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− | Nach meinem bisherigen Verständnis versteht Freud unter Realität die Außenwelt.
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− | Was ist nun aber die Außenwelt? Wo hört sie auf und wo beginnt sie? Am Bsp der Psychose erkennt man das Problem: was ist real und was wird nur eingebildet? Wo vermischt sich die Fantasie mit der Wirklichkeit? Es stellt sich somit die Frage nach der Grenze von subjektiver Realität?
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− | Bei Freud findet man das Konzept der Realiätsprüfung, die, wie er auch im JdLp erwähnt, das Lustprinzip in Schranken weißt. Das Realitätsprinzip dient dazu, den eigenen "Willen" in Kooperation mit der Außenwelt zu bringen. Versagt dieses gänzlich so finden wir das Phänomen einer Psychose vor, aber eben auch das des Traumes; im Moment des Traumes ist der Traum sehr real.
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− | Vielleicht ist es möglich diese Frage in der Vorlesung genauer zu untersuchen!
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− | @Realität (Innere&Äußere) und Arrangement: Darin stimme ich mit dem KollegenIn CoS überein, dass Realität nicht bedeutet etwas hinzunehmen sondern sich zu arrangieren, genau genommen jedoch auch hinzunehmen: Beides setzt eben eine Person voraus, die sich mit der "inneren und äußeren Außenwelt" in Kontakt tritt uns sich arrangiert. (denn auch beim Hinnehmen, ist es eine Person, die etwas hinnimmt). Der Ausdruck "arrangieren" trifft es aber besser (im Sinne von ordnen).
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− | Die Realitätsprüfung fragt danach, wie es möglich ist die eigenen Wünsche (Triebe, Begehren) mit den Wünschen der "sogenannten äußeren Außenwelt" zu arrangieren: diese Aufgabe schreibt Freud der Instanz ICH zu (jedoch nicht nur dem bewussten ICH, den das ICh ist auch unbewusst).
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− | (Hier auch am Rande ist auch eine Verknüpfung zu Schopenhauer interessant und zu dem Konzept des Willens, der auf andere Willen trifft.) Die Wünsche stehen im Dienste des Lustprinzips, die Realitätsprüfung jedoch auch: denn all die diversen Wünsche die im Menschen entstehen (großteils widersprüchlich) müssen geordnet und arrangiert werden, da sonst keine Wünsche zur Befriedigung kommen (gegenseitige Blockade). Somit ist es die Aufgabe des ICHs eben nicht nur mit der äußeren Außenwelt sondern auch mit der inneren Außenwelt sich zu arrangieren.
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− | @Psychose: in der Psychose (soweit ich es bisher verstanden habe) wird nun die äußere Außenwelt gestrichen, womit sich das ICH erhofft eine Besserung der inneren Konfliktspannung zu erreichen, dabei wird das Realitätsprinzip außer Kraft gesetzt. Dabei setzt der PsychotikerIn die innere Äußentwelt an Stelle der Äußeren. Die Welt wird wie im Traum erlebt, es gelten auch die Gesetzte des Traumes: primärprozesshaftes Denken. Insofern kann man sehr wohl von Fantasie sprechen, also davon dass er sich etwas einbildet. So wie man von einem Traum spricht im Sinne eines "Hirngespenstes". Dies ist jedoch erst nach dem erwachen möglich. Die Erfahrung lehrt auch, dass diese "Hirngespenster" und "Einbildungen" immanenter Bestandteil des Alltages sind: Wie oft haben Sie sich heute schon etwas eingebildet?
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