Hans Lenk u. Matthias Maring: Soziale Fallen: Unterschied zwischen den Versionen

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H. Lenk u. M. Maring, "Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung"(1)
 
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Matthias Maring, Privatdozent am Institut für Philosophie und Leiter des ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums an der Universität Karlsruhe(2) und Hans Lenk, Professor Emeritus am selben Institut(3), beschäftigen sich besonders mit interdisziplinären Fragestellungen praxisorientierter Philosophie. In ihr Beschäftigungsgebiet fallen Fragen und Probleme der Wissenschaftstheorie, sowie der Moral-, Technik-, Sozial-, Sport- und Wirtschaftsphilosophie.  
 
Matthias Maring, Privatdozent am Institut für Philosophie und Leiter des ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums an der Universität Karlsruhe(2) und Hans Lenk, Professor Emeritus am selben Institut(3), beschäftigen sich besonders mit interdisziplinären Fragestellungen praxisorientierter Philosophie. In ihr Beschäftigungsgebiet fallen Fragen und Probleme der Wissenschaftstheorie, sowie der Moral-, Technik-, Sozial-, Sport- und Wirtschaftsphilosophie.  
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„Ethik sollte als Baustein für eine erweiterte Einheit der Praktischen Philosophie für die technisch-wirtschaftliche Welt weiter ausgearbeitet werden. Hierbei kann auf das Sachwissen der Technikwissenschaften, der Sozialwissenschaften, der empirischen Wirtschaftswissenschaften usw., in denen Aussagen über Handlungsalternativen, Handlungsfolgen usw., über das technisch und ökonomisch Machbare, aber keine (krypto-) normativen Aussagen gemacht werden, nicht verzichtet werden.“(6)  
 
„Ethik sollte als Baustein für eine erweiterte Einheit der Praktischen Philosophie für die technisch-wirtschaftliche Welt weiter ausgearbeitet werden. Hierbei kann auf das Sachwissen der Technikwissenschaften, der Sozialwissenschaften, der empirischen Wirtschaftswissenschaften usw., in denen Aussagen über Handlungsalternativen, Handlungsfolgen usw., über das technisch und ökonomisch Machbare, aber keine (krypto-) normativen Aussagen gemacht werden, nicht verzichtet werden.“(6)  
  
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Tina Pairits, 31. Oktober 2008
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'''Fußnoten'''
  
 
(1) H. Lenk u. M. Maring: „Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung“, in: dies.: Natur-Umwelt-Ethik, Münster: Lit 2003, S. 201- 255.
 
(1) H. Lenk u. M. Maring: „Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung“, in: dies.: Natur-Umwelt-Ethik, Münster: Lit 2003, S. 201- 255.

Aktuelle Version vom 3. November 2008, 15:22 Uhr

H. Lenk u. M. Maring, "Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung"(1)


Matthias Maring, Privatdozent am Institut für Philosophie und Leiter des ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums an der Universität Karlsruhe(2) und Hans Lenk, Professor Emeritus am selben Institut(3), beschäftigen sich besonders mit interdisziplinären Fragestellungen praxisorientierter Philosophie. In ihr Beschäftigungsgebiet fallen Fragen und Probleme der Wissenschaftstheorie, sowie der Moral-, Technik-, Sozial-, Sport- und Wirtschaftsphilosophie.

Der Abschnitt „Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung“ in dem von Hans Lenk und Matthias Maring herausgegebenen Buch Natur-Umwelt-Ethik beschäftigt sich genau mit diesen Problemen der sozialen Verantwortung. Dabei bezieht sich das Kapitel nicht nur auf die Gewässerverschmutzung, sondern auf die Schädigung der Umwelt im Allgemeinen.

Das Kapitel beginnt mit einer faktischen Einleitung, welche die, zur Zeit der Erscheinung des Werkes, aktuellen Umweltprobleme in Zahlen fasst, angefangen von der Zerstörung von 55.000 Hektar Tropenwald bis hin zur weltweiten CO2 Produktion von 22,52 Mrd. Tonnen. Die bereits sichtbaren Folgen sind u.a. Artensterben (100-200 Tier- und Pflanzenarten) und Umweltbelastungen jeglicher Art und jeglichen Ausmaßes.

Obwohl Zahlen und Fakten veraltet sein mögen – das Buch erschien 2002 und berücksichtigt somit noch nicht die neuesten Entwicklungen seit der Klimakonferenz in Bali von 2007 – ändert das nichts an der Aktualität der angesprochenen Probleme.

Der Text zeigt die Schwierigkeit auf, Umwelt als Kapital anzusehen. Die Tatsache, dass Umweltverschmutzung und Gesundheitsschäden schwer in „monetäre Größen“(4) zu fassen sind, wirft die Frage auf, ob ökonomische Ansätze überhaupt geeignet sind, um ökologische Problemstellungen zu bearbeiten. So sind Steuern geeignet zur Preissteuerung, während Zertifikate eher zur Mengensteuerung dienen. Doch auch Zertifikate stoßen an ihre Grenzen, sobald es um lokal nicht abgrenzbare Gebiete geht. Ein wesentliches Problem der Emissionszertifikate ist die Schwierigkeit der räumlichen Abgrenzung. „50% der Immissionen in der Bundesrepublik kommen aus Nachbarländern, 50% der bundesdeutschen Emissionen gehen ins benachbarte Ausland“(5). In diesem Fall plädieren die Autoren eher für eine Steuerlösung, wie sie die Erhöhung der Mineralölsteuer darstellt.

Ein weiteres wesentliches Problem ist die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen in Bezug auf Kollektivgüter, wie Wasser, Luft ect. Wenn öffentliche Güter wie Wasser, Luft und andere natürliche Ressourcen Schaden nehmen, also entweder zu stark verschmutzt oder zu schnell verbraucht werden, so ist dafür meistens nicht eine einzige Person verantwortlich, sondern viele Personen gemeinsam, sozusagen ein Kollektiv. Oft gelingt es dann nicht, einzelne Verantwortungsträger zu identifizieren und jemanden zur Rechenschaft zu ziehen. Besonders beim Thema des Klimawandels ist dies schwer, da sich ein schuldhaftes oder verantwortungsloses Verhalten des Einzelnen gegenüber den anderen Mitgliedern schwer nachweisen lässt.

Es herrscht eine gewisse Kluft zwischen der bewussten Verantwortung gegenüber der Umwelt und dem tatsächlichen Umweltverhalten. Die Autoren führen hier das Beispiel der jährlichen Stand-by-Kosten (Fernseher, Radio ect.) an. Bezogen auf den Gesamt-Stromverbrauch Deutschland sind das mit 0,77 Milliarden Euro zwar 11%, doch eine Einsparung von €11,22 jährlich oder 3 Cent täglich bietet für den privaten Nutzer nicht den Nötigen Anreiz, auf die Bequemlichkeit einer Fernbedienung zu verzichten.

Das Kapitel endet mit einem Apell zur Zusammenarbeit von Philosophie mit anderen Wissenschaften: Ethik als Ausgangspunkt für eine erweiterte praktische Philosophie gekoppelt mit dem Fachwissen von Technik-, Sozial- und empirischen Wirtschaftswissenschaften.

„Ethik sollte als Baustein für eine erweiterte Einheit der Praktischen Philosophie für die technisch-wirtschaftliche Welt weiter ausgearbeitet werden. Hierbei kann auf das Sachwissen der Technikwissenschaften, der Sozialwissenschaften, der empirischen Wirtschaftswissenschaften usw., in denen Aussagen über Handlungsalternativen, Handlungsfolgen usw., über das technisch und ökonomisch Machbare, aber keine (krypto-) normativen Aussagen gemacht werden, nicht verzichtet werden.“(6)

Tina Pairits, 31. Oktober 2008


Fußnoten

(1) H. Lenk u. M. Maring: „Soziale Fallen: Wasser als Kollektivgut und die Verwässerung der Verantwortung“, in: dies.: Natur-Umwelt-Ethik, Münster: Lit 2003, S. 201- 255.

(2) http://www.philosophie.uni-karlsruhe.de/members.php?id=9 [Zugriff: 17.10.08].

(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Lenk [Zugriff: 17.10.08].

(4) Ebd., S. 210.

(5) Ebd., S. 239.

(6) Ebd., S. 254f.