Empfindung im Speziellen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Juni 2005, 10:21 Uhr
Sommer beginnt fogendermassen:
"Entsprechendes gilt nun auch für die Empfindung. Dieselben Wörter und Begriffe, mit denen wir, trotz allem, Qualitäten bezeichnen, pflegen wir auch zur Benennung von Empfindungen zu verwenden."(ebd.)
Allerdings ist die Adäquanz dieser Benennungen schwieriger. Erst eine "Klärung der Relation" kann zeigen mit welchem Recht wir auf eine Entsprechung pochen. Um eine Empfindung zu benennen, beanspruchen wir die Übereinstimmung aller Eigenschaften mit dem Begriffe.
"'Rot' ist vorerst kein Name für eine Empfindung, sondern ein Begriff für viele Qualitäten. Kraft der Identidät des Begriffs - des Prädikat im Urteil - können wir sinnliche Qualitäten als gleich und verschieden ansehen. Und kraft dieser Gleichheit oder Verschiedenheit von sinnlichen Qualitäten können auch die ihnen 'entsprechenden' Empfindungen als gleich oder verschieden betrachtet werden. Für sich allein aber, ohne Rücksicht auf anderes - auf Qualitäten und, über sie hinaus, auf Begriffe -, sind Empfindungen weder gleich noch verschieden. Wer dennoch dieses oder jenes von Empfindungen behauptet, überträgt auf sie, was er zuvor an Qualitäten festgestellt hat; also: er spricht metaphorisch." (a.o.O. S.89)
Um Empfindungen zu beschreiben brauchen wir immer Wahrnehmung der Eigenschaften und Prädikate. Daraus ergäbe sich die Gefahr einer "Verdopplung der Qualitäten" und zur Entkräftung müssen wir den Blickwinkel verändern.
"Wechseln wir also die Sichtweise; verlassen wir die Analytik der Begriffsverwendung und fragen wir nach der Konstitution des Erfahrungsgegenstandes! Die Empfindung ist dann nicht mehr das Zweite, zu dem wir zurückgehen, sondern das Erste, beidem wir anfangen.(...)die Konstitutiontheorie fragt, wie wir von empfindungen überhaupt erst zu Qualitäten und Prädikaten, also zu Gegenständen und Urteilen kommen.Und zur Beantwortung dieser Frage wird eine Instanz in Anspruch genommen(...)'Objektivation' ist der Name für das, was diese Instanz leistet. Und bekanntlich fungiert bei Kant der Verstand durch seine Kategorien oder bei Husserl das Bewußtsein durch seine Intentionalität als ein solche Objektivationsinstanz."(a.o.O. S.90)
Allerdings können wir genau diese Instanzen und ihre Arbeitsweise nicht durchschauen und die "Gewißheit, daß Empfindungen keine bloßen Konstrukte sind, ist nur komperativ."
Neben der klassischen Zugangsweise über eine Konstitutionstheorie, die einen "indirekten und approximativen Weg" bietet, zu beweisen das der "Begriff der Empfindung" nicht "gegenstandslos und leer" sei, schlägt Sommer einen direkten Weg vor, der ihn allerdings nicht über den Gesichtssinn, sondern über den Hör- und Tastsinn führt.
Paradoxie der Empfindung
Beziehungen
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