Qualitätssicherungsstrategien (Exzerpte): Unterschied zwischen den Versionen
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− | ''' | + | '''Qualitätssicherung in der Weiterbildung: Epping Rudolf:''' |
+ | Epping beschreibt 6 Qualitätssicherungsstrategien. 1) DIN ISO 9000 ff: Es handelt sich hierbei um Empfehlungen der Aufnahme eine Qualitätsmanagementsystemes für Produktions- und Dienstleistungsunternehmen, wozu auch Bildungseinrichtungen gezählt werden. Das Ziel besteht darin, dass auf allen Stufen der Prozesse die angestrebte Qualität auch tatsächlich erreicht wird. Bei Einrichtung eines Qualitätsmanagementsystems und Anfertigung eines Qualitätssicherungshandbuches kann durch eine externe Zertifizierungsgesellschaft bescheinigt werden, dass die Organisation dem System der ISO 9001 Norm entspricht. Die Überprüfung ob das Qualitätssicherungssystem angewandt wird, erfolgt durch einen Audit. 2) Das Modell Gütesiegel wird durch die Mitgliedschaft des Vereins Weiterbildung Hamburg e.V. verliehen. Der Verein entwickelte drei Kriterienkataloge mit Qualitätsstandards die als Checklisten für die Bildungsträger dienen. Ob eine Organisation aufgenommen wird oder nicht, entscheidet der Vorstand nach dem Besuch der Organisation, ob alle Kriterien eingehalten wurden. 3) Der ESF-Bildungstest dient dazu, um Entscheidungsträgern und Bildungsnachfrager bei der Auswahl zu helfen. Bei der Bewertung der Qualität stehen das Personal, die Ausstattung und Lehrpläne an erster Stelle, gefolgt vom schriftlichen Informationsmaterial/Beratung und interne Qualitätskontrollen. 4) Das Modell QUESS (Qualitätsentwicklung und sicherung in der Schule). Es geht darum, dass den Schulen mehr Selbstständigkeit bei der Formulierung und Verfolgung ihrer pädagogischen Ziele zukommt. Die Evaluation wird von den Schulen selbst durchgeführt, dieser soll zu einem schulinternen Entwicklungsprozess führen. Jedoch soll die Selbstevaluation durch eine externe Evaluation ergänzt werden, um zu einer kritischen Sicht von außen zu gelangen. 5) Der Malcom-Baldrige-National-Quality-Award dient dazu, das Total Quality Management (TQM) zu fördern und amerikanische Produkte und Dienstleistungen zu den besten der Welt zu machen. TQM ist ein Verfahren dass sich auf die ganze Struktur einer Organisation bezieht. 6) Das EFQM Modell (European Foundation for Quality Management) unterscheidet neun Bereiche um zu einer guten Entwicklung von Arbeitsergebnissen und zur Kundenzufriedenheit zu gelangen. Jedem Kriterium sind Fragen untergeordnet die Anhand von Selbsteinschätzung zur Verbesserung der Qualität beitragen sollen. 7) Das Modell Qualitätszirkel ist ähnlich dem TQM. Es ist ein systemorientierter Ansatz. Qualitätssicherung wird durch die Reflexion der systemischen Vernetzungen der Teilnehmer, dem Auftrag etc. erreicht. Es ist kein eigenes Qualitätssicherungssystem, sondern gehört zum TQM Modell dazu. | ||
+ | '''Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung Voraussetzungen beim Bildungsträger: Stark:''' | ||
+ | Hier wird beschrieben wie Bildungsträger in der Weiterbildung Strategien entwickeln, um die gelernten Inhalte der Teilnehmer auch in der Praxis umsetzen zu können. Ein Kriterium des Transfererfolges in die berufliche Praxis ist die Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs. Es müssen gemeinsam mit den Teilnehmern Schwerpunkte gesetzt werden die sich auf die Praxisprobleme beziehen. Für den Erfolg des Transfererfolges muss eine Verknüpfung mit den Weiterbildungszielen und inhalten mit der Anwendungssituation erfolgen. Da das Ziel nicht beim Bildungsträger endet, muss dieser sich auch mit den Vorgesetzten absprechen, dass sie die Zeit und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, dass ihre Mitarbeiter das gelernte in der Praxis auch umsetzen können. Hierbei spielt die Kooperation der Teilnehmer mit den Auftraggebern eine große Rolle. Den Bildungsträgern soll auch eine Beteiligungskultur zustehen. Daraus ergeben sich neue Aufgaben. Der Bildungsträger erhält eine moderierende Funktion und muss alle Faktoren bei den Teilnehmern und Auftragebern berücksichtigen und aufeinander abstimmen. Durch die Anwendungsorientiierung ergeben sich beim Bildungsträger neue inhaltliche Aufgaben, wie z.B. kooperative Bedarfentwicklung. Das Trägerpersonal muss befähigt sein, selbstständig zu handeln. Die Mitarbeiter müssen ihre Qualitätsziele selbst definieren und mit den Kollegen und Kunden abstimmen. Das Konzept zielt auf eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung ab. Bisher wurde in der beruflichen Weiterbildung das Total Quality Management (TQM) Modell verwendet, jedoch ist dieses Modell zu kurz gefasst, denn die Aufgaben der Bildungsträger gehen darüber hinaus. Daher wird als Qualitätssicherungsstrategie das DIN EN ISO 9001 verwendet. Durch die Umstrukturierung erfolgte auch eine Änderung der Organisationskultur. Besonders hat sich der Aufgaben- und Verantwortungsbereich von Seminarleitern erweitert. Wichtig ist, dass die Bildungsträger alle beteiligten Personen und Organisationen in den Transferprozess miteinbezieht. Qualitätssicherung muss für alle Bereiche die der Weiterbildung angehören integriert werden. | ||
− | + | '''The EFQM Excellence Model; ISO 9000:2000''' | |
− | + | Vierzehn führende europäische Unternehmen gründeten 1988 die European Foundation for Quality Management (EFQM) als gemeinnützige Organisation auf Mitgliederbasis. Die EFQM ist Partnerschaften mit verwandten nationalen Organisationen eingegangen, um das Gedankengut der nachhaltigen Excellence besser in Europa verbreiten zu können. Diese nationalen Partnerorganisationen arbeiten mit der EFQM auch in der Förderung des EFQM-Modells für Excellence zusammen. Um einer Organisation bei der Verbesserung ihrer Leistung zu helfen, hat die EFQM 1991 das EFQM-Modell für Excellence herausgegeben. Dieses Modell stellt die Anwendung der Grundkonzepte in einem strukturierten Managementsystem dar. Das Modell bezieht sich auf 8 Stufen: Ergebnisorientierung, Ausrichtung auf den Kunden, Führung und Zielkonsequenz, Management mittels Prozessen und Fakten, Mitarbeiterentwicklung und -beteilung, Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung, Entwicklung von Partnerschaften und soziale Verantwortung. Der Leitfaden des EFQM bezieht sich auf die Ergebnisse, die Methode, die Entwicklung, die Beurteilung und Bewertung. Die Resultate decken sowohl finanzielle als auch betriebliche Schwächen auf. Das EFQM Excellence Modell ist ein ganzheitlicher Ansatz, indem Organisationen alle Faktoren in den Prozess der Verbesserung miteinbeziehen müssen. | |
− | + | Die ISO 9000:2000 ff. Eine wesentliche Änderung zu ISO 9001:1994 ist, dass die 20 Elemente Gliederung zugunsten einer Gliederung nach 4 Kernprozessen aufgegeben wurde. Dies unterstützt den Aufbau einer prozessorientierten Dokumentation. Es wird eine Ermittlung von Kundenerwartung und Kundenzufriedenheit gefordert. Die Kundenzufriedenheit wird als ein Kriterium für die Wirksamkeit des QM-Systems herangezogen. Die Verantwortung der Leitung wird konkreter und stärker betont. Hier stet der Geschäftleitung zu, einen Qualitätsmanagementbeauftragten zu benennen. Dieser muss jedoch dem Führungskreis angehören. Die Qualitätsziele und Qualitätsplanung sind auf die Funktionen und Ebenen abzustimmen. In der Qualitätspolitik muss die Verpflichtung zu einer kontinuierlichen Verbesserung festgeschrieben sein. Eine Verbesserung ergibt sich durch die Wirksamkeit des QM-Systems. In einem QM-Handbuch werden sechs dokumentiere Verfahren gefordert: Lenkung und Dokumentation, Lenkung von Qualitätsaufzeichnungen, Internes Audit, Lenkung von Fehlern, Korrekturmaßnahmen und Vorbeugungsmaßnahmen. | |
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Aktuelle Version vom 29. März 2006, 11:02 Uhr
Qualitätssicherung in der Weiterbildung: Epping Rudolf: Epping beschreibt 6 Qualitätssicherungsstrategien. 1) DIN ISO 9000 ff: Es handelt sich hierbei um Empfehlungen der Aufnahme eine Qualitätsmanagementsystemes für Produktions- und Dienstleistungsunternehmen, wozu auch Bildungseinrichtungen gezählt werden. Das Ziel besteht darin, dass auf allen Stufen der Prozesse die angestrebte Qualität auch tatsächlich erreicht wird. Bei Einrichtung eines Qualitätsmanagementsystems und Anfertigung eines Qualitätssicherungshandbuches kann durch eine externe Zertifizierungsgesellschaft bescheinigt werden, dass die Organisation dem System der ISO 9001 Norm entspricht. Die Überprüfung ob das Qualitätssicherungssystem angewandt wird, erfolgt durch einen Audit. 2) Das Modell Gütesiegel wird durch die Mitgliedschaft des Vereins Weiterbildung Hamburg e.V. verliehen. Der Verein entwickelte drei Kriterienkataloge mit Qualitätsstandards die als Checklisten für die Bildungsträger dienen. Ob eine Organisation aufgenommen wird oder nicht, entscheidet der Vorstand nach dem Besuch der Organisation, ob alle Kriterien eingehalten wurden. 3) Der ESF-Bildungstest dient dazu, um Entscheidungsträgern und Bildungsnachfrager bei der Auswahl zu helfen. Bei der Bewertung der Qualität stehen das Personal, die Ausstattung und Lehrpläne an erster Stelle, gefolgt vom schriftlichen Informationsmaterial/Beratung und interne Qualitätskontrollen. 4) Das Modell QUESS (Qualitätsentwicklung und sicherung in der Schule). Es geht darum, dass den Schulen mehr Selbstständigkeit bei der Formulierung und Verfolgung ihrer pädagogischen Ziele zukommt. Die Evaluation wird von den Schulen selbst durchgeführt, dieser soll zu einem schulinternen Entwicklungsprozess führen. Jedoch soll die Selbstevaluation durch eine externe Evaluation ergänzt werden, um zu einer kritischen Sicht von außen zu gelangen. 5) Der Malcom-Baldrige-National-Quality-Award dient dazu, das Total Quality Management (TQM) zu fördern und amerikanische Produkte und Dienstleistungen zu den besten der Welt zu machen. TQM ist ein Verfahren dass sich auf die ganze Struktur einer Organisation bezieht. 6) Das EFQM Modell (European Foundation for Quality Management) unterscheidet neun Bereiche um zu einer guten Entwicklung von Arbeitsergebnissen und zur Kundenzufriedenheit zu gelangen. Jedem Kriterium sind Fragen untergeordnet die Anhand von Selbsteinschätzung zur Verbesserung der Qualität beitragen sollen. 7) Das Modell Qualitätszirkel ist ähnlich dem TQM. Es ist ein systemorientierter Ansatz. Qualitätssicherung wird durch die Reflexion der systemischen Vernetzungen der Teilnehmer, dem Auftrag etc. erreicht. Es ist kein eigenes Qualitätssicherungssystem, sondern gehört zum TQM Modell dazu.
Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung Voraussetzungen beim Bildungsträger: Stark: Hier wird beschrieben wie Bildungsträger in der Weiterbildung Strategien entwickeln, um die gelernten Inhalte der Teilnehmer auch in der Praxis umsetzen zu können. Ein Kriterium des Transfererfolges in die berufliche Praxis ist die Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs. Es müssen gemeinsam mit den Teilnehmern Schwerpunkte gesetzt werden die sich auf die Praxisprobleme beziehen. Für den Erfolg des Transfererfolges muss eine Verknüpfung mit den Weiterbildungszielen und inhalten mit der Anwendungssituation erfolgen. Da das Ziel nicht beim Bildungsträger endet, muss dieser sich auch mit den Vorgesetzten absprechen, dass sie die Zeit und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, dass ihre Mitarbeiter das gelernte in der Praxis auch umsetzen können. Hierbei spielt die Kooperation der Teilnehmer mit den Auftraggebern eine große Rolle. Den Bildungsträgern soll auch eine Beteiligungskultur zustehen. Daraus ergeben sich neue Aufgaben. Der Bildungsträger erhält eine moderierende Funktion und muss alle Faktoren bei den Teilnehmern und Auftragebern berücksichtigen und aufeinander abstimmen. Durch die Anwendungsorientiierung ergeben sich beim Bildungsträger neue inhaltliche Aufgaben, wie z.B. kooperative Bedarfentwicklung. Das Trägerpersonal muss befähigt sein, selbstständig zu handeln. Die Mitarbeiter müssen ihre Qualitätsziele selbst definieren und mit den Kollegen und Kunden abstimmen. Das Konzept zielt auf eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung ab. Bisher wurde in der beruflichen Weiterbildung das Total Quality Management (TQM) Modell verwendet, jedoch ist dieses Modell zu kurz gefasst, denn die Aufgaben der Bildungsträger gehen darüber hinaus. Daher wird als Qualitätssicherungsstrategie das DIN EN ISO 9001 verwendet. Durch die Umstrukturierung erfolgte auch eine Änderung der Organisationskultur. Besonders hat sich der Aufgaben- und Verantwortungsbereich von Seminarleitern erweitert. Wichtig ist, dass die Bildungsträger alle beteiligten Personen und Organisationen in den Transferprozess miteinbezieht. Qualitätssicherung muss für alle Bereiche die der Weiterbildung angehören integriert werden.
The EFQM Excellence Model; ISO 9000:2000 Vierzehn führende europäische Unternehmen gründeten 1988 die European Foundation for Quality Management (EFQM) als gemeinnützige Organisation auf Mitgliederbasis. Die EFQM ist Partnerschaften mit verwandten nationalen Organisationen eingegangen, um das Gedankengut der nachhaltigen Excellence besser in Europa verbreiten zu können. Diese nationalen Partnerorganisationen arbeiten mit der EFQM auch in der Förderung des EFQM-Modells für Excellence zusammen. Um einer Organisation bei der Verbesserung ihrer Leistung zu helfen, hat die EFQM 1991 das EFQM-Modell für Excellence herausgegeben. Dieses Modell stellt die Anwendung der Grundkonzepte in einem strukturierten Managementsystem dar. Das Modell bezieht sich auf 8 Stufen: Ergebnisorientierung, Ausrichtung auf den Kunden, Führung und Zielkonsequenz, Management mittels Prozessen und Fakten, Mitarbeiterentwicklung und -beteilung, Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung, Entwicklung von Partnerschaften und soziale Verantwortung. Der Leitfaden des EFQM bezieht sich auf die Ergebnisse, die Methode, die Entwicklung, die Beurteilung und Bewertung. Die Resultate decken sowohl finanzielle als auch betriebliche Schwächen auf. Das EFQM Excellence Modell ist ein ganzheitlicher Ansatz, indem Organisationen alle Faktoren in den Prozess der Verbesserung miteinbeziehen müssen. Die ISO 9000:2000 ff. Eine wesentliche Änderung zu ISO 9001:1994 ist, dass die 20 Elemente Gliederung zugunsten einer Gliederung nach 4 Kernprozessen aufgegeben wurde. Dies unterstützt den Aufbau einer prozessorientierten Dokumentation. Es wird eine Ermittlung von Kundenerwartung und Kundenzufriedenheit gefordert. Die Kundenzufriedenheit wird als ein Kriterium für die Wirksamkeit des QM-Systems herangezogen. Die Verantwortung der Leitung wird konkreter und stärker betont. Hier stet der Geschäftleitung zu, einen Qualitätsmanagementbeauftragten zu benennen. Dieser muss jedoch dem Führungskreis angehören. Die Qualitätsziele und Qualitätsplanung sind auf die Funktionen und Ebenen abzustimmen. In der Qualitätspolitik muss die Verpflichtung zu einer kontinuierlichen Verbesserung festgeschrieben sein. Eine Verbesserung ergibt sich durch die Wirksamkeit des QM-Systems. In einem QM-Handbuch werden sechs dokumentiere Verfahren gefordert: Lenkung und Dokumentation, Lenkung von Qualitätsaufzeichnungen, Internes Audit, Lenkung von Fehlern, Korrekturmaßnahmen und Vorbeugungsmaßnahmen.