27. Oktober 2011 Lehrveranstaltung online: Unterschied zwischen den Versionen
CoS (Diskussion | Beiträge) K |
CoS (Diskussion | Beiträge) K |
||
Zeile 50: | Zeile 50: | ||
pdf: Anfang Seite 3 | pdf: Anfang Seite 3 | ||
− | |||
− | |||
... | ... |
Aktuelle Version vom 24. Oktober 2011, 20:48 Uhr
Für diese Veranstaltung ist der Text
Melanie Klein: On the Development of Mental Functioning (1958), in: Klein, Melanie (1975): Envy and Gratitude and Other Works 1946–1963, (hg. von M. Masud R. Khan). London: The Hogarth Press and the Institute of Psycho-Analysis, 236-246.
zu lesen.
Eine Transkription des Textes findet sich hier: Datei:KLEIN Development of mental functioning.pdf
Die daran anzuknüpfende Diskussion würde deutlich erleichtert, wenn jemand den Text zunächst thesenhaft zusammenfasst, damit in einem zweiten Schritt ein Vergleich mit Freuds Thesen zum Unbewussten möglich wird. --Uk 17:15, 24. Okt. 2011 (CEST)
Übersetzung
Da ich mir den Text eh übersetze, stell ich jeweils online womit ich grad fertig wurde. Schließt nat. nicht aus, dass jemand anderes anknüpft.
Melanie Klein kam aufgrund von Beobachtungen von Kleinkindern zu der Schlussfolgerung, dass eine der Hauptfunktionen des Ichs – Angstbewältigung – von Anfang an 'am arbeiten ist'. Freud nahm an, dass sich ein Organismus gegen die Bedrohungen die von Seiten des Todestriebs aufkommen schützt, in dem er sie nach Außen ablenkt/abführt und der nicht ablenkbare Teil wird in der Libido ( Lebenstrieb/Eros?!) gebunden.
M.K. schrieb an Freud bezüglich der zwei Triebe, Freuds Antwort: Die Bedrohung zerstört zu werden (Todestrieb) baut eine Spannung im Ich auf, welche als Angst begriffen/empfunden wird, also ist das Ich von Anfang an damit konfrontiert den Lebenstrieb zu mobilisieren. M.K. schließt daraus, dass diese Angst zerstört zu werden, die primordiale Angst im Ich hervorruft.
S.F.: Verstand unter Abfuhr nur den Prozess bei dem der gegen das Selbst gerichtete Todestrieb durch Aggression gegenüber Objekten abgeführt wird/projiziert wird.
M.K. Einerseits: der Primärprozess der Projektion: dieser drängt/führt die selbstzerstörerischen Impulse nach Außen ab. Diese nach-Außen-Projektion besetzt das Objekt libidinös. Andererseits: Introjektion als Primärprozess, wieder im Sinne des Lebenstriebes. Bekämpft den Todestrieb, in dem Ich zur Selbsterhaltung gebracht werden soll (Nahrung).
Von Anfang an hängen sich beide Triebe an Objekte – allen voran die Mutterbrust. (Fußnote: Das Objekt würde wiederum als unkontrollierbar, überwältigend empfunden werden. Weitere Quellen der ursprünglichen Angst seien auch das Geburtstraum (Seperation) und körperliche Bedürfnisse (Frustration). M.K. bezieht sich nun auf ihre Theorie der Introjektion der Mutterbrust, diese würde Grundlage sein für alle weiteren Verinnerlichungen.
Ob nun destruktive Regungen oder Liebesgefühle vorherrschen, so wird die Mutterbrust (oder die Flasche) manchmal als 'Gute' und manchmal als 'Böse' empfunden werden. Einerseits also die libidinöse Besetzung der Brust in Zusammenhang mit Bedürfnisbefriedigung → erstes „gutes Objekt“. Andererseits: Projektion von destruktiven Impulsen (Triebabfuhr?!) 'auf' die Brust → erstes „böses Objekt“. Beides wird verinnerlicht und Lebens-und Todestrieb, die diese Triebabfuhr(en), Projektionen bewerkstelligt haben, agieren wieder im Ich (wirken sich wieder in diesem aus). Die (verfolgungs-) Angst (Brust als bedrohlich, unkontrollierbar,überwältigend) bewirkt den Impuls, Mutter und Brust zu trennen, Innen wie Außen(?), in ein helfendes, geliebtes und andererseits in eine verhasstes, beängstigendes Objekt. Die Stärke des Ich sei, so glaubt M.K. gesetzmäßig festgelegt (constitutionally determined) – wenn man den Zustand der Verschmelzung der zwei Triebe bedenkt – wenn in dieser Verschmelzung der Lebenstrieb vorherrscht, müsse das (?) eine Fähigkeit zur Liebe/ Aufnahmefähigkeit für Liebe (?) implizieren. In dem Fall wäre das Ich relativ stark/stabil und wird eher die Angst die vom Todestrieb herrührt, bewältigen können.
Dazu noch zwei Auszüge, die wahrscheinlich wichtig sind, aber mehr als diese 'Fetzen' bekam ich nicht hin: Freud sagte, das Unbewusste kenne keinen Todestrieb, das passe nicht zusammen mit der Entdeckung der aufdrängenden Bedrohungen des Todestriebs innerhalb des Ubw (?) Und: Freud sah in der Todesangst eine Entsprechung zur Kastrationsangst, was Melanie Klein wahrscheinlich nicht tat.. .
pdf: Anfang Seite 3
... Die Komplexität dieser Schwankungen, erzeugt von der unaufhörlichen Aktivität von Lebens-und Todestrieb, unterliegt der Entwicklung des Ich und der Beziehung dessen zur Außenwelt und der Konstituierung der Innenwelt. Die verinnerlichten guten Objekte formen das Herzstück des Ichs um welches herum es sich ausdehnt und entwickelt.
Freud beschrieb 1933 die Aufspaltung des Ichs – ein Teil spaltet sich ab – das ÜberIch. Dieses bestehe aus einigen bestimmten Aspekten der verinnerlichten Bezugspersonen und ist größtenteils unbewusst. Die Identifikation mit den Bezugspersonen ist „das Erbe des ÖK“ und dies gelingt nur wenn der ÖK erfolgreich überwunden ist.
M.K. stimmt dem soweit zu bis auf: Den Beginn des Ödipuskonflikts, den sie „in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahrs“ ansiedelt. Die Entwicklung des ÜberIch geht dem ÖK einige Monate voraus. Die Verinnerlichung der „guten und bösen Brust“ stellen die Grundlage für die Entwicklung des ÜberIch dar und beeinflusst die Entwicklung des ÖK. (Verinnerlichte Objekte, die besonders furchterregend besetzt sind – können nicht wieder nach Außen abgelenkt werden. Sie lagern in 'tieferen Schichten des Ubw' – werden zu Verfolgern, also quasi verfolgende Angst- grob übersetzt) ...
Depressive Position (mitte des ersten Jahres): Ist erreicht wenn die Fähigkeiten zur Integration und Synthese gewachsen sind – dann sollten die Objekte, die als 'einen verfolgend' empfunden/erfahren wurden diesen Charakter verlieren und zu geliebten Objekten werden und sich somit Schuldgefühle etablieren. Wenn das Ich 'stark' genug ist, wird es sich seiner psychischen Realität mehr und mehr bewusst und 'merkt' dass es seine eigenen destruktiven Impulse/Reize sind, die dazu beitragen/beitrugen, dass seine Objekte 'verderben' (als negativ/böse empfunden/verinnerlicht wurden). Somit 'verbesserten' die als böse besetzten Objekte die Seele/Psyche des Kleinkindes und nähern es mehr an die realen Eltern an. Der Umgang mit der realen Außenwelt wird möglich.
S.5
--CoS 21:43, 24. Okt. 2011 (CEST)