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Aktuelle Version vom 28. Mai 2011, 16:48 Uhr
Ich bin nicht sicher, wo dieser Beitrag reinpasst (vermutlich am Besten beim Christentum)
Fritz Hochwälder
Ich habe letzte Woche in Ö! einen Bericht über den österreichischen Dramatiker Fritz Hochwälder gehört in dem er sagt, es gibt kein historisches Drama, da es, sobald es im Theater aufgeführt oder verfilmt wird, sobald es gehört oder gesehen wird, ist es Gegenwart – die Stimme macht es lebendig (Vgl. VL6 – Chrisrentum, Priester) Die Historie ist für ihn nur Verkleidung, weshalb er auf der Bühne auf historische Kostüme verzichtet.
Diese Aussage wurde dazu in Kontext gesetzt, dass Hochwälder die Kritik am Nationalsozialismus zum Teil in ein anderes historisches Setting wie z.B.in seinem Stück "Der öffentliche Ankläger" in das der französischen Revolution verpackt hat, um Vorbehalte gegen die Aufführung hintanzuhalten – denn er war mit Bedenken konfrontiert, kritische Stücke, deren Inhalt so zeitnah zu den dramatischen Ereignissen war, zu veröffentlichen oder aufzuführen. Der Nationalsozialismus, der ihn selbst – er war jüdischer Abstammung – zur Flucht gezwungen hatte und dem seine Eltern zum Opfer gefallen waren, ist in seinem literarischen Schaffen ein zentrales Thema.
Das bedeutet, dass – verstärkt durch das Weglassen der optischen historischen Bezüge – das dargetellte Problem nicht nur als historisches Ereignis neu belebt wird, dass aus einer zeitlichen Distanz als Story aufgefasst werden kann, sondern dass, nach Hochwälder gewissermaßen die Problematik aktuell gehalten oder wieder aktualisiert werden kann.
Das impliziert, dass die Distanz nur beim Lesen gewahrt werden kann.