Die Debatte in der edition suhrkamp: Unterschied zwischen den Versionen

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'''"Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern"'''
 
'''"Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern"'''
  
Ottfried Höffe ist Professor für Philosophie an der Universität Tübingen und ist der Verfasser von dem Text„Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern“ denn ich als nächstes erörtern werde. Der Text ist zu finden in Christian Geyers Buch mit dem Titel „Hirnforschung und Willensfreiheit“
 
Höffe behandelt in diesem Aufsatz den Freiheitsbegriff Kants und erklärt die Feiheit außerhalb der Erfahrung für denkmöglich.
 
Höffe meint dass die Gehirnforscher die Kausalität voraussetzen, wenn sie meinen dass dem Willensruck ein Bereitschaftspotenzial voraus ging und hätte ihnen insofern Recht gegeben, als jedes Ereignis, und jede Handlung, sich auf Ursachen hinterfragen lässt. Die Notwendigkeit in der Kausalität ließe die Freiheit als unmöglich erscheinen, aber in der Dialektik der KrV  entpuppe sich dieser Anschein als veritabler Schein. Kant entlarve die angebliche Entlarvung der Freiheit als eine Illusion.
 
  
Die dritte Autonomie stelle zunächst zwei fundamental verschiedene Gesetzmäßigkeiten fest: Kausalitätsgesetze der Natur und Gesetze der Freiheit die entscheidend für das Handeln zuständig sind. Stelle sodann deren frontalen Gegensatz fest, der schließlich in einem dritten Argumentationsschritt aufgelöst wird.
 
  
Da man die Ursachenfrage nicht von sich weisen könne, sei folglich jedes Ereigniss potentiell determiniert. Weiters meint Höffe dass man eine methodische Einschränkung unterschlägt wenn man aus dem „methodischen Determinismus jenen dogmatischen Determinismus ableitet, der die Freiheit für Unmöglich erklärt. Ereignisse sind nur so weit determiniert wie man sich im Umkreis möglicher Erfahrung bewegt.
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Ottfried Höffe ist Professor für Philosophie an der Universität Tübingen und Verfasser des Textes „Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern“ . (Christian Geyer, Hirnforschung und Willensfreiheit)
Außerhalb der Erfahrung sei die Freiheit zumindest denkmöglich!
 
Höffe betont dass man das was man im Hirn beobachtet mehr als ganzes deuten müsste als „ bloß die Orte maximaler Aktivität zu erfassen, zumal so anerkannte  Wissenschaften wie Mathematik und Physik dynamische Prozesse über ein Fixpunktverhalten aufschlüssseln, so dass, hirnphysiologisch, „Orte des Schweigens“ wichtig sind.“
 
  
Die Experimente seien Kurzvorgänge und psychische Prozesse langzeitig sind, wie z.b. Entscheidungen Jahre zu ihrer Entwicklung brauchen.  
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Höffe behandelt in diesem Aufsatz den Freiheitsbegriff Kants und erklärt Freiheit außerhalb der Erfahrung für denkmöglich.
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Höffe meint dass die Gehirnforscher die Kausalität voraussetzen, wenn sie meinen, dass dem Willensruck ein Bereitschaftspotenzial voraus ginge und Kant hätte ihnen insofern Recht gegeben, als jedes Ereignis, und jede Handlung, sich auf Ursachen hinterfragen lässt. Die Notwendigkeit in der Kausalität ließe die Freiheit als unmöglich erscheinen, aber in der Dialektik der KrV  entpuppe sich dieser Anschein als veritabler Schein. Kant entlarve die angebliche Entlarvung der Freiheit als eine Illusion.
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Die dritte Antinomie stelle zunächst zwei fundamental verschiedene Gesetzmäßigkeiten fest: Kausalitätsgesetze der Natur und Gesetze der Freiheit die entscheidend für das Handeln zuständig sind. Diese Antinomie stelle sodann deren frontalen Gegensatz fest, der schließlich in einem dritten Argumentationsschritt aufgelöst wird.
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Da man die Ursachenfrage nicht von sich weisen könne, sei folglich jedes Ereigniss potentiell determiniert. Weiters meint Höffe, dass man eine methodische Einschränkung unterschlägt, wenn man aus dem „methodischen Determinismus jenen dogmatischen Determinismus ableitet, der die Freiheit für unmöglich
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erklärt. Ereignisse sind nur so weit determiniert, wie man sich im Umkreis möglicher Erfahrung bewegt.“
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Außerhalb der Erfahrung sei die Freiheit zumindest denkmöglich!
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<font color= "green"> Die Denkmöglichkeit bringt nun aber recht wenig für die Beweisbarkeit der Willensfreiheit. Auch Drachen, Hexen, "synthetisches Apriori" etc. sind denkmöglich! Kant argumentiert dazu in der Grundlegung der Metaphysik der Sitten und in der Kritik der praktischen Vernunft, in deren Konzept er Freiheit schließlich verortet. Die Konstruktion basiert dort auf der Annahme einer noumenalen Welt (mundus intelligibilis). Er bestimmt die Freiheit des Willens, als "...eine Art Kausalität lebender Wesen , so fern sie vernünftig sind, und Freiheit (im Orig. gesperrt) würde diejenige Eigenschaft dieser Kausalität sein, da sie unabhängig von fremden sie bestimmenden (im Orig. gesperrt) Ursachen wirkend sein kann;..." (Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Werkausgabe VII: S. 81). Die "Möbel" dieser noumenalen Welt bleibt Kant jedoch schuldig, wie gerade der Verschluss Kants vor der Erfahrung bereits von Schopenhauer scharf kritisiert wurde. Dazu Schopi im Originalton:
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"Nämlich bei genauerer Prüfung [...] wird man eingestehen müssen, daß die allererste Grundannahme derselben eine petitio principii ist; sie liegt in dem (besonders Prolegomena, §.I, deutlich aufgestellten) Satz: »Die Quelle der Metaphysik darf durchaus nicht empirisch seyn, ihre Grundsätze und Grundbegriffe dürfen nie aus der Erfahrung, weder innerer noch äußerer, genommen seyn.« Zur Begründung dieser Kardinal-Behauptung wird jedoch gar nichts angeführt, als das etymologische Argument aus dem Worte Metaphysik. In Wahrheit aber verhält sich die Sache so: Die Welt und unser eigenes Daseyn stellt sich uns nothwendig als ein Räthsel dar.  Nun wird ohne weiteres angenommen, daß die Lösung dieses Räthsels nicht aus dem gründlichen Verständnis der Welt selbst hervorgehen könne, sondern gesucht werden müsse in etwas von der Welt gänzlich Verschiedenem (denn das heißt »über die Möglichkeit aller Erfahrung hinaus«); und daß von jener Lösung Alles ausgeschlossen werden müsse, wovon wir nur irgenwie UNMITTELBARE Kenntniß (denn das heißt mögliche Erfahrung, sowohl innere, wie äußere ) haben können; dieselbe vielmehr nur in dem gesucht werden müsse, wozu wir bloß mittelbar, nämlich mittelst Schlüssen aus allgemeinen Sätzen a priori, gelangen können. Nachdem man auf diese Art die Hauptquelle aller Erkenntniß ausgeschlossen und den geraden Weg zur Wahrheit sich versperrt hatte, darf man sich nicht wundern, daß die dogmatischen Versuche mißglückten und Kant die Nothwendigkeit dieses Mißglückens darthun konnt: denn man hatte zum voraus Metaphysik und Erkenntniß a priori als identisch angenommen. Dazu hätte man aber vorher beweisen müssen, daß der Stoff zur Lösung des Räthsels der Welt schlechterdings nicht in ihr selbst enthalten seyn könne,[...]Solange aber Dies nicht bewiesen ist, haben wir keinen Grund, uns , bei der wichtigsten und schwierigsten aller Aufgaben, die inhaltsreichsten aller Erkenntnißquellen, innere und äußere Erfahrung, zu verstopfen, um allein mit inhaltsleeren Formen zu operiren." (Schopenhauer, Arthur, and Ludger Lütkehaus. Die Welt als Wille und Vorstellung, erster Band: vier Bücher, nebst einem Anhange, der die Kritik der Kantischen Philosophie enthält. Arthur Schopenhauers Werke : in fünf Bänden / nach den Ausg. letzter Hand hrsg. von Ludger Lütkehaus. Zürich: Haffmans Verlag AG; Haffmans, 1988.: S. 546-47)
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Oder Goethe: "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,      
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Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." (Faust I, Vers 2565 f.)
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Dabei ist der Vorwurf Schopenhauers eines etymologischen Arguments Kants besonders pikant. Das Wort Metaphysik entstand bekanntlich im Zuge der Redaktion der Aristotelischen Werke in denen Andronikos die sonst nicht benannten ontologischen Schriften "to meta ta physika" (nach der Physik) einreihte, somit das Wort Meta-physik einen Ordnungsbegriff darstellt. Das später übliche Verständnis als über bzw. vor/nach der '''Physik''', hat somit keine historische philosophische Relevanz, der Begriff wird daher auch sehr unterschiedlich verwendet. Da Kant nun in seinen Schriften den Begriff Metaphysik nicht expliziert, sondern festsetzt, dass sie frei von Erfahrung sein muss, enthält Schopenhauers Beobachtung ein veritables Argument gegen diese kantische Annahme. Die beweislose Gleichsetzung von meta-physik mit "frei von Physik(Natur)" stellt einen unüberwindlichen Schwachpunkt in der kantischen Deduktion dar. --[[Benutzer:Koe|Koe]] 09:48, 2. Mär 2007 (CET)</font>
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: <font color="sienna">Der wichtige Terminus ist in diesem Zusammenhang "Erfahrung". In einem terminologisch strengen Sinn heisst das bei Kant: empirische, naturwissenschaftlich erfassbare Erfahrung, die sich aus dem Zusammenwirken von sinnlicher Affektion und begrifflicher Konzeption verstehen läßt. ''Diese'' Erfahrung ''kann'' keinen Inhalt "Freiheit" enthalten, sowenig übrigens wie "Kausalitäten". Der Ort für solche Begriffe ist die Reflexion über die Bedingungen, die wir annehmen müssen, um uns die Existenz der genannten Erfahrungen erklären zu können. Hüten muss man sich vor der Verwechslung dieses Themas mit der subjektiven Befindlichkeit des "Sich-frei-Fühlens".</font> --anna 17:01, 2. Mär 2007 (CET)
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Höffe betont, dass man das, was man im Hirn beobachtet, mehr als Ganzes deuten müsste, als „bloß die Orte maximaler Aktivität zu erfassen, zumal so anerkannte  Wissenschaften wie Mathematik und Physik dynamische Prozesse über ein Fixpunktverhalten aufschlüssseln, so dass, hirnphysiologisch, „Orte des Schweigens“ wichtig sind.“
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Die Experimente seien Kurzvorgänge, während psychische Prozesse langzeitig sind und, wie z.b. Entscheidungen, Jahre zu ihrer Entwicklung brauchen.  
  
 
Als nächstes erörtert Höffe den Begriff der Freiheit:  
 
Als nächstes erörtert Höffe den Begriff der Freiheit:  
1. eine Bewegung ist frei, „die wie der freie Fall nicht von außen gehemmt ist.“
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2. „ein Handeln, dass nichts aus äußerem Zwang erfolgt, sondern vom Handelnden selbst ausgeht.“  
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# eine Bewegung ist frei, „die wie der freie Fall nicht von außen gehemmt ist.“
3. dazu gehört ein Wissen. „In Sophokles Tragödie erschlägt der Titelheld Ödipus freiwillig einen Menschen, aber unfreiwillig seinen Vater.“
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# „ein Handeln, das nichts aus äußerem Zwang erfolgt, sondern vom Handelnden selbst ausgeht.“  
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# dazu gehört ein Wissen. „In Sophokles Tragödie erschlägt der Titelheld Ödipus freiwillig einen Menschen, aber unfreiwillig seinen Vater.“
 
    
 
    
 
Nun kommen wir zum Hauptanliegen Höffes, nämlich zum Freiheitsbegriff Kants.  
 
Nun kommen wir zum Hauptanliegen Höffes, nämlich zum Freiheitsbegriff Kants.  
„Je nach deren Antriebsart unterscheidet Kant verschiedene Stufen, denen drei Stufen der Freiheit entsprechen: die technische, auf irgendein Zweck bezogene Freiheit, die pragmatische, im Dienste des eigenen Wohlergehens bestehende Freiheit, schließlich die moralische Freiheit. Die für Kant entscheidende Willensfreiheit, die vielzitierte Autonomie des Willens, besteht in einer Selbstbestimmung der dritten Stufe. Kant versteht unter dem Willen der Freiheit, sein Handeln an der Vorstellung gewisser Gesetze auszurichten. Frei ist dieser Wille sofern er sich das Gesetz (Nomos) selbst gibt. Da selbst auf griechisch „Autor“ heißt, spricht Kant von Auto-nomie. Schon auf den niederen Freiheitsstufen folgt man einem Gesetz, das aber nicht aus dem Willen selbst stammt, sondern von woanders herkommt, weshalb Heteronomie vorliegt.  
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„Je nach deren Antriebsart unterscheidet Kant verschiedene Stufen, denen drei Stufen der Freiheit entsprechen: die technische, auf irgendein Zweck bezogene Freiheit, die pragmatische, im Dienste des eigenen Wohlergehens bestehende Freiheit, schließlich die moralische Freiheit. Die für Kant entscheidende Willensfreiheit, die vielzitierte Autonomie des Willens, besteht in einer Selbstbestimmung der dritten Stufe. Kant versteht unter dem Willen der Freiheit, sein Handeln an der Vorstellung gewisser Gesetze auszurichten. Frei ist dieser Wille sofern er sich das Gesetz (Nomos) selbst gibt. Da selbst auf griechisch „autos“ heißt, spricht Kant von Auto-nomie. Schon auf den niederen Freiheitsstufen folgt man einem Gesetz, das aber nicht aus dem Willen selbst stammt, sondern von woanders herkommt, weshalb Heteronomie vorliegt.
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Nicht aus den Libet-Experimenten (aus atomaren Handlungen) sondern von der Art des zugrunde liegenden Gesetzes entscheide sich die Frage der Willensfreiheit. Deshalb der Vorwurf das man thematisch die Willensfreiheit verfehlt hat.  
 
Nicht aus den Libet-Experimenten (aus atomaren Handlungen) sondern von der Art des zugrunde liegenden Gesetzes entscheide sich die Frage der Willensfreiheit. Deshalb der Vorwurf das man thematisch die Willensfreiheit verfehlt hat.  
  
 
Kant: „Er urteilt also, dass er etwas kann, darum, weil er sich bewusst ist, dass er es soll, und erkennt in sich die Freiheit , die ihm sonst ohne das moralische Gesetz unbekannt geblieben wäre.“  
 
Kant: „Er urteilt also, dass er etwas kann, darum, weil er sich bewusst ist, dass er es soll, und erkennt in sich die Freiheit , die ihm sonst ohne das moralische Gesetz unbekannt geblieben wäre.“  
  
Höffe zweifelt darüber ob die Hirnforschung en experimentum eine entscheidende Frage für diese Art Freiheit formulieren kann.  
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Höffe zweifelt daran, dass die Hirnforschung ein experimentum eine entscheidende Frage für diese Art Freiheit formulieren kann.
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Hier ist noch eine Audio-Datei, in der genauer beschrieben wird, wie es Kant mit den Imperativen meint. (Plus ein Beispiel aus einer Erzählung Kafkas.)
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{{Audio|Freiheit_Kants.mp3|Freiheit und kategorischer Imperativ Kants}}
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''- Nun man könnte meinen, dass die Gehirnforscher wie Gerhard Roth, Wolf Singer wohl kaum Kant gelesen haben. Aus diesem Grund fand ich es notwendig Höffe's Text bearbeitet zu haben, da es ausschlaggebend ist.''
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<font color= "green"> Mit der letzten Aussage wäre ich vorsichtig. Kant hat fast jeder gelesen und hier mit einem philosophischen Totschlagargument in der Art "Naturwissenschaftler verstehen eben '''a priori''' nichts von Kant" zu kontern, bringt uns in der Diskussion nicht weiter. Gerade Kant weist, wie oben nur ansatzweise gezeigt, viele Probleme in der Freiheitsdebatte auf und ist nach Meinung vieler "Fachphilosophen" nicht in der Lage das Problem zu lösen (vgl. dazu etwa Franz Brentano, Phillipa Foot, Ernst Tugendhat und viele andere). Wichtiger wäre es für die Philosophie, einerseits im Anschluss an Schopenhauer die Versuche (Erfahrungen)ernst zu nehmen, eine detaillierte Kritik der Experimente durchzuführen, dabei auf einer klaren Begrifflichkeit in der wissenschaftlichen Sprache zu bestehen, anderseits von verbalen Verschanzungen und Referenzidealismus deutlicher als bisher Abstand zu nehmen.--[[Benutzer:Koe|Koe]] 12:19, 28. Feb 2007 (CET)</font color>
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<font color= "blue">Ich gehe davon aus, dass Freiheit eine Idee ist, ein solch starker Begriff, dass er unser Verhalten manipieleren kann, so weit als hätte es sich in uns manifestiert, deshalb wundert es mich nicht, dass man es in der Anatomie des Menschen sucht. Mein Problem ist, mit welcher Gewissheit, mit welch arroganter Sicherheit die Gehirnforscher diesbezüglich solche Aussagen wie "Es gibt keine Freiheit, es ist eine Illusion" verwenden können. Ist es nicht anders zu behaupten: Wir haben es in der Materie bisher nicht gefunden. Lasse ich mich in die Debatte ein, in dem ich eine "detailierte Kritik der Experimente" durchführe, begehe ich den selben kategorialen Fehler. Denn in der Philosophie reden wir von einer ganz anderen Ebene der Freiheit.
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Eigenartigeweise fühlen sich immer mehr Philosophen geneigt, die Sprache der anderen Wissenschaften zu benutzen, warum sollte ich als Philosophie-Studentin aus welchem Grund auch immer, mit den Neurowissenschaftlern die Sprache der Neurowissenschaften sprechen, ich stehe in einer ganz anderen Disziplin. Und auch ist dies ein typischer Vorwurf den man üblicherweise anderen aus einer anderen Wissenschaft vorwirft. Aber ist es nicht ein andere Sache wenn ich das Problem in dem Fall der Freiheit, ihre Experimente verstehe, ihr Vorgehen, ihre Resultate verstehe und dennoch in der Art und Weise meines Standpunkts antworte.
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Um dieses Problem der Interpretation zu unterstreichen habe ich das Beispiel von Bohr und Einstein angemerkt. Die Neurowissenschaften blicken auf die Phänome der Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel, und lassen nur Begriffe in ihre Aussagenlogik zu, die akzeptabel sind, alles andere wird selektiert. Sie befinden sich auf einer ganz anderen Ebene der Sprache, wir reden von Liebe sie von Hormonausschüttungen. Wir verstehen sie, es sind nur andere Begriffe, weil ein anderer Blickwinkel. Meiner Meinung nach, ist nicht das Wie sondern das Was durch die Sprache wichtiger, also ich brauche nicht unbedingt das Kleid der wissenschaftlichen Sprache zu sprechen, damit mein Argument als Argument zählt. Beispielsweise geht Stanley Cavell auf das Problem der Sprache zwischen einem ausgebildeten (akademischen) Denker von mir aus Philosophen und einem nicht ausgebildeten Denker sehr gut ein. Beide reden von der selben Sache, aber sie vestehen sich nicht, hier entsteht natürlich die Frage ob das sein muss. Weil es in den meisten Fällen zu einem Kommunikationsabbruch führt, intressant wäre doch auch die Fage wer sich hier eigentlich wirklich disqualifiziert. Nun in dem Fall, kann  ich mich nur dann disqualifizieren wenn ich die Experimente nicht kenne, oder sie in ihrem Vorgang nicht nachvollziehen kann, nicht wenn ich nicht so spreche wie ein Gehirnforscher. Und nebenbei spreche ich zum Glück nicht wie ein Gehirnforscher.--[[Benutzer:Esra|Esra]] 18:03, 03. March 2007 (CET)</font color>
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: <font color="sienna">Warum soll man sich als Philosophin mit den "Zumutungen" anderer Wissenschaften befassen? Da sieht es zwischen Philosophie und Einzelwissenschaften etwas anders aus, als zwischen Einzelwissenschaften. (Abgesehen jetzt von interdisziplinären Zusammenhängen.) Eine Ägyptologin und eine Statikerin können aneinander vorbeireden, wenn es um Pyramiden geht. Die gebräuchliche Philosophie ist anders angelegt, das wollte ich [[Im Vorfeld (FiK)]] etwas ausführen. Libet legt eine Versuchsanordnung vor, wir fragen: "Was setzt er dabei alles voraus?" Das ist eine Doppelbewegung: einerseits weichen wir aus, setzen nichts direkt dagegen, sondern fragen nach; und zweitens ''hinterfragen'' wir. Das gibt (seit Sokrates) die eigentümliche Mischung zwischen Charakterlosigkeit und Anmassung.</font> --anna 13:27, 4. Mär 2007 (CET)
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: <font color="green">Mit "klarer Begrifflichkeit" wollte ich eigentlich den Neurowissenschaftlern "auf die Finger klopfen". Im Anschluss an Herbert: dass man die einstige "Königsdisziplin" in manchen Diskussionen nicht einmal mehr als "Magd" duldet, hängt mit dem Vorwurf im zweiten Teil des Satzes zusammen. Referenzidealismus und monströse Wort-Elfenbeintürme (vgl. Sokals "Fashionable Nonsense") verhärten die Fronten. So wird aus der Diskussion ein Kartenspiel (jeder Rufer wählt seinen Atout): steche Libet mit Kant/ Kontra/ Re... </font> --[[Benutzer:Koe|Koe]] 21:21, 5. Mär 2007 (CET)
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<font color= "blue"> Man kann die die Willensfreiheit nicht in einem Experiment wo man auf einem Knopf drückt beweisen. Diese Wissenschaftler haben vorausgesetzt dass ihre Geräte in jenem Moment alles aufzeichnen werden, was sich im Gehirn tut. Das heisst sie haben vorausgesetzt dass man das Bewußtsein nur als ein materielller Prozess abbilden kann. Das heisst sie setzen voraus, dass das Bewußtsein nur in der Materie zu finden ist. Das hier keine Wechselwirkung statt findet, zwischen dem Denken, Wollen, Fühlen und der Materie und das Bewußtsein keine Verflechtung der beiden Seiten ist.
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Etwas das außerhalb von mir stattfindet, wie z.b. ein ungerechtes Verhalten eines Menschen jmd. anderen gegenüber kann Wut oder andere Gefühle auslösen oder andere Botenstoffe im Gehirn aktivieren,oder genauso wie Herzrythmusstörungen Panik und andere Denkprozesse auslösen können, die sich dann wieder auf den Blutkreislauf anders auswirken. So modifizieren beide Bereiche sich gegenseitig. Wir wissen das eine Ebene des Denkens, die nächste Denkebene hervorruft, entwickelt, konstruiert, das Gedankengänge sich entfalten, die sich dann wiederum in Handlungen, Gefühlen entfalten.
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Was bleibt mir anderes übrig als zu akzeptieren dass jene Wissenschaftler ein anderes Weltbild haben von der sie ausgehen und die geistige Ebene die sich auf das Handeln, auf die Materie auswirkt ausschließen. Beide Bereiche stehen in einer gegenseitigen Beziehung, bilden somit ein Ganzes, wie Form und Inhalt. Und sind aufgrund dieses ineinandergehens untrennbar. Ich bin der Meinung, dass man das Gehirn und das Bewußtsein, das Denken und Fühlen und alles was dazu gehört holistisch betrachten sollte. Das Bewußtsein eine generative Funktion, Ordnung ist, und dass das Danken viel zu subtil ist, um es mit der Lupe zu untersuchen. Das ist mein Vorwurf an die Interpretation der Experimente. 
  
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Die Freiheit ist eine Idee der Vernunft wie einige andere Ideen auch, bei Kant sind Ideen regulativ "um darauf die systematische Einheit zu gründen, die der Vernunft unentbehrlich, der empirischen Verstandeserkenntnis aber auf alle Weise beförderlich und ihr gleichwohl niemals hinderlich sein kann."(KrV, Endabsicht der Scheindialektik B697)
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Wir wissen dass wir diese Ideen haben, niemand kann sie verneinen. Die Frage ist nun, ob sie wie Kant sagt uns von der Natur aus gegeben sind (und er glaubt an die gute und zweckmäßige Bestimmung in der Naturanlage unserer Vernunft), also als integraler Bestandteil des menschlichen Wesens sind, oder durch sprachlich kulturellen Kontext enstanden sind, was ja Singer behauptet. Eigentlich mündet dann die Ganze Debatte dort, dass wir von ganz verschiedenen Perspektiven in die Welt blicken und diese miteinander schlecht kombinierbar sind.
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Man könnte höchtens das "Bereitschaftspotenzial" und den "Willensruck" als die Schatten unseres Willens betrachten, als die Folgen der Ursache im Denken, dass sich in der Materie abzeichnet, auswirkt.--[[Benutzer:Esra|Esra]] 16:14, 08. March 2007 (CET)</font color>
  
 
=== Herbert Helmrich ===
 
=== Herbert Helmrich ===
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Herbert Helmrich ist Rechtsanwalt, und seine Spezialgebiete sind Rechtstheorie, Evolution des Rechts, Biologie-Recht sind. Sein Text befindet sich ebenfalls in Christian Geyers „Hirnforschung und Willensfreiheit“  
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Herbert Helmrich ist Rechtsanwalt, und seine Spezialgebiete sind Rechtstheorie, Evolution des Rechts, Biologie-Recht. Sein Text befindet sich ebenfalls in Christian Geyers „Hirnforschung und Willensfreiheit“.
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Helmrich beschäftigt sich mit der Frage, ob die aus der Gehirnforschung stammenden Schlussfolgerungen ausreichen, um, wie es Roth macht, die Rechtfertigung des Strafrechts zu bestreiten.
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Für Helmrich hat der Proband, der in einem solchen Experiment seinen Finger auf einen Knopf drücken soll, die Entscheidung schon gefällt, indem er sich dazu bereit erklärt, daran teilzunehmen.
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„Das Bereitschaftspotenzial ist eine Voraktivierung und enthält nach Birnbaumer/Schmidt „unterschiedliche Aspekte der Planung, Entscheidung und Ausführung“. „Der letzte Willensruck ist nur Teil einer vorgeplannten freiwilligen Handlung und Entscheidung. Die von Libet  u.a. gemessenen Teilaspekte sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamt von Handlungsentscheidungen und Ausführung.“
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Helmrich beschäftigt sich mit der Veto-Situation. Er sieht zwischen dem Aufbau des Bereitschaftspotenzials und der Ausführung noch ein „Veto“, welches die Ausführung der Handlung stoppen könnte, wobei sich diese Möglichkeit für Roth nur theoretisch zeigt, da entsprechende Veto-Ereignisse bisher nicht gefunden seien. (Für Libet ist das Veto auch ein Schlupfloch für den freien Willen)
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Er gibt ein Beispiel dafür: ein Mann möchte auf sein Fahrrad steigen und sieht einen Bekannten, worauf er es sich anders überlegt und sein Bein wieder vom Fahrrad runter tut, sich es dann aber wieder anders überlegt und auf das Fahrrad steigt. Helmrich erklärt „dass der Aufbau der Bereitschaftspotenziale, die sich in gut einer halben Sekunde aufbauen können, um die veränderten Reaktionen des Beins vorzubereiten, den schnellen freien Umentscheidungen folgen kann.“
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Helmrich sieht im Vorhandensein des Bereitschaftspotenzials keine „Indikation“ dafür, nicht willentlich anderes handeln zu können und auch nicht dass wir „durch selbstständige Vorentscheidungen des Gehirns determiniert sind."
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Determiniertes Verhalten ist für Helmrich z.b. das Atmen, das nur für Momente unterdrückbar ist. Das Bereitschaftspotenzial sage bei Steuererklärungen oder derartiges nichts aus, „da sie aus eine Fülle von kleinen und kleinsten Teilhandlungen zusammengesetzt sind, die sich über mehr als einen Tag verteilen. Die meisten Detailhandlungen werden durch Bereitschaftspotenziale voraktiviert.“ Für Höffe macht die Existenz des unbewussten Bereitschaftspotenzials den Menschen nicht unfrei. Auch er kritisiert die Libet-Experimente mit Blick auf ihre Kurzvorgänge, bzw. kleine Willensakt. Keine vollständige Willensentscheidung im Sinne einer Wahlhandlung. Auch ihm reichen die Experimente nicht aus um den freien Willen beim Menschen auszuschließen.
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''- Helmrich lässt sich eher auf die Debatte um die Willensfreiheit ein, und wenn man das tut, ist das Contra mit der Veto-Situation ein gutes Argument und keineswegs ein "Schlupfloch".
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Helmrich beschäftigt sich mit der Frage ob die aus der Gehirnforschung stammenden Schlussfolgerungen ausreichen, um wie es Roth macht, die Rechtfertigung des Strafrechts zu bestreiten.  
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''Nachdem ich wissen wollte wie Physiker die Ergebnisse der Experimente interpretieren, habe ich mich auch mit dem Text von Uwe Kasper aus  "Deutsche Zeitschrift für Philosophie" beschäftigt. Kasper dürfte die Resultate der Hirnforschung nicht akzeptabel gefunden haben denn er unternimmt einige Versuche um die Resultate zu verstehen.
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''Aber er unterlässt es dann und macht den Vorschlag an die Gehirnforscher aus der Geschichte der Quantentheorie zu lernen. Hierbei geht es um die verschiedene Auffassung, Auslegung der Quantentheorie zwischen Nils Bohr und Einstein -- besser gesagt um den Streit über die '''Interpretation der Quantentheorie''' zwischen den beiden. Am Ende zitiert Kasper Gerhard Roth: „Die Hirnforschung hat für sich bisher keine grundlegende Methoden und Begriffskritik durchgeführt. Hierfür war sie bisher zu jung und zu vielfältig in ihren Methoden und Gegenständen. Nichtsdestoweniger ist es für die wissenschaftliche Disziplin unabdingbar, dass sie sich eine logisch-begriffliche Basis schafft, in der festgelegt ist, worüber sie in welche weise reden soll.“''
  
Für Helmrich hat der Proband ,der an einem solchen Experiment wo er sein Finger auf ein Knopf drücken soll, die Entscheidung schon gefällt, indem er sich dazu bereit erklärt daran teilzunehmen.
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=== Uwe Kasper ===
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'''"Kann die Quantentheorie den Hirnforschern helfen, Probleme zu verstehen?"'''
  
„Das Bereitschaftspotenzial ist eine Voraktivierung und enthält nach Birnbaumer/Schmidt „unterschiedliche Aspekte der Planung, Entscheidung und Ausführung“. „Der letzte Willensruck ist nur Teil einer vorgeplannten feiwilligen Handlung und Entscheidung . Die von Libet  u.a. gemessenen Teilaspekte sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamt von Handlungsentscheidungen und Ausführung.“
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(DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR PHILOSOPHIE, HEFT 6/2004)
  
Helmrich beschäftigt sich mit der Veto-Situation. Er sieht zwischen dem Aufbau des Bereitschaftspotenzials und der Ausführung noch ein „Veto“ die die Ausführung der Handlung stoppen könnte, wobei sich diese Möglichkeit für Roth nur theoretisch zeigt, da entsprechende Veto-Ereignisse bisher nicht gefunden seien. (Für Libet ist das Veto auch ein Schlupfloch für de freien Willen)
 
  
Hier gibt er ein Beispiel dafür, wo ein Mann der auf sein Fahrrad steigen möchte, einen Bekannten sieht und sich anders überlegt, indem er sein Bein wieder vom Fahrrad runter tut, sich es dann aber wieder anders überlegt und auf das Fahrrad steigt. Helmrich erklärt „dass der Aufbau der Bereitschaftspotenziale, die sich in gut einer halben Sekunde aufbauen können, um die veränderten Reaktionen des Beins vorzubereiten, den schnellen freien Umentscheidungen folgen kann.“
 
  
Helmrich sieht im Vorhandensein des Bereitschaftspotenzials keine „Indikat“ dafür nicht willentlich anderes handeln zu können und „durch selbstständige Vorentscheidungen des Gehirns determiniert sind.
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Uwe Kasper blickt  auf die Debatte um die Willensfreiheit aus der Perspektive der Quantenphysik und stellt zunächst die Frage, ob man zwei Größen wie den naturwissenschaftlichen und den soziokulturellen Bereich ohne gleichzeitig Störung des anderen messen kann. Erklärt dass man  in der Quantenphysik zu der Erkenntnis gelangt ist, dass die genaue Messung der einen Größe zur vollkommenen Unkenntnis der anderen führt. Die Rede hier ist der Ort und die Geschwindigkeit eines Teilchens. (zueinander komplementäre Größen in der Quantenmechanik)
Determiniertes Verhalten ist für Helmrich z.b. das Atmen, das nur für Momente unterdrückbar ist.
 
Das Bereitschaftspotenzial bei Steuererklärungen oder derartiges nichts aussagt, „da sie aus eine Fülle von kleinen und kleinsten Teilhandlungen zusammengesetzt sind, die sich über mehr als einen Tag verteilen. Die meisten Detailhandlungen werden durch Bereitschaftspotenziale voraktiviert.“
 
Für Höffe macht die Existenz des unbewussten Bereitschaftspotenzials den Menschen nicht unfrei. Auch er kritisiert die Libet-Experimente mit Blick auf ihre Kurzvorgänge, bzw. kleine Willensakt. Keine vollständige Willensentscheidung im Sinne einer Wahlhandlung. Auch ihm reichen die Experimente nicht aus um den freien Willen beim Menschen auszuschließen.  
 
  
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Man habe in der Quantentheorie gelernt vorsichtiger mit den Begriffen umzugehen, und zwar mit jenen Begriffen die sich im Bereich  der Makrophysik gebildet haben, wenn man Beobachtungen aus dem Bereich der Mikrowelt beschreiben wollte. Hier gibt er als Beispiel das Bohrsche Modell an, wo man von den Bahnen der Elektronen in Atom gesprochen hat, wobei sich diese gar nicht beobachten ließen, weil es nicht möglich ist bereits erwähnte komplementäre Größen genau zu messen.
  
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Bei jeder Beobachtung käme es zu  eine Wechselwirkung zwischen dem zu beobachteten Systemen und den beobachtenden Instrumenten. Was ich hier den bekannten Beobachtereffekt nennen möchte.
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Auch ist uns der Satz von Uwe Kasper: „Nach der Quantenmechanik antwortet uns die Natur immer auf de Fragen, die wir durch unsere Apparate an sie stellen.“ nicht ganz unbekannt, da er uns – zumindest mich- an Kant erinnert.
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In der Quantenmechanik sei nur noch die Änderung des Zustandfunktions kausal (unmöglich eine raum-zeitliche Beschreibung für quantenphysikalische Vorgang zu liefern). Er haltet es für möglich dass sich die Hirnforscher im Rahmen des naturwissenschaftlichen Bereichs in die Lage manövrieren, Willensfreiheit als Illusion erklären zu müssen, „weil sie Kausalitätsvorstellungen, die sich vor der Hirnforschung gebildet haben, auch in diesem Gebiet als gültig voraussetzen.“
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Nebenbei erwähnt Kasper das Buch „der Teil und das Ganze“ von Nils Bohr, der daraufhin deutet, „dass es im täglichen Leben Situationen gibt, die mit komplementären Begriffen beschrieben werden, beispielsweise das Denken und Handeln.“ Kasper haltet es deshalb für wahrscheinlich dass auch Denken und Handeln im soziokulturellen Bereich komplementär seien könnten.
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Danach beschäftigt sich Kasper weiterhin mit dem Problem des komplementären, indem er meint, dass „wenn der soziokulltureller und der naturwissenschaftliche Bereich zueinander komplementär wären, wäre der Satz, dass wir die Inhalte des soziokullturellen Bereichs wie auch die Inhalte des naturwissenschaftlichen Bereichs ohne Einwirkung auf den anderen Bereich präzise bestimmen können falsch! Weil dann die präzise Bestimmung des einen den Inhalt des anderen Bereichs vollkommen unbestimmt macht. Möglich wäre auch dass bestimmte Gebiete des Gehirns zueinander komplementär sind, in dem Sinne dass die präzise Bestimmung des Zustandes des einen Bereichs die Kenntnis des Zustandes des anderen Bereichs vollkommen unmöglich macht", so Kasper.
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Deshalb meint Kasper : „Nur wenn wir nicht ganz genau hinschauen, werden wir eine gewisse Beziehung feststellen können.“ Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, denn so könnte man es einheitlich betrachten, als Ganzes, es wäre zumindest eine Möglichkeit. Wobei ich glaube dass dies den Methoden der Hirnforschung widersprechen würde.
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''Nun möchte ich eine interessante Aussage anführen, im Bezug auf eine Argumentation aus der Quantentheorie:  "Man versucht im Horizont theoretischer Vernunft, empirischer Forschung das Unbegreifbare durch das Unverstandene zu erklären. Das ist zwar naheliegend und verlockend führt aber zu nichts."(Dr. Kurt Walter Zeidler)''
  
 
=== Erkenntnistheoretische Kritik ===
 
=== Erkenntnistheoretische Kritik ===
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Denn etwas dass man nicht abbilden kann, kann und darf man nicht zu Illusion erklären. Das heißt, alles was nicht Abbildbar ist, ist  nicht zu akzeptieren für die Naturwissenschaften.  
 
Denn etwas dass man nicht abbilden kann, kann und darf man nicht zu Illusion erklären. Das heißt, alles was nicht Abbildbar ist, ist  nicht zu akzeptieren für die Naturwissenschaften.  
  
Die Hirnforscher machen einen kategorialen Fehler wenn sie eine Idee zu lokalisieren versuchen. Diese dann nicht zu finden und zu Illusion zu erklären ist natürlich eine notwendige Handlung für die Szientisten, sonst stellt sie sich als Wissenschaft automatisch in Frage. Aber die Ergebnisse haben einmal mehr bewiesen dass Freiheit kein Gegenstand der empirischen Forschung ist.  
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Die Hirnforscher machen einen '''kategorialen Fehler''' wenn sie eine Idee zu lokalisieren versuchen. Diese dann nicht zu finden und zu Illusion zu erklären ist natürlich eine notwendige Handlung für die Szientisten, sonst stellt sie sich als Wissenschaft automatisch in Frage. Aber die '''Ergebnisse haben einmal mehr bewiesen dass Freiheit kein Gegenstand der empirischen Forschung ist.'''
  
Die Freiheit ist als eine Idee zu fassen, genauso wie Gefühle und Stimmungen -  die keine Gegenstände sind. Man darf nicht außer Acht lassen dass der Erfahrungsbegriff immer nur ein methodisch vermittelter ist. Beispielsweise stellt sich auch die Frage ob wir das Denken durch die Darstellung der Funktionen des Organs erklären lassen dürfen?  
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Die Freiheit ist als eine Idee zu fassen, letztendlich sind Gefühle und Stimmungen auch keine Gegenstände. Beispielsweise stellt sich auch die Frage ob wir das Denken durch die Darstellung der Funktionen des Organs erklären lassen dürfen?  
Die Naturwissenschaft zergliedert alles so weit, dass man sie nicht mehr einheitlich denken oder begreifen kann. Es stellt sich die Frage, worauf die Konzepte der Hirnforschung beruhen? Es stellt sich die Frage ob die Hirnforschung eine eigene Methodenlogik entwickelt hat. Wobei nicht zu vergessen ist, dass wir erst seit 150 Jahren Physiologie-Institute haben.  
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Die Naturwissenschaft fragmentiert alles so weit, dass man sie nicht mehr einheitlich denken oder begreifen kann. Es stellt sich die Frage, worauf die Konzepte der Hirnforschung beruhen? Es stellt sich die Frage ob die Hirnforschung eine eigene Methodenlogik entwickelt hat. Wobei nicht zu vergessen ist, dass wir erst seit 150 Jahren Physiologie-Institute haben.  
  
Mit der Einführung der '''Zentralperspektive''' im 15.Jhdt. (diese setzt den Standpunkt eines Betrachters der sich sozusagen als unbeteiligter Betrachter versteht voraus),  entwickelte sich eine egozentrische Einstellung des Menschen. Der Mensch wird zum Betrachter seiner Welt die er sich zum Gegenstand macht. Man erinnere sich an Descartes, an die Theorie der Zergliederung, alles zu messen was messbar ist (Galilei), und alles messbar zu machen. Die zeit wird mechanisch gemessen, und der Raum geometrisch konstruiert.
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(historische Daten im weiteren Text sind in geschichtsphilosophischen Büchern zu finden..)
Ihre Idee, also alles zu messen und zu verorten, sie abzubilden, sie zu zergliedern führt zu Descartes.  Die Frage der res extensa und res cogitans , wie beide zusammenhängen, die sich in der Neuzeit stellte, und bis in die Gegenwart durchdrungen ist, ist hier wohl das hauptsächliche Problem der Wissenschaften. Vielleicht versucht man hier jenen Dualismus aufzuheben, indem man versucht den Geist materiell zu erklären.
 
  
Descartes hat war ja selbst bemüht, nachdem er das ausgedehnte als '''Maschine''' verstand, auch die Funktionen der Körpermaschine bis ins Detail zu erklären, um womöglich den Geist materiell zu erklären. Im 18.Jhdt. haben ja die frz. Materialisten ernsthaft versucht dieses Programm durchzuführen. Im 19.Jhdt ist eine Sinnesphysiologie entstanden, bis hin zu der heutigen modernen Hirnforschung. Die sich zum Ziel gesetzt hat, den Geist mit naturwissenschaftlichen Mitteln zu erklären.
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Die egozentrische Einstellung des Menschen entwickelte sich mit der Einführung der '''Zentralperspektive''' im 15.Jhdt. (der unbeobachtete Beobachter)dessen Früchte mal süß mal sauer schmecken. Der Mensch isolierte sich selber von der Welt, der Natur die er beobachtet und alles dass er sehen konnte wurde zum Gegenstand. Der ganze Prozess hat mit Descartes begonnen, und zwar mit seiner Theorie der Zergliederung, alles zu messen was messbar ist (Galilei), und alles messbar zu machen. Hier ist der tatsächliche Schnitt in der Geschichte ab dem sich der Kosmos um die Zahlen dreht (Zeit wird mechanisch, Raum wird geometrisch konstruiert). 
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Die heutigen Methoden, die Angehensweise der Hirnforschung & Co. beruhen auf diese Idee der Zergliederung, der Messung, der Analysis (Zerlegung) Descartes.
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Seit Descartes res extensa und res cogitans kämpft die Wissenschaft bis jetzt mit dem Dualimus. Es ist der verzweifelte Versuch den Geist materiell zu erklären. Denn was versuchen sonst Forscher wie Roth und Singer? Die Suche nach klareren Antworten kann man ihnen gar nicht übel nehmen, denn in ihnen steckt doch der Mensch, der endlich eine Antwort will, wie es denn nun um den Menschen steht. Und da wollen sie sich auf wahre Fakten auf Papier, auf das was sie zum Gegenstand machen können berufen, um endlich Ruhe vor den störenden Fragen zu bekommen, Gewissheit wollen sie  um endlich nicht mehr zu zweifeln wie Descartes Ansatz, dessen berühmte Traum ihn fast zerstört hätte vor einer Welt die voller Widersprüche ist.  
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Hat Descartes nicht schon selbst versucht den Geist zu materialisieren (bzw. die Funktionen der Körpermaschine bis ins Detail), weil er das ausgedehnte als '''Maschine''' verstand? Über die frz. Materialisten im 18. Jhdt. mit der selben Idee führt diese Linie im 19.Jhdt. zu der Sinnesphysiologie bis hin zu der heutigen modernen Hirnforschung.  
  
 
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Wie alles began..
Mit der Erfindung der analytischen Geometrie (1619) liefert Descartes der mathematischen Naturwissenschaft ihre methodische Ausstattung so beginnt man die Natur als Gegenstand der klassischen Physik zu betrachten, diese analytische Geometrie steht im Hintergrund von vier Methoden die er in seinem „Discours de la Methode“schreibt.
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Erfindung der analytischen Geometrie 1619 - Descartes  
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Natur wird zum Gegenstand der klassischen Physik  
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Analytische Geometrie steht im Hintergrund von vier Methoden die er in seinem „Discours de la Methode“schreibt  
 
1637 „Abhandlung über die Methode der richtigen Vernunftgebrauch“ (verstanden als Methodentraktat)
 
1637 „Abhandlung über die Methode der richtigen Vernunftgebrauch“ (verstanden als Methodentraktat)
In dieser Schrift geht es darum eine Methode zu suchen, welche die Vorteile der Analysis, Algebra und der Logik in sich vereinigt.
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Descartes sucht hier nach einer Methode welche die Vorteile der Analysis, Algebra und der Logik in sich vereinigt
Im weiteren führe ich die vier Regeln aus, um zu verdeutlichen nach welchem Programm die modernen Naturwissenschaften arbeiten.
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das Forschungsprogramm der modernen Naturwissenschaften, wobei auch das Evidenz- und Wahrheitskriterium:
 
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1. Niemals eine Sache als wahr anzunehmen die ich nicht als solche sicher und einleuchtend erkenne, d. h. sorgfältig die Übereilung und das Vorurteil zu vermeiden, und in meinen Urteilen nur so viel zu begreifen, wie sich meinem Geiste so klar und deutlich vorstellen würde, dass ich gar keine Möglichkeit hätte daran zu zweifeln.
 
1. Niemals eine Sache als wahr anzunehmen die ich nicht als solche sicher und einleuchtend erkenne, d. h. sorgfältig die Übereilung und das Vorurteil zu vermeiden, und in meinen Urteilen nur so viel zu begreifen, wie sich meinem Geiste so klar und deutlich vorstellen würde, dass ich gar keine Möglichkeit hätte daran zu zweifeln.
 
   
 
   
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4.Überall so vollständige Aufzählungen, und so umfassende Übersichten zu machen, dass ich sicher wäre nichts auszulassen.
 
4.Überall so vollständige Aufzählungen, und so umfassende Übersichten zu machen, dass ich sicher wäre nichts auszulassen.
  
Dieses Evidenzkriterium , das Kriterium der klaren und deutlichen Erkenntnis ist zugleich ein Wahrheitskriterium und Forschungsprogramm zugleich. So ist alles in Zergliederung und Geometrisierung zu unterwerfen.  
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Angefangen hatte alles als Descartes Methoden für Feldberechnungen entwickeln wollte. Nebenbei bemerkt suchten fast alle Forscher nach etwas ganz anderem als sie zufällig das was sie bekannt machte entdeckten, wie zum bsp. Nicolaus Copernicus im 16. Jhdt., dem  einfach nur die Ausgleichskreise des Ptolemäus am Himmel unvernünftig erschienen und er unbeabsichtigt die Wende vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog. Die Folgen der Arbeit von Descartes ist bei weitem nicht so wie Copernicus Arbeit an den himmlischen Sphären, denn sie ist bis heute noch der Versuch die Welt auf Formeln zu reduzieren, alles zu Zergliederen bis kein Zusammenhang mehr besteht, ob das im Descartes Sinne war ist eine andere Frage. Auf jeden Fall wurde seitdem alles zum Objekt der Naturwissenschaft.
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Auch bestärkt jene Erklärung Descares die Ansicht zu einem Vorhaben:
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„Jene langen ketten ganz einfacher und  leichter Folgerungen, deren sich die Geometer bedienen und schwierigste Beweisführungen zu Stande zu  bringen hatten in mir die Vorstellungen erweckt, das alle möglichen Objekte der menschlichen Erkenntnis auf ähnliche weise einander folgen“.
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Das würde heißen, dass was uns unklar und verworren erscheint in fassbare Teile zu zerlegen!
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So viel zu der Idee der Zergliederung der Hirnforschung und allen anderen Wissenschaften die der Meinung sind, dass sie alles mathematisieren müssen, wobei die Hirnforschung ihre Methoden weiterentwickeln müsste, und bis dahin darf sie nicht alles zu Illusion erklären.
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Weiters möchte ich einige neuere Methoden der Hirnforschung einführen, um zu verdeutlichen auf welche weise sie abbildet und zergliedert. Bild und Text habe ich von dem Magazin für Geo- und Naturwissenschaften. http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=19&rang=7
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"Elektrische Impulse durchlaufen die Nervenbahnen, Ströme erzeugen magnetische Felder; in feinsten Kapillaren fließt vermehrt Blut zu den aktiven Bereichen. Dort verbraucht das Gehirn besonders viel Sauerstoff, und auch der "Brennstoff" Glukose wird hier in größerer Menge konsumiert als in den Nervenzellen (Neuronen), die gerade "auf der faulen Haut liegen". Botenstoffe reichen Nachrichten von einer Zelle zur nächsten weiter. Auch das lässt sich mit unterschiedlichen Verfahren '''in Bildern zeigen.'''"
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"Gedankenblitze eingefangen...
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Magnetresonanz- Enzephalographie (MEG)"
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"Bei der Magnetresonanzenzephalographie werden die von den Hirnströmen erzeugten Magnetfelder registriert. Da diese sehr schwach sind, muss die Versuchsperson von allen äußeren Magnetfeldquellen abgeschirmt sein. Hochempfindliche Sensoren nehmen Signale war, die nur ein Millionstel des Erdmagnetfelds betragen.
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Die besondere Stärke der MEG: Da sie elektrische Veränderungen direkt misst, erfasst sie auch blitzschnelle Hirnvorgänge, die sich in Tausendstelsekunden abspielen. Ihr Schwachpunkt: Nicht immer ist genau zu sehen, wo der Gedankenblitz einschlägt."
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<center>[[Bild:hirn17m.jpg]]</center>
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Weiters ist auch die Erklärung zu seinem Vorhaben nicht ganz unwichtig, weil sie die Auffassung bestärkt dass alle Objekte der menschlichen Erkenntnisse auf ähnliche weise einander folgen: „Jene langen ketten ganz einfacher und  leichter Folgerungen, deren sich die Geometer bedienen und schwierigste Beweisführungen zu Stande zu  bringen hatten in mir die Vorstellungen erweckt, das alle möglichen Objekte der menschlichen Erkenntnis auf ähnliche weise einander folgen“. So wird alles Objekt der mathematische Naturwissenschaft. Auch liegt in diesem kartesianischen Ansatz die Konsequenz den Geist, naturwissenschaftlich zu erklären. (wobei bei Descartes war die Welt oder die Natur verstanden als res extensa- bloß ausgedehntes.
 
  
  
'''Das heißt genauso viel, dass was uns unklar und verworren erscheint, in fassbare Teile zerlegen!'''
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"Echo in Echtzeit
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Kernspin- oder Magnetresosanz- Tomographie (MRT)"
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"Nicht ganz so schnell wie die MEG ist die Kernspin- oder Magnetresosanz-Tomographie (MRT). Dafür aber ist ihre räumliche Auflösung ungleich besser: Selbst Aktivitäten im Abstand von 0,7 bis 3 Millimeter sind noch zu unterscheiden."
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<center>[[Bild:hirn15m.jpg]]</center>
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"Dem "Beruf" der Akteure auf der Spur
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Positronen- Emissions- Tomographie (PET)"
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"Auch die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zeigt die bei bestimmten Aufgaben aktiven Bereiche des Gehirns. Dem Patienten werden Substanzen injiziert, die eine Markierung aus kurzlebigen radioaktiven Atomen - Positronenstrahler - tragen. Meist handelt es sich um markierte kohlenstoff- (11C), Sauerstoff (15O) oder Fluor (18F) Verbindungen. Trifft ein Positron auf sein ebenso schweres, aber negativ geladenes Gegenstück, ein Elektron, wandelt sich die Masse beider Teilchen in Strahlung um. Diese wird mit ringförmig um den Schädel angeordneten Detektoren gemessen."
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<center>[[Bild:hirn13m.jpg]]</center>
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"Einblick in biochemische Transportwege
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Single- Photon- Emissions- Computer- Tomographie (SPECT)"
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"Bei der Single- Photon- Emissions- Computer- Tomographie (SPECT) werden ebenfalls radioaktiv markierte Substanzen in die Blutbahn injiziert, die sich in bestimmten Hirngebieten anreichern. Die verwendeten Radionuklide sind Gammastrahler, wie Technetium-99 oder Jod-123. Die ausgesandte Strahlung wird mit Spezialkameras erfasst, die sich um den Körper drehen."
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<center>[[Bild:hirn16m.jpg]]</center>
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Letztendlich..
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Es fehlen uns noch viele Informationen um daraus Zusammenschlüsse zu ziehen, vielleicht übersehen wir -in dem Fall die Gehirnforscher- Strukturen, die wir nicht herausarbeiten, nicht aufzeigen können. Grund dafür -wobei nicht der einzige - sind die Methoden, die Apparate. Andererseits wird es immer irgendwelche Interpreatationen geben, und Ansichten des Beobachters der sie in seine Theorie hineinlegen wird. Man kann die Welt so verschieden deuten, in dem Fall auch die Experimente. Die Natur gibt einem wie wir wissen viele Antworten. Ich nehme an dass Gerhard Roth z.b. kein Spiritualist ist, seine Deutungen zeigen zumindestens seine Intentionen.
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Weiters dürfen wir nicht das das Erkenntnisobjekt zum Erkenntnisresultat machen.
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Und zwar: Wir haben auf der einen Seite das Gerät für die Untersuchung, was sagen wir unser Erkenntnismedium ist, in dem das Gehirn abgebildet wird. Wir haben das Gehirn als Erkenntnisobjekt, dass abgebildet wird soweit es geht. Das Erkenntnissubjekt ist unser Forscher. Nun, das Gerät bildet ab und zeigt uns ein Bereitschaftspotenzial dem ein Willensruck vorausgeht. Wenn nun das Erkenntnissubjekt seine Leistung als Erkenntnissubjekt nicht an den Tag legt, erfüllt er seine Funktion nicht, sonst ist die ganze Prozedur nur eine Abbildtheorie und es fehlt uns in der Kette der Erkenntnistheorie die Leistung des Erkenntnissubjekts, dem wir die Feststellung einer Erkenntnis zuschreiben wollen. Aber vielleicht ist das letzte gar nicht die Aufgabe der Hirnforscher..
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Dass Interpretationen problematisch sind kennen wir von der Auseinandersetzung zwischen Bohr und Einstein, da beide ganz unterschiedliche Auffassung davon hatten was eine annehmbare wissenschaftliche Theorie sei, auch hatten sie einen unterschiedlichen Sprachgebrauch und eine andere Auffassung von der Realität. Natürlich weicht man da auf den mathematischen Formalismus aus, weil es einfacher ist und der Diskussion über die Interpretation ein Ende gesetzt ist. Ein Sprichwort aus dem Osten besagt dass der Weg der Vernunft eine ist. Damit meine ich, dass es möglich sein könnte sich zu einer einzigen Interpretation zu einigen. Wobei es scheint derzeit in einer solch fragmentierten Wissensschaftslandschaft nahezu unmöglich zu sein.
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Forschungen auf Mäusen aus den Jahren 1940 haben gezeigt dass Mäuse ihren Weg dennoch finden obwohl man ihnen die Hälfte ihres Hirns rausgeommen hat. Oder Katzen konnten trotzdem wie gewohnt ihre Seh-funktion behalten obwohl man ihnen bis zu 98 % der Funktion ihres Sehvermögens entfernt hat. Das zeigt dass unser Gehirn holistisch arbeitet, da in jedem Teil des Gehirns die Informationen der restlichen Teile enthalten sind. Die Neuronen sind somit mini Hologramme welche die ankommenden Impulse in Frequenzen trennen und empfangen. Die Aktivität in jede Zelle schafft eine eigene Welle in sich. Die Verbindung der Wellen zwischen den vielen Zellen schafft somit ein holistisches model, dass das Bild welches wir durch unsere fünf Sinne empfinden herbeiführt. Deshalb sollte man alle Prozesse im Hirn nicht isoliert betrachten sondern in ihre Einheit, die Zergliederung wäre eben genau das Gegenteil und führt zu keinen anderen Ergebnissen als wie diesen von Libet, Roth usw.
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Wir könnten mit den Gehirnforschern einen gemeinsamen Nenner finden -was mir für die nahe Zukunft als unmöglich erscheint, wenn jene einsehen '''dass man nicht aus dem was man sieht sondern von dem was man denkt ausgehen sollte. '''  
  
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Esra E. Demir
  
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== Kontext ==
  
Die idee zur Zergliederung hat sie von Descartes und auch die Methode der Analysis (Zerlegung), wobei die Hirnforschung ihre Methoden weiterentwickeln müsste, und bis dahin darf sie nicht alles zu Illusion erklären.
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[[Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)]]
  
Weiters möchte ich einige neuere Methoden der Hirnforschung einführen, um zu verdeutlichen auf welche weise sie abbildet und zergliedert.
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[[Kategorie:Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)]]
-folgt sobald ich heraus bekomme wie ich Bilder einfügen kann.
 

Aktuelle Version vom 31. August 2007, 16:29 Uhr

Ottfried Höffe

"Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern"


Ottfried Höffe ist Professor für Philosophie an der Universität Tübingen und Verfasser des Textes „Der entlarvte Ruck. Was sagt Kant den Gehirnforschern“ . (Christian Geyer, Hirnforschung und Willensfreiheit)

Höffe behandelt in diesem Aufsatz den Freiheitsbegriff Kants und erklärt Freiheit außerhalb der Erfahrung für denkmöglich.

Höffe meint dass die Gehirnforscher die Kausalität voraussetzen, wenn sie meinen, dass dem Willensruck ein Bereitschaftspotenzial voraus ginge und Kant hätte ihnen insofern Recht gegeben, als jedes Ereignis, und jede Handlung, sich auf Ursachen hinterfragen lässt. Die Notwendigkeit in der Kausalität ließe die Freiheit als unmöglich erscheinen, aber in der Dialektik der KrV entpuppe sich dieser Anschein als veritabler Schein. Kant entlarve die angebliche Entlarvung der Freiheit als eine Illusion.

Die dritte Antinomie stelle zunächst zwei fundamental verschiedene Gesetzmäßigkeiten fest: Kausalitätsgesetze der Natur und Gesetze der Freiheit die entscheidend für das Handeln zuständig sind. Diese Antinomie stelle sodann deren frontalen Gegensatz fest, der schließlich in einem dritten Argumentationsschritt aufgelöst wird.

Da man die Ursachenfrage nicht von sich weisen könne, sei folglich jedes Ereigniss potentiell determiniert. Weiters meint Höffe, dass man eine methodische Einschränkung unterschlägt, wenn man aus dem „methodischen Determinismus jenen dogmatischen Determinismus ableitet, der die Freiheit für unmöglich erklärt. Ereignisse sind nur so weit determiniert, wie man sich im Umkreis möglicher Erfahrung bewegt.“

Außerhalb der Erfahrung sei die Freiheit zumindest denkmöglich!

Die Denkmöglichkeit bringt nun aber recht wenig für die Beweisbarkeit der Willensfreiheit. Auch Drachen, Hexen, "synthetisches Apriori" etc. sind denkmöglich! Kant argumentiert dazu in der Grundlegung der Metaphysik der Sitten und in der Kritik der praktischen Vernunft, in deren Konzept er Freiheit schließlich verortet. Die Konstruktion basiert dort auf der Annahme einer noumenalen Welt (mundus intelligibilis). Er bestimmt die Freiheit des Willens, als "...eine Art Kausalität lebender Wesen , so fern sie vernünftig sind, und Freiheit (im Orig. gesperrt) würde diejenige Eigenschaft dieser Kausalität sein, da sie unabhängig von fremden sie bestimmenden (im Orig. gesperrt) Ursachen wirkend sein kann;..." (Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Werkausgabe VII: S. 81). Die "Möbel" dieser noumenalen Welt bleibt Kant jedoch schuldig, wie gerade der Verschluss Kants vor der Erfahrung bereits von Schopenhauer scharf kritisiert wurde. Dazu Schopi im Originalton:

"Nämlich bei genauerer Prüfung [...] wird man eingestehen müssen, daß die allererste Grundannahme derselben eine petitio principii ist; sie liegt in dem (besonders Prolegomena, §.I, deutlich aufgestellten) Satz: »Die Quelle der Metaphysik darf durchaus nicht empirisch seyn, ihre Grundsätze und Grundbegriffe dürfen nie aus der Erfahrung, weder innerer noch äußerer, genommen seyn.« Zur Begründung dieser Kardinal-Behauptung wird jedoch gar nichts angeführt, als das etymologische Argument aus dem Worte Metaphysik. In Wahrheit aber verhält sich die Sache so: Die Welt und unser eigenes Daseyn stellt sich uns nothwendig als ein Räthsel dar. Nun wird ohne weiteres angenommen, daß die Lösung dieses Räthsels nicht aus dem gründlichen Verständnis der Welt selbst hervorgehen könne, sondern gesucht werden müsse in etwas von der Welt gänzlich Verschiedenem (denn das heißt »über die Möglichkeit aller Erfahrung hinaus«); und daß von jener Lösung Alles ausgeschlossen werden müsse, wovon wir nur irgenwie UNMITTELBARE Kenntniß (denn das heißt mögliche Erfahrung, sowohl innere, wie äußere ) haben können; dieselbe vielmehr nur in dem gesucht werden müsse, wozu wir bloß mittelbar, nämlich mittelst Schlüssen aus allgemeinen Sätzen a priori, gelangen können. Nachdem man auf diese Art die Hauptquelle aller Erkenntniß ausgeschlossen und den geraden Weg zur Wahrheit sich versperrt hatte, darf man sich nicht wundern, daß die dogmatischen Versuche mißglückten und Kant die Nothwendigkeit dieses Mißglückens darthun konnt: denn man hatte zum voraus Metaphysik und Erkenntniß a priori als identisch angenommen. Dazu hätte man aber vorher beweisen müssen, daß der Stoff zur Lösung des Räthsels der Welt schlechterdings nicht in ihr selbst enthalten seyn könne,[...]Solange aber Dies nicht bewiesen ist, haben wir keinen Grund, uns , bei der wichtigsten und schwierigsten aller Aufgaben, die inhaltsreichsten aller Erkenntnißquellen, innere und äußere Erfahrung, zu verstopfen, um allein mit inhaltsleeren Formen zu operiren." (Schopenhauer, Arthur, and Ludger Lütkehaus. Die Welt als Wille und Vorstellung, erster Band: vier Bücher, nebst einem Anhange, der die Kritik der Kantischen Philosophie enthält. Arthur Schopenhauers Werke : in fünf Bänden / nach den Ausg. letzter Hand hrsg. von Ludger Lütkehaus. Zürich: Haffmans Verlag AG; Haffmans, 1988.: S. 546-47)

Oder Goethe: "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." (Faust I, Vers 2565 f.)

Dabei ist der Vorwurf Schopenhauers eines etymologischen Arguments Kants besonders pikant. Das Wort Metaphysik entstand bekanntlich im Zuge der Redaktion der Aristotelischen Werke in denen Andronikos die sonst nicht benannten ontologischen Schriften "to meta ta physika" (nach der Physik) einreihte, somit das Wort Meta-physik einen Ordnungsbegriff darstellt. Das später übliche Verständnis als über bzw. vor/nach der Physik, hat somit keine historische philosophische Relevanz, der Begriff wird daher auch sehr unterschiedlich verwendet. Da Kant nun in seinen Schriften den Begriff Metaphysik nicht expliziert, sondern festsetzt, dass sie frei von Erfahrung sein muss, enthält Schopenhauers Beobachtung ein veritables Argument gegen diese kantische Annahme. Die beweislose Gleichsetzung von meta-physik mit "frei von Physik(Natur)" stellt einen unüberwindlichen Schwachpunkt in der kantischen Deduktion dar. --Koe 09:48, 2. Mär 2007 (CET)

Der wichtige Terminus ist in diesem Zusammenhang "Erfahrung". In einem terminologisch strengen Sinn heisst das bei Kant: empirische, naturwissenschaftlich erfassbare Erfahrung, die sich aus dem Zusammenwirken von sinnlicher Affektion und begrifflicher Konzeption verstehen läßt. Diese Erfahrung kann keinen Inhalt "Freiheit" enthalten, sowenig übrigens wie "Kausalitäten". Der Ort für solche Begriffe ist die Reflexion über die Bedingungen, die wir annehmen müssen, um uns die Existenz der genannten Erfahrungen erklären zu können. Hüten muss man sich vor der Verwechslung dieses Themas mit der subjektiven Befindlichkeit des "Sich-frei-Fühlens". --anna 17:01, 2. Mär 2007 (CET)


Höffe betont, dass man das, was man im Hirn beobachtet, mehr als Ganzes deuten müsste, als „bloß die Orte maximaler Aktivität zu erfassen, zumal so anerkannte Wissenschaften wie Mathematik und Physik dynamische Prozesse über ein Fixpunktverhalten aufschlüssseln, so dass, hirnphysiologisch, „Orte des Schweigens“ wichtig sind.“

Die Experimente seien Kurzvorgänge, während psychische Prozesse langzeitig sind und, wie z.b. Entscheidungen, Jahre zu ihrer Entwicklung brauchen.

Als nächstes erörtert Höffe den Begriff der Freiheit:

  1. eine Bewegung ist frei, „die wie der freie Fall nicht von außen gehemmt ist.“
  2. „ein Handeln, das nichts aus äußerem Zwang erfolgt, sondern vom Handelnden selbst ausgeht.“
  3. dazu gehört ein Wissen. „In Sophokles Tragödie erschlägt der Titelheld Ödipus freiwillig einen Menschen, aber unfreiwillig seinen Vater.“

Nun kommen wir zum Hauptanliegen Höffes, nämlich zum Freiheitsbegriff Kants.

„Je nach deren Antriebsart unterscheidet Kant verschiedene Stufen, denen drei Stufen der Freiheit entsprechen: die technische, auf irgendein Zweck bezogene Freiheit, die pragmatische, im Dienste des eigenen Wohlergehens bestehende Freiheit, schließlich die moralische Freiheit. Die für Kant entscheidende Willensfreiheit, die vielzitierte Autonomie des Willens, besteht in einer Selbstbestimmung der dritten Stufe. Kant versteht unter dem Willen der Freiheit, sein Handeln an der Vorstellung gewisser Gesetze auszurichten. Frei ist dieser Wille sofern er sich das Gesetz (Nomos) selbst gibt. Da selbst auf griechisch „autos“ heißt, spricht Kant von Auto-nomie. Schon auf den niederen Freiheitsstufen folgt man einem Gesetz, das aber nicht aus dem Willen selbst stammt, sondern von woanders herkommt, weshalb Heteronomie vorliegt.

Nicht aus den Libet-Experimenten (aus atomaren Handlungen) sondern von der Art des zugrunde liegenden Gesetzes entscheide sich die Frage der Willensfreiheit. Deshalb der Vorwurf das man thematisch die Willensfreiheit verfehlt hat.

Kant: „Er urteilt also, dass er etwas kann, darum, weil er sich bewusst ist, dass er es soll, und erkennt in sich die Freiheit , die ihm sonst ohne das moralische Gesetz unbekannt geblieben wäre.“

Höffe zweifelt daran, dass die Hirnforschung ein experimentum eine entscheidende Frage für diese Art Freiheit formulieren kann.

Hier ist noch eine Audio-Datei, in der genauer beschrieben wird, wie es Kant mit den Imperativen meint. (Plus ein Beispiel aus einer Erzählung Kafkas.)

<root><ignore><includeonly></ignore>Audiofile.png <tplarg><title>1</title></tplarg> <tplarg><title>2</title></tplarg><ignore></includeonly></ignore> <ignore><noinclude> Einbinden von Audiodateien:

<code style="font-size:16px"><nowiki>{{Audio|Audiodatei|Beschreibung}}</nowiki></code>

z.B.: <code style="font-size:16px"><nowiki>{{Audio|test.mp3|Eine Testdatei}}</nowiki></code> </noinclude></ignore></root>

- Nun man könnte meinen, dass die Gehirnforscher wie Gerhard Roth, Wolf Singer wohl kaum Kant gelesen haben. Aus diesem Grund fand ich es notwendig Höffe's Text bearbeitet zu haben, da es ausschlaggebend ist.

Mit der letzten Aussage wäre ich vorsichtig. Kant hat fast jeder gelesen und hier mit einem philosophischen Totschlagargument in der Art "Naturwissenschaftler verstehen eben a priori nichts von Kant" zu kontern, bringt uns in der Diskussion nicht weiter. Gerade Kant weist, wie oben nur ansatzweise gezeigt, viele Probleme in der Freiheitsdebatte auf und ist nach Meinung vieler "Fachphilosophen" nicht in der Lage das Problem zu lösen (vgl. dazu etwa Franz Brentano, Phillipa Foot, Ernst Tugendhat und viele andere). Wichtiger wäre es für die Philosophie, einerseits im Anschluss an Schopenhauer die Versuche (Erfahrungen)ernst zu nehmen, eine detaillierte Kritik der Experimente durchzuführen, dabei auf einer klaren Begrifflichkeit in der wissenschaftlichen Sprache zu bestehen, anderseits von verbalen Verschanzungen und Referenzidealismus deutlicher als bisher Abstand zu nehmen.--Koe 12:19, 28. Feb 2007 (CET)

Ich gehe davon aus, dass Freiheit eine Idee ist, ein solch starker Begriff, dass er unser Verhalten manipieleren kann, so weit als hätte es sich in uns manifestiert, deshalb wundert es mich nicht, dass man es in der Anatomie des Menschen sucht. Mein Problem ist, mit welcher Gewissheit, mit welch arroganter Sicherheit die Gehirnforscher diesbezüglich solche Aussagen wie "Es gibt keine Freiheit, es ist eine Illusion" verwenden können. Ist es nicht anders zu behaupten: Wir haben es in der Materie bisher nicht gefunden. Lasse ich mich in die Debatte ein, in dem ich eine "detailierte Kritik der Experimente" durchführe, begehe ich den selben kategorialen Fehler. Denn in der Philosophie reden wir von einer ganz anderen Ebene der Freiheit.

Eigenartigeweise fühlen sich immer mehr Philosophen geneigt, die Sprache der anderen Wissenschaften zu benutzen, warum sollte ich als Philosophie-Studentin aus welchem Grund auch immer, mit den Neurowissenschaftlern die Sprache der Neurowissenschaften sprechen, ich stehe in einer ganz anderen Disziplin. Und auch ist dies ein typischer Vorwurf den man üblicherweise anderen aus einer anderen Wissenschaft vorwirft. Aber ist es nicht ein andere Sache wenn ich das Problem in dem Fall der Freiheit, ihre Experimente verstehe, ihr Vorgehen, ihre Resultate verstehe und dennoch in der Art und Weise meines Standpunkts antworte.

Um dieses Problem der Interpretation zu unterstreichen habe ich das Beispiel von Bohr und Einstein angemerkt. Die Neurowissenschaften blicken auf die Phänome der Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel, und lassen nur Begriffe in ihre Aussagenlogik zu, die akzeptabel sind, alles andere wird selektiert. Sie befinden sich auf einer ganz anderen Ebene der Sprache, wir reden von Liebe sie von Hormonausschüttungen. Wir verstehen sie, es sind nur andere Begriffe, weil ein anderer Blickwinkel. Meiner Meinung nach, ist nicht das Wie sondern das Was durch die Sprache wichtiger, also ich brauche nicht unbedingt das Kleid der wissenschaftlichen Sprache zu sprechen, damit mein Argument als Argument zählt. Beispielsweise geht Stanley Cavell auf das Problem der Sprache zwischen einem ausgebildeten (akademischen) Denker von mir aus Philosophen und einem nicht ausgebildeten Denker sehr gut ein. Beide reden von der selben Sache, aber sie vestehen sich nicht, hier entsteht natürlich die Frage ob das sein muss. Weil es in den meisten Fällen zu einem Kommunikationsabbruch führt, intressant wäre doch auch die Fage wer sich hier eigentlich wirklich disqualifiziert. Nun in dem Fall, kann ich mich nur dann disqualifizieren wenn ich die Experimente nicht kenne, oder sie in ihrem Vorgang nicht nachvollziehen kann, nicht wenn ich nicht so spreche wie ein Gehirnforscher. Und nebenbei spreche ich zum Glück nicht wie ein Gehirnforscher.--Esra 18:03, 03. March 2007 (CET)

Warum soll man sich als Philosophin mit den "Zumutungen" anderer Wissenschaften befassen? Da sieht es zwischen Philosophie und Einzelwissenschaften etwas anders aus, als zwischen Einzelwissenschaften. (Abgesehen jetzt von interdisziplinären Zusammenhängen.) Eine Ägyptologin und eine Statikerin können aneinander vorbeireden, wenn es um Pyramiden geht. Die gebräuchliche Philosophie ist anders angelegt, das wollte ich Im Vorfeld (FiK) etwas ausführen. Libet legt eine Versuchsanordnung vor, wir fragen: "Was setzt er dabei alles voraus?" Das ist eine Doppelbewegung: einerseits weichen wir aus, setzen nichts direkt dagegen, sondern fragen nach; und zweitens hinterfragen wir. Das gibt (seit Sokrates) die eigentümliche Mischung zwischen Charakterlosigkeit und Anmassung. --anna 13:27, 4. Mär 2007 (CET)
Mit "klarer Begrifflichkeit" wollte ich eigentlich den Neurowissenschaftlern "auf die Finger klopfen". Im Anschluss an Herbert: dass man die einstige "Königsdisziplin" in manchen Diskussionen nicht einmal mehr als "Magd" duldet, hängt mit dem Vorwurf im zweiten Teil des Satzes zusammen. Referenzidealismus und monströse Wort-Elfenbeintürme (vgl. Sokals "Fashionable Nonsense") verhärten die Fronten. So wird aus der Diskussion ein Kartenspiel (jeder Rufer wählt seinen Atout): steche Libet mit Kant/ Kontra/ Re... --Koe 21:21, 5. Mär 2007 (CET)

Man kann die die Willensfreiheit nicht in einem Experiment wo man auf einem Knopf drückt beweisen. Diese Wissenschaftler haben vorausgesetzt dass ihre Geräte in jenem Moment alles aufzeichnen werden, was sich im Gehirn tut. Das heisst sie haben vorausgesetzt dass man das Bewußtsein nur als ein materielller Prozess abbilden kann. Das heisst sie setzen voraus, dass das Bewußtsein nur in der Materie zu finden ist. Das hier keine Wechselwirkung statt findet, zwischen dem Denken, Wollen, Fühlen und der Materie und das Bewußtsein keine Verflechtung der beiden Seiten ist.

Etwas das außerhalb von mir stattfindet, wie z.b. ein ungerechtes Verhalten eines Menschen jmd. anderen gegenüber kann Wut oder andere Gefühle auslösen oder andere Botenstoffe im Gehirn aktivieren,oder genauso wie Herzrythmusstörungen Panik und andere Denkprozesse auslösen können, die sich dann wieder auf den Blutkreislauf anders auswirken. So modifizieren beide Bereiche sich gegenseitig. Wir wissen das eine Ebene des Denkens, die nächste Denkebene hervorruft, entwickelt, konstruiert, das Gedankengänge sich entfalten, die sich dann wiederum in Handlungen, Gefühlen entfalten.

Was bleibt mir anderes übrig als zu akzeptieren dass jene Wissenschaftler ein anderes Weltbild haben von der sie ausgehen und die geistige Ebene die sich auf das Handeln, auf die Materie auswirkt ausschließen. Beide Bereiche stehen in einer gegenseitigen Beziehung, bilden somit ein Ganzes, wie Form und Inhalt. Und sind aufgrund dieses ineinandergehens untrennbar. Ich bin der Meinung, dass man das Gehirn und das Bewußtsein, das Denken und Fühlen und alles was dazu gehört holistisch betrachten sollte. Das Bewußtsein eine generative Funktion, Ordnung ist, und dass das Danken viel zu subtil ist, um es mit der Lupe zu untersuchen. Das ist mein Vorwurf an die Interpretation der Experimente.


Die Freiheit ist eine Idee der Vernunft wie einige andere Ideen auch, bei Kant sind Ideen regulativ "um darauf die systematische Einheit zu gründen, die der Vernunft unentbehrlich, der empirischen Verstandeserkenntnis aber auf alle Weise beförderlich und ihr gleichwohl niemals hinderlich sein kann."(KrV, Endabsicht der Scheindialektik B697) Wir wissen dass wir diese Ideen haben, niemand kann sie verneinen. Die Frage ist nun, ob sie wie Kant sagt uns von der Natur aus gegeben sind (und er glaubt an die gute und zweckmäßige Bestimmung in der Naturanlage unserer Vernunft), also als integraler Bestandteil des menschlichen Wesens sind, oder durch sprachlich kulturellen Kontext enstanden sind, was ja Singer behauptet. Eigentlich mündet dann die Ganze Debatte dort, dass wir von ganz verschiedenen Perspektiven in die Welt blicken und diese miteinander schlecht kombinierbar sind.

Man könnte höchtens das "Bereitschaftspotenzial" und den "Willensruck" als die Schatten unseres Willens betrachten, als die Folgen der Ursache im Denken, dass sich in der Materie abzeichnet, auswirkt.--Esra 16:14, 08. March 2007 (CET)

Herbert Helmrich

„Wir können auch anders: Kritik der Libet-Experimente“


Herbert Helmrich ist Rechtsanwalt, und seine Spezialgebiete sind Rechtstheorie, Evolution des Rechts, Biologie-Recht. Sein Text befindet sich ebenfalls in Christian Geyers „Hirnforschung und Willensfreiheit“.

Helmrich beschäftigt sich mit der Frage, ob die aus der Gehirnforschung stammenden Schlussfolgerungen ausreichen, um, wie es Roth macht, die Rechtfertigung des Strafrechts zu bestreiten.

Für Helmrich hat der Proband, der in einem solchen Experiment seinen Finger auf einen Knopf drücken soll, die Entscheidung schon gefällt, indem er sich dazu bereit erklärt, daran teilzunehmen.

„Das Bereitschaftspotenzial ist eine Voraktivierung und enthält nach Birnbaumer/Schmidt „unterschiedliche Aspekte der Planung, Entscheidung und Ausführung“. „Der letzte Willensruck ist nur Teil einer vorgeplannten freiwilligen Handlung und Entscheidung. Die von Libet u.a. gemessenen Teilaspekte sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamt von Handlungsentscheidungen und Ausführung.“

Helmrich beschäftigt sich mit der Veto-Situation. Er sieht zwischen dem Aufbau des Bereitschaftspotenzials und der Ausführung noch ein „Veto“, welches die Ausführung der Handlung stoppen könnte, wobei sich diese Möglichkeit für Roth nur theoretisch zeigt, da entsprechende Veto-Ereignisse bisher nicht gefunden seien. (Für Libet ist das Veto auch ein Schlupfloch für den freien Willen)

Er gibt ein Beispiel dafür: ein Mann möchte auf sein Fahrrad steigen und sieht einen Bekannten, worauf er es sich anders überlegt und sein Bein wieder vom Fahrrad runter tut, sich es dann aber wieder anders überlegt und auf das Fahrrad steigt. Helmrich erklärt „dass der Aufbau der Bereitschaftspotenziale, die sich in gut einer halben Sekunde aufbauen können, um die veränderten Reaktionen des Beins vorzubereiten, den schnellen freien Umentscheidungen folgen kann.“

Helmrich sieht im Vorhandensein des Bereitschaftspotenzials keine „Indikation“ dafür, nicht willentlich anderes handeln zu können und auch nicht dass wir „durch selbstständige Vorentscheidungen des Gehirns determiniert sind."

Determiniertes Verhalten ist für Helmrich z.b. das Atmen, das nur für Momente unterdrückbar ist. Das Bereitschaftspotenzial sage bei Steuererklärungen oder derartiges nichts aus, „da sie aus eine Fülle von kleinen und kleinsten Teilhandlungen zusammengesetzt sind, die sich über mehr als einen Tag verteilen. Die meisten Detailhandlungen werden durch Bereitschaftspotenziale voraktiviert.“ Für Höffe macht die Existenz des unbewussten Bereitschaftspotenzials den Menschen nicht unfrei. Auch er kritisiert die Libet-Experimente mit Blick auf ihre Kurzvorgänge, bzw. kleine Willensakt. Keine vollständige Willensentscheidung im Sinne einer Wahlhandlung. Auch ihm reichen die Experimente nicht aus um den freien Willen beim Menschen auszuschließen.

- Helmrich lässt sich eher auf die Debatte um die Willensfreiheit ein, und wenn man das tut, ist das Contra mit der Veto-Situation ein gutes Argument und keineswegs ein "Schlupfloch".


Nachdem ich wissen wollte wie Physiker die Ergebnisse der Experimente interpretieren, habe ich mich auch mit dem Text von Uwe Kasper aus "Deutsche Zeitschrift für Philosophie" beschäftigt. Kasper dürfte die Resultate der Hirnforschung nicht akzeptabel gefunden haben denn er unternimmt einige Versuche um die Resultate zu verstehen. Aber er unterlässt es dann und macht den Vorschlag an die Gehirnforscher aus der Geschichte der Quantentheorie zu lernen. Hierbei geht es um die verschiedene Auffassung, Auslegung der Quantentheorie zwischen Nils Bohr und Einstein -- besser gesagt um den Streit über die Interpretation der Quantentheorie zwischen den beiden. Am Ende zitiert Kasper Gerhard Roth: „Die Hirnforschung hat für sich bisher keine grundlegende Methoden und Begriffskritik durchgeführt. Hierfür war sie bisher zu jung und zu vielfältig in ihren Methoden und Gegenständen. Nichtsdestoweniger ist es für die wissenschaftliche Disziplin unabdingbar, dass sie sich eine logisch-begriffliche Basis schafft, in der festgelegt ist, worüber sie in welche weise reden soll.“

Uwe Kasper

"Kann die Quantentheorie den Hirnforschern helfen, Probleme zu verstehen?"

(DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR PHILOSOPHIE, HEFT 6/2004)


Uwe Kasper blickt auf die Debatte um die Willensfreiheit aus der Perspektive der Quantenphysik und stellt zunächst die Frage, ob man zwei Größen wie den naturwissenschaftlichen und den soziokulturellen Bereich ohne gleichzeitig Störung des anderen messen kann. Erklärt dass man in der Quantenphysik zu der Erkenntnis gelangt ist, dass die genaue Messung der einen Größe zur vollkommenen Unkenntnis der anderen führt. Die Rede hier ist der Ort und die Geschwindigkeit eines Teilchens. (zueinander komplementäre Größen in der Quantenmechanik)

Man habe in der Quantentheorie gelernt vorsichtiger mit den Begriffen umzugehen, und zwar mit jenen Begriffen die sich im Bereich der Makrophysik gebildet haben, wenn man Beobachtungen aus dem Bereich der Mikrowelt beschreiben wollte. Hier gibt er als Beispiel das Bohrsche Modell an, wo man von den Bahnen der Elektronen in Atom gesprochen hat, wobei sich diese gar nicht beobachten ließen, weil es nicht möglich ist bereits erwähnte komplementäre Größen genau zu messen.

Bei jeder Beobachtung käme es zu eine Wechselwirkung zwischen dem zu beobachteten Systemen und den beobachtenden Instrumenten. Was ich hier den bekannten Beobachtereffekt nennen möchte.

Auch ist uns der Satz von Uwe Kasper: „Nach der Quantenmechanik antwortet uns die Natur immer auf de Fragen, die wir durch unsere Apparate an sie stellen.“ nicht ganz unbekannt, da er uns – zumindest mich- an Kant erinnert.

In der Quantenmechanik sei nur noch die Änderung des Zustandfunktions kausal (unmöglich eine raum-zeitliche Beschreibung für quantenphysikalische Vorgang zu liefern). Er haltet es für möglich dass sich die Hirnforscher im Rahmen des naturwissenschaftlichen Bereichs in die Lage manövrieren, Willensfreiheit als Illusion erklären zu müssen, „weil sie Kausalitätsvorstellungen, die sich vor der Hirnforschung gebildet haben, auch in diesem Gebiet als gültig voraussetzen.“

Nebenbei erwähnt Kasper das Buch „der Teil und das Ganze“ von Nils Bohr, der daraufhin deutet, „dass es im täglichen Leben Situationen gibt, die mit komplementären Begriffen beschrieben werden, beispielsweise das Denken und Handeln.“ Kasper haltet es deshalb für wahrscheinlich dass auch Denken und Handeln im soziokulturellen Bereich komplementär seien könnten.

Danach beschäftigt sich Kasper weiterhin mit dem Problem des komplementären, indem er meint, dass „wenn der soziokulltureller und der naturwissenschaftliche Bereich zueinander komplementär wären, wäre der Satz, dass wir die Inhalte des soziokullturellen Bereichs wie auch die Inhalte des naturwissenschaftlichen Bereichs ohne Einwirkung auf den anderen Bereich präzise bestimmen können falsch! Weil dann die präzise Bestimmung des einen den Inhalt des anderen Bereichs vollkommen unbestimmt macht. Möglich wäre auch dass bestimmte Gebiete des Gehirns zueinander komplementär sind, in dem Sinne dass die präzise Bestimmung des Zustandes des einen Bereichs die Kenntnis des Zustandes des anderen Bereichs vollkommen unmöglich macht", so Kasper. Deshalb meint Kasper : „Nur wenn wir nicht ganz genau hinschauen, werden wir eine gewisse Beziehung feststellen können.“ Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, denn so könnte man es einheitlich betrachten, als Ganzes, es wäre zumindest eine Möglichkeit. Wobei ich glaube dass dies den Methoden der Hirnforschung widersprechen würde.

Nun möchte ich eine interessante Aussage anführen, im Bezug auf eine Argumentation aus der Quantentheorie: "Man versucht im Horizont theoretischer Vernunft, empirischer Forschung das Unbegreifbare durch das Unverstandene zu erklären. Das ist zwar naheliegend und verlockend führt aber zu nichts."(Dr. Kurt Walter Zeidler)

Erkenntnistheoretische Kritik

Für mich ist die ganze Debatte ein erkenntnistheoretisches Problem. Auch habe ich einige Schwierigkeiten mit der Interpretation der Experimente um die Willensfreiheit.

Denn etwas dass man nicht abbilden kann, kann und darf man nicht zu Illusion erklären. Das heißt, alles was nicht Abbildbar ist, ist nicht zu akzeptieren für die Naturwissenschaften.

Die Hirnforscher machen einen kategorialen Fehler wenn sie eine Idee zu lokalisieren versuchen. Diese dann nicht zu finden und zu Illusion zu erklären ist natürlich eine notwendige Handlung für die Szientisten, sonst stellt sie sich als Wissenschaft automatisch in Frage. Aber die Ergebnisse haben einmal mehr bewiesen dass Freiheit kein Gegenstand der empirischen Forschung ist.

Die Freiheit ist als eine Idee zu fassen, letztendlich sind Gefühle und Stimmungen auch keine Gegenstände. Beispielsweise stellt sich auch die Frage ob wir das Denken durch die Darstellung der Funktionen des Organs erklären lassen dürfen? Die Naturwissenschaft fragmentiert alles so weit, dass man sie nicht mehr einheitlich denken oder begreifen kann. Es stellt sich die Frage, worauf die Konzepte der Hirnforschung beruhen? Es stellt sich die Frage ob die Hirnforschung eine eigene Methodenlogik entwickelt hat. Wobei nicht zu vergessen ist, dass wir erst seit 150 Jahren Physiologie-Institute haben.

(historische Daten im weiteren Text sind in geschichtsphilosophischen Büchern zu finden..)

Die egozentrische Einstellung des Menschen entwickelte sich mit der Einführung der Zentralperspektive im 15.Jhdt. (der unbeobachtete Beobachter)dessen Früchte mal süß mal sauer schmecken. Der Mensch isolierte sich selber von der Welt, der Natur die er beobachtet und alles dass er sehen konnte wurde zum Gegenstand. Der ganze Prozess hat mit Descartes begonnen, und zwar mit seiner Theorie der Zergliederung, alles zu messen was messbar ist (Galilei), und alles messbar zu machen. Hier ist der tatsächliche Schnitt in der Geschichte ab dem sich der Kosmos um die Zahlen dreht (Zeit wird mechanisch, Raum wird geometrisch konstruiert). Die heutigen Methoden, die Angehensweise der Hirnforschung & Co. beruhen auf diese Idee der Zergliederung, der Messung, der Analysis (Zerlegung) Descartes. Seit Descartes res extensa und res cogitans kämpft die Wissenschaft bis jetzt mit dem Dualimus. Es ist der verzweifelte Versuch den Geist materiell zu erklären. Denn was versuchen sonst Forscher wie Roth und Singer? Die Suche nach klareren Antworten kann man ihnen gar nicht übel nehmen, denn in ihnen steckt doch der Mensch, der endlich eine Antwort will, wie es denn nun um den Menschen steht. Und da wollen sie sich auf wahre Fakten auf Papier, auf das was sie zum Gegenstand machen können berufen, um endlich Ruhe vor den störenden Fragen zu bekommen, Gewissheit wollen sie um endlich nicht mehr zu zweifeln wie Descartes Ansatz, dessen berühmte Traum ihn fast zerstört hätte vor einer Welt die voller Widersprüche ist. Hat Descartes nicht schon selbst versucht den Geist zu materialisieren (bzw. die Funktionen der Körpermaschine bis ins Detail), weil er das ausgedehnte als Maschine verstand? Über die frz. Materialisten im 18. Jhdt. mit der selben Idee führt diese Linie im 19.Jhdt. zu der Sinnesphysiologie bis hin zu der heutigen modernen Hirnforschung.

Wie alles began.. Erfindung der analytischen Geometrie 1619 - Descartes Natur wird zum Gegenstand der klassischen Physik Analytische Geometrie steht im Hintergrund von vier Methoden die er in seinem „Discours de la Methode“schreibt 1637 „Abhandlung über die Methode der richtigen Vernunftgebrauch“ (verstanden als Methodentraktat) Descartes sucht hier nach einer Methode welche die Vorteile der Analysis, Algebra und der Logik in sich vereinigt das Forschungsprogramm der modernen Naturwissenschaften, wobei auch das Evidenz- und Wahrheitskriterium:

1. Niemals eine Sache als wahr anzunehmen die ich nicht als solche sicher und einleuchtend erkenne, d. h. sorgfältig die Übereilung und das Vorurteil zu vermeiden, und in meinen Urteilen nur so viel zu begreifen, wie sich meinem Geiste so klar und deutlich vorstellen würde, dass ich gar keine Möglichkeit hätte daran zu zweifeln.

2. Jede der Schwierigkeiten die untersuchen würde in so viele teile zu zerlegen als möglich und zu besseren Lösung wünschenswert wäre.

3. Meine Gedanken zu ordnen, mit den einfachsten und faßlichsten Objekten zu beginnen, und allmählich und gleichsam stufenweise bis zu Erkenntnis der kompliziertesten aufzusteigen, und selbst solche Dinge irgendwie für geordnet zu halten von denen natürliche weise nicht die einen den anderen vorausgehen.

4.Überall so vollständige Aufzählungen, und so umfassende Übersichten zu machen, dass ich sicher wäre nichts auszulassen.

Angefangen hatte alles als Descartes Methoden für Feldberechnungen entwickeln wollte. Nebenbei bemerkt suchten fast alle Forscher nach etwas ganz anderem als sie zufällig das was sie bekannt machte entdeckten, wie zum bsp. Nicolaus Copernicus im 16. Jhdt., dem einfach nur die Ausgleichskreise des Ptolemäus am Himmel unvernünftig erschienen und er unbeabsichtigt die Wende vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog. Die Folgen der Arbeit von Descartes ist bei weitem nicht so wie Copernicus Arbeit an den himmlischen Sphären, denn sie ist bis heute noch der Versuch die Welt auf Formeln zu reduzieren, alles zu Zergliederen bis kein Zusammenhang mehr besteht, ob das im Descartes Sinne war ist eine andere Frage. Auf jeden Fall wurde seitdem alles zum Objekt der Naturwissenschaft.

Auch bestärkt jene Erklärung Descares die Ansicht zu einem Vorhaben: „Jene langen ketten ganz einfacher und leichter Folgerungen, deren sich die Geometer bedienen und schwierigste Beweisführungen zu Stande zu bringen hatten in mir die Vorstellungen erweckt, das alle möglichen Objekte der menschlichen Erkenntnis auf ähnliche weise einander folgen“. Das würde heißen, dass was uns unklar und verworren erscheint in fassbare Teile zu zerlegen!


So viel zu der Idee der Zergliederung der Hirnforschung und allen anderen Wissenschaften die der Meinung sind, dass sie alles mathematisieren müssen, wobei die Hirnforschung ihre Methoden weiterentwickeln müsste, und bis dahin darf sie nicht alles zu Illusion erklären.


Weiters möchte ich einige neuere Methoden der Hirnforschung einführen, um zu verdeutlichen auf welche weise sie abbildet und zergliedert. Bild und Text habe ich von dem Magazin für Geo- und Naturwissenschaften. http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=19&rang=7

"Elektrische Impulse durchlaufen die Nervenbahnen, Ströme erzeugen magnetische Felder; in feinsten Kapillaren fließt vermehrt Blut zu den aktiven Bereichen. Dort verbraucht das Gehirn besonders viel Sauerstoff, und auch der "Brennstoff" Glukose wird hier in größerer Menge konsumiert als in den Nervenzellen (Neuronen), die gerade "auf der faulen Haut liegen". Botenstoffe reichen Nachrichten von einer Zelle zur nächsten weiter. Auch das lässt sich mit unterschiedlichen Verfahren in Bildern zeigen."

"Gedankenblitze eingefangen... Magnetresonanz- Enzephalographie (MEG)"

"Bei der Magnetresonanzenzephalographie werden die von den Hirnströmen erzeugten Magnetfelder registriert. Da diese sehr schwach sind, muss die Versuchsperson von allen äußeren Magnetfeldquellen abgeschirmt sein. Hochempfindliche Sensoren nehmen Signale war, die nur ein Millionstel des Erdmagnetfelds betragen. Die besondere Stärke der MEG: Da sie elektrische Veränderungen direkt misst, erfasst sie auch blitzschnelle Hirnvorgänge, die sich in Tausendstelsekunden abspielen. Ihr Schwachpunkt: Nicht immer ist genau zu sehen, wo der Gedankenblitz einschlägt."

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"Echo in Echtzeit Kernspin- oder Magnetresosanz- Tomographie (MRT)"

"Nicht ganz so schnell wie die MEG ist die Kernspin- oder Magnetresosanz-Tomographie (MRT). Dafür aber ist ihre räumliche Auflösung ungleich besser: Selbst Aktivitäten im Abstand von 0,7 bis 3 Millimeter sind noch zu unterscheiden."

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"Dem "Beruf" der Akteure auf der Spur Positronen- Emissions- Tomographie (PET)"

"Auch die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zeigt die bei bestimmten Aufgaben aktiven Bereiche des Gehirns. Dem Patienten werden Substanzen injiziert, die eine Markierung aus kurzlebigen radioaktiven Atomen - Positronenstrahler - tragen. Meist handelt es sich um markierte kohlenstoff- (11C), Sauerstoff (15O) oder Fluor (18F) Verbindungen. Trifft ein Positron auf sein ebenso schweres, aber negativ geladenes Gegenstück, ein Elektron, wandelt sich die Masse beider Teilchen in Strahlung um. Diese wird mit ringförmig um den Schädel angeordneten Detektoren gemessen."

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"Einblick in biochemische Transportwege Single- Photon- Emissions- Computer- Tomographie (SPECT)"

"Bei der Single- Photon- Emissions- Computer- Tomographie (SPECT) werden ebenfalls radioaktiv markierte Substanzen in die Blutbahn injiziert, die sich in bestimmten Hirngebieten anreichern. Die verwendeten Radionuklide sind Gammastrahler, wie Technetium-99 oder Jod-123. Die ausgesandte Strahlung wird mit Spezialkameras erfasst, die sich um den Körper drehen."

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Letztendlich..

Es fehlen uns noch viele Informationen um daraus Zusammenschlüsse zu ziehen, vielleicht übersehen wir -in dem Fall die Gehirnforscher- Strukturen, die wir nicht herausarbeiten, nicht aufzeigen können. Grund dafür -wobei nicht der einzige - sind die Methoden, die Apparate. Andererseits wird es immer irgendwelche Interpreatationen geben, und Ansichten des Beobachters der sie in seine Theorie hineinlegen wird. Man kann die Welt so verschieden deuten, in dem Fall auch die Experimente. Die Natur gibt einem wie wir wissen viele Antworten. Ich nehme an dass Gerhard Roth z.b. kein Spiritualist ist, seine Deutungen zeigen zumindestens seine Intentionen.


Weiters dürfen wir nicht das das Erkenntnisobjekt zum Erkenntnisresultat machen. Und zwar: Wir haben auf der einen Seite das Gerät für die Untersuchung, was sagen wir unser Erkenntnismedium ist, in dem das Gehirn abgebildet wird. Wir haben das Gehirn als Erkenntnisobjekt, dass abgebildet wird soweit es geht. Das Erkenntnissubjekt ist unser Forscher. Nun, das Gerät bildet ab und zeigt uns ein Bereitschaftspotenzial dem ein Willensruck vorausgeht. Wenn nun das Erkenntnissubjekt seine Leistung als Erkenntnissubjekt nicht an den Tag legt, erfüllt er seine Funktion nicht, sonst ist die ganze Prozedur nur eine Abbildtheorie und es fehlt uns in der Kette der Erkenntnistheorie die Leistung des Erkenntnissubjekts, dem wir die Feststellung einer Erkenntnis zuschreiben wollen. Aber vielleicht ist das letzte gar nicht die Aufgabe der Hirnforscher..

Dass Interpretationen problematisch sind kennen wir von der Auseinandersetzung zwischen Bohr und Einstein, da beide ganz unterschiedliche Auffassung davon hatten was eine annehmbare wissenschaftliche Theorie sei, auch hatten sie einen unterschiedlichen Sprachgebrauch und eine andere Auffassung von der Realität. Natürlich weicht man da auf den mathematischen Formalismus aus, weil es einfacher ist und der Diskussion über die Interpretation ein Ende gesetzt ist. Ein Sprichwort aus dem Osten besagt dass der Weg der Vernunft eine ist. Damit meine ich, dass es möglich sein könnte sich zu einer einzigen Interpretation zu einigen. Wobei es scheint derzeit in einer solch fragmentierten Wissensschaftslandschaft nahezu unmöglich zu sein.

Forschungen auf Mäusen aus den Jahren 1940 haben gezeigt dass Mäuse ihren Weg dennoch finden obwohl man ihnen die Hälfte ihres Hirns rausgeommen hat. Oder Katzen konnten trotzdem wie gewohnt ihre Seh-funktion behalten obwohl man ihnen bis zu 98 % der Funktion ihres Sehvermögens entfernt hat. Das zeigt dass unser Gehirn holistisch arbeitet, da in jedem Teil des Gehirns die Informationen der restlichen Teile enthalten sind. Die Neuronen sind somit mini Hologramme welche die ankommenden Impulse in Frequenzen trennen und empfangen. Die Aktivität in jede Zelle schafft eine eigene Welle in sich. Die Verbindung der Wellen zwischen den vielen Zellen schafft somit ein holistisches model, dass das Bild welches wir durch unsere fünf Sinne empfinden herbeiführt. Deshalb sollte man alle Prozesse im Hirn nicht isoliert betrachten sondern in ihre Einheit, die Zergliederung wäre eben genau das Gegenteil und führt zu keinen anderen Ergebnissen als wie diesen von Libet, Roth usw.


Wir könnten mit den Gehirnforschern einen gemeinsamen Nenner finden -was mir für die nahe Zukunft als unmöglich erscheint, wenn jene einsehen dass man nicht aus dem was man sieht sondern von dem was man denkt ausgehen sollte.

Esra E. Demir

Kontext

Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)