Diskussion:Mitschrift 19.10.2006 (FiK): Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die von mir präsentierten Studien haben sich mit kognitiven Leistungen befaßt, von denen schon lange gut bekannt ist, daß sie mit neuronaler Aktivität in definierten Gehirnregionen verknüpft sind. Dadurch war es möglich, spezifische Hirnaktivitätsmuster zeitlich in Beziehung zu setzen mit bestimmten (subjektiven) Vorstellungen. Statistische Analyse der mit 9 Probanden (6 weiblich, 3 männlich) erhaltenen Ergebnisse hat gezeigt, daß sich bereits 5.4 sec ''bevor'' die Probanden eine in Erinnerung gerufenen Vorstellung benennen konnten ihr Hirnaktivitätsmuster von einem Zufallsmuster unterschieden hat. In den folgenden Sekunden wurde das Aktivitätsmuster dem typischerweise mit der entsprechenden Kategorie von Vorstellungen (Gesicht / Ort / Objekt) einhergehenden Muster immer ähnlicher, bis schließlich 5.4 sec ''nach'' dem Benennen ein Maximum an Ähnlichkeit erreicht wurde. Da das fMRI-Signal der tatsächlichen neuronalen Aktivität erfahrungsgemäß um 5-6 sec nachhinkt, erfolgte das Benennen offenbar | + | Die von mir präsentierten Studien haben sich mit kognitiven Leistungen befaßt, von denen schon lange gut bekannt ist, daß sie mit neuronaler Aktivität in definierten Gehirnregionen verknüpft sind. Dadurch war es möglich, spezifische Hirnaktivitätsmuster zeitlich in Beziehung zu setzen mit bestimmten (subjektiven) Vorstellungen. Statistische Analyse der mit 9 Probanden (6 weiblich, 3 männlich) erhaltenen Ergebnisse hat gezeigt, daß sich bereits 5.4 sec ''bevor'' die Probanden eine in Erinnerung gerufenen Vorstellung benennen konnten ihr Hirnaktivitätsmuster von einem Zufallsmuster unterschieden hat. In den folgenden Sekunden wurde das Aktivitätsmuster dem typischerweise mit der entsprechenden Kategorie von Vorstellungen (Gesicht / Ort / Objekt) einhergehenden Muster immer ähnlicher, bis schließlich 5.4 sec ''nach'' dem Benennen ein Maximum an Ähnlichkeit erreicht wurde. Da das fMRI-Signal der tatsächlichen neuronalen Aktivität erfahrungsgemäß um 5-6 sec nachhinkt, erfolgte das Benennen offenbar zum Zeitpunkt maximaler Ähnlichkeit zwischen dem neuronale Aktivitätsmuster und dem für diese Kategorie typischen Muster; das "Herantasten" an dieses Muster nahm ca. 10 sec in Anspruch. Die beschriebene Studie von Polyn et al. (2005, Science 310:1963) kann unter http://www.sciencemag.org/content/vol310/issue5756/index.dtl eingesehen werden (dritte Arbeit von unten); besonders eindrucksvoll ist das Supporting Online Material, mit den Ergebnissen der einzelnen Probanden (auf den Seiten 24-31). Es ist gut ersichtlich, daß jeder Proband seine eigene Strategie verfolgt hat, und erst die statistische Auswertung förderte Allgemeingültiges zutage, über die persönlichen Eigenheiten hinaus. (Michael Berger) |
Aktuelle Version vom 20. Oktober 2006, 16:40 Uhr
Nachbetrachtung zu den brain-imaging-Daten: Die von mir präsentierten Studien haben sich mit kognitiven Leistungen befaßt, von denen schon lange gut bekannt ist, daß sie mit neuronaler Aktivität in definierten Gehirnregionen verknüpft sind. Dadurch war es möglich, spezifische Hirnaktivitätsmuster zeitlich in Beziehung zu setzen mit bestimmten (subjektiven) Vorstellungen. Statistische Analyse der mit 9 Probanden (6 weiblich, 3 männlich) erhaltenen Ergebnisse hat gezeigt, daß sich bereits 5.4 sec bevor die Probanden eine in Erinnerung gerufenen Vorstellung benennen konnten ihr Hirnaktivitätsmuster von einem Zufallsmuster unterschieden hat. In den folgenden Sekunden wurde das Aktivitätsmuster dem typischerweise mit der entsprechenden Kategorie von Vorstellungen (Gesicht / Ort / Objekt) einhergehenden Muster immer ähnlicher, bis schließlich 5.4 sec nach dem Benennen ein Maximum an Ähnlichkeit erreicht wurde. Da das fMRI-Signal der tatsächlichen neuronalen Aktivität erfahrungsgemäß um 5-6 sec nachhinkt, erfolgte das Benennen offenbar zum Zeitpunkt maximaler Ähnlichkeit zwischen dem neuronale Aktivitätsmuster und dem für diese Kategorie typischen Muster; das "Herantasten" an dieses Muster nahm ca. 10 sec in Anspruch. Die beschriebene Studie von Polyn et al. (2005, Science 310:1963) kann unter http://www.sciencemag.org/content/vol310/issue5756/index.dtl eingesehen werden (dritte Arbeit von unten); besonders eindrucksvoll ist das Supporting Online Material, mit den Ergebnissen der einzelnen Probanden (auf den Seiten 24-31). Es ist gut ersichtlich, daß jeder Proband seine eigene Strategie verfolgt hat, und erst die statistische Auswertung förderte Allgemeingültiges zutage, über die persönlichen Eigenheiten hinaus. (Michael Berger)