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Version vom 30. Juni 2005, 10:17 Uhr
Als Beispielsatz wählt Sommer den Satz "Die Rose ist rot." Rot ist somit das Prädikat.
"Dieser Begriff nennt seinerseits eine eigenschaft des Gegenstands 'Rose'. Freilich: Zwischen dieser Eigenschaft, wie wir sie durch das Auge hier und jetzt auffassen, und dem Begriff, durch den sie im Urteil ausgesagt wird, bleibt eine unüberwindbare Differenz. Zwei rote Gegenstände - diese Rose, jenes Kleid -, und das bloße Hinschauen lehrt: dieses Rot hier ist verschiedem von jenem Rot dort. Und doch werden, wenn es ans Aussagen geht, beide identifiziert in dem Satzteil 'ist rot', der zwei verschiedenen Sätzen gemeinsam ist." (ebd.)
Bei weitere Differenzierung können wir heller und dunkler und weitere nähere Spezifikationen angeben. Was bleibt:
"...auf jeder Stufe der Begriffsdifferenzierung sind die sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften den sie verfolgenden Begriffen immer schon voraus; die unendlich nuancenreiche Mannigfaltigkeit der Anschauung hat einen uneinholbaren Vorsprung vor dem nur mühsam und allmählich sich verfeinernden Raster der Begriffe. Genau besehen - also eingedenk dieses Vorsprungs -, haben wir für sinnlich gegebene Qualitäten von Dingen überhaupt keine Begriffe: und doch behelfen wir uns ganz gut mit denen, die wir besitzen." (ebd.)
Die Begriffsdifferenzierung und das Auseinanderklaffen des Begriffs mit der Wahrnehmung, errinnert doch schon sehr an Hegels dialektisches Modell. Was im nächsten Schritt zu zeigen sein wird ist, dass genau die geforderte Gewissheit und die damit verbundene Absolutheit des Begriffs aus dem Ansatz einer sinnlichen Gegebenheit unabgeschlossen bleiben muss.
Wir wollen uns zuvor noch Sommers Erklärung der Empfindung besehen.
Empfindung im Speziellen Beziehungen
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