Bildung, Vorschläge für Wikipedia: Unterschied zwischen den Versionen
(→Definition) |
(→Lernen, Wissen, Bildung) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 75: | Zeile 75: | ||
Frühe begriffsgeschichtliche Bedeutung wie Schöpfung, Gestaltung, Verfertigung, Verfeinerung und Bildnis bleiben wesentliche Gehalte des Begriffes, seit dieser etwa ab der Mitte des 18. Jh. In der pädagogischen Fachsprache Verwendung findet. (G.W. Leibniz, I. Kant, J.G. Herder, W. v. Humboldt u. a.) In den Jahrhunderten zuvor wurde der Begriff von der Theologie her als Auftrag an den Menschen, um die Entfaltung seiner Gottesebenbildlichkeit zu ringen, verstanden. Mit den geistesgeschichtlichen Neuerungen durch die Aufklärungsphilosophie und der politischen Emanzipation des Bürgertums von feudaler und kirchlicher Bevormundung gewinnt der Begriff den Kern seiner noch heute bei uns vorherrschenden Bedeutung. Der Mensch als prinzipiell vernunftbegabtes Wesen ist aufgerufen zu Freiheit und Mündigkeit. Er hat seinen Zweck in sich selbst. Bildung wird zur Selbstbildung der Individualität in der Auseinandersetzung des Menschen mit den Erscheinungsformen seiner Kultur. Je umfassender, gründlicher, lebendiger die geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte des Einzelnen dafür entwickelt werden, desto günstiger sind die Vorraussetzungen für Bildung. Bildung ist von außen zwar zu befördern, aber nur vom Subjekt selbst zu verwirklichen, in dem es sich zu sich selbst und zu seiner Lebenswelt unter der Maxime der Humanität in kritische Distanz stellt. | Frühe begriffsgeschichtliche Bedeutung wie Schöpfung, Gestaltung, Verfertigung, Verfeinerung und Bildnis bleiben wesentliche Gehalte des Begriffes, seit dieser etwa ab der Mitte des 18. Jh. In der pädagogischen Fachsprache Verwendung findet. (G.W. Leibniz, I. Kant, J.G. Herder, W. v. Humboldt u. a.) In den Jahrhunderten zuvor wurde der Begriff von der Theologie her als Auftrag an den Menschen, um die Entfaltung seiner Gottesebenbildlichkeit zu ringen, verstanden. Mit den geistesgeschichtlichen Neuerungen durch die Aufklärungsphilosophie und der politischen Emanzipation des Bürgertums von feudaler und kirchlicher Bevormundung gewinnt der Begriff den Kern seiner noch heute bei uns vorherrschenden Bedeutung. Der Mensch als prinzipiell vernunftbegabtes Wesen ist aufgerufen zu Freiheit und Mündigkeit. Er hat seinen Zweck in sich selbst. Bildung wird zur Selbstbildung der Individualität in der Auseinandersetzung des Menschen mit den Erscheinungsformen seiner Kultur. Je umfassender, gründlicher, lebendiger die geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte des Einzelnen dafür entwickelt werden, desto günstiger sind die Vorraussetzungen für Bildung. Bildung ist von außen zwar zu befördern, aber nur vom Subjekt selbst zu verwirklichen, in dem es sich zu sich selbst und zu seiner Lebenswelt unter der Maxime der Humanität in kritische Distanz stellt. | ||
Wie sich Bildung im Hinblick auf ihre konkreten inhaltlichen Ausgestaltungen jeweils darstellt, kann nicht abgelöst vom kulturellen und lebensgeschichtlichen Zusammenhang gedacht werden, in dem sich der Einzelne bzw. die Gemeinschaft jeweils um die Sicherung der Menschenwürde zu bemühen haben. Weltanschauung, Philosophie, Recht, Sozialordnung, Technik, Wissenschaft, Politik und Ökonomie einer Zeit geben die Inhalte bzw. Gegenstände, mit denen sich das Subjekt auseinander zu setzen hat, gleichsam vor. | Wie sich Bildung im Hinblick auf ihre konkreten inhaltlichen Ausgestaltungen jeweils darstellt, kann nicht abgelöst vom kulturellen und lebensgeschichtlichen Zusammenhang gedacht werden, in dem sich der Einzelne bzw. die Gemeinschaft jeweils um die Sicherung der Menschenwürde zu bemühen haben. Weltanschauung, Philosophie, Recht, Sozialordnung, Technik, Wissenschaft, Politik und Ökonomie einer Zeit geben die Inhalte bzw. Gegenstände, mit denen sich das Subjekt auseinander zu setzen hat, gleichsam vor. | ||
− | Die neueren Arbeiten zum Konzept Bildung sind wesentlich durch Studien von O. F. Bollnow, H.-J. Heydorn, W. Klafki, C. Menze und H. v. Hentig beeinflusst worden. | + | Die neueren Arbeiten zum Konzept Bildung sind wesentlich durch Studien von O. F. Bollnow, H.-J. Heydorn, W. Klafki, C. Menze und H. v. Hentig beeinflusst worden.--inad 08:59, 25. Jan 2006 (CET) |
<br> | <br> |
Aktuelle Version vom 25. Januar 2006, 08:59 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Bildung
Definition
"Bildung" ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff und wird sprachgeschichtlich mit dem deutschen und skandinavischen Sprachraum assoziert, inhaltlich findet sich jedoch in allen Kulturen und Sprachen ein entsprechender Begriff. [evtl. Link auf ein eigenes Kapitel "Bildungsbegriff in anderen Kulturen und Sprachen", andernfalls hier engl. Übersetzung(sversuche) angeben!] Eine enge Bestimmung der B. führt den Begriff auf Platon zurück und findet die Erfüllung im Ideal des aufgeklärten Menschen im 19.Jahrhundert.
Der moderne dynamische und ganzheitliche Bildungsbegriff steht für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen, bei dem er seine geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten und seine personalen und sozialen Kompetenzen erweitert. Dieser Prozess bleibt unabgeschlossen; zeitliche, räumliche und soziale Bedingungen und nicht zuletzt die unterschiedlich angewandten Normen setzen der Verwirklichung eines wie auch immer definierten Bildungs-Ideals Grenzen. Basis der Bildung ist Wissen. Dieses Wissen beschränkt sich jedoch nicht auf enzyclopädisches Wissen im engeren Sinn, sondern auf reflektierter, mitteilbarer Erfahrung. Im Unterschied zu Ausbildung ist Bildung nicht zweckorientiert, wobei der Unterschied in Folge zunehmender beruflicher Inanspruchnahme des "Ganzen Menschen" in der Wissensgesellschaft immer kleiner wird
- Ich bin mit all den hochtrabenden Worten wie "modern", "dynamisch", "ganzheitlich", "lebenspraktisch" etc. unzufrieden. Dass der Begriff kulturell und historisch bedingt ist gehört auch nicht zu den umwerfenden Neuigkeiten. Mir scheint, man muss das ganz umschreiben. Vor allem sollte ein klares Muster vorausgehen, was gesagt werden soll und wo was hingehört. Also etwa:
- Begriffliches
- Historisches
- Praktisches
- Hochtrabende Worte stören sicherlich, sind allerdings auch grundsätzlich mit Enzyklopädien verknüpft. Daraus ergibt sich die Frage: ist ein Wikipedia Eintrag ein lexikaler Eintrag oder soll er so sehr ins Detail gehen, dass dem Anspruch Kompression nicht mehr genügt wird. Du meintest ja auch, dass ein Eintrag keine Abhandlung sein kann(soll). Ich vermute einmal, dass diese hochtrabenden Begriffe zu einer gewissen "Stimmung" führen sollen und ein Labeling ermöglichen - dies kann natürlich auch nur heiße Luft sein. Machen wir es besser.
- Die klare Einteilung ist wirklich nötig und war etwas, was mir hier gefehlt hat - soweit bin ich mit meiner Kritik ja aber auch nicht gekommen ;-)
--Koe 20:28, 17. Jan 2006 (CET)
- Dies ist die gegenwärtige Gliederung des Wikipedia-Artikels. Sie ist offenbar inadäquat. Die Aufgabe besteht darin, auf dieser Basis eine Umstrukturierung vorzuschlagen, die der Sache besser gerecht wird.
- * 1 Die historische Entwicklung des Bildungsbegriffs
- o 1.1 Die Anfänge
- o 1.2 Der Einzug des Begriffs Bildung in die Pädagogik
- o 1.3 Die Wende zur Subjektivität
- o 1.4 Die Programmatische Wende
- * 2 Lernen, Erziehung, Bildung
- * 3 Frühe Bildung
- * 4 Bildung und soziale Ungleichheit
- * 5 Bildungsziele
- * 6 Der pädagogisch begleitete Bildungsprozess (Klafki)
- * 7 Fragen zur Bildung
- * 8 Zitate
- * 9 Siehe auch
- * 10 Literatur
- * 11 Weblinks
--anna 11:37, 17. Jan 2006 (CET)
Bildungsadäquate Begriffe(Liste):
Anzuführen sind die Unterscheidung in Theorie und Praxis der (Aus-)Bildung.Die einzelnen Begriffe sind als Links auszuführen.
Auch kann ein Überblick über einzelne Vorhaben des Artikels mehr Klarheit bringen- auf Kosten der Offenheit des Systems...
Grundsätzliche Gedanken zu Bildung
Historischer Abriss
Antike
Schon in der Antike wird der Zusammenhang zwischen Erziehung und Bildung thematisiert. Nicht nur die großen Philosophieschulen erörtern das Thema, sondern auch in der Komödie wird Bildung und deren (un-)möglicher Erwerb persifliert. In Aristophanes Wolken reklamiert die Gerechtigkeit ihren Anteil am Sieg bei Marathon mit ihrem Bildungsprogramm. Xenophon weißt auf den Wert der Paideusis für den Staat hin: ...Zitat... Appian schildert im Bürgerkrieg eine Szene zwischen Cassius und Archelaos, wobei letzterer auf Cassius Erziehung in dessen Schule hinweist und auf die erworbenen Werte verweist um einen Angriff auf seine Heimatstadt Rhodos abzuwehren...
In der Überlieferung haben sich zwei Schulen besonders erhalten:
- Einerseits die platonische Schule mit dem Begriff der Mäeutik und Umwendung zur einer Idee des Guten durch die Schau der Ideen (theoria).
- Andererseits die aristotelische Schule, in der Bildung und Erziehung über die entelechialen Entfaltung der Naturanlagen des Menschen bestimmt wird.
Trotz der Diskussion in weiten Teilen der Bevölkerung bleibt Bildung (und in diesem Sinne muss von einer Hochbildung gesprochen werden) und ihre Aneingnung auf einen relativ kleinen Kreis der Bürger beschränkt. Die Schreib- und Lesefähigkeit war indes weit verbreitet.
Mittelalter
Neuzeit
19.Jahrhundert
20.Jahrhundert
Lernen, Wissen, Bildung
Bildung (Definition aus dem Wörterbuch für Pädagogik. Schaub, Zenke, 2002) Frühe begriffsgeschichtliche Bedeutung wie Schöpfung, Gestaltung, Verfertigung, Verfeinerung und Bildnis bleiben wesentliche Gehalte des Begriffes, seit dieser etwa ab der Mitte des 18. Jh. In der pädagogischen Fachsprache Verwendung findet. (G.W. Leibniz, I. Kant, J.G. Herder, W. v. Humboldt u. a.) In den Jahrhunderten zuvor wurde der Begriff von der Theologie her als Auftrag an den Menschen, um die Entfaltung seiner Gottesebenbildlichkeit zu ringen, verstanden. Mit den geistesgeschichtlichen Neuerungen durch die Aufklärungsphilosophie und der politischen Emanzipation des Bürgertums von feudaler und kirchlicher Bevormundung gewinnt der Begriff den Kern seiner noch heute bei uns vorherrschenden Bedeutung. Der Mensch als prinzipiell vernunftbegabtes Wesen ist aufgerufen zu Freiheit und Mündigkeit. Er hat seinen Zweck in sich selbst. Bildung wird zur Selbstbildung der Individualität in der Auseinandersetzung des Menschen mit den Erscheinungsformen seiner Kultur. Je umfassender, gründlicher, lebendiger die geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte des Einzelnen dafür entwickelt werden, desto günstiger sind die Vorraussetzungen für Bildung. Bildung ist von außen zwar zu befördern, aber nur vom Subjekt selbst zu verwirklichen, in dem es sich zu sich selbst und zu seiner Lebenswelt unter der Maxime der Humanität in kritische Distanz stellt. Wie sich Bildung im Hinblick auf ihre konkreten inhaltlichen Ausgestaltungen jeweils darstellt, kann nicht abgelöst vom kulturellen und lebensgeschichtlichen Zusammenhang gedacht werden, in dem sich der Einzelne bzw. die Gemeinschaft jeweils um die Sicherung der Menschenwürde zu bemühen haben. Weltanschauung, Philosophie, Recht, Sozialordnung, Technik, Wissenschaft, Politik und Ökonomie einer Zeit geben die Inhalte bzw. Gegenstände, mit denen sich das Subjekt auseinander zu setzen hat, gleichsam vor. Die neueren Arbeiten zum Konzept Bildung sind wesentlich durch Studien von O. F. Bollnow, H.-J. Heydorn, W. Klafki, C. Menze und H. v. Hentig beeinflusst worden.--inad 08:59, 25. Jan 2006 (CET)
zurück zu Bildung: Lexikonartikel et.al. (AW)