Open Culture - Ökonomische Aspekte: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wer finanziert Open Culture Projekte? (bzw. Tätigkeit an OC Projekten))
(Kurzfassung)
 
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==Einleitung==
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Nach der Betrachtung des Begriffs und der geschichtlichen Entwicklung von '''Open Culture''' soll dieser Abschnitt die Motivation der beteiligten Personen und die wirtschaftlichen Aspekte beleuchten. Den Entwicklern von '''Open Source''' bzw. '''Freier Software''' oder auch '''Open Content''' ausschließlich uneigennützige Motive zu unterstellen, wäre eine zu eindimensionale Betrachtungsweise.
  
 
==Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten?==
 
==Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten?==
  
(Die folgenden Punkte können mehrfach zutreffen.)
 
  
- Aus Spaß. Aus Begeisterung oder Interesse für technisches oder inhaltliches. Analog Modelleisenbahnverein.  
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====Aus '''Spaß''' oder '''Interesse'''====
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Glücksgefühl und Motivation aus der Betrachtung der eigenen Schöpfung und aus dem Funktionieren dessen, was man gebastelt hat. Analog Modelleisenbahn.
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[[Bild:BlechE-LokBatterie.png|framed|right|3.1 Modelleisenbahn]]
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====Zwecks '''Anerkennung'''====
  
(Mit dem Unterschied das dadurch, dass es sich um immaterielles handelt, man mit der Modelleisenbahn genauso fahren kann wie mit der richtigen Eisenbahn. Sie kann sogar besser sein.)
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Glücksgefühl aus der Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder oder Gäste.
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Analog Modelleisenbahnverein. Motivation aus deren Lob, Neid und Kritik. Je eher die Grundbedürfnisse befriedigt sind, desto mehr verliert die Währung "Geld" an Reiz und gewinnt Anerkennung den Charakter einer (Ersatz?) Währung. Immaterielle Güter, wie sie in der Open Culture hergestellt werden, eignen sich besonders für die Form der Gabe, vor Einführung des Tausches bzw. des Geldes.
  
- Weil ich etwas brauche. Analog Heimwerken.
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====Zur '''Erlangung oder Steigerung meiner Reputation'''====
  
(Ich brauche etwas. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen bekomme ich was ich brauche. Wenn sich jemand findet der das wartet und weiterführt das ich beigetragen habe, kann ich das dann auch verwenden.)
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Ohne Beitrag zum öffentlichen Wissen bleibe ich unbekannt. In der Scientific Community gilt: "Wer schreibt, der bleibt". Im wissensbasierten Unternehmen kann ich ein höheres Gehalt erzielen. In der Gesellschaft bin ich kein "No Name".
  
(Die Heimwerker haben die Möbelindustrie nicht ruiniert. Auch wenn sie die Möbelindustrie ruiniert hätten, müsste das nicht die Wirtschaft schädigen: sie würden ihr Geld für etwas anderes ausgeben. Auch wenn sie ihr Geld nicht für etwas anderes ausgeben würden weil sie weniger arbeiten weil sie weniger Geld brauchen weil sie manches selber machen können bzw. frei bekommen: das könnte zumindest den Arbeitsmarkt entlasten. Das kann auch nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen: man benötigt nicht nur immaterielles. Nicht alles immaterielle kann man selber bzw. in Open Source Manier gemeinsam selber machen.)
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===='''Weil ich etwas brauche'''====
  
- Für einen gesellschaftlichen Beitrag (einen Beitrag zum gesellschaftlichen Gemeinwohl). Analog freiwillige Feuerwehr.  
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Analog Heimwerken, Nachbarschaftshilfe. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen, kommt es auch mir zu Gute. Wenn sich jemand findet, der meinen Beitrag weiterführt, kann ich das Ergebnis auch verwenden. 
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[[Bild:Homeimprovementep8.jpg|framed|right|3.2 Der Heimwerkerkönig]]
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===='''Zum Gemeinwohl'''====
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Analog freiwillige Feuerwehr. Altruismus als besondere Form des Egoismus
 
   
 
   
(Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.)
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====Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.====
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Also '''Sendungsbewusstsein'''.
  
- Soziales. Analog Party oder so.
 
 
   
 
   
- Um etwas zu lernen. Um Zugang zu Know-how zu bekommen. (Und Zugang entsprechenden Leuten. Kontakte aufbauen um wo rein zu kommen. Z.B. um dann damit Geld zu verdienen.)
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===='''Um etwas zu lernen'''====
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Um Zugang zu Know-how und entsprechenden Leuten zu bekommen und dann damit Geld zu verdienen.
  
(Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, solange ich mehr beitragen kann als ich an Aufwand für Problembehebungen oder Fragebeantwortungen verursache, werde ich willkommen sein.)
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Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, werde ich willkommen sein.
 
   
 
   
- Weil man dafür bezahlt wird; um damit Geld zu verdienen.  
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====Um damit '''Geld''' zu verdienen====
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[[Bild:1_ATS_coin.jpg|framed|left|3.3 Ein Schilling]]
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==Wer finanziert Open Culture Projekte?==
  
(Die Frage warum man etwas machen soll um damit Geld zu verdienen ist hier zu schwierig zu beantworten.)
 
  
(Der letzte Punkt führt zur nächsten Frage:)
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====Staatliche (kommunale oder internationale) Organisationen====
  
==Wer finanziert Open Culture Projekte? (bzw. Tätigkeit an OC Projekten)==
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im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.
  
(Das betrifft hauptsächlich Open Source Projekte. In Open Content Projekte wird eher wenig investiert, am ehesten noch wird dafür gespendet.)
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Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung.
  
- Personen oder Firmen durch Spenden.
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====Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.====
  
[Anm.: "Firmen" ist umgangssprachlich. Korrekt wäre "Unternehmen" oder "Betrieb". Die Wahl hängt von der Sprache ab in der das abgefasst sein soll.]
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[[Bild:Firefox-logo.png|thumb|right|3.4. Firefox-Logo]]
  
- Staatliche (oder kommunale oder internationale) Organisationen im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.
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Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr "traffic", mehr Geschäft.
  
(Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung. (Aber nicht die Medien über die diese Ergebnisse publiziert werden, die Möglichkeit, dass das frei ist gibt es erst seit der Verbreitung des Internets.))
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Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmäßig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt. Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.
  
- Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.  
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====Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt.====
  
(Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr Traffik, mehr Geschäft.)
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Es kann für einen Betrieb finanziell sinnvoller sein, in ein open culture Projekt zu investieren, als in ein proprietäres.
  
(Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmäßig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt.
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'''Die Vergleichskriterien:'''
Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.)
 
  
- Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt. (Beispiel: ein Betrieb benötigt Betriebssysteme für seine Computer.) Wenn sie diese (OC Version) einsetzen, fallen zwar keine Kosten für Lizenzen an, aber eventuell benötigen sie Erweiterungen, eventuell benötigen sie Support für die Installation des OC Produktes. Eventuell gibt es noch kein OC Produkt in diesem Bereich, aber sie organisieren eine Kooperation mit mehreren Betrieben die das auch brauchen, und starten eine neue OC Entwicklung.
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* Kosten
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* Leistungsumfang des Produktes
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* Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt  
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* Verfügbarkeit von verlässlichem Support
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* Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes
  
(Dieser Punkt ist ein bisschen ähnlich dem Punkt "Weil ich etwas brauche" oben.)
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In manchen Bereichen ist es nicht möglich, dass sich viele verschiedene Produkte etablieren. Z.B. im Bereich Betriebsysteme. U.a. weil dann Kompatibilitätsprobleme sowohl für Entwickler als auch Benutzer von Anwendungssoftware zu groß wären. Diese Situation hat z.B. zur quasi-Monopolstellung von Microsoft beigetragen. OC Produkte ermöglichen in solchen Bereichen einheitliche Lösungen (z.B. Linux), ohne mit den negativen Begleiterscheinungen von Monopolstellungen verbunden zu sein. Z.B. hat niemand das exklusive Entscheidungsrecht über zukünftige Entwicklungen. Es kann ausreichende Konkurrenz unter Anbietern von Distributionen und Support geben (Red Hat, SuSe, Ubuntu).
  
(Falls Bedarf für Entwicklung (oder Support) entsteht, stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
 
* Beauftragen oder Beschäftigen von Personen. Aus der Community die das OC Produkt entwickelt hat, oder von außerhalb. (Mitarbeiter aus einer Community zur rekrutieren hat den Vorteil, dass man schon vorher weiß was sie können, wie sie arbeiten.)
 
* Fördern von OC Communitys.
 
* Beauftragen von Firmen die Entwicklung bzw. Support für das OC Produkt anbieten.)
 
  
(Für die Entscheidung für oder gegen ein OC Produkt können Kosten und Nutzen mit denen anderer Produkte verglichen werden, und jeweils entsprechend Situationsabhängig die Entscheidung getroffen werden. (Keinesfalls kann man sagen, dass in jedem Fall ein OS Produkt vorzuziehen sein wird.)
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====Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas, das es herstellt oder liefert====
Die Vergleichskriterien (z.B.):
 
* Kosten: Installation, Einführung (Schulungen etc.), Support, Erweiterungen, Entwicklung, bei nicht OC Produkten auch Lizenzkosten. (vor allem beim Einsatz in größeren Firmen spielen die Lizenzkosten als Faktor oft eine eher kleine Rolle. Faktoren wie z.B. die Einflussnahme (siehe Unten) können eine größere Rolle spielen. Unter den Kostenfaktoren können z.B. eventuell erhöhte Einführungskosten durch u.a. höherem Schulungsaufwand wegen eines neuen, unbekannten (OC) Produktes mehr ausmachen als die Ersparnis bei den Lizenzkosten).
 
* Leistungsumfang des Produktes.
 
* Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt. (Beispiel: größere Betriebe mit vielen Installationen eines Betriebsystems haben oft Bedarf nach einer für sie zugeschnittenen Version. OC Projekte bieten jede Form der Einflussnahme. Bei properitären Produkten ist diese Möglichkeit oft nicht gegeben.)
 
* Verfügbarkeit von verlässlichem Support etc. in der Zukunft. (Nicht bei allen OC Projekten ist Unterstützung durch ein Unternehmen gegeben. In manchen Fällen ist das aber die Voraussetzung für einen planbaren Produkteinsatz.)
 
* Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes. (Bei properitären Produkten besteht oft Abhängigkeit (Ausgeliefertsein) gegenüber der Firmenpolitik des Herstellers. Bei OC Projekten gibt es eher noch die Möglichkeit der Einflussnahme bzw. die Möglichkeit des Entstehens von "forks", d.h. ein Projekt entwickelt sich in zwei (oder mehrere) Verschiedene Richtungen weiter, was die Chance, dass die eigenen Ansprüche dabei berücksichtigt sind eventuell vergrößert.)
 
  
(In manchen Bereichen ist es nicht Möglich, dass sich viele verschiedene Produkte etablieren. Z.B. im Bereich Betriebsysteme. U.a. weil dann Kompatibilitätsprobleme sowohl für Entwickler als auch Benutzer von Anwendungssoftware zu groß wären. Diese Situation hat z.B. zur quasi-Monopolstellung von Microsoft beigetragen. OC Produkte ermöglichen in solchen Bereichen einheitliche Lösungen (z.B. Linux), ohne mit den negativen Begleiterscheinungen von Monopolstellungen verbunden zu sein. Z.B. hat niemand das exclusive Enscheidungsrecht über zukünftige Entwicklungen. Es kann ausreichende Konkurrenz unter Anbietern von Distributionen und Support geben (Red Hat, SuSe, Ubuntu).)
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Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.
  
(Wenn in einem Bereich OC Produkte Fuß fassen, kann das unter Umständen schlecht für die Anbieter von properitären Produkten in diesem Bereich sein. Ist das schlecht für die Wirtschaft (weil Umsätze, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren gehen)? OC muss nicht bedeuten das Umsätze, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze in der Entwicklung für diesen Produktbereich verloren gehen. Aber auch wenn das sein sollte: wenn der Einsatz von OC Betrieben kostengünstigeres und effizienteres Produzieren ermöglicht, könnte das in Summe einen postitven gesamtwirtschaftlichen Effekt ergeben. Eventuell kann es zu Steigerungen bei Umsätzen und/oder Arbeitsplätzen geben bei den Betrieben die OC einsetzen, oder in anderen Bereichen die davon profitieren das die Produkte eventuell billiger geworden sind. Der Effekt könnte in etwa Rationalisierungseffekten entsprechen.)
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In so einer Situation ein Produkt eines Konkurrenten zu verwenden ist eine problematische Sache, und die Entscheidung, auf OC zu setzen, kann eine interessante Alternative sein.  
  
- Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas das es herstellt oder liefert. Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.
 
  
(Ein Teil der Entscheidungskriterien für eine der beiden Varianten, und ob OC oder nicht, kann ähnlich denen im vorigen Punkt sein.)
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====Unternehmen, um damit Geld zu verdienen====
  
(In so einer Situation ein Produkt eines Konkurrenten zu verwenden ist eine problematische Sache. (Beispiel: IBM bietet einem Betrieb eine Gesamtlösung für einen bestimmten Bereich an, die auch Betriebssysteme umfasst. Soll IBM Microsoft Produkte anbieten?) Diesen Teil selbst zu entwickeln kann kosten. (Beispiel: die Entwicklung des Betriebsystems OS/2 dürfte für IBM nicht sehr profitabel gewesen sein. Die Entwicklung wurde gemeinsam mit Microsoft begonnen, und später alleine weitergeführt. Die Motivation für IBM u.a.: OS/2 hat IBM ermöglicht ein Betriebsystem anbieten zu können, das für die Bedürfnisse bestimmter Bereiche, z.B dem Bankensektor, adaptiert werden kann.) In so einer Situation auf OC zu setzen kann eine interessante Alternative sein. (Beispiel: in Bereichen in denen IBM vorher OS/2 angeboten hat, bietet es jetzt Linux an. IBM investiert auch beträchliche Summen in die Entwicklung von Linux. Dennoch ist der Aufwand geringer als ein Betriebssystem alleine finanzieren zu müssen. Profitabel wird das durch Projekte in denen Linux Bestandteil ist.))
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Mit dem direkten Verkauf dieser Produkte kann kaum Geld verdient werden. Profitabel können Erweiterungen, Support etc. sein.  
  
- Ein Unternehmen kann sich dafür entscheiden in ein OC Produkt zu investieren um damit Geld zu verdienen.  
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OC Strategien kommen vermehrt in der Entwicklung immaterieller Güter und des immateriellen Anteils (z.B. Bauplan) an materiellen Gütern zum Einsatz.  
  
(Mit dem Verkauf von diesen Produkten kann dann kein Geld verdient werden. Geld kann mit Erweiterungen, Support etc. verdient werden. Im allgemeinen können auch andere Firmen dieses Geschäft machen. Ein Name den man aufgebaut hat und in der Entwicklung angesammeltes Know-how können anderen Firmen gegenüber einen Vorsprung bedeuten. Ein (durch konkurrierende Unternehmen) funktionierender Markt kann für manche Kunden ein Kriterium sein einzusteigen. Eventuell kann man auch selbst von Beiträgen anderer Firmen oder allgemein von Personen aus der Community zum OC Produkt profitieren.)
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Für OC Produkte sind die Marketingkosten gegenüber properitären Produkten oft wesentlich geringer. Vor allem, wenn es eine funktionierende Community gibt.  
  
(Viele OC Projekte werden nicht von Unternehmen getragen oder gestartet. Unternehmen können sich an bereits laufenden OC Projekten in den Bereichen Support etc. ansiedeln. Manchmal werden diese Unternehmen von Personen die an der Entwicklungs des OC Projektes beteiligt waren gegründet. Wenn man ein Projekt auf diese Weise startet, ist meist weniger Startkapital notwendig. Für Unternehmen die im Support Bereich etc. um ein OC Projekt angesiedelt sind, kann es Sinn machen, die OC Projekte zu fördern oder weiter zu entwickeln.)
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==== Unternehmen zur Imagepflege ====
  
(Für OC Produkte sind die Marketingkosten gegenüber properitären Produkten oft wesentlich geringer. Vor allem wenn es eine funktionierende Community gibt. Auch erwirbt man sich dadurch eventuell ein positives Image. Dadurch das für den Anwender keine Kosten für den Erwerb des Produktes anfallen, kann man eventuell schneller Verbreitung am Markt finden. Ein Effekt der auch von properitären Produkten genutzt wird (z.B.: Skype). Weiters kann der administrative Overhead der mit Zahlungen verbunden ist vor allem bei kleineren Beträgen in grosser Anzahl den Erlös erheblich schmälern und die Entscheidung zum Verzicht darauf unterstützen.)
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Der Marktwert eines Unternehmens hängt unter anderem auch von der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Firmenpolitik ab. Durch gesellschaftliches Engagement, wie die Unterstützung von OC Projekten, steigt unter Umständen auch die Wertschätzung des Unternehmens.
  
(OC Strategien für die Entwicklung von Produkten sind für immaterielle Güter und für den immateriellen Anteil (z.B. Bauplan) an materiellen Gütern (oder dem Analogon bei Dienstleistungen) denkbar. In einigen Fällen funktionieren sie sehr gut. Vermutlich lassen sie sich nicht in jedem Bereich einsetzen. Von Fall zu Fall muss entschieden oder ausprobiert werden, ob OC Strategien Sinn machen. In manchen Bereichen werden properitäre Produkte ihre Position behaupten. Viele OC Projekte befinden sich in Bereichen die über keine ökonomischen Perspektiven verfügen. Sie bieten für Personen oder Firmen keine besondere Möglichkeit damit Geld zu verdienen. Das macht diese Projekte nicht uninteressanter. Und das muss die Wirtschaft nicht schädigen. (siehe oben.))
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====Private durch Spenden====

Aktuelle Version vom 22. Juni 2006, 18:20 Uhr

Einleitung

Nach der Betrachtung des Begriffs und der geschichtlichen Entwicklung von Open Culture soll dieser Abschnitt die Motivation der beteiligten Personen und die wirtschaftlichen Aspekte beleuchten. Den Entwicklern von Open Source bzw. Freier Software oder auch Open Content ausschließlich uneigennützige Motive zu unterstellen, wäre eine zu eindimensionale Betrachtungsweise.

Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten?

Aus Spaß oder Interesse

Glücksgefühl und Motivation aus der Betrachtung der eigenen Schöpfung und aus dem Funktionieren dessen, was man gebastelt hat. Analog Modelleisenbahn.

3.1 Modelleisenbahn

Zwecks Anerkennung

Glücksgefühl aus der Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder oder Gäste. Analog Modelleisenbahnverein. Motivation aus deren Lob, Neid und Kritik. Je eher die Grundbedürfnisse befriedigt sind, desto mehr verliert die Währung "Geld" an Reiz und gewinnt Anerkennung den Charakter einer (Ersatz?) Währung. Immaterielle Güter, wie sie in der Open Culture hergestellt werden, eignen sich besonders für die Form der Gabe, vor Einführung des Tausches bzw. des Geldes.

Zur Erlangung oder Steigerung meiner Reputation

Ohne Beitrag zum öffentlichen Wissen bleibe ich unbekannt. In der Scientific Community gilt: "Wer schreibt, der bleibt". Im wissensbasierten Unternehmen kann ich ein höheres Gehalt erzielen. In der Gesellschaft bin ich kein "No Name".

Weil ich etwas brauche

Analog Heimwerken, Nachbarschaftshilfe. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen, kommt es auch mir zu Gute. Wenn sich jemand findet, der meinen Beitrag weiterführt, kann ich das Ergebnis auch verwenden.

3.2 Der Heimwerkerkönig


Zum Gemeinwohl

Analog freiwillige Feuerwehr. Altruismus als besondere Form des Egoismus

Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.

Also Sendungsbewusstsein.


Um etwas zu lernen

Um Zugang zu Know-how und entsprechenden Leuten zu bekommen und dann damit Geld zu verdienen.

Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, werde ich willkommen sein.

Um damit Geld zu verdienen

3.3 Ein Schilling



Wer finanziert Open Culture Projekte?

Staatliche (kommunale oder internationale) Organisationen

im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.

Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung.

Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.

3.4. Firefox-Logo

Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr "traffic", mehr Geschäft.

Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmäßig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt. Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.

Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt.

Es kann für einen Betrieb finanziell sinnvoller sein, in ein open culture Projekt zu investieren, als in ein proprietäres.

Die Vergleichskriterien:

  • Kosten
  • Leistungsumfang des Produktes
  • Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt
  • Verfügbarkeit von verlässlichem Support
  • Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes

In manchen Bereichen ist es nicht möglich, dass sich viele verschiedene Produkte etablieren. Z.B. im Bereich Betriebsysteme. U.a. weil dann Kompatibilitätsprobleme sowohl für Entwickler als auch Benutzer von Anwendungssoftware zu groß wären. Diese Situation hat z.B. zur quasi-Monopolstellung von Microsoft beigetragen. OC Produkte ermöglichen in solchen Bereichen einheitliche Lösungen (z.B. Linux), ohne mit den negativen Begleiterscheinungen von Monopolstellungen verbunden zu sein. Z.B. hat niemand das exklusive Entscheidungsrecht über zukünftige Entwicklungen. Es kann ausreichende Konkurrenz unter Anbietern von Distributionen und Support geben (Red Hat, SuSe, Ubuntu).


Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas, das es herstellt oder liefert

Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.

In so einer Situation ein Produkt eines Konkurrenten zu verwenden ist eine problematische Sache, und die Entscheidung, auf OC zu setzen, kann eine interessante Alternative sein.


Unternehmen, um damit Geld zu verdienen

Mit dem direkten Verkauf dieser Produkte kann kaum Geld verdient werden. Profitabel können Erweiterungen, Support etc. sein.

OC Strategien kommen vermehrt in der Entwicklung immaterieller Güter und des immateriellen Anteils (z.B. Bauplan) an materiellen Gütern zum Einsatz.

Für OC Produkte sind die Marketingkosten gegenüber properitären Produkten oft wesentlich geringer. Vor allem, wenn es eine funktionierende Community gibt.

Unternehmen zur Imagepflege

Der Marktwert eines Unternehmens hängt unter anderem auch von der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Firmenpolitik ab. Durch gesellschaftliches Engagement, wie die Unterstützung von OC Projekten, steigt unter Umständen auch die Wertschätzung des Unternehmens.

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