Benutzer Diskussion:Andyk/Badiou/M1: Unterschied zwischen den Versionen

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Denn "Sein" liegt offenbar auf einer höheren Betrachtungsstufe. Mit "Das Sein ist eins" oder "Das Sein ist Eines" kommt man in einen speziell metaphysischen Bereich.
 
Denn "Sein" liegt offenbar auf einer höheren Betrachtungsstufe. Mit "Das Sein ist eins" oder "Das Sein ist Eines" kommt man in einen speziell metaphysischen Bereich.
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*"Alle Granny Smith Äpfel sind grün." -- "Die Sorte Granny Smith ist grün." Das sagt man wohl, aber es ist ein übertragener Gebrauch.
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*"... ist eins" ist ein Prädikat analog zu "... ist grün". Dagegen tritt "eins" in "...ist Eines" als Prädikatsnomen auf. Das wird bedenklich: "Ein Granny Smith ist Grünes" geht noch irgendwie. Aber die Sorte ist nichts Grünes.
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*Und man muss sehen, dass es sich um ''Seinsbestimmungen'' handelt. Das wird am "X ''ist'' Y" greifbar. Wir sprechen "dem Sein" eine Beschaffenheit zu, die "es ist".
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Das sind nur kurze sprachanalytische Hinweise. Wie funktioniert die Sache nun nach Badiou?
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--[[Benutzer:Anna|anna]] 12:45, 11. Aug. 2011 (UTC)

Version vom 11. August 2011, 14:45 Uhr

Eine Analyse "extrafein". Ich versuche, ihr entlang, einige Bemerkungen.

"Ens et unum convertuntur" ist schon vor Leibniz eine scholastische These: "quodlibet ens est unum, verum, bonum seu perfectum". Das sind die sogenannten "Transzendentalien", die jedem Seienden zukommen. Man müsste nun genauere philologische Forschungen betreiben, wie "quodlibet ens" und "esse" zusammenhängen. "Jedes Seiende ist eins", das kann man als analytische Aussage betrachten (wenn man sowas annimmt). Wir sind nicht gewillt, einen Satz zu akzeptieren, in dem wir über etwas sprechen, das nicht auch eins ist. Also auch die gegenwärtige Wasserspiegelung ist eins, sofern sie als angesprochenes Thema in unseren Aussagen vorkommt. Die Frage ist allerdings, wie man hier mit dem Unterschied zwischen "jedes Seiendes" und "Sein" umgeht.

Denn "Sein" liegt offenbar auf einer höheren Betrachtungsstufe. Mit "Das Sein ist eins" oder "Das Sein ist Eines" kommt man in einen speziell metaphysischen Bereich.

  • "Alle Granny Smith Äpfel sind grün." -- "Die Sorte Granny Smith ist grün." Das sagt man wohl, aber es ist ein übertragener Gebrauch.
  • "... ist eins" ist ein Prädikat analog zu "... ist grün". Dagegen tritt "eins" in "...ist Eines" als Prädikatsnomen auf. Das wird bedenklich: "Ein Granny Smith ist Grünes" geht noch irgendwie. Aber die Sorte ist nichts Grünes.
  • Und man muss sehen, dass es sich um Seinsbestimmungen handelt. Das wird am "X ist Y" greifbar. Wir sprechen "dem Sein" eine Beschaffenheit zu, die "es ist".

Das sind nur kurze sprachanalytische Hinweise. Wie funktioniert die Sache nun nach Badiou?

--anna 12:45, 11. Aug. 2011 (UTC)