Diskussion:Wissen und Geld (tphff): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Frage ob man zwei unterschiedliche Dinge fuer vergleichbar haelt oder nicht, haengt vom Kontext und der genauen Frage ab. Das zeigt dieses Beispiel sehr schoen. Man kann nicht allgemein sagen: wenn es um Gewichtsfragen geht, dann sind das Kind und die Kiste vergleichbar und austauschbar. Denn wenn dann die Frage aufkommt was man zuruecklassen soll (das Kind oder die Kiste) um 12kg zu sparen, dann sind die Kiste und das Kind nicht mehr vergleichbar. Genau dieser Punkt ist aber m.E. in der gesamten Debatte um geistiges Eigentum (ausschliessliche Rechte an Wissen, Formen, Namen, etc.) wichtig. Ob man jemandem Vorrechte beispielsweise an einer bestimmten Erfindung einraeumt, haengt von der ganz konkreten Erfindung ab und dem gesamten Kontext in dem diese Erfindung steht. Allgemeine Aussagen wie "Erfindungen die so und so sind werden auf jeden Fall patentiert" koennen nicht gemacht werden. Ebenso kann man nicht sagen "Wenn eine Marke so und so aussieht, dann wird die Marke auf jeden Fall geschuetzt". Denn gerade bei Marken haengt es von dem Kontext, den anderen Marken fuer aehnliche Produkte ab, ob sie geschuetzt werden. Aber warum ist es so, dass man dermassen stark auf den Kontext und die genaue Frage schauen muss um eine konkrete Antwort geben zu koennen? Warum muss man bei der Vergleichbarkeit so genau auf die Frage und den Kontext schauen um sagen zu koennen ob man zwei Dinge in diesem Punkt fuer vergleichbar haelt? Warum muss man so genau auf die Frage und den Kontext schauen um zu sehen ob man ausschliessliche Rechte in Form von Patenten, Marken, Urheberrecht, ... (also Rechte an geistigem Eigentum) zugesteht oder nicht? Ist das eine Eigenart von immateriellen Guetern? Oder muesste man sagen: alle Begriffe haben unscharfe Grenzen; auch die Begriffe die wir hier verwenden haben unscharfe Grenzen; also gibt es auch Fragen die in diesen unscharfen Bereich fallen und nicht so klar beantwortet werden koennen? Oder ist die Frage falsch gestellt? --[[Benutzer:Lalala|Lalala]] 10:38, 15. Jan. 2012 (CET) | Die Frage ob man zwei unterschiedliche Dinge fuer vergleichbar haelt oder nicht, haengt vom Kontext und der genauen Frage ab. Das zeigt dieses Beispiel sehr schoen. Man kann nicht allgemein sagen: wenn es um Gewichtsfragen geht, dann sind das Kind und die Kiste vergleichbar und austauschbar. Denn wenn dann die Frage aufkommt was man zuruecklassen soll (das Kind oder die Kiste) um 12kg zu sparen, dann sind die Kiste und das Kind nicht mehr vergleichbar. Genau dieser Punkt ist aber m.E. in der gesamten Debatte um geistiges Eigentum (ausschliessliche Rechte an Wissen, Formen, Namen, etc.) wichtig. Ob man jemandem Vorrechte beispielsweise an einer bestimmten Erfindung einraeumt, haengt von der ganz konkreten Erfindung ab und dem gesamten Kontext in dem diese Erfindung steht. Allgemeine Aussagen wie "Erfindungen die so und so sind werden auf jeden Fall patentiert" koennen nicht gemacht werden. Ebenso kann man nicht sagen "Wenn eine Marke so und so aussieht, dann wird die Marke auf jeden Fall geschuetzt". Denn gerade bei Marken haengt es von dem Kontext, den anderen Marken fuer aehnliche Produkte ab, ob sie geschuetzt werden. Aber warum ist es so, dass man dermassen stark auf den Kontext und die genaue Frage schauen muss um eine konkrete Antwort geben zu koennen? Warum muss man bei der Vergleichbarkeit so genau auf die Frage und den Kontext schauen um sagen zu koennen ob man zwei Dinge in diesem Punkt fuer vergleichbar haelt? Warum muss man so genau auf die Frage und den Kontext schauen um zu sehen ob man ausschliessliche Rechte in Form von Patenten, Marken, Urheberrecht, ... (also Rechte an geistigem Eigentum) zugesteht oder nicht? Ist das eine Eigenart von immateriellen Guetern? Oder muesste man sagen: alle Begriffe haben unscharfe Grenzen; auch die Begriffe die wir hier verwenden haben unscharfe Grenzen; also gibt es auch Fragen die in diesen unscharfen Bereich fallen und nicht so klar beantwortet werden koennen? Oder ist die Frage falsch gestellt? --[[Benutzer:Lalala|Lalala]] 10:38, 15. Jan. 2012 (CET) | ||
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+ | "Man kann nicht allgemein sagen: wenn es um Gewichtsfragen geht, dann sind das Kind und die Kiste vergleichbar". -- ''Allgemein'' würde ich auch nicht sagen. Wenn man die Gewichtsfrage ''relativiert'' sieht die Sache anders aus. Ich wollte sagen: "Sofern es ''ausschließlich'' um das Gewicht geht, besteht diese Vergleichbarkeit. Die Mechanik des Aufzugs hat keinen Platz für subtilere Unterscheidungen. | ||
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+ | "Ob man jemandem Vorrechte beispielsweise an einer bestimmten Erfindung einraeumt, haengt von der ganz konkreten Erfindung ab und dem gesamten Kontext in dem diese Erfindung steht." -- Offensichtlich hat jedes Patent seine eigene Geschichte. Man kann mit der Beobachtung beginnen, dass es im letzten Jahrzehnt unverhältnismäßig viele Patente gegeben hat und dass Einreichungen patentiert wurden, die früher niemals patentiert worden wären. Widersprechen würde ich der in diesem Fall gesetzten Allgemeinheit "haengt von der ganz konkreten Erfindung ab". Es hängt nicht nur vom Einzelfall ab, sondern auch vom jeweiligen sozio-politischen ''Rahmen''. Der ist zwar auch variabel, aber weniger stark. | ||
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+ | "Oder muesste man sagen: alle Begriffe haben unscharfe Grenzen; auch die Begriffe die wir hier verwenden haben unscharfe Grenzen." -- Vergleiche dazu [http://sammelpunkt.philo.at:8080/2029/ Markenzeichen und die Schlüpfrigkeit von Ideen]. --[[Benutzer:Anna|anna]] 14:41, 17. Jan. 2012 (CET) |
Aktuelle Version vom 17. Januar 2012, 14:41 Uhr
Zum Aufzugs-Beispiel:
Die Frage ob man zwei unterschiedliche Dinge fuer vergleichbar haelt oder nicht, haengt vom Kontext und der genauen Frage ab. Das zeigt dieses Beispiel sehr schoen. Man kann nicht allgemein sagen: wenn es um Gewichtsfragen geht, dann sind das Kind und die Kiste vergleichbar und austauschbar. Denn wenn dann die Frage aufkommt was man zuruecklassen soll (das Kind oder die Kiste) um 12kg zu sparen, dann sind die Kiste und das Kind nicht mehr vergleichbar. Genau dieser Punkt ist aber m.E. in der gesamten Debatte um geistiges Eigentum (ausschliessliche Rechte an Wissen, Formen, Namen, etc.) wichtig. Ob man jemandem Vorrechte beispielsweise an einer bestimmten Erfindung einraeumt, haengt von der ganz konkreten Erfindung ab und dem gesamten Kontext in dem diese Erfindung steht. Allgemeine Aussagen wie "Erfindungen die so und so sind werden auf jeden Fall patentiert" koennen nicht gemacht werden. Ebenso kann man nicht sagen "Wenn eine Marke so und so aussieht, dann wird die Marke auf jeden Fall geschuetzt". Denn gerade bei Marken haengt es von dem Kontext, den anderen Marken fuer aehnliche Produkte ab, ob sie geschuetzt werden. Aber warum ist es so, dass man dermassen stark auf den Kontext und die genaue Frage schauen muss um eine konkrete Antwort geben zu koennen? Warum muss man bei der Vergleichbarkeit so genau auf die Frage und den Kontext schauen um sagen zu koennen ob man zwei Dinge in diesem Punkt fuer vergleichbar haelt? Warum muss man so genau auf die Frage und den Kontext schauen um zu sehen ob man ausschliessliche Rechte in Form von Patenten, Marken, Urheberrecht, ... (also Rechte an geistigem Eigentum) zugesteht oder nicht? Ist das eine Eigenart von immateriellen Guetern? Oder muesste man sagen: alle Begriffe haben unscharfe Grenzen; auch die Begriffe die wir hier verwenden haben unscharfe Grenzen; also gibt es auch Fragen die in diesen unscharfen Bereich fallen und nicht so klar beantwortet werden koennen? Oder ist die Frage falsch gestellt? --Lalala 10:38, 15. Jan. 2012 (CET)
"Man kann nicht allgemein sagen: wenn es um Gewichtsfragen geht, dann sind das Kind und die Kiste vergleichbar". -- Allgemein würde ich auch nicht sagen. Wenn man die Gewichtsfrage relativiert sieht die Sache anders aus. Ich wollte sagen: "Sofern es ausschließlich um das Gewicht geht, besteht diese Vergleichbarkeit. Die Mechanik des Aufzugs hat keinen Platz für subtilere Unterscheidungen.
"Ob man jemandem Vorrechte beispielsweise an einer bestimmten Erfindung einraeumt, haengt von der ganz konkreten Erfindung ab und dem gesamten Kontext in dem diese Erfindung steht." -- Offensichtlich hat jedes Patent seine eigene Geschichte. Man kann mit der Beobachtung beginnen, dass es im letzten Jahrzehnt unverhältnismäßig viele Patente gegeben hat und dass Einreichungen patentiert wurden, die früher niemals patentiert worden wären. Widersprechen würde ich der in diesem Fall gesetzten Allgemeinheit "haengt von der ganz konkreten Erfindung ab". Es hängt nicht nur vom Einzelfall ab, sondern auch vom jeweiligen sozio-politischen Rahmen. Der ist zwar auch variabel, aber weniger stark.
"Oder muesste man sagen: alle Begriffe haben unscharfe Grenzen; auch die Begriffe die wir hier verwenden haben unscharfe Grenzen." -- Vergleiche dazu Markenzeichen und die Schlüpfrigkeit von Ideen. --anna 14:41, 17. Jan. 2012 (CET)