Darstellungssinn und Richtungssinn (1): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Darstellungssinn eines Bildes (Satzes) besteht in der Gestalt, die es für die Beschreibung der Wirklichkeit zur Verfügung stellt. Eine solche Gestalt ist notwendig <i>bestimmt</i> und damit aus einer Umgebung ausgegrenzt. Im Grenzfall teilt sie sich mit einer Komplementärgestalt den Rahmen dessen, was das Bild repräsentieren kann. Nach diesen Definitionen ergibt sich ein systematischer Zusammenhang zwischen dem Darstellungssinn und einer Bipolarität des Bildes. | Der Darstellungssinn eines Bildes (Satzes) besteht in der Gestalt, die es für die Beschreibung der Wirklichkeit zur Verfügung stellt. Eine solche Gestalt ist notwendig <i>bestimmt</i> und damit aus einer Umgebung ausgegrenzt. Im Grenzfall teilt sie sich mit einer Komplementärgestalt den Rahmen dessen, was das Bild repräsentieren kann. Nach diesen Definitionen ergibt sich ein systematischer Zusammenhang zwischen dem Darstellungssinn und einer Bipolarität des Bildes. | ||
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Was das Bild darstellt, ist sein Sinn. In der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung seines Sinnes mit der Wirklichkeit besteht seine Wahrheit und Falschheit. (T 2.221 - 2.222) | Was das Bild darstellt, ist sein Sinn. In der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung seines Sinnes mit der Wirklichkeit besteht seine Wahrheit und Falschheit. (T 2.221 - 2.222) | ||
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Gegeben ein Darstellungssinn, dann bestehen zwei Möglichkeiten, seine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, oder ihr Gegenteil. Worin besteht die Darstellung? Das Bild nimmt eine Akzentuierung in Vordergrund und Hintergrund vor. Seine Wahrheit liegt darin, dass eine Seite der Komplementarität, welche das Bildradikal umreisst, zutrifft. Das lässt sich als die Fixierung einer Polarität beschreiben. | Gegeben ein Darstellungssinn, dann bestehen zwei Möglichkeiten, seine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, oder ihr Gegenteil. Worin besteht die Darstellung? Das Bild nimmt eine Akzentuierung in Vordergrund und Hintergrund vor. Seine Wahrheit liegt darin, dass eine Seite der Komplementarität, welche das Bildradikal umreisst, zutrifft. Das lässt sich als die Fixierung einer Polarität beschreiben. | ||
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+ | Die Wirklichkeit besteht nämlich nicht einfach aus positiven Gegebenheiten (Sachverhalten). Sie ist das Bestehen <i>und</i> Nichtbestehen von Sachverhalten (T. 2.06) Sie ist, entsprechend der Logik, mit deren Hilfe wir sie beschreiben, dualistisch verfasst. Jede Bestimmtheit bedient sich einer Negation. Und Wittgenstein spitzt dieses Motiv zu. Der negierte Anteil an Bild und Wirklichkeit ist seinerseits bestimmt und unabtrennbar mit dem positiven Part verbunden. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2004, 12:44 Uhr
Der Darstellungssinn eines Bildes (Satzes) besteht in der Gestalt, die es für die Beschreibung der Wirklichkeit zur Verfügung stellt. Eine solche Gestalt ist notwendig bestimmt und damit aus einer Umgebung ausgegrenzt. Im Grenzfall teilt sie sich mit einer Komplementärgestalt den Rahmen dessen, was das Bild repräsentieren kann. Nach diesen Definitionen ergibt sich ein systematischer Zusammenhang zwischen dem Darstellungssinn und einer Bipolarität des Bildes.
Was das Bild darstellt, ist sein Sinn. In der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung seines Sinnes mit der Wirklichkeit besteht seine Wahrheit und Falschheit. (T 2.221 - 2.222)
Gegeben ein Darstellungssinn, dann bestehen zwei Möglichkeiten, seine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, oder ihr Gegenteil. Worin besteht die Darstellung? Das Bild nimmt eine Akzentuierung in Vordergrund und Hintergrund vor. Seine Wahrheit liegt darin, dass eine Seite der Komplementarität, welche das Bildradikal umreisst, zutrifft. Das lässt sich als die Fixierung einer Polarität beschreiben.
Sachlagen kann man beschreiben, nicht benennen. (Namen gleichen Punkten, Sätze Pfeilen, sie haben Sinn). (T. 3.144)
"Sinn" in diesem Zitat meint Richtungssinn. Ein Bild (Satz) muss, um die Wirklichkeit abbilden zu können, Form und Polarität besitzen. Im Bildradikal verbinden sich die Motive, denn es determiniert eine Bildgestalt in einem Kontext von Präsentation und Aussparung.
Die Sätze 'p' und 'non p' haben entgegengesetzten Sinn, aber es entspricht ihnen ein und dieselbe Wirklichkeit. (T. 4.0621)
Die Wirklichkeit besteht nämlich nicht einfach aus positiven Gegebenheiten (Sachverhalten). Sie ist das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten (T. 2.06) Sie ist, entsprechend der Logik, mit deren Hilfe wir sie beschreiben, dualistisch verfasst. Jede Bestimmtheit bedient sich einer Negation. Und Wittgenstein spitzt dieses Motiv zu. Der negierte Anteil an Bild und Wirklichkeit ist seinerseits bestimmt und unabtrennbar mit dem positiven Part verbunden.
Darstellungssinn und Richtungssinn (2)
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