Sinnesdaten, Deutungen, Überkreuzungen: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * Das kenne ich, es ist der Platz vor der Albertina. | ||
+ | * Das muss im Frühling sein. | ||
+ | * Sieht aus, wie ein Denkmal. | ||
+ | * Von wo aus ist das aufgenommen? | ||
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+ | (Abgebildete) öffentliche Einrichtungen sind Überschneidungspunkte mannigfacher geschichtlicher und persönlicher Perspektiven. | ||
+ | * Touristinnen knipsen ein Monument | ||
+ | * Schulklassen lernen vom Staatsvertrag | ||
+ | * [http://www.nachkriegsjustiz.at/vgew/1010_alb.php Die Forschungsstelle Nachkriegsjustiz dokumentiert] | ||
+ | * [http://www.sj-wien.at/nhp/ueberuns/presse/pa_2001_04_27.shtml Die sozialistische Jugend trifft sich zum Fackelzug] | ||
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+ | * Stadtführung, Sightseeing, Fiaker: Informationen, Kuriositäten | ||
+ | * architektonische Einschätzung: Albertina, Hollein-Fassade, Staatsoper | ||
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+ | ** einen Abschnitt der österreichischen Geschichte | ||
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+ | Der Umgang mit dem unvermeidlichen Pluralismus ist selber ''eine Wahl''. Unbetroffenheit, Zweckorientierung und Konfrontation kreisen um derartige Stellen der Verdichtung. "Syntaktisch" kann gesagt werden, dass alle dasselbe sehen - aber ''sehen'' sie dasselbe? Die einfache Reaktion ist oft, es bei diesem Bonmot zu belassen. Es lässt sich im Rahmen einer einflussreichen Tradition der analytischen Philosophie stützen - und in Frage stellen. Dazu ein Zoom in das Denkmal. | ||
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+ | * Ein Jude wäscht die Straße | ||
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+ | Zusehen, Verbieten, Tolerieren? Weil jede ihren eigenen Zugang hat? Weil das jeder anders sieht? Fortsetzung bei Carnap: [[Aus "Meaning and Necessity"]] | ||
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Aktuelle Version vom 23. März 2006, 11:00 Uhr
Ein Schritt weiter vom Beispiel der Hasen-Ente: ein Foto eines Platzes in Wien. Auch hier wird eine Syntax vorgegeben, nämlich das Arrangment symbolisierender Zeichen. Damit verbinden sich verschiedene Reaktionen:
- Das kenne ich, es ist der Platz vor der Albertina.
- Das muss im Frühling sein.
- Sieht aus, wie ein Denkmal.
- Von wo aus ist das aufgenommen?
(Abgebildete) öffentliche Einrichtungen sind Überschneidungspunkte mannigfacher geschichtlicher und persönlicher Perspektiven.
- Touristinnen knipsen ein Monument
- Schulklassen lernen vom Staatsvertrag
- Die Forschungsstelle Nachkriegsjustiz dokumentiert
- Die sozialistische Jugend trifft sich zum Fackelzug
Das Verhältnis der Perspektiven ist selbst verschieden ausgeprägt.
- zufällige Passantinnen: Unkenntnis, Unbetroffenheit
- Stadtführung, Sightseeing, Fiaker: Informationen, Kuriositäten
- architektonische Einschätzung: Albertina, Hollein-Fassade, Staatsoper
- historisch-politische Vertiefung: Konflikt. Eine Manifestation gegen
- einen Abschnitt der österreichischen Geschichte
- andere mögliche Manifestationen
Der Umgang mit dem unvermeidlichen Pluralismus ist selber eine Wahl. Unbetroffenheit, Zweckorientierung und Konfrontation kreisen um derartige Stellen der Verdichtung. "Syntaktisch" kann gesagt werden, dass alle dasselbe sehen - aber sehen sie dasselbe? Die einfache Reaktion ist oft, es bei diesem Bonmot zu belassen. Es lässt sich im Rahmen einer einflussreichen Tradition der analytischen Philosophie stützen - und in Frage stellen. Dazu ein Zoom in das Denkmal.
Zwei "Details", die bereits eine Wahl einschliessen, dann eine Wahl zwischen diesen Details zugunsten einer Skulptur:
Und diese Wahl enthält eine Zuspitzung. Sie ist de facto doppelt interpretiert worden (vor der Hinzufügung von Dornenstäben):
- Ein Jude wäscht die Straße
- Eine Sitzgelegenheit
Zoom out:
Zusehen, Verbieten, Tolerieren? Weil jede ihren eigenen Zugang hat? Weil das jeder anders sieht? Fortsetzung bei Carnap: Aus "Meaning and Necessity"
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