Seminarpräsentation Christine Schindler (FiK): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Beispiel: Raskolnikoff. Freiheit wird erfahren  
 
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* Idee einer verständlichen, bedingten, gesetzmäßigen Welt  
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* Idee einer verständlichen, bedingten, gesetzmäßigen Welt  
* Ãœberlegung
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* Wahl und Freiheit der Entscheidung  
 
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* Verantwortung  
 
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* "Aber wozu das alles?" fuhr er in tiefer Verwirrung fort, sich den Schweiß von der Stirne wischend. "Ich weiß, ich kann es nicht tun. Gestern schon, als ich hinging, sah ich ein, dass es über meine Kräfte geht. Was will ich denn noch? Gestern, als ich die Treppe hinunterstieg, sagte ich mir doch schon, dass es niedrig, gemein, niederträchtig sei, beim bloßen Gedanken daran wurde mir übel, und ein kalter Schauer lief mir über die Glieder. Nein, ich werde  nicht durchhalten können, ich halte nicht durch! Auch wenn es  keinen einzigen Fehler in meinen Berechnungen gibt, auch wenn all das, was ich in diesem Monat beschlossen habe, klar wie der Tag  und richtig und unanfechtbar wie eine mathematische Formel ist. Herrgott! Ich kann den Entschluss nicht fassen, denn ich halte nicht durch, ich halte nicht durch!"
 
* "Aber wozu das alles?" fuhr er in tiefer Verwirrung fort, sich den Schweiß von der Stirne wischend. "Ich weiß, ich kann es nicht tun. Gestern schon, als ich hinging, sah ich ein, dass es über meine Kräfte geht. Was will ich denn noch? Gestern, als ich die Treppe hinunterstieg, sagte ich mir doch schon, dass es niedrig, gemein, niederträchtig sei, beim bloßen Gedanken daran wurde mir übel, und ein kalter Schauer lief mir über die Glieder. Nein, ich werde  nicht durchhalten können, ich halte nicht durch! Auch wenn es  keinen einzigen Fehler in meinen Berechnungen gibt, auch wenn all das, was ich in diesem Monat beschlossen habe, klar wie der Tag  und richtig und unanfechtbar wie eine mathematische Formel ist. Herrgott! Ich kann den Entschluss nicht fassen, denn ich halte nicht durch, ich halte nicht durch!"
  
Die Grenzen  
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Die Grenzen
• Äußere Umstände (Unmöglichkeit)  
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• Persönliche Fähigkeiten (Können)
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* Äußere Umstände (Unmöglichkeit)  
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* Persönliche Fähigkeiten (Können)
  
 
Die Handlungsfreiheit  
 
Die Handlungsfreiheit  
• Tun, das aus einem Willen entsteht
 
• Spielraum möglicher Handlungen:
 
Gelegenheit, Mittel, Fähigkeiten, Wille
 
• Offenheit der Zukunft
 
  
Begrenztheit als Bestimmtheit  
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* Tun, das aus einem Willen entsteht
des Willens  
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* Spielraum möglicher Handlungen: Gelegenheit, Mittel, Fähigkeiten, Wille
• Bestimmtheit und Grenzen innerer und  
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* Offenheit der Zukunft
äußerer Art, damit Wille ein bestimmter  
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sein kann  
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Begrenztheit als Bestimmtheit des Willens  
• Innere Bestimmtheit macht Willen  
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jemandem zugehörig
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* Bestimmtheit und Grenzen innerer und äußerer Art, damit Wille ein bestimmter sein kann  
• Begrenzung durch Denken und  
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* Innere Bestimmtheit macht Willen jemandem zugehörig
Ãœberlegung ist Herausbildung eines  
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* Begrenzung durch Denken und Überlegung ist Herausbildung eines bestimmten Willens  
bestimmten Willens  
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* Bestimmung durch unser Urteil
• Bestimmung durch unser Urteil
 
  
 
Die Zeiterfahrung  
 
Die Zeiterfahrung  
• Freiheit als Erfahrung eigener Zeit  
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(Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit)  
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* Freiheit als Erfahrung eigener Zeit (Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit)  
• Unfreiheit als Erleben fremder Zeit
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* Unfreiheit als Erleben fremder Zeit
  
 
Der unbedingt freie Wille  
 
Der unbedingt freie Wille  
• Wäre losgelöst von mir als Person und also nicht
 
mein Wille (keine Urheberschaft)
 
• Unterläge nicht dem Einfluss des Überlegens
 
und Entscheidens
 
• Kein Einfluss von Wahrnehmung
 
• Unverständlich, da durch nichts bedingt
 
• Zufällig, launisch
 
• Unbeeinflussbarkeit, fehlende Urheberschaft,
 
Fremdheit als Attribute, die eigentlich den
 
unfreien Willen beschreiben, hier als ewige
 
Attribute
 
  
Zwischenbilanz
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* Wäre losgelöst von mir als Person und also nicht mein Wille (keine Urheberschaft)
• Ein Wille ist stets ein bestimmter Wille, und er ist
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* Unterläge nicht dem Einfluss des Überlegens und Entscheidens
stets jemandes Wille. Die Idee der Bedingtheit
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* Kein Einfluss von Wahrnehmung
ist Freiheit und Unfreiheit vorgeordnet.
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* Unverständlich, da durch nichts bedingt
Bedingtheit ist nicht gleich notwendige
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* Zufällig, launisch
Festlegung oder Abhängigkeit, sondern dass
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* Unbeeinflussbarkeit, fehlende Urheberschaft, Fremdheit als Attribute, die eigentlich den unfreien Willen beschreiben, hier als ewige Attribute
bestimmte Dinge innerhalb und außerhalb der
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Person der Fall sein müssen, damit es einen
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Zwischenbilanz
bestimmten Willen gibt. Eine Vorbedingung ist
 
kein Zwang
 
• Ein unbedingter Wille ist ein unbestimmter und
 
somit gar kein Wille. Ein solcher Wille könnte auf
 
nichts in der Welt reagieren. Es gibt ihn nicht
 
  
Gegen den Fatalismus
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* Ein Wille ist stets ein bestimmter Wille, und er ist stets jemandes Wille. Die Idee der Bedingtheit ist Freiheit und Unfreiheit vorgeordnet. Bedingtheit ist nicht gleich notwendige Festlegung oder Abhängigkeit, sondern dass bestimmte Dinge innerhalb und außerhalb der Person der Fall sein müssen, damit es einen bestimmten Willen gibt. Eine Vorbedingung ist kein Zwang
„Der Fatalismus ist [...] eine psychologisch
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* Ein unbedingter Wille ist ein unbestimmter und somit gar kein Wille. Ein solcher Wille könnte auf  nichts in der Welt reagieren. Es gibt ihn nicht
unmögliche Lebenseinstellung. Sie
 
müsste lauten: Mal abwarten, was ich
 
wollen werde. Es wäre der Versuch, sich
 
selbst immer nur geschehen zu lassen.“
 
  
Die Lösung: Angeeignete Freiheit  
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Gegen den Fatalismus
• Die Freiheit des Willens muss von jeder Einzelnen /  
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jedem Einzelnen stets aufs Neue erarbeitet werden  
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* Der Fatalismus ist "[...] eine psychologisch unmögliche Lebenseinstellung. Sie müsste lauten: Mal abwarten, was ich
• Echte Freiheit des Willens ist die Fähigkeit, selbst  
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wollen werde. Es wäre der Versuch, sich selbst immer nur geschehen zu lassen."
darüber zu entscheiden, ob etwas den Willen  
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beeinflussen darf oder nicht  
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Die Lösung: Angeeignete Freiheit
• Hinter sich zurücktreten, innerer Abstand zu uns selbst  
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• Artikulation (Klarheit darüber, was man genau will)  
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* Die Freiheit des Willens muss von jeder Einzelnen / jedem Einzelnen stets aufs Neue erarbeitet werden  
• Verstehen des eigenen Willens  
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* Echte Freiheit des Willens ist die Fähigkeit, selbst darüber zu entscheiden, ob etwas den Willen beeinflussen darf oder nicht  
• Bewertung des eigenen Willens  
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* Hinter sich zurücktreten, innerer Abstand zu uns selbst  
• Hilfen: Phantasie, Selbstkritik, Selbstkenntnis
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* Artikulation (Klarheit darüber, was man genau will)  
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* Verstehen des eigenen Willens  
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* Bewertung des eigenen Willens  
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* Hilfen: Phantasie, Selbstkritik, Selbstkenntnis
  
 
Das Ziel  
 
Das Ziel  
„[...] dass die Freiheit des Willens etwas ist, das  
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man sich erarbeiten muss. Man kann dabei  
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"[...] dass die Freiheit des Willens etwas ist, das man sich erarbeiten muss. Man kann dabei mehr oder weniger erfolgreich sein, und es kann Rückschläge geben. Was man an Freiheit erreicht hat, kann wieder verloren gehen. Willensfreiheit ist ein zerbrechliches Gut, um das man sich stets von neuem bemühen muss. Und es ist dieser Idee zufolge eine offene Frage, ob man sie jemals in vollem Umfang erreicht. Vielleicht ist sie eher wie ein Ideal, an dem man sich orientiert, wenn man sich um seinen Willen kümmert."
mehr oder weniger erfolgreich sein, und es kann  
 
Rückschläge geben. Was man an Freiheit  
 
erreicht hat, kann wieder verloren gehen.  
 
Willensfreiheit ist ein zerbrechliches Gut, um das  
 
man sich stets von neuem bemühen muss. Und  
 
es ist dieser Idee zufolge eine offene Frage, ob  
 
man sie jemals in vollem Umfang erreicht.  
 
Vielleicht ist sie eher wie ein Ideal, an dem man  
 
sich orientiert, wenn man sich um seinen Willen  
 
kümmert.“
 
  
  

Version vom 31. Januar 2007, 18:36 Uhr

Christine Schindler

Powerpointpräsentation: Projekt Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit


Der Weg der Untersuchung

  • Bedingte Freiheit
  • Unbedingte Freiheit
  • Angeeignete Freiheit

Ausgangspunkt

  • Idee einer verständlichen Welt, in der wir planvoll handeln können
  • Erklärung der Phänomene = die Bedingungen entdecken, von denen sie abhängen
  • Unabdingbarer Zusammenhang zwischen Bedingung, Gesetzmäßigkeit und Verstehen

Das Beispiel: Raskolnikoff. Freiheit wird erfahren

  • Idee einer verständlichen, bedingten, gesetzmäßigen Welt
  • Überlegung
  • Wahl und Freiheit der Entscheidung
  • Verantwortung
  • Bedingtheit - Freiheit

Die Bewegung

  • Passive Bewegung: Erleiden
  • Aktive Bewegung wird begleitet von einer inneren Erfahrung. Sie ist willentliches Tun - sie ist Handlung

Die Handlung als Freiheitserfahrung

  • Erleben der Bewegung als Ausdruck des Willens
  • Erfahrung der Handlung als eine von mehreren Möglichkeiten
  • Erlebnis des Führens
  • Handlung als Bewegung eines Urhebers / einer Urheberin

Urheberschaft

  • Der Bewegung liegt ein Wille zugrunde (erlebte Bedingtheit durch einen Willen)

Vom Wünschen zum Wollen

  • Ein Wunsch muss handlungswirksam werden, um ein Wille zu sein
  • Planender Verstand
  • Ãœberlegungen zur Wahl der Mittel
  • Bereitschaft zur Handlung
  • Wunsch - Überzeugung - Überlegung - Bereitschaft

Fedor M. Dostojewski, Schuld und Sühne. Raskolnikoff, Klagenfurt 1978, S. 42 [Raskolnikoff]:

  • "Oh Gott", rief er nach einer Weile aus, "sollte ich wirklich die Axt nehmen, sie ihr auf den Kopf schlagen, das Hirn zerschmettern, mit klebrigen, blutigen Händen Schränke erbrechen und stehlen? Ist denn das möglich?" Er zitterte bei diesem Gedanken.
  • "Aber wozu das alles?" fuhr er in tiefer Verwirrung fort, sich den Schweiß von der Stirne wischend. "Ich weiß, ich kann es nicht tun. Gestern schon, als ich hinging, sah ich ein, dass es über meine Kräfte geht. Was will ich denn noch? Gestern, als ich die Treppe hinunterstieg, sagte ich mir doch schon, dass es niedrig, gemein, niederträchtig sei, beim bloßen Gedanken daran wurde mir übel, und ein kalter Schauer lief mir über die Glieder. Nein, ich werde nicht durchhalten können, ich halte nicht durch! Auch wenn es keinen einzigen Fehler in meinen Berechnungen gibt, auch wenn all das, was ich in diesem Monat beschlossen habe, klar wie der Tag und richtig und unanfechtbar wie eine mathematische Formel ist. Herrgott! Ich kann den Entschluss nicht fassen, denn ich halte nicht durch, ich halte nicht durch!"

Die Grenzen

  • Äußere Umstände (Unmöglichkeit)
  • Persönliche Fähigkeiten (Können)

Die Handlungsfreiheit

  • Tun, das aus einem Willen entsteht
  • Spielraum möglicher Handlungen: Gelegenheit, Mittel, Fähigkeiten, Wille
  • Offenheit der Zukunft

Begrenztheit als Bestimmtheit des Willens

  • Bestimmtheit und Grenzen innerer und äußerer Art, damit Wille ein bestimmter sein kann
  • Innere Bestimmtheit macht Willen jemandem zugehörig
  • Begrenzung durch Denken und Überlegung ist Herausbildung eines bestimmten Willens
  • Bestimmung durch unser Urteil

Die Zeiterfahrung

  • Freiheit als Erfahrung eigener Zeit (Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit)
  • Unfreiheit als Erleben fremder Zeit

Der unbedingt freie Wille

  • Wäre losgelöst von mir als Person und also nicht mein Wille (keine Urheberschaft)
  • Unterläge nicht dem Einfluss des Überlegens und Entscheidens
  • Kein Einfluss von Wahrnehmung
  • Unverständlich, da durch nichts bedingt
  • Zufällig, launisch
  • Unbeeinflussbarkeit, fehlende Urheberschaft, Fremdheit als Attribute, die eigentlich den unfreien Willen beschreiben, hier als ewige Attribute

Zwischenbilanz

  • Ein Wille ist stets ein bestimmter Wille, und er ist stets jemandes Wille. Die Idee der Bedingtheit ist Freiheit und Unfreiheit vorgeordnet. Bedingtheit ist nicht gleich notwendige Festlegung oder Abhängigkeit, sondern dass bestimmte Dinge innerhalb und außerhalb der Person der Fall sein müssen, damit es einen bestimmten Willen gibt. Eine Vorbedingung ist kein Zwang
  • Ein unbedingter Wille ist ein unbestimmter und somit gar kein Wille. Ein solcher Wille könnte auf nichts in der Welt reagieren. Es gibt ihn nicht

Gegen den Fatalismus

  • Der Fatalismus ist "[...] eine psychologisch unmögliche Lebenseinstellung. Sie müsste lauten: Mal abwarten, was ich

wollen werde. Es wäre der Versuch, sich selbst immer nur geschehen zu lassen."

Die Lösung: Angeeignete Freiheit

  • Die Freiheit des Willens muss von jeder Einzelnen / jedem Einzelnen stets aufs Neue erarbeitet werden
  • Echte Freiheit des Willens ist die Fähigkeit, selbst darüber zu entscheiden, ob etwas den Willen beeinflussen darf oder nicht
  • Hinter sich zurücktreten, innerer Abstand zu uns selbst
  • Artikulation (Klarheit darüber, was man genau will)
  • Verstehen des eigenen Willens
  • Bewertung des eigenen Willens
  • Hilfen: Phantasie, Selbstkritik, Selbstkenntnis

Das Ziel

"[...] dass die Freiheit des Willens etwas ist, das man sich erarbeiten muss. Man kann dabei mehr oder weniger erfolgreich sein, und es kann Rückschläge geben. Was man an Freiheit erreicht hat, kann wieder verloren gehen. Willensfreiheit ist ein zerbrechliches Gut, um das man sich stets von neuem bemühen muss. Und es ist dieser Idee zufolge eine offene Frage, ob man sie jemals in vollem Umfang erreicht. Vielleicht ist sie eher wie ein Ideal, an dem man sich orientiert, wenn man sich um seinen Willen kümmert."



<root><br /> <h level="2" i="1">== Kontext ==</h>

Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)

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