20.1.2011 McGowan, Todd (2007): Desire and not Showing Enough, The Politics of Cinematic Desire, The Impossible Object of the Nouvelle Vague: Unterschied zwischen den Versionen

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„Fantasmatic cinema allows spectators an experience of the gaze (even if this experience is traumatic), but a cinema of desire never grants the possibility of this type of enjoyment.“ (Ebd.)--[[Benutzer:Carina Miesgang|Carina Miesgang]] 15:36, 20. Jan. 2011 (UTC)
 
„Fantasmatic cinema allows spectators an experience of the gaze (even if this experience is traumatic), but a cinema of desire never grants the possibility of this type of enjoyment.“ (Ebd.)--[[Benutzer:Carina Miesgang|Carina Miesgang]] 15:36, 20. Jan. 2011 (UTC)
  
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Über den Blick und seine mitunter traumatische Wirkung haben wir in den Seminaren Lacans bereits gelesen. Es ist dies vor allem die unangenehme Tatsache, dass betrachtete Objekte gewissermaßen „zurückblicken“ und damit einen Überschuss im Symbolischen erzeugen. Der Blick verweist dadurch auf das Reale und das Objekt a.
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Diesen Status des Blicks macht sich das Kino sehr oft zunutze. McGowan geht es in seinem Text aber weniger um diese traumatischen Aspekte, sondern darum, wie das Kino mit dem Begehren generell arbeitet (sowohl auf Seiten des Zusehers als auch der Figuren im Film). Er unterscheidet zwei Arten: das „cinema of fantasy“ und das „cinema of desire“. Ersteres ist darum bemüht, den Zuseher direkt mit einer Fantasiewelt zu konfrontieren, in der er sich wohl fühlt, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, warum ihm das gefällt (oder nicht gefällt) was er da sieht. Das „cinema of desire“ hingegen will dazu anregen, über die Mechanismen des Begehrens selbst nachzudenken. Eine Art „direkter“ Genuss wie im ersten Fall ist hier ausgeschlossen. Nicht umsonst greift der Autor auf die „Nouvelle Vague“ zurück, eine Bewegung in der die Filme etwa durch zahlreiche Verfremdungseffekte über das Medium und seine Wirkmechanismen reflektieren lassen. Der Zuseher wird sich dadurch seiner Position als begehrendes Subjekt bewusst. --[[Benutzer:Philip Waldner|Philip Waldner]] 16:47, 20. Jan. 2011 (UTC)
  
  
 
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Version vom 20. Januar 2011, 18:47 Uhr

Liebe KollegInnen!

Dank der zahlreichen recht eindrücklichen Beispiele, die den Text von Todd McGowan illustrieren, konnte ich mit dessen Ausführungen verhältnismäßig viel anfangen. Anhand der Methodik und Überlegungen der Filmanalyse, die McGowan in seinem Beitrag entwickelt, wurde für mich das berühmt-berüchtigte objet petit a durchaus transparenter. Auch der Unterschied zwischen begehrtem Objekt und objet petit a ist mir nun klarer als zuvor, beziehungsweise sah ich zuvor gar keinen Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten…

McGowan führt dazu Folgendes aus:

„[T]he cinema of desire reveals the difference between the objet petit a and the object of desire. The objet petit a causes the subject’s desire, but it is not the object of desire. The latter is an ordinary object that holds out the promise of satisfaction for the subject who would obtain it, whereas the objet petit a offers the subject the satisfaction that comes from simply being a desiring subject and following the path of the drive. One might say that the objet petit a embodies the failure of any object of desire to satisfy the subject. “ (McGowan 2007, 71)

Ich weiß zwar nicht, ob das darauf folgende Beispiel mit der Cola-Dose gut gewählt ist oder nicht, jedoch half es mir sehr wohl, die komplexen Lacanianischen Konstrukte konkreter zu fassen.

Ein Aspekt, der mir jedoch nicht ganz klar ist, ist jener der traumatisierenden Wirkung des Blickes, wenn McGowan schreibt:

„Fantasmatic cinema allows spectators an experience of the gaze (even if this experience is traumatic), but a cinema of desire never grants the possibility of this type of enjoyment.“ (Ebd.)--Carina Miesgang 15:36, 20. Jan. 2011 (UTC)



Über den Blick und seine mitunter traumatische Wirkung haben wir in den Seminaren Lacans bereits gelesen. Es ist dies vor allem die unangenehme Tatsache, dass betrachtete Objekte gewissermaßen „zurückblicken“ und damit einen Überschuss im Symbolischen erzeugen. Der Blick verweist dadurch auf das Reale und das Objekt a.

Diesen Status des Blicks macht sich das Kino sehr oft zunutze. McGowan geht es in seinem Text aber weniger um diese traumatischen Aspekte, sondern darum, wie das Kino mit dem Begehren generell arbeitet (sowohl auf Seiten des Zusehers als auch der Figuren im Film). Er unterscheidet zwei Arten: das „cinema of fantasy“ und das „cinema of desire“. Ersteres ist darum bemüht, den Zuseher direkt mit einer Fantasiewelt zu konfrontieren, in der er sich wohl fühlt, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, warum ihm das gefällt (oder nicht gefällt) was er da sieht. Das „cinema of desire“ hingegen will dazu anregen, über die Mechanismen des Begehrens selbst nachzudenken. Eine Art „direkter“ Genuss wie im ersten Fall ist hier ausgeschlossen. Nicht umsonst greift der Autor auf die „Nouvelle Vague“ zurück, eine Bewegung in der die Filme etwa durch zahlreiche Verfremdungseffekte über das Medium und seine Wirkmechanismen reflektieren lassen. Der Zuseher wird sich dadurch seiner Position als begehrendes Subjekt bewusst. --Philip Waldner 16:47, 20. Jan. 2011 (UTC)


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