis nur zum Teil zu tun hat. --Marius Menholz (Diskussion) 12:11, 3. Dez. 2013 (CET)


Nicht wirklich eine Antwort

Ich glaube, dass Lacan hier ein Problem aufwirft, dass sich jedem Analytiker stellt. Ich soll, um die Analyse zu einem Erfolg zu machen, den von mir Analysierten dazu bringen, dass er in mir etwas Bestimmtes sieht; ich soll ihn also im weitesten Sinne dazu bringen, dass er sein Begehren (in welcher Art auch immer) auf mich richtet. Aber der Analysand ist auch immer in der Lage sein Begehren zurückzuhalten. Eben zu sagen; ich will nicht begehren. Dem steht das Begehren des Analytiker gegenüber, der in seiner Arbeit auch Erfolge sehen will. Und hierin beantwortet sich auch die Frage um das Gute, das für einen Anderen gewollt wird, sowie die Zweischneidigkeit von Gut und Böse. Denn dies, dass ausschließlich das Gute für den Anderen gewollt wird, kann niemals vollkommen zutreffen. Denn der Analytiker will das Gute auch immer für sich selbst. Dieser Wunsch muss sich durchaus nicht direkt auf den Analysanden richten; aber der Analytiker hat höchstwahrscheinlich das Begehren ein erfolgreicher und angesehener Analytiker zu sein.

Frage: Ist Lacan deshalb so bekannt, weil man in das, was er ausführt, so vieles hineininterpretieren kann?--IA (Diskussion) 19:19, 30. Nov. 2013 (CET)

Das frage ich mich beim Heidegger und Wittgenstein auch. oO --Hétszűnyűkapanyányimonyók (Diskussion) 21:34, 30. Nov. 2013 (CET)

Claudia Schneider fragt: Mir ist noch nicht klar, wie das zu verstehen ist, wenn Lacan gleich auf Seite 245 anmerkt: „Der Analytiker nehme den Platz ein, sofern er das Objekt der Übertragung ist. Die Erfahrung lehrt uns allerdings, dass das Subjekt, das in die Analyse eintritt, weit davon entfernt ist, ihm diesen Platz einzuräumen“. --- heißt das, dass der Analytiker versuchen sollte, diesen Platz einzunehmen?

Und warum geht aus der „Tatsache“, dass der Signifikant das ist, was das Subjekt für den anderen Signifikanten repräsentiert, dass sich das Subjekt auf der Ebene des anderen Signifikanten auflöst?? (S. 248).


Hierzu habe ich einen Link gefunden, in welchem dieser Zusammenhang des verschwundenen Subjekts erklärt wird: http://lacan-entziffern.de/subjekt/gespaltenes-subjekt/ Ich glaube der Link ist durchaus nicht unseriös! (naja ganz wird es auch nicht erklärt, aber es bietet einen Ansatz.)