23. April 2007: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ricoeur, Paul (1990): Das Selbst und die moralische Norm. Achte Abhandlung, in: ders.: Das Selbst als ein Anderer, München: Fink 1996, 247-264.'''
 
'''Ricoeur, Paul (1990): Das Selbst und die moralische Norm. Achte Abhandlung, in: ders.: Das Selbst als ein Anderer, München: Fink 1996, 247-264.'''
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Inwiefern finden sich Aristotelische und Kantianische Motive in folgenden Vignetten:
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=== Der Stella-Liebeck Award ===
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Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich bei McDonalds einen Becher Kaffee über den Leib schüttete und anschließend 4,5 Millionen $ Schadenersatz erhielt, weil sie nicht auf die Tatsache hingewiesen worden sei, dass der Kaffee heiß ist, wird nun jährlich der STELLA-LIEBECK-PREIS, an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen Jahr mit genialer Unverfrorenheit Schadenersatz gerichtlich forderten und erhielten.
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Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:
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      a) Kathleen Robertson
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      aus Austin/Texas wurden von einer Jury 780.000 $ Schadenersatz zugesprochen,
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      weil sie sich in einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte, nachdem
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      sie über einen auf dem Boden herumkriechenden Säugling gestolpert und
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      gestürzt war. Die Ladenbesitzer nahmen das Urteil gefasst aber ungläubig zur
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      Kenntnis, da der Säugling der Sohn der Klägerin war.
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      b) Der 19jährige Carl Truman
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      aus Los Angeles erhielt 74.000 $ Schmerzensgeld und Ersatz der
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      Heilbehandlungskosten, weil ein Nachbar ihm mit seinem Honda Accord über die
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      Hand gefahren war. Mr. Truman hatte anscheinend den Nachbarn am Steuer des
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      Wagens übersehen, als er ihm die Radkappen zu stehlen versuchte.
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      c) Terence Dickson
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      aus Bristol/Pennsylvanien versuchte das Haus, das er soeben beraubt hatte,
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      durch die Garage zu verlassen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Garagentür zu
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      öffnen. Ins Haus kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür zur
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      Garage in Schloss gefallen war. Mr. Dickson musste 8 Tage in der Garage
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      ausharren, denn die Hausbesitzer waren im Urlaub. Er ernährte sich von einem
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      Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hundefutter. Das Gericht sprach ihm
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      wegen der erlittenen seelischen Grausamkeit 500.000 $ Schmerzensgeld zu,
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      zahlbar von der Einbruchdiebstahl- Versicherung des Hauseigentümers.
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4. Platz
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      Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500 $ Schmerzensgeld und
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      die Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in
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      den Hintern gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten
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      Betrag nicht ganz, weil die Jury zu der Auffassung gelangte, Mr. Williams
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      hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf
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      den Hund schießen sollen.
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3. Platz
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      Ein Restaurant in Philadelphia musste an Ms Amber Carson aus
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      Lancaster/Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500 $ zahlen, weil diese
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      im Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das
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      Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das Getränk, weil
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      Ms. Carson es 30 Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.
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2. Platz
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      Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer
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      Diskothek und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die
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      Zahnbehandlungskosten und 12.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war
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      sie bei dem Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu
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      mogeln und 3.50 $ Eintritt zu sparen.
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Platz 1 (einstimmig)
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      Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr. Merv
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      Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago Motor Homes
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      musste ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch 1.750.000
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      Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem Football-Spiel hat Mr.
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      Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und danach
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      den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmoblis einen
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      Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Straße ab und
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      überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Forderung mit der Tatsache,
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      dass in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen worden
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      sei, dass man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz nicht
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      verlassen dürfe. Der Hersteller hat inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.

Version vom 23. April 2007, 23:13 Uhr

Ricoeur, Paul (1990): Das Selbst und die moralische Norm. Achte Abhandlung, in: ders.: Das Selbst als ein Anderer, München: Fink 1996, 247-264.


Inwiefern finden sich Aristotelische und Kantianische Motive in folgenden Vignetten:

Der Stella-Liebeck Award

Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich bei McDonalds einen Becher Kaffee über den Leib schüttete und anschließend 4,5 Millionen $ Schadenersatz erhielt, weil sie nicht auf die Tatsache hingewiesen worden sei, dass der Kaffee heiß ist, wird nun jährlich der STELLA-LIEBECK-PREIS, an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen Jahr mit genialer Unverfrorenheit Schadenersatz gerichtlich forderten und erhielten.

Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:

     a) Kathleen Robertson
     aus Austin/Texas wurden von einer Jury 780.000 $ Schadenersatz zugesprochen,
     weil sie sich in einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte, nachdem
     sie über einen auf dem Boden herumkriechenden Säugling gestolpert und
     gestürzt war. Die Ladenbesitzer nahmen das Urteil gefasst aber ungläubig zur
     Kenntnis, da der Säugling der Sohn der Klägerin war.
     b) Der 19jährige Carl Truman
     aus Los Angeles erhielt 74.000 $ Schmerzensgeld und Ersatz der
     Heilbehandlungskosten, weil ein Nachbar ihm mit seinem Honda Accord über die
     Hand gefahren war. Mr. Truman hatte anscheinend den Nachbarn am Steuer des
     Wagens übersehen, als er ihm die Radkappen zu stehlen versuchte.
     c) Terence Dickson
     aus Bristol/Pennsylvanien versuchte das Haus, das er soeben beraubt hatte,
     durch die Garage zu verlassen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Garagentür zu
     öffnen. Ins Haus kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür zur
     Garage in Schloss gefallen war. Mr. Dickson musste 8 Tage in der Garage
     ausharren, denn die Hausbesitzer waren im Urlaub. Er ernährte sich von einem
     Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hundefutter. Das Gericht sprach ihm
     wegen der erlittenen seelischen Grausamkeit 500.000 $ Schmerzensgeld zu,
     zahlbar von der Einbruchdiebstahl- Versicherung des Hauseigentümers.

4. Platz

     Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500 $ Schmerzensgeld und
     die Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in
     den Hintern gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten
     Betrag nicht ganz, weil die Jury zu der Auffassung gelangte, Mr. Williams
     hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf
     den Hund schießen sollen.

3. Platz

     Ein Restaurant in Philadelphia musste an Ms Amber Carson aus
     Lancaster/Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500 $ zahlen, weil diese
     im Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das
     Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das Getränk, weil
     Ms. Carson es 30 Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.

2. Platz

     Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer
     Diskothek und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die
     Zahnbehandlungskosten und 12.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war
     sie bei dem Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu
     mogeln und 3.50 $ Eintritt zu sparen.

Platz 1 (einstimmig)

     Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr. Merv
     Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago Motor Homes
     musste ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch 1.750.000
     Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem Football-Spiel hat Mr.
     Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und danach
     den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmoblis einen
     Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Straße ab und
     überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Forderung mit der Tatsache,
     dass in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen worden
     sei, dass man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz nicht
     verlassen dürfe. Der Hersteller hat inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.