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Konrad Liessmann: Theorie der Unbildung[[http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Konrad_Liessmann:_Theorie_der_Unbildung%2C_Exzerpt_%28BW%29]]<br>
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== Konrad Liessmann: Theorie der Unbildung[[http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Konrad_Liessmann:_Theorie_der_Unbildung%2C_Exzerpt_%28BW%29]]<br> ==
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---"Bildungsstätten können keine Dienstleistungsunternehmen sein"<br>
 
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Die Debatte um die Definition von Wissen [siehe  ""Wissen ist ...", "Wissen ist keineswegs ...": das sind axiomatische Vorgaben." --anna 10:23, 21. Nov 2006 (CET] erinnert mich um jene um die Definition von Intelligenz. Die Psychologie einigte sich auf die Wahl bestimmter Kriterien zum Messen des Intelligenzgrades eines Menschen, wie Kombinationsvermögen, Auffassungsgabe, Gedächtnis, Schnelligkeit bei der Durchführung der gestellten Aufgaben, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, verbale Intelligenz etc. Unter diese Kriterien fällt u.a. das Allgemeinwissen [z. B. beim Lösen von Aufgaben wie "Welcher dieser Namen passt hier nicht dazu?" vorausgesetzt]. Diese Auswahl der Kriterien zur empirischen Messung von Intelligenz lässt sich nun hinterfragen, denn Auswahlen sind willkürlich und somit steuerbar. Hinter ihnen stehen die Intentionen derer, die sie festgelegt haben. Im Fall des Intelligenztests lässt sich eine Instrumentalisierung des Intelligenzbegriffs vermuten. Die Tests beurteilen v.a. die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Bildung, sie können angewandt werden um die Schulreife bei Kindern festzustellen, die "Studierfähigkeit" von Anwärtern auf z.B: das Studium der Medizin an der MedUni Wien, etc. Diese Test mit der Begründung, die Studierfähigkeit der Studiumsanwärter feststellen zu wollen um diese nach deren Brauchbarkeit zu selektieren scheint mir absurd. Abgesehen davon, dass es zu einem Studium mehr braucht als das Erfüllen dieser vorgegebenen Intelligenzkriterien (Punkte wie Selbstständigkeit, Disziplin, Ehrgeiz, Interesse, Durchhaltevermögen interessieren nicht, werden wohl allein durch das Aufnehmen der Bürde, sich durch den langwierigen Test zu quälen als gegeben angenommen), wertet das Verfahren aufgrund der Nützlichkeit des Aspiranten. Auch wenn man wohl nicht davon ausgehen kann, dass das Hochhalten des intrinsischen Werts von Bildung als Totschlagargument bei Budgetfragen ankommt, kann man doch wenigstens auf das Aufschreien der einzelnen Disziplinen hoffen. Wenn das Werten von Bildung aufgrund ihrer Nützlichkeit (für die Gesellschaft, als Belastung des staatlichen Budgets) um sich greift, kann wohl auch ein Niederschlagen dieses Denkens bei Studierenden erwartet werden. Bei einer zunehmenden Bildungsfeindlichkeit und der Aussicht, zu den knapp 9.000 arbeitslosen Akademikern [Quelle: [[http://science.orf.at/science/news/135459]]] zu gehören wird wohl zwei mal überlegt, ''(wird fortgesetzt)''
 
Die Debatte um die Definition von Wissen [siehe  ""Wissen ist ...", "Wissen ist keineswegs ...": das sind axiomatische Vorgaben." --anna 10:23, 21. Nov 2006 (CET] erinnert mich um jene um die Definition von Intelligenz. Die Psychologie einigte sich auf die Wahl bestimmter Kriterien zum Messen des Intelligenzgrades eines Menschen, wie Kombinationsvermögen, Auffassungsgabe, Gedächtnis, Schnelligkeit bei der Durchführung der gestellten Aufgaben, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, verbale Intelligenz etc. Unter diese Kriterien fällt u.a. das Allgemeinwissen [z. B. beim Lösen von Aufgaben wie "Welcher dieser Namen passt hier nicht dazu?" vorausgesetzt]. Diese Auswahl der Kriterien zur empirischen Messung von Intelligenz lässt sich nun hinterfragen, denn Auswahlen sind willkürlich und somit steuerbar. Hinter ihnen stehen die Intentionen derer, die sie festgelegt haben. Im Fall des Intelligenztests lässt sich eine Instrumentalisierung des Intelligenzbegriffs vermuten. Die Tests beurteilen v.a. die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Bildung, sie können angewandt werden um die Schulreife bei Kindern festzustellen, die "Studierfähigkeit" von Anwärtern auf z.B: das Studium der Medizin an der MedUni Wien, etc. Diese Test mit der Begründung, die Studierfähigkeit der Studiumsanwärter feststellen zu wollen um diese nach deren Brauchbarkeit zu selektieren scheint mir absurd. Abgesehen davon, dass es zu einem Studium mehr braucht als das Erfüllen dieser vorgegebenen Intelligenzkriterien (Punkte wie Selbstständigkeit, Disziplin, Ehrgeiz, Interesse, Durchhaltevermögen interessieren nicht, werden wohl allein durch das Aufnehmen der Bürde, sich durch den langwierigen Test zu quälen als gegeben angenommen), wertet das Verfahren aufgrund der Nützlichkeit des Aspiranten. Auch wenn man wohl nicht davon ausgehen kann, dass das Hochhalten des intrinsischen Werts von Bildung als Totschlagargument bei Budgetfragen ankommt, kann man doch wenigstens auf das Aufschreien der einzelnen Disziplinen hoffen. Wenn das Werten von Bildung aufgrund ihrer Nützlichkeit (für die Gesellschaft, als Belastung des staatlichen Budgets) um sich greift, kann wohl auch ein Niederschlagen dieses Denkens bei Studierenden erwartet werden. Bei einer zunehmenden Bildungsfeindlichkeit und der Aussicht, zu den knapp 9.000 arbeitslosen Akademikern [Quelle: [[http://science.orf.at/science/news/135459]]] zu gehören wird wohl zwei mal überlegt, ''(wird fortgesetzt)''

Version vom 4. Februar 2007, 03:31 Uhr

Vorläufige Gedanken zu:

Konrad Liessmann: Theorie der Unbildung[[1]]

---"Bildungsstätten können keine Dienstleistungsunternehmen sein"
Die Debatte um die Definition von Wissen [siehe ""Wissen ist ...", "Wissen ist keineswegs ...": das sind axiomatische Vorgaben." --anna 10:23, 21. Nov 2006 (CET] erinnert mich um jene um die Definition von Intelligenz. Die Psychologie einigte sich auf die Wahl bestimmter Kriterien zum Messen des Intelligenzgrades eines Menschen, wie Kombinationsvermögen, Auffassungsgabe, Gedächtnis, Schnelligkeit bei der Durchführung der gestellten Aufgaben, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, verbale Intelligenz etc. Unter diese Kriterien fällt u.a. das Allgemeinwissen [z. B. beim Lösen von Aufgaben wie "Welcher dieser Namen passt hier nicht dazu?" vorausgesetzt]. Diese Auswahl der Kriterien zur empirischen Messung von Intelligenz lässt sich nun hinterfragen, denn Auswahlen sind willkürlich und somit steuerbar. Hinter ihnen stehen die Intentionen derer, die sie festgelegt haben. Im Fall des Intelligenztests lässt sich eine Instrumentalisierung des Intelligenzbegriffs vermuten. Die Tests beurteilen v.a. die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Bildung, sie können angewandt werden um die Schulreife bei Kindern festzustellen, die "Studierfähigkeit" von Anwärtern auf z.B: das Studium der Medizin an der MedUni Wien, etc. Diese Test mit der Begründung, die Studierfähigkeit der Studiumsanwärter feststellen zu wollen um diese nach deren Brauchbarkeit zu selektieren scheint mir absurd. Abgesehen davon, dass es zu einem Studium mehr braucht als das Erfüllen dieser vorgegebenen Intelligenzkriterien (Punkte wie Selbstständigkeit, Disziplin, Ehrgeiz, Interesse, Durchhaltevermögen interessieren nicht, werden wohl allein durch das Aufnehmen der Bürde, sich durch den langwierigen Test zu quälen als gegeben angenommen), wertet das Verfahren aufgrund der Nützlichkeit des Aspiranten. Auch wenn man wohl nicht davon ausgehen kann, dass das Hochhalten des intrinsischen Werts von Bildung als Totschlagargument bei Budgetfragen ankommt, kann man doch wenigstens auf das Aufschreien der einzelnen Disziplinen hoffen. Wenn das Werten von Bildung aufgrund ihrer Nützlichkeit (für die Gesellschaft, als Belastung des staatlichen Budgets) um sich greift, kann wohl auch ein Niederschlagen dieses Denkens bei Studierenden erwartet werden. Bei einer zunehmenden Bildungsfeindlichkeit und der Aussicht, zu den knapp 9.000 arbeitslosen Akademikern [Quelle: [[2]]] zu gehören wird wohl zwei mal überlegt, (wird fortgesetzt)