Diskussion:Zwang, Wucherungen, Trauma (Code): Unterschied zwischen den Versionen
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Ich glaube ebenfalls, dass "Verstehen" ein Begriff ist, der nicht einfach zu definieren ist. Nach Rost-Roth muss man sich Verstehen und Nichtverstehen als ideelle Endpunkte eines Kontinuums denken, das viele Zwischenstadien aufweist (1994: 36). | Ich glaube ebenfalls, dass "Verstehen" ein Begriff ist, der nicht einfach zu definieren ist. Nach Rost-Roth muss man sich Verstehen und Nichtverstehen als ideelle Endpunkte eines Kontinuums denken, das viele Zwischenstadien aufweist (1994: 36). | ||
− | Sowohl Rost-Roth (1994:37) wie auch Falkner (1997) stimmen überein, | + | Sowohl Rost-Roth (1994:37) wie auch Falkner (1997) stimmen überein, dass es nie eine komplette Übereinstimmung von Gemeintem (oder Intendiertem) und Verstandenem zwischen zwei Kommunikationspartnern geben kann. |
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Der so genannte Sender codiert eine Nachricht und sendet sie, was jedoch beim Empfänger tatsächlich ankommt, ist lediglich irgendwo auf dem Kontinuum zwischen Verstehen und Nichtverstehen anzusiedeln. In wie weit das Gemeinte verstanden wird hängt von vielen Faktoren ab, vor allem aber von der Codierung und Decodierung des Gemeinten. | Der so genannte Sender codiert eine Nachricht und sendet sie, was jedoch beim Empfänger tatsächlich ankommt, ist lediglich irgendwo auf dem Kontinuum zwischen Verstehen und Nichtverstehen anzusiedeln. In wie weit das Gemeinte verstanden wird hängt von vielen Faktoren ab, vor allem aber von der Codierung und Decodierung des Gemeinten. | ||
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2008, 20:31 Uhr
Wittgenstein hat zwei Arten des Verstehens angefürt - nämlich das durch die Sprache, sowie das sogenannte 'amorphe Verstehen', das versucht aus Handbewegungen, Gefuchtel etc. Muster herauszufiltern und zu codifizieren. Wo ist die Grenze des Verstehens? Wahrscheinlich irgendwo im 'sehr amorphen' Bereich. Andererseits, erinnern wir uns an Paul Watzlawik's berühmten Ausspruch "man kann nicht nicht kommunizieren" und sogar das kleinste, gerade noch wahrnehmbare Augenzwinkern ist codifizierbar, setzt jedoch ein entsprechendes Einfühlungsvermögen und feedback loops voraus. Dh. das so in der Kommunikation entstandene System zwischen Beobachter und dem Beobachteten läßt erst verbessertes Codieren zu. Sei es wie es sei, offensichtlich hat Wittgenstein das, was die Informationstheorie heute ' rauschen ' nennt, schon früh erkannt.
Infophil 10.12.2007
Die Grenze des Verstehens und verwobene Aspekte der Kommunikation
Meiner Meinung nach stehen die erwähnten zwei Arten des Verstehens in enger Verbindung, sprich ich denke, dass es keine Art für sich geben kann, sondern dass es immer zu einer Kombination kommt. Die grundlegende Teilung in die zwei Arten ist gut, man sollte sie aber immer nur so betrachten, dass man beide im Auge behält. Ein weiterer Aspekt ergibt sich aus der Frage der Grenze des Verstehens. In einer anderen Diskussion geht es sehr um den Begriff „Verantwortung“. Ich möchte hier weitergehen und vom eigenen Willen sprechen. Die Grenze des Verstehens im amorphen Bereich beinhaltet für mich in einer übergeordneten Ebene (praktisch im Unterbewussten) den Willen des Verstehen – Wollens. Wenn ich irgendetwas nicht verstehe, bzw. etwas unklar rauschend statt klar verständlich erscheint, dann spielt im Hintergrund auch mein Wille es verstehen zu wollen eine wichtige Rolle. Zurückkommend zu meinem ersten Punkt scheint es nun so, dass Kommunikation an sich immer aus mehreren Aspekten besteht – Sprache und Gestik, Unterton, Pausen wischen den Wörtern. Wie ich dann diese kleiner erscheinenden, aber grundlegenden Aspekte (Unterton, Pause, Gestik) verstehe – bzw. wo ich in diesem Fall dann die Grenze meines Verstehens sehe, das hängt dann im Hintergrund auch von meinem Willen ab, etwas wahrzunehmen bzw. verstehen zu wollen. Benedikt, 21.12.2007
Ich denke zwar, dass der "Wille einen Sachverhalt zu verstehen" sicherlich in gewissem Maße wesentlich ist, einen bestimmten Sachverhalt tatsächlich zu verstehen. In etlichen Situationen ist es aber der Fall - ich verweise hier auf die Tätigkeit als Lehrer: Ich erkläre einem SchülerIn zum Xten mal einen bestimten Sachverhalt, der Wille eines bestimmten SchülersIn ist vorhanden, nicht aber seine/ihre Fähigkeit. Wollen und Fähigkeit sind meines Erachtens nach beinahe untrennbar(bis auf einzelne Ausnahmen.) Die Frage, die man sich auch in dem Zusammenhang stellen kann bzw.auch muss ist, wie "Verstehen" überhaupt definiert wird. Meines Erachtens besteht "Verstehen" nicht einfach in der Kenntnisnahme eines bestimmten Sachverhaltes Zb:. Ein Virus istauch dem Computer, ich nehme es zur Kenntnis, oder ich unternehme etwas dagegen, oder ich erfasse wirklich den inhaltlichen Zusammenhang dieses "Fehlers"! Erst dann kann ich, denke ich, von "Verstehen" sprechen. Conny4712
Ich glaube ebenfalls, dass "Verstehen" ein Begriff ist, der nicht einfach zu definieren ist. Nach Rost-Roth muss man sich Verstehen und Nichtverstehen als ideelle Endpunkte eines Kontinuums denken, das viele Zwischenstadien aufweist (1994: 36).
Sowohl Rost-Roth (1994:37) wie auch Falkner (1997) stimmen überein, dass es nie eine komplette Übereinstimmung von Gemeintem (oder Intendiertem) und Verstandenem zwischen zwei Kommunikationspartnern geben kann.
Der so genannte Sender codiert eine Nachricht und sendet sie, was jedoch beim Empfänger tatsächlich ankommt, ist lediglich irgendwo auf dem Kontinuum zwischen Verstehen und Nichtverstehen anzusiedeln. In wie weit das Gemeinte verstanden wird hängt von vielen Faktoren ab, vor allem aber von der Codierung und Decodierung des Gemeinten.
(Angi)