Benjamin Libet: Handlungsabsicht: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie das Gehirn mit Willensakten umgeht, ist eine Frage von grundlegender Bedeutung für die Rolle des bewussten Willens und darüber hinaus für die Frage nach der Willensfreiheit.
 
Wie das Gehirn mit Willensakten umgeht, ist eine Frage von grundlegender Bedeutung für die Rolle des bewussten Willens und darüber hinaus für die Frage nach der Willensfreiheit.
  
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: Welche Faktoren werden hier identifiziert und einander gegenübergestellt? Ein Körperorgan und eine intentionale Einstellung? Das wäre so wie: "Wie geht der Bizeps mit dem Wunsch zur Ohrfeige um?"
 
: Welche Faktoren werden hier identifiziert und einander gegenübergestellt? Ein Körperorgan und eine intentionale Einstellung? Das wäre so wie: "Wie geht der Bizeps mit dem Wunsch zur Ohrfeige um?"
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Ge­meinhin nimmt man an, dass bei einem Willensakt der bewusste Wille vor oder bei Beginn der Gehirnaktivitäten erscheinen würde, die zu der Handlung führen. Wenn das richtig wäre, dann würde der Willensakt durch den bewussten Geist eingelei­tet und bestimmt. Was aber, wenn das nicht der Fall wäre? Ist es möglich, dass die spezifischen Hirnaktivitäten, die zu einem Willensakt führen, vor dem bewussten Handlungswillen anfan­gen? Mit anderen Worten, bevor die Person sich dessen bewusst ist, dass sie eine Handlungsabsicht hat? Diese Möglichkeit wurde teilweise durch unsere Befunde nahe gelegt, die zeigten, dass das sensorische Bewusstsein durch eine beträchtliche Peri­ode von Gehirnaktivitäten verzögert ist. Wenn das innerlich erzeugte Bewusstsein des Willens oder der Handlungsabsicht ebenfalls durch eine notwendige Zeit von Aktivitäten verzögert wird, die etwa 500 ms andauern, dann scheint es möglich zu sein, dass die Gehirnaktivitäten, die einen Willensakt einleiten, weit vor der adäquaten Entwicklung des bewussten Willens be­ginnen.
 
Ge­meinhin nimmt man an, dass bei einem Willensakt der bewusste Wille vor oder bei Beginn der Gehirnaktivitäten erscheinen würde, die zu der Handlung führen. Wenn das richtig wäre, dann würde der Willensakt durch den bewussten Geist eingelei­tet und bestimmt. Was aber, wenn das nicht der Fall wäre? Ist es möglich, dass die spezifischen Hirnaktivitäten, die zu einem Willensakt führen, vor dem bewussten Handlungswillen anfan­gen? Mit anderen Worten, bevor die Person sich dessen bewusst ist, dass sie eine Handlungsabsicht hat? Diese Möglichkeit wurde teilweise durch unsere Befunde nahe gelegt, die zeigten, dass das sensorische Bewusstsein durch eine beträchtliche Peri­ode von Gehirnaktivitäten verzögert ist. Wenn das innerlich erzeugte Bewusstsein des Willens oder der Handlungsabsicht ebenfalls durch eine notwendige Zeit von Aktivitäten verzögert wird, die etwa 500 ms andauern, dann scheint es möglich zu sein, dass die Gehirnaktivitäten, die einen Willensakt einleiten, weit vor der adäquaten Entwicklung des bewussten Willens be­ginnen.

Version vom 17. Oktober 2006, 14:32 Uhr

Wie das Gehirn mit Willensakten umgeht, ist eine Frage von grundlegender Bedeutung für die Rolle des bewussten Willens und darüber hinaus für die Frage nach der Willensfreiheit.

Welche Faktoren werden hier identifiziert und einander gegenübergestellt? Ein Körperorgan und eine intentionale Einstellung? Das wäre so wie: "Wie geht der Bizeps mit dem Wunsch zur Ohrfeige um?"

Ge­meinhin nimmt man an, dass bei einem Willensakt der bewusste Wille vor oder bei Beginn der Gehirnaktivitäten erscheinen würde, die zu der Handlung führen. Wenn das richtig wäre, dann würde der Willensakt durch den bewussten Geist eingelei­tet und bestimmt. Was aber, wenn das nicht der Fall wäre? Ist es möglich, dass die spezifischen Hirnaktivitäten, die zu einem Willensakt führen, vor dem bewussten Handlungswillen anfan­gen? Mit anderen Worten, bevor die Person sich dessen bewusst ist, dass sie eine Handlungsabsicht hat? Diese Möglichkeit wurde teilweise durch unsere Befunde nahe gelegt, die zeigten, dass das sensorische Bewusstsein durch eine beträchtliche Peri­ode von Gehirnaktivitäten verzögert ist. Wenn das innerlich erzeugte Bewusstsein des Willens oder der Handlungsabsicht ebenfalls durch eine notwendige Zeit von Aktivitäten verzögert wird, die etwa 500 ms andauern, dann scheint es möglich zu sein, dass die Gehirnaktivitäten, die einen Willensakt einleiten, weit vor der adäquaten Entwicklung des bewussten Willens be­ginnen.

Wir konnten diese Frage experimentell untersuchen. Wir fanden, kurz gesagt, dass das Gehirn einen einleitenden Prozess durchläuft, der 550 ms vor dem freien Willensakt beginnt; aber das Bewusstsein des Handlungswillens erschien erst 150-200 ms vor der Handlung. Der Willensprozess wird also unbewusst eingeleitet, und zwar etwa 400 ms bevor die Versuchsperson sich ihres Willens oder ihrer Handlungsabsicht bewusst wird. Die experimentellen Befunde für diese überraschende Abfolge werden in diesem Kapitel dargestellt.

Die Versuchsanordnung

Zwei Gruppen von Anfangszeiten des BP

Die Ereignisfolge in der "Jetzt-Handeln"-Situation

Das bewusste Veto

Haben wir einen freien WIllen?




Diese Seite ist im Kontext von Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07) entstanden.