FUCHS, Sebastian (Arbeit1): Unterschied zwischen den Versionen

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Die
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von
Prof.
Gotz


 
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16.10.2008
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Von
Sebastian
Fuchs
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Arbeit
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Was ist Philosophie überhaupt und welche Ausprägungen hat sie? Dieser Frage  
 
Was ist Philosophie überhaupt und welche Ausprägungen hat sie? Dieser Frage  
 
soll in der Ringvorlesung „Methoden und Disziplinen der Philosophie“  
 
soll in der Ringvorlesung „Methoden und Disziplinen der Philosophie“  

Version vom 12. März 2009, 17:23 Uhr

Arbeit
 für 
die 
Übung
 „Methoden
 & 
Disziplinen 
der 
Philosophie“
 im 
WS2008 
 Von 
Sebastian 
Fuchs 
(0807337)
 



Die 
Ringvorlesung
 von 
Prof.
Gotz

 am
 16.10.2008 
& 
23.10.2008
 
 
 Was ist Philosophie überhaupt und welche Ausprägungen hat sie? Dieser Frage soll in der Ringvorlesung „Methoden und Disziplinen der Philosophie“ nachgegangen werden. Ich habe mich entschlossen mich mit der von Prof. Gotz abgehaltenen Vorlesung zu befassen, da mich seine Art zu denken, jedenfalls seine Art dieses Gedachte vorzutragen, sehr gefallen hat.

Am Anfang steht die Frage wie Philosophie in der öffentlichen Meinung wahrgenommen wird. Man kann oft beobachten, dass Fragestellungen die keine eindeutige, jedenfalls wissenschaftlich nicht leicht verifizierbare, Antwort zulassen, als philosophische Fragen bezeichnet werden. Als Beispiel dient die Frage ob man sich „Zeckenimpfen“ lassen solle. Hier wird der Begriff „philosophisch“ offensichtlich in stark veränderter Form gebraucht. Aber auch wenn wir auf Firmen-Homepages einen Link mit dem Namen „Unsere Philosophie“ sehen, ist damit natürlich etwas ganz anderes gemeint als Philosophie im ursprünglichen Sinne.

Philosopie als Geisteswissenschaft ist nicht so populär als die verschiedenen Felder der Naturwissenschaften. Das liegt warscheinlich unter Anderem daran, dass in unserer materialistischen konsum-Gesellschaft unmittelbar verwertbare bzw. technisch nutzbare Forschungsergebnisse einen höheren Stellenwert einnehmen. Die Tendenz, dass Philosophie als Wissenschaft immer mehr zurückgedrängt wird, beziehungsweise von einer breiten gesellschaftlichen Schicht gar nicht mehr als wissenschaftlich betrachtet wird, ja sogar als Synonym für unwissenschaftlich verwendet wird, ist daher nicht überraschend, sondern nur eine logische Konsequenz. Ich denke solange die Mehrheit der Menschen denkt, dass die Ergebnisse der Naturwissenschaften mehr Einfluss auf ihr Leben haben, oder zumindest wichtigere Einflüsse haben, wird sich daran auch nichts ändern. Denn nur wenn die Philosophie den Stellenwert in den Köpfen der Menschen erhält, den sie auch verdient, werden ihr genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden und wird ihr eine adäquate gesellschaftliche Anerkennung zuteil werden. Doch Arbeit
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 auch die Philosophie selbst ist, meiner Meinung nach in die Verantwortung zu nehmen. Sie muss Ihre Ergebnisse möglichst verständlich formulieren und für möglichst viel Transparenz sorgen. Selbst wenn das durch die Komplexität des zugrundeliegenden Stoffes extrem schwierig erscheint. Denn man kann von niemandem erwarten etwas gutzuheißen oder gar zu unterstützen, was er nicht einmal im Ansatz versteht.

Doch wodurch zeichnet sich philosophisches Denken nun wirklich aus? Prof. Gotz probiert dies zunächst durch die Erklärung von Reflexion zu beantworten. Am Anfang seiner Ausführungen steht die Tatsache, dass wir über ein Wissen von uns Selbst verfügen. Genauer gesagt über unsere Gegenständlichkeit. Neben der sinnlichen Wahrnehmung und unseren Trieben verfügen wir noch über unseren Verstand, welcher uns Wahrnemung über die Sinnliche Ebene hinaus erlaubt. So sehen wir zum Beispiel nicht nur „rot“ wenn wir einen roten Gegenstand betrachten, sondern wir sind uns auch darüber bewusst, dass wir den Gegenstand, bzw. die Farbe rot sehen. Wir verfügen also über ein Wissen des Wissens, in diesem Beispiel über das Wissen, dass wir einen roten Gegenstand betrachten. Durch dieses reflexive Wissen treten wir in Distanz zu unserer Unmittelbarkeit, und zwar insofern, als wir uns durch das Wissen vom Wissen darüber bewusst werden, dass diese beiden gewussten Inhalte unterschiedlich sind. Genauer gesagt, dass das eine das andere bedingt. Denn jedes Wissen bedarf eines Inhalts, welcher nie mit dem Wissen zusammenfallen kann. Jedes Gewusstes bedarf eines Wissendes. Da wir allerdings selbst ein bewusster Inhalt sind, nämlich des Gedankens über uns selbst, ergibt sich die oben genannte Distanzierung.

Ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass wir uns durch Reflexion unserer Begrenztheit bewusst werden. Und zwar gleich in mehrerlei Hinsicht. Arbeit
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 Zunächst einmal verfügen alle Personen über die Fähigkeit zur Reflexion, woraus sich das Problem der Vereinzelung ergibt. Ich weiß, dass ich bin. Ich weiß, dass ich nicht jemand anderer bin. Ich weiß aber auch, dass jeder andere das Selbe weiß. Durch diese Überlegung kommt man zu dem Schluss dass man zwar „alleine“ ist, jedoch folgt daraus auch, dass wir alle „alleine“ sind. Wir haben somit eine wichtige Gemeinsamkeit aller Menschen entdeckt, welche uns verbindet. Noch offensichtlicher tritt unsere Begrenztheit jedoch bei der Betrachtung unseres Wahrnehmungsvermögens zu tage. Wir können uns einer Sache nie ganz sicher sein, da wir uns ja darüber im klaren sind, dass unsere Wahrnehmungsfähigkeit nur begrenzt ist. Wir können mit unseren Sinnen immer nur gewisse Teilaspekte eines Gegenstandes wahrnehmen, und selbst dabei können wir uns nicht darauf verlassen keiner Täuschung erlegen zu sein.

Macht man sich die oben angeführten Überlegungen bewusst, entsteht zwangsläufig eine Verunsicherung, welche uns jedoch, wie bereits erwähnt, auch verbindet. Dieser Verunsicherung stehen wir allerdings nicht total machtlos gegenüber. Wir können durch Überlegen und Denken – durch Anwendung unserer Vernunft- Sachverhalte durchleuchten. Dabei machen wir nichts Anderes als Gründe für unsere Gründe zu suchen, um ein umfassenderes Bild zu haben und unsere Entscheidungskompetenz zu erhöhen. Das funktioniert in alltäglichen Situationen meistens ganz gut. Doch besteht dabei immer die Tendenz diese Überlegungen ausufern zu lassen, da man immer noch eine Ebene höher gehen, beziehungsweise noch einen weitern Grund für den soeben gefundenen suchen kann. Wir würden in einer reflexiven Endloschleife gefangen sein. Gäbe es nicht den Willen, welcher uns an einem bestimmten Punkt dazu anleitet unsere Überlegungen zu beenden, und deren Inhalt zu materialisieren, also zu handeln. Doch um das zu bewirken benötigt der Wille noch etwas. Nämlich einen „subjektiv höchsten Grund“. Damit ist gemeint, dass wenn wir schon nicht Arbeit
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 einen absoluten höchsten Grund, und somit einen Endzweck haben, so müssen wir uns diesen selbst schaffen. Der Wille wird folglich alle Handlungen an der Möglichkeit diesem Endzweck zu dienen messen.

Zurück zu der Frage wodurch sich philosophisches Denken auszeichnet: Durch dass Wissen um die Beschränktheit der Wahrnehmung, kann man, wenn man zu einer „absoluten Wahrheit“ gelangen will nur einen Weg gehen. Und zwar den Weg des methodischen Denkens wodurch wir zu einer methodischen Erkenntniss gelangen. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie am Ende eines Denkprozesses steht, dessen Grundannahmen Allgemeingültigkeit haben müssen. Jeder Schritt dieses Denkprozesses muss also nachvollziebar sein, was nichts anderes bedeutet, als dass eine andere Person zu einer anderen Zeit und vielleicht noch an einem anderen Ort, unabhängig von spezifischen Gegebenheiten, die selben Denk-Schritte machen kann.

Doch auch mit dieser Methode können wir warscheinlich zu keinem absoluten Wissen beziehungsweise Wahrheit gelangen, da ja hinter Allem ein Auslöser oder ein Grund zu finden ist, wenn auch die Religionen meinen, Gott wäre dieser erste, absolute Grund, welcher einfach gegeben, und durch nichts anderes begründet ist.

Nachdem die Aussicht auf Erfolg, bei der Suche nach Wahrheit mit geisteswissenschaftlichen Methoden, also eher düster sind, stellt sich natürlich sofort die Frage nach den Kompetenzen anderer Wissenschaften und deren Methoden. Wenn man sich die Erfahrungswissenschaften genauer ansieht, oder besser gesagt deren Arbeitsweise und Methodik, muss man ebenfalls zu dem Schluss gelangen, dass man mit ihr zu keinem sicheren Wissen gelangen kann. Denn unserer Wahrnehmung sind, wie bereits weiter oben erwähnt, Grenzen gesetzt. Wir können also nur einen spezifischen, und unserer Wahrnehmung zugänglichen, Teil der Welt erfahren. Unter diesen Bedingungen erforscht die Arbeit
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 Erfahrungswissenschaft die Naturgesetze. Dabei kann sie allerdings immer nur Auswirkungen von Kräften beobachten und analysieren. Die Kräfte selbst jedoch, also die Gründe die den beobachtbaren Auswirkungen zugrunde liegen, können wir empirisch nicht erfassen. Zum Beispiel die Schwerkraft: Wir können beobachten wenn etwas zu Boden fällt doch welche Kräfte dahinter wirken können wir nur „dazudenken“. Jedenfalls können wir sie nicht sehen. Die moderne Physik weiß zwar heutzutage um die Funktion der Gravitation, welche eine Weiterentwicklung der Schwerkraft-Theorie darstellt, die dahinter wirkenden Kräfte sind jedoch nach wie vor nur theoretisch beschreibbar aber nicht beobachtbar. Prof. Gotz folgend „strebt die Erfahrungswissenschaft nicht nach theoretischer Wahrheit sondern nach praktischer Prüfung der Welt.“

Die Frage die nach solchen Überlegungen natürlich unter den Fingern brennt ist: „Gibt es Wahrheit?“. „Nein!“,ist die Antwort die wir in dieser Vorlesung hören. Den Grund des ersten Grundes, etwas Absolutes im Universum, können wir nicht finden.


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