Weisen des Wissens (MuD09): Unterschied zwischen den Versionen

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(Michael Schröter)
(Helmut Weissenlehner)
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=== Helmut Weissenlehner ===
 
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Der Begriff „Wissen“ ermöglicht viele Herangehensweisen und Einteilungen. Eine mögliche wurde in der Vorlesung von Prof. Gotz aufgezeigt. Ich möchte in meinen Überlegungen einen etwas anderen Ansatz versuchen:
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Ich gehe dabei vom Naheliegendsten aus: Ich weiß, daß ich da bin. Das soll als kein „ich denke, also bin ich“ verstanden werden, sondern ich weiß, daß ich als körperliches Wesen existiere. Dieses Wissen kann ich auch nicht ausblenden, es begleitet mich dauerhaft. Weiters weiß ich um meine eigenen sinnlichen Eindrücke. Zusätzlich zu diesen sinnlichen Eindrücken und Wahrnehmungen habe ich Gedanke, sowohl banaler als auch reflexiver Natur. Auch diese Gedanken sind absolut unmittelbar für mich (und damit für jeden selber) da und präsent. Dieses Wissen könnte man demnach auch als „unmittelbares“ Wissen bezeichen, das zudem „höchstpersönlich“ ist. Ich kann anderen von meinen Empfindungen, Gedanken usw. Erzählen, aber es ist nicht dasselbe. Meine Erfahrung kann der andere versuchen nachzufühlen, sich in eine Situation versetzen, als er dasselbe erlebt hat, aber es bildet sich bei ihm nicht dasselbe Wissen. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Sprache zu, worauf ich aber hier nicht weiter eingehen möchte (Denken ohne Sprache möglich? Wird Sprache den Gedanken gerecht? Theorie der Kommunikation => was andere unter Worten und ganz allgemein Kommunikation verstehen, kann ich nicht beeinflussen usw.)
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Dieses Wissen, das sich auf mich bezieht (und auch mehrere Stufen der Reflexion beinhalten kann) und innerhalb meiner „black box“ abläuft, kann ich als gesichert ansehen. Natürlich könnte man es z.B. mittels des „Matrix Arguments“ hinterfragen – aber so lange keine Unstimmigkeiten in der Wahrnehmung auftreten, fehlt für ein solches Argument die Grundlage. Außerdem könnte man gerade dieses „Wissen“ als Meinung behandeln. Aber was bleibt als „wahres Wissen“ über, wenn man diesen jedem einzelnen Menschen unmittelbaren Aspekten nicht den Rang von „Wissen“ einräumt?
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Weniger klar wird der Begriff „Wissen“, sobald man ihn zu Dingen der „Außenwelt“ in Beziehung setzt. Von dem, was in der „black box“ einer anderen Person vorgeht, habe ich kein „echtes Wissen“. Selbst wenn mir die andere Person davon erzählt und ich umgangssprachlich sage „ich weiß, wie es xy geht“ ist es keine Wissen mehr im zuvor genannten Sinne. Ich weiß Bescheid darüber, wie es xy geht, aber das Wissen um das Gefühl, die Empfindung selbst, habe ich nicht. Ich kann mich maximal an meine eigenen früheren Gefühle und Empfindungen erinnern und daraus das Ganze „nachempfinden“. Analoges gilt für Wahrnehmungen zu Gegenständen der Außenwelt. Habe ich keinen Zweifel an meiner Wahrnehmung, weiß ich für mich die Dinge. Aber gibt es eine Garantie, daß sie wirklich so sind, wie es meine Sinne mir mitteilen?
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Von dieser Ebene des subjektiven Wissens/Meinens „abgehoben“, gibt es dann das „unpersönliche“ Wissen, das Faktenwissen. Aspekte, die für alle Menschen gleich sind und deshalb von allen auf dieselbe Art „gewußt“ werden – wenn es denn gewußt wird. Hierunter würde ich mathematische Gleichungen (1+1=2 weiß jeder gleich – wenn er es denn weiß), Daten, Fakten – kurzum gesprochen Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse verstehen., wobei selbst hier eine Unterscheidung angebracht erscheint in „Tatsachen“ (nicht im Sinne Humes zu verstehen!) wie z.B. xy wurde am 05.10.1989 geboren oder die Schlacht bei Issos fand 333 v.Chr. statt, d.h. historische Tatsachen, und dem gegenüber wissenschaftliche Theorien. Ihr Wissen wird zwar auch als gegeben angenommen, ist aber nicht so unveränderlich wie jenes der Tatsachen. Im Endeffekt könnte jede Theorie z.B. von einer anderen (besseren) abgelöst werden.
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Dieses Wissen kann man quasi als „Wissenspool“ ansehen, aus dem man schöpfen kann, den einer allein aber nie zur Gänze „wissen“ kann.
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Andere mögliche Einteilungen des Wissen, die hier nur erwähnt werden sollen, wären jene, die sich nicht nur mit dem Inhalt beschäftigen, sondern v.a. der Form wie z.B.die „narrativen Wissensformen“ und die „nicht-diskursiven Wissensformen“. Oder auch der Begriff der „historischen Wissensformen“ wäre hier zu nennen. Nach einer anderen Herangehensweise lassen sich deklarative, situative, prozedurale und senso-motorische Weisen des Wissens unterscheiden. Der Wissens-Begriff bietet demnach zahlreiche Einteilungsmöglichkeiten.
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Im Anschluß an diesen kurzen „Gedankenfluß“ zum Thema „Weisen des Wissens“ noch eine kurze Anknüpfung an die Übung und die Überlegungen zum Spiegelbild:
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Ich selbst sehe ein Spiegelbild und weiß, daß ich mich sehe. Gleichzeitig weiß ich aber auch, daß es „nur“ ein Abbild von mir ist. Inwieweit stehen diese Erkenntnisse mit dem Begriff „Bewußtsein von sich selbst“ im Zusammenhang? Es ist z.B. bei Tieren zu beobachten, daß sie ein Spiegelbild durchaus wahrnehmen, z.B. eine Katze sieht eine Katze im Spiegel, aber dieses Spiegelbild nicht als sich selbst wahrnehmen. Die Katze im Beispiel weiß nicht, daß sie sich selbst sieht - sie sieht eine Katze. Deshalb versteckt sie sich, beobachtet diese Katze, schleicht sich an und läuft auf sie zu. Beim Spiegel angekommen, blickt sie – wenn möglich – hinter diesen! Der Begriff Spiegel und seine Funktion existiert für das Tier nicht. Es zeigt sich, daß Wissen fehlt, insbesondere reflexives Wissen.
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Besonders interessant ist, daß ein ähnliches Verhalten auch bei Babies zu beobachten ist, die in den frühen Stadien das eigene Spiegelbild nicht als sich selbst wahrnehmen, sondern als „ein“ Baby. Die Entwicklung zum „innen-außen“-unterscheidenden Wesen, das reflexiv denkend vorgeht, erfolgt auch beim Menschen erst im Laufe der ersten Monate bzw. 1-2 Jahre. Handelt es sich demnach um „angelerntes Wissen“?

Version vom 6. November 2009, 03:11 Uhr

Bitte tragen Sie auf dieser Seite ihre Überlegungen zum Thema "Wissen" - im Anschluss an Gerhard Gotz und das Protokoll von Hoa Luong - ein. --anna 08:29, 30. Okt. 2009 (UTC)

Alois Anton Aufschnaiter

Arabella Burian

Melanie Ehling

Daniel Fazal

Gregor Walther Kölbl

Georg Koller

Artur Lapinsch

Elisabeth Luger

Stefan Mannsberger

Lynette Mildred Mayer

Radu Adrian Moldovan

Matthias Moroder

Zu (4)


Es muss von mir zuerst mal ein gewusster Inhalt sein, was eine Straßenbahn ist, wie sie funktioniert und welche Taetigkeit sie ausfuehrt. Das sind dann gewusste Inhalte ueber die Straßenbahn, die zueinander in Relation stehen.

Dann kann ich durch die Aktivität:

• Ich sehe die Straßenbahn.

Daraus schliessen dass:

• Ich weiß, dass ich die Straßenbahn sehe.

Wenn ich weiss wie eine Straßenbahn abfaehrt, dann kann ich wiederum bei der Aktivität:

• Ich sehe die Straßenbahn abfahren.

Daraus schliessen dass:

• Ich weiß, dass die Straßenbahn abfährt.

Dass sind dann alles wahre gewusste Inhalte die zueinander in Relation stehen und eine gewisse Hierarchie bilden. Fuer mich ist das Wissen als solches dann auf einer Metaebene ueber den gewussten Inhalten.

Bei:

• Ich weiß, dass ich die Straßenbahn nicht mehr erreichen werde.

Hier haengt es von den Umstaenden ab ob dies ein wahrer gewusster Inhalt ist oder nur eine persoenliche Meinung.

Mir kommt vor, dass sich die Frage stellt was wahres Wissen ist, und wie sich das definiert.


Denk jetzt mal darueber nach, post dann meine weiteren Ueberlegungen.

--Mat.23 13:27, 5. Nov. 2009 (UTC)


Zum oben genannten Beispiel:

z.B.:

• Ich sehe die Straßenbahn. • Ich weiß, dass ich die Straßenbahn sehe.

Ist dann halt wieder zu bedenken, das meine Sinne mich truegen koennen. Wenn ich z.B.:

Diese Straßenbahn aus 300m Entfernung sehe, koennte es auch ein Plakat in wahrer Grosse sein, und ich lass mich taeuschen. Somit kann ich nicht wissen, dass ich die Straßenbahn sehe.


Ich frag mich ob es wahres Wissen gibt, welches begruendet ist.

z.B.>.:

• X (Mutter) weiss, das Y ihr Sohn/Tochter ist, da X waehrend der Geburt bei Sinnen war.


Somit ist dies fuer X ein wahres Wissen, welches aufgrund der persoenlichen Erfahrung begruendet ist.


--Mat.23 21:54, 5. Nov. 2009 (UTC)

Lisa Mühlbacher

Pablo Ignacio Nechvatal

Peter Nutz

Matthias Obermayr

Marco Paschinger

Lisa Reischer

Maria-Rebecca Rispoli

Katrin Schirchl

Florian Schrittesser

Michael Schröter

Zur Frage "Was ist Wissen?"

Ich denke, bevor man den Versuch unternimmt, die Frage "Was ist Wissen?" zu beantworten, ist es wohl sinnvoll, sich die Frage zu stellen, warum es sich überhaupt so schwierig gestaltet, die Frage nach dem Wissen beantworten zu können. Die Schwierigkeit liegt - wie bereits ausführlich in den Vorlesungen von Prof. Gotz dargelegt - wohl darin, dass der Begriff Wissen für den Menschen nicht greifbar ist.

Wir wissen, dass etwas ist bzw. dass ein bestimmter Zustand besteht. Bsp: Wir wissen, dass es Tag oder Nacht ist.

Hierbei begegnen wir zwei Ebenen: Auf der unteren Ebene haben wir die Aussage „Es ist Tag/Nacht“ und auf der übergeordneten Ebene haben wir die Aussage „Wir wissen“. Die Aussage „Es ist Tag/Nacht“ stellt für uns kein gedankliches Problem dar, denn wir können den Zustand Tag/Nacht definieren. Er ist also für uns greifbar. Wir nehmen diesen Zustand durch unsere Sinneswahrnehmung auf (hier konkret durch Sehen und Fühlen). Dabei erhalten wir über unsere Sinneswahrnehmung eine Information. Diese Information können wir verarbeiten und speichern.

Man kann nun sagen: Das „Wissen“ ist die gespeicherte Information.

Mann kann aber auch als Gedankenspiel sagen: „Wissen“ ist die Fähigkeit, gespeicherte Informationen wieder abzurufen.

Diese Aussage führt wohl in eine Sackgasse, aber es lässt sich zunächst eines schließen: Wenn wir sagen, dass wir wissen, dass etwas ist, sagen wir nicht mehr als dass wir eine gespeicherte Information über einen Zustand abrufen können bzw. im Zeitpunkt der Aussage konnten (weil wir sie schon abgerufen haben). Wenn wir nun sagen: Wir wissen, dass wir wissen, sagen wir, dass wir die gespeicherte Information darüber abrufen können, die beinhaltet, dass wir (im Allgemeinen) gespeicherte Informationen abrufen können. Wenn wir jetzt sagen, wir wissen, dass wir wissen, dass es Tag ist, sagen wir nur, dass wir die Information darüber abrufen können, dass wir die Information, die wir durch unsere Sinneswahrnehmung erhalten haben, wieder abrufen können. Diese Kette lässt sich unendlich fortsetzen, denn jedes Wissen, also jede Fähigkeit, eine Information abzurufen (als die Definition von Wissen) ergibt auf einer weiteren Ebene seinerseits wieder die Fähigkeit, eine Information abzurufen, dass ich eine Information abrufen kann. Dies bedeutet, jedes Mal, wenn ich eine Information abrufen kann, wenn ich also etwas weiß, weiß ich auch (in einem weiteren Schritt), dass ich (etwas) weiß. Wissen definiert sich hierbei als eine Aktivität! Es ist auch festzuhalten, dass Wissen immer nur im Zusammenhang mit einer gespeicherten Information bestehen kann, denn nur wenn ich eine Information gespeichert habe, kann ich sie auch wieder abrufen = Wissen. Darüber hinaus verliert die Frage, ob mein Wissen objektiv oder subjektiv ist, hier ihre Anwendbarkeit, da die Fähigkeit, Informationen abzurufen sich nicht in subjektiv oder objektiv kategorisieren lässt. Die Frage nach der Objektivität lässt sich aber sehr gut auf der Ebene der Information beantworten: Da ich alle Informationen (auch einen Text oder eine gehörte Aussage, die jeweils codierte Informationen darstellen) nur über meine eigenen Sinnesorgane erhalten kann, diese in einem eigenen Prozess verarbeite und speichere, können meine Informationen, die ich später wieder abrufe, nur subjektiv sein. Der Begriff Informationen beschreibt hier einerseits das Ergebnis des Aufnahmeprozesses von Zuständen durch meine Sinnesorgane, andererseits abgerufene und in Form von festgelegten Codes festgehaltene Informationen (einen Text), die ich allerdings wiederum durch meine Sinnesorgane aufnehmen muss. Indem ich lesen lerne, trainiere ich sozusagen meinen Geist, die Informationen, die mir mein Auge beim Anschauen des Textes gibt, richtig auszulesen. Habe ich die Fähigkeit zu lesen, kann ich codierte Informationen selbst aufnehmen und speichern und im folgenden wiedergeben – durch eine mündliche oder schriftliche Aussage - ich weiß sie also. Hier lässt sich nun folgende Frage stellen: Wenn ich einen Text schreibe, dann wende ich die grammatikalischen Regeln richtig an, denn ich „kenne“ sie, ich habe also die Information, die ich beim Erlernen des Schreibens aufgenommen habe, gespeichert, aber weiß ich sie im Moment des Textschreibens auch, das heißt, habe ich die Fähigkeit, sie abzurufen? Oftmals wird es wohl so sein, dass ich mit ziemlicher Gewissheit sagen kann, dass ein von mir geschriebener Satz „richtig“ ist, also den Regeln der Grammatik usw. entspricht, aber die grammatikalische Regel kann ich nicht erklären. Ich kann also letztendlich nicht erklären, warum dieser Satz richtig ist, obwohl ich „weiß“, dass er richtig ist. Im Weiteren denke ich während des Schreibens zumeist nicht über die grammatikalischen Regeln nach. Das heißt, ich nutze während des Schreibens gespeicherte Informationen (erlernte Regeln über meine Sprache), aber ich rufe die Informationen über die Regeln nicht ab, also weiß sie also nicht im Sinne meiner obigen Ausführungen. Es muss daher verschiedene Formen des Wissens geben und zwar ein „aktives“ Wissen, das heißt Informationen, die ich wiedergeben kann (ich kann sie verbalisieren) und „passives“ Wissen, also Informationen, die ich anwende, aber nicht verbalisieren kann. Das Beispiel mit der Grammatik ist vielleicht nicht so gut gewählt, aber ich hoffe, es ist klar, was ich meine.

Ich schreibe hier morgen weiter.

Sophie Schweiger

Rudolf Simmer

Helene Sorgner

Lara Tasharofi

Thomas Konstantin Tobias

Talitha Tvarosca

Was beudeutet Wissen?

Zuerst beginne ich damit, welche Wörter ich mit Wissen assoziiere: - bewusst sein - kapieren - die Information haben - Kompetenz - Erkenntnis - Fertigkeit/ Qualifikation - Intelligenz - Neuronale Verbindungen

z.B. wenn ich mir einer Sache bewusst bin, dann weiß ich etwas, die Lösung, das "Richtige",ist mir bewusst, dass ich z.B. etwas Falsches getan habe etc. Andere Leute sagen dazu, sie kapieren endlich etwas, auch "checken", "verstehen" genannt. Bewusst sein, kann ich auch als Wahrnehmen bezeichnen. Ich nehme etwas war, mich und meine Umwelt (die anderen, die Welt, Reaktionen etc.). Wenn ich viel weiß, kann mir das im Leben weiter helfen, z.B. weil ich dadurch die geforderte Kompetenz,auch Qualifikation oder Fertigkeit genannt, besitze, um im Leben etwas zu erreichen. Leute, die viel wissen, haben vielleicht große berufliche Chancen, doch inwiefern bringt uns das im Leben weiter, macht Wissen glücklich, ist Wissen immer berufliche Voraussetzung? Ist umfassendes Wissen wirklich so erstrebenswert, wie alle Leute denken? Manche behaupten ja sogar, dass "dumme" Menschen ein friedlicheres, glücklicheres Leben führen, da sie sich den Kopf nicht zerbrechen. Andererseits gibt es Studien, dass gebildete Menschen länger leben und gesünder sind. Aber auch, dass "g`scheite" Menschen attraktiver auf das andere Geschlecht wirken. Das Streben nach unendlichem Wissen ist die Suche nach der Erkenntnis, in der Philosophie wohl die Erkenntnis nach dem Sinn vom Sein. Hier jedoch möchte ich anmerken, dass nicht unbedingt eine Wissensanhäufung dazu beiträgt, diese Erkenntnis zu erlangen, bzw wer sagt überhaupt, dass Wissen gleich mit Klugheit assoziiert werden muss, denn Wissen bedeutet auch, etwas realisieren, einer Sache bewusst sein. Beziehungsweise gibt es auch so etwas wie Fachspezifisches Wissen, z.B.eine Ausbildung erhalten (als Friseurin, als Rechtsanwalt u.v.m. Schon Faust strebte nach Wissen und aber lehnte die sture Lehre aus Literatur und Schrift ab, denn er war sich dessen bewusst, dass er trotz seines umfassenden Wissens, noch immer viele Dinge nicht wusste und einige Dinge nicht aus Büchern lernen kann. Vielleicht sollten wir sagen, dass "Wissen" heißt, eine Information zu erhalten, dies ist wahrscheinlich neutraler gesagt und nicht gesellschaftlich spezifiziert. Wissen wird auch als Synonym für Intelligenz verwendet. Doch was macht Intelligenz aus? Haben auch Tiere Intelligenz? Was ist künstliche Intelligenz? Welchen Einfluss hat die Wissenschaft auf die Menschheit und wie funktionieren ihre "Kreaturen"?

Wissen sind gewisse Hirntätigkeiten, Informationen werden über die Nervenbahnen durch verschiedene Hirnregionen geschickt, (Neuronale Verbindungen sind hier zuständig). Jede Tätigkeit hat eine spezielle Region in Gehirn. So kann es passieren, dass bei Unfällen, Sauerstoffmangel(bei Ertrinken) und dergleichen, bestimmte Gehirnregionen zu Schaden kommen und der Mensch erleidet eine (meist) dauerhafte Behinderung. Dies kann zu einem Gedächtnisverlust führen, oder Verlust des bewussten Denkens, sprich der Mensch verliert einen Teil seines Wissens. Ob nun Tiere Intelligenz besitzen kann man so nicht sagen, sie besitzen Instinkte und Triebe (der Mensch aber auch)und spüren, wenn sie in Gefahr sind und bekommen Angst. Manche Tiergattungen verspüren sogar so was wie emotionale Verbundenheit, wobei dies eher eine genetische "Programmierung" ist, Schwäne z.B. suchen sich nur einen Partner und bleiben bis zum Tod bei diesem. Ein anderer Fall zu erwähnen, wären Tierversuche. Oft genug werden Reaktionen von Tieren getestet (meist Affen und Ratten, da diese die ähnlichste Genstruktur besitzen wie der Mensch , im Gegensatz zu anderen Tieren). Meist werden dazu kleine Strafen benutzt, wie Stromschläge, um beim Tier eine "Erinnerung" im Gedächtnis zurückzulassen, wenn diese falsch reagieren, als Belohnung ein Leckerli. Faszinierender Weise, merken sich die Tiere tatsächlich die falschen Wege und Handlungen und "merken" sich den richtigen Weg zu Ziel. (Wurde auch mit Raben getestet). Der eigentliche Unterschied zwischen Tier und Mensch liegt darin, dass der Mensch ein aktives Bewusstsein besitzt und sich als Mensch bewusst ist und das Tier nicht. Ein anderes weit umstrittenes und umforschtes Thema sind künstliche Intelligenzen, Roboter und Computerchips auf denen Emotionen, Reaktionen und gewisse Wissensgrundlagen gespeichert sind. Ob ein Roboter jemals einen Menschen, bzw ein menschliches Gehirn jemals einen Menschen ersetzten kann? Dazu stellt sich die Frage: Was ist der Mensch? Was macht den Menschen aus? Was ist Denken? Sicher wird die Forschung fortschreiten und die Programmierungen voranschreiten, die Roboter werden menschenähnlicher, aber sie werden nie wie ein Mensch sein können, denn die menschliche Seinsstruktur ist viel zu komplex um sie einfach nachzustellen. So kommt wieder die Frage auf, was sind diese Seinstrukturen und was macht den Menschen als Seiendes aus, aber das würde jetzt vom Thema "Wissen" abschweifen. Was nun Wissen bedeutet, ist für mich eine Mischung aus Denken & Wahrnehmen in Kombination mit biologisch nachvollziehbaren Gehirnfunktionen. --Tali 12:21, 5. Nov. 2009 (UTC)

Helmut Weissenlehner

Der Begriff „Wissen“ ermöglicht viele Herangehensweisen und Einteilungen. Eine mögliche wurde in der Vorlesung von Prof. Gotz aufgezeigt. Ich möchte in meinen Überlegungen einen etwas anderen Ansatz versuchen:

Ich gehe dabei vom Naheliegendsten aus: Ich weiß, daß ich da bin. Das soll als kein „ich denke, also bin ich“ verstanden werden, sondern ich weiß, daß ich als körperliches Wesen existiere. Dieses Wissen kann ich auch nicht ausblenden, es begleitet mich dauerhaft. Weiters weiß ich um meine eigenen sinnlichen Eindrücke. Zusätzlich zu diesen sinnlichen Eindrücken und Wahrnehmungen habe ich Gedanke, sowohl banaler als auch reflexiver Natur. Auch diese Gedanken sind absolut unmittelbar für mich (und damit für jeden selber) da und präsent. Dieses Wissen könnte man demnach auch als „unmittelbares“ Wissen bezeichen, das zudem „höchstpersönlich“ ist. Ich kann anderen von meinen Empfindungen, Gedanken usw. Erzählen, aber es ist nicht dasselbe. Meine Erfahrung kann der andere versuchen nachzufühlen, sich in eine Situation versetzen, als er dasselbe erlebt hat, aber es bildet sich bei ihm nicht dasselbe Wissen. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Sprache zu, worauf ich aber hier nicht weiter eingehen möchte (Denken ohne Sprache möglich? Wird Sprache den Gedanken gerecht? Theorie der Kommunikation => was andere unter Worten und ganz allgemein Kommunikation verstehen, kann ich nicht beeinflussen usw.)

Dieses Wissen, das sich auf mich bezieht (und auch mehrere Stufen der Reflexion beinhalten kann) und innerhalb meiner „black box“ abläuft, kann ich als gesichert ansehen. Natürlich könnte man es z.B. mittels des „Matrix Arguments“ hinterfragen – aber so lange keine Unstimmigkeiten in der Wahrnehmung auftreten, fehlt für ein solches Argument die Grundlage. Außerdem könnte man gerade dieses „Wissen“ als Meinung behandeln. Aber was bleibt als „wahres Wissen“ über, wenn man diesen jedem einzelnen Menschen unmittelbaren Aspekten nicht den Rang von „Wissen“ einräumt?

Weniger klar wird der Begriff „Wissen“, sobald man ihn zu Dingen der „Außenwelt“ in Beziehung setzt. Von dem, was in der „black box“ einer anderen Person vorgeht, habe ich kein „echtes Wissen“. Selbst wenn mir die andere Person davon erzählt und ich umgangssprachlich sage „ich weiß, wie es xy geht“ ist es keine Wissen mehr im zuvor genannten Sinne. Ich weiß Bescheid darüber, wie es xy geht, aber das Wissen um das Gefühl, die Empfindung selbst, habe ich nicht. Ich kann mich maximal an meine eigenen früheren Gefühle und Empfindungen erinnern und daraus das Ganze „nachempfinden“. Analoges gilt für Wahrnehmungen zu Gegenständen der Außenwelt. Habe ich keinen Zweifel an meiner Wahrnehmung, weiß ich für mich die Dinge. Aber gibt es eine Garantie, daß sie wirklich so sind, wie es meine Sinne mir mitteilen?

Von dieser Ebene des subjektiven Wissens/Meinens „abgehoben“, gibt es dann das „unpersönliche“ Wissen, das Faktenwissen. Aspekte, die für alle Menschen gleich sind und deshalb von allen auf dieselbe Art „gewußt“ werden – wenn es denn gewußt wird. Hierunter würde ich mathematische Gleichungen (1+1=2 weiß jeder gleich – wenn er es denn weiß), Daten, Fakten – kurzum gesprochen Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse verstehen., wobei selbst hier eine Unterscheidung angebracht erscheint in „Tatsachen“ (nicht im Sinne Humes zu verstehen!) wie z.B. xy wurde am 05.10.1989 geboren oder die Schlacht bei Issos fand 333 v.Chr. statt, d.h. historische Tatsachen, und dem gegenüber wissenschaftliche Theorien. Ihr Wissen wird zwar auch als gegeben angenommen, ist aber nicht so unveränderlich wie jenes der Tatsachen. Im Endeffekt könnte jede Theorie z.B. von einer anderen (besseren) abgelöst werden. Dieses Wissen kann man quasi als „Wissenspool“ ansehen, aus dem man schöpfen kann, den einer allein aber nie zur Gänze „wissen“ kann.

Andere mögliche Einteilungen des Wissen, die hier nur erwähnt werden sollen, wären jene, die sich nicht nur mit dem Inhalt beschäftigen, sondern v.a. der Form wie z.B.die „narrativen Wissensformen“ und die „nicht-diskursiven Wissensformen“. Oder auch der Begriff der „historischen Wissensformen“ wäre hier zu nennen. Nach einer anderen Herangehensweise lassen sich deklarative, situative, prozedurale und senso-motorische Weisen des Wissens unterscheiden. Der Wissens-Begriff bietet demnach zahlreiche Einteilungsmöglichkeiten.

Im Anschluß an diesen kurzen „Gedankenfluß“ zum Thema „Weisen des Wissens“ noch eine kurze Anknüpfung an die Übung und die Überlegungen zum Spiegelbild:

Ich selbst sehe ein Spiegelbild und weiß, daß ich mich sehe. Gleichzeitig weiß ich aber auch, daß es „nur“ ein Abbild von mir ist. Inwieweit stehen diese Erkenntnisse mit dem Begriff „Bewußtsein von sich selbst“ im Zusammenhang? Es ist z.B. bei Tieren zu beobachten, daß sie ein Spiegelbild durchaus wahrnehmen, z.B. eine Katze sieht eine Katze im Spiegel, aber dieses Spiegelbild nicht als sich selbst wahrnehmen. Die Katze im Beispiel weiß nicht, daß sie sich selbst sieht - sie sieht eine Katze. Deshalb versteckt sie sich, beobachtet diese Katze, schleicht sich an und läuft auf sie zu. Beim Spiegel angekommen, blickt sie – wenn möglich – hinter diesen! Der Begriff Spiegel und seine Funktion existiert für das Tier nicht. Es zeigt sich, daß Wissen fehlt, insbesondere reflexives Wissen. Besonders interessant ist, daß ein ähnliches Verhalten auch bei Babies zu beobachten ist, die in den frühen Stadien das eigene Spiegelbild nicht als sich selbst wahrnehmen, sondern als „ein“ Baby. Die Entwicklung zum „innen-außen“-unterscheidenden Wesen, das reflexiv denkend vorgeht, erfolgt auch beim Menschen erst im Laufe der ersten Monate bzw. 1-2 Jahre. Handelt es sich demnach um „angelerntes Wissen“?