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(Das Leben in der Arbeitsgesellschaft)
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Mitglied einer Gesellschaft zu sein wird in Verbindung gesetzt mit Erwerbsarbeit. Deswegen wird von Arbeitsgesellschaft gesprochen. <br />
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„Erwerbsarbeit ist in vielerlei Hinsicht die zentrale Grundlage für ein Leben in der Gesellschaft, unverglichen wichtiger als alles andere.“ ( KRAFELD 2000, S. 23)<br />
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Einen Beruf auszuüben wird noch immer als eine Charaktereigenschaft des Erwachsen-Seins gesehen. <br />
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Wie selbstverständlich stellen wir meist, wenn wir jemanden kennen lernen,  als erstes die Frage: „Was machst du?“. Das zeigt uns ganz deutlich wie sehr sich die Menschen mit ihrem Beruf identifizieren. Unangenehm wird es dann, wenn das gegenüber nicht die Antwort bringen kann, die erwartet wird. <br />
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Es ist die Rede von einer Veränderung der Lebensentwürfe, denn man muss sich verabschieden von den Normalarbeitsverhältnissen (dauerhaft, vollzeitlich, …). (vgl. GALUSKE 1998, S. 8, zit. n. KRAFELD 2000, S. 24)<br />
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Heute sind folgende Phänome zu beobachten:
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* Entkoppelung von Wachstum und Beschäftigung
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* Wandel der Qualifikationsanforderungen
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* Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
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* Segmentierung des Arbeitsmarktes
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* Entstehung struktureller Massenarbeitslosigkeit
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Immer weniger gibt es den traditionellen beruflichen Lebenslauf des männlichen Arbeitnehmers, der geradlinig von der Beendigung der Ausbildung bis zur Rente führt. <br />
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Dieses traditionelle Modell ist zwar heute längst nicht mehr typisch, aber es existiert trotz alledem weiterhin im ideologischen Sinn. <br />
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Selbst die Sicherungs- sowie die Vermittlungsproblematik verlangen weiterhin in der Gesellschaft eine Lösung, woraus man schließen kann, dass das Normalarbeitsverhältnis immer noch als das Ideal gesehen wird. (vgl. OSTERLAND 1990, S.351, zit. n. OEHME 2006, S.18) <br />
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Die Berufstätigkeit hatte historisch gesehen nicht immer so einen hohen Stellenwert wie heute.
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Doch die heutige ethische Überhöhung und die geradezu kultische Mystifizierung der Arbeit, so RIBOLITS, macht es doppelt so schwer, sich auf die geänderten gesellschaftlichen Verhältnisse adäquat einzustellen. (vgl. RIBOLITS 1997, S. 51ff, zit. n. KRAFELD 2000, S. 27) <br />
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„Der kaum beschäftigungswirksame Produktivitätsanstieg ist die Folge technologischer und organisatorischer Rationalisierung in der Wirtschaft.“ (OEHME 2006, S.15) <br />
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Unter anderem durch Privatisierungen und Gewinnmaximierung verschärft sich die Konkurrenz um die immer knapper werdenden Arbeitsplätze. Nicht außer Acht zu lassen, dass in dieser Entwicklung der Wert der Produktionsfaktoren Wissen und Kapital steigt. (vgl. OEHME 2006, S.15)
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Die Angst vor dem Verlust der Arbeitsstelle ist oft so groß, dass selbst Lohnabbau, längere Arbeitszeiten, usw. fast wortlos hingenommen werden. <br />
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Unabhängig von dem Grad der Qualifizierung die vorgewiesen werden kann, wird immer häufiger mehr Flexibilität (z.B. bezüglich der Arbeitsortes) gefordert. Die Arbeitnehmer sehen sich konfrontiert mit einer erhöhten Arbeitsbelastung oder einer sozialen Entwertung. <br />
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„Vergessen sind Slogans wie ´Humanisierung der Arbeitswelt´ aus der Mitte der 70er oder das gewerkschaftliche ´Samstag gehört Vati mir´ aus den 50ern – mit denen man damals allerdings nicht solche Wahlerfolge erringen konnte wie mit den aktuellen Lobliedern auf die Arbeit.“ (KRAFELD 2000, S. 28) <br />
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In der Regel wird aber in den entsprechenden Einrichtungen in die Richtung gearbeitet, die auf die alten Herausforderungen ausgerichtet ist. Beim nicht zu Recht Kommen wird es den jungen Menschen als Versagen angelastet. (vgl. LESSING 1990, S. 12, zit. n. KRAFELD 2000, S. 30)<br />
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„Private wie öffentliche Erziehung und Bildung orientiert sich letztendlich an einer Integration in die Arbeitswelt.“ (OEHME 2006, S.13)<br />
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So lautet das Ergebnis der Shell – Jugendstudie 1997 wie folgt: „Wenn die Arbeitsgesellschaft zum Problem wird, dann muß auch die Jugendphase als Phase der biographischen Vorbereitung auf die Gesellschaft zum Problem werden“ (Jugend ´97 1997, S. 13). <br />
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Die Jugendlichen sehen sich einerseits mit der Aufgabe konfrontiert durch Arbeit Teil einer Gesellschaft zu werden und andererseits mit der Bewältigung wenn diese klassische Integration nicht funktioniert.
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= Reaktionen von Jugendlichen =
 
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= Literatur =
 
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Version vom 3. Juni 2007, 17:20 Uhr

Das Leben in der Arbeitsgesellschaft

Mitglied einer Gesellschaft zu sein wird in Verbindung gesetzt mit Erwerbsarbeit. Deswegen wird von Arbeitsgesellschaft gesprochen.
„Erwerbsarbeit ist in vielerlei Hinsicht die zentrale Grundlage für ein Leben in der Gesellschaft, unverglichen wichtiger als alles andere.“ ( KRAFELD 2000, S. 23)
Einen Beruf auszuüben wird noch immer als eine Charaktereigenschaft des Erwachsen-Seins gesehen.
Wie selbstverständlich stellen wir meist, wenn wir jemanden kennen lernen, als erstes die Frage: „Was machst du?“. Das zeigt uns ganz deutlich wie sehr sich die Menschen mit ihrem Beruf identifizieren. Unangenehm wird es dann, wenn das gegenüber nicht die Antwort bringen kann, die erwartet wird.
Es ist die Rede von einer Veränderung der Lebensentwürfe, denn man muss sich verabschieden von den Normalarbeitsverhältnissen (dauerhaft, vollzeitlich, …). (vgl. GALUSKE 1998, S. 8, zit. n. KRAFELD 2000, S. 24)
Heute sind folgende Phänome zu beobachten:

  • Entkoppelung von Wachstum und Beschäftigung
  • Wandel der Qualifikationsanforderungen
  • Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
  • Segmentierung des Arbeitsmarktes
  • Entstehung struktureller Massenarbeitslosigkeit

Immer weniger gibt es den traditionellen beruflichen Lebenslauf des männlichen Arbeitnehmers, der geradlinig von der Beendigung der Ausbildung bis zur Rente führt.
Dieses traditionelle Modell ist zwar heute längst nicht mehr typisch, aber es existiert trotz alledem weiterhin im ideologischen Sinn.
Selbst die Sicherungs- sowie die Vermittlungsproblematik verlangen weiterhin in der Gesellschaft eine Lösung, woraus man schließen kann, dass das Normalarbeitsverhältnis immer noch als das Ideal gesehen wird. (vgl. OSTERLAND 1990, S.351, zit. n. OEHME 2006, S.18)
Die Berufstätigkeit hatte historisch gesehen nicht immer so einen hohen Stellenwert wie heute. Doch die heutige ethische Überhöhung und die geradezu kultische Mystifizierung der Arbeit, so RIBOLITS, macht es doppelt so schwer, sich auf die geänderten gesellschaftlichen Verhältnisse adäquat einzustellen. (vgl. RIBOLITS 1997, S. 51ff, zit. n. KRAFELD 2000, S. 27)
„Der kaum beschäftigungswirksame Produktivitätsanstieg ist die Folge technologischer und organisatorischer Rationalisierung in der Wirtschaft.“ (OEHME 2006, S.15)
Unter anderem durch Privatisierungen und Gewinnmaximierung verschärft sich die Konkurrenz um die immer knapper werdenden Arbeitsplätze. Nicht außer Acht zu lassen, dass in dieser Entwicklung der Wert der Produktionsfaktoren Wissen und Kapital steigt. (vgl. OEHME 2006, S.15) Die Angst vor dem Verlust der Arbeitsstelle ist oft so groß, dass selbst Lohnabbau, längere Arbeitszeiten, usw. fast wortlos hingenommen werden.
Unabhängig von dem Grad der Qualifizierung die vorgewiesen werden kann, wird immer häufiger mehr Flexibilität (z.B. bezüglich der Arbeitsortes) gefordert. Die Arbeitnehmer sehen sich konfrontiert mit einer erhöhten Arbeitsbelastung oder einer sozialen Entwertung.
„Vergessen sind Slogans wie ´Humanisierung der Arbeitswelt´ aus der Mitte der 70er oder das gewerkschaftliche ´Samstag gehört Vati mir´ aus den 50ern – mit denen man damals allerdings nicht solche Wahlerfolge erringen konnte wie mit den aktuellen Lobliedern auf die Arbeit.“ (KRAFELD 2000, S. 28)
In der Regel wird aber in den entsprechenden Einrichtungen in die Richtung gearbeitet, die auf die alten Herausforderungen ausgerichtet ist. Beim nicht zu Recht Kommen wird es den jungen Menschen als Versagen angelastet. (vgl. LESSING 1990, S. 12, zit. n. KRAFELD 2000, S. 30)
„Private wie öffentliche Erziehung und Bildung orientiert sich letztendlich an einer Integration in die Arbeitswelt.“ (OEHME 2006, S.13)
So lautet das Ergebnis der Shell – Jugendstudie 1997 wie folgt: „Wenn die Arbeitsgesellschaft zum Problem wird, dann muß auch die Jugendphase als Phase der biographischen Vorbereitung auf die Gesellschaft zum Problem werden“ (Jugend ´97 1997, S. 13).
Die Jugendlichen sehen sich einerseits mit der Aufgabe konfrontiert durch Arbeit Teil einer Gesellschaft zu werden und andererseits mit der Bewältigung wenn diese klassische Integration nicht funktioniert.

Reaktionen von Jugendlichen

Literatur