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+ | Meiner Meinung nach stehen die erwähnten zwei Arten des Verstehens in enger Verbindung, sprich ich denke, dass es keine Art für sich geben kann, sondern dass es immer zu einer Kombination kommt. Die grundlegende Teilung in die zwei Arten ist gut, man sollte sie aber immer nur so betrachten, dass man beide im Auge behält. Ein weiterer Aspekt ergibt sich aus der Frage der Grenze des Verstehens. In einer anderen Diskussion geht es sehr um den Begriff „Verantwortung“. Ich möchte hier weitergehen und vom eigenen Willen sprechen. Die Grenze des Verstehens im amorphen Bereich beinhaltet für mich in einer übergeordneten Ebene (praktisch im Unterbewussten) den Willen des Verstehen – Wollens. Wenn ich irgendetwas nicht verstehe, bzw. etwas unklar rauschend statt klar verständlich erscheint, dann spielt im Hintergrund auch mein Wille es verstehen zu wollen eine wichtige Rolle. Zurückkommend zu meinem ersten Punkt scheint es nun so, dass Kommunikation an sich immer aus mehreren Aspekten besteht – Sprache und Gestik, Unterton, Pausen wischen den Wörtern. Wie ich dann diese kleiner erscheinenden, aber grundlegenden Aspekte (Unterton, Pause, Gestik) verstehe – bzw. wo ich in diesem Fall dann die Grenze meines Verstehens sehe, das hängt dann im Hintergrund auch von meinem Willen ab, etwas wahrzunehmen bzw. verstehen zu wollen. |
Version vom 21. Dezember 2007, 13:22 Uhr
Wittgenstein hat zwei Arten des Verstehens angefürt - nämlich das durch die Sprache, sowie das sogenannte 'amorphe Verstehen', das versucht aus Handbewegungen, Gefuchtel etc. Muster herauszufiltern und zu codifizieren. Wo ist die Grenze des Verstehens? Wahrscheinlich irgendwo im 'sehr amorphen' Bereich. Andererseits, erinnern wir uns an Paul Watzlawik's berühmten Ausspruch "man kann nicht nicht kommunizieren" und sogar das kleinste, gerade noch wahrnehmbare Augenzwinkern ist codifizierbar, setzt jedoch ein entsprechendes Einfühlungsvermögen und feedback loops voraus. Dh. das so in der Kommunikation entstandene System zwischen Beobachter und dem Beobachteten läßt erst verbessertes Codieren zu. Sei es wie es sei, offensichtlich hat Wittgenstein das, was die Informationstheorie heute ' rauschen ' nennt, schon früh erkannt.
Infophil 10.12.2007
Die Grenze des Verstehens und verwobene Aspekte der Kommunikation
Meiner Meinung nach stehen die erwähnten zwei Arten des Verstehens in enger Verbindung, sprich ich denke, dass es keine Art für sich geben kann, sondern dass es immer zu einer Kombination kommt. Die grundlegende Teilung in die zwei Arten ist gut, man sollte sie aber immer nur so betrachten, dass man beide im Auge behält. Ein weiterer Aspekt ergibt sich aus der Frage der Grenze des Verstehens. In einer anderen Diskussion geht es sehr um den Begriff „Verantwortung“. Ich möchte hier weitergehen und vom eigenen Willen sprechen. Die Grenze des Verstehens im amorphen Bereich beinhaltet für mich in einer übergeordneten Ebene (praktisch im Unterbewussten) den Willen des Verstehen – Wollens. Wenn ich irgendetwas nicht verstehe, bzw. etwas unklar rauschend statt klar verständlich erscheint, dann spielt im Hintergrund auch mein Wille es verstehen zu wollen eine wichtige Rolle. Zurückkommend zu meinem ersten Punkt scheint es nun so, dass Kommunikation an sich immer aus mehreren Aspekten besteht – Sprache und Gestik, Unterton, Pausen wischen den Wörtern. Wie ich dann diese kleiner erscheinenden, aber grundlegenden Aspekte (Unterton, Pause, Gestik) verstehe – bzw. wo ich in diesem Fall dann die Grenze meines Verstehens sehe, das hängt dann im Hintergrund auch von meinem Willen ab, etwas wahrzunehmen bzw. verstehen zu wollen.