Sponsoring in Schulen: Unterschied zwischen den Versionen

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LITERATURLISTE:
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[[Sponsoring in Schulen (Literatur)]]
  
1. Weiß, Manfred; Steinert, Brigitte: Privatisierungsstrategien im Schulbereich.
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<br>[[Sponsoring in Schulen (Exzerpte)]]
  In: Trends in Bildung international (2002).
 
  
2. Müllers, Ingeborg; Behler, Gabriele; Hendrichs, Rainer; Hebborn, Klaus; Margies, Dieter;
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<br>[[Sponsoring in Schulen (Text)]]
  Bayer, Bernhard: Werbung und Sponsoring. (Heftthema).
 
  In: Der Berufliche Bildungsweg (1999).
 
 
 
3. Fredriksson, Ulf: Studying the supra-national in education: GATS, education and teacher
 
  union policies.
 
  In: European educational research journal (2004).
 
 
 
 
 
 
 
EXZERPT 1: Weiß, Manfred; Steinert, Brigitte: Privatisierungsstrategien im Schulbereich.
 
                        In: Trends in Bildung international (2002).
 
 
 
Es gibt eine weltweite Tendenz, öffentliche, staatliche Aufgabenbereiche zu privatisieren. Davon ist auch das Bildungswesen betroffen. Da sich die staatliche Finanzkrise verschärft, massive Kritik am staatlichen Bildungsmonopol geübt wird und Klagen über die geringe Effizienz des öffentlichen Bildungswesens und seine ungenügende Reaktion auf die veränderten Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft zum Vorschein kommen, werden Privatisierungsbestrebungen forciert.
 
Für die Privatisierung im Schulbereich gibt es zwei Ansatzpunkte: die „Leistungserstellung“ im Sinne der Bildungsproduktion und die „Mittelaufbringung“ im Sinne der Finanzierung. Unter Privatisierung ist somit vollständige oder teilweise Verlagerung der Leistungserstellung und Mittelaufbringung in den nicht-staatlichen Sektor zu verstehen.
 
 
 
Privatisierung der Leistungserstellung
 
Die Privatisierung der Leistungserstellung kann durch zwei verschiedene Maßnahmen erfolgen: Erstens ohne staatliche Einflussnahme ohne das Vordringen privater Anbieter bei freiem Marktzutritt, zweitens auf Initiative des Staates, indem er sich als Bildungsanbieter zurückzieht, rechtliche Restriktionen abbaut, private Angebote subventioniert, Bildungsgutscheine an die Nutzer privater Bildungseinrichtungen ausgibt oder bestimmte Aufgaben auslagert.
 
 
 
Privatisierung der Mittelaufbringung
 
 
 
Die Privatisierung der Mittelaufbringung geschieht durch Finanzierungsbeteiligung der Bildungsteilnehmer (Schulgeld), der Nutzer zusätzlicher Dienstleistungsangebote wie zum Beispiel Betreuungsangebote und durch freiwillige Finanzierungsbeteiligung privater Haushalte und der Wirtschaft (Spenden, Schenkungen, Sponsoring).
 
 
 
Privatschüleranteil im internationalen Vergleich
 
Überwiegend besuchen Schülerinnen und Schüler staatliche Schulen, allerdings nimmt der Anteil der Privatschüler im Durchschnitt aller OECD-Länder mit steigender Bildungsstufe zu. Als Schulen in privater Trägerschaft gelten nach OECD-Definition diejenigen Schulen, bei denen eine nicht-staatliche Einheit die Entscheidungsverantwortung innehat wie beispielsweise Kirchen oder Unternehmen. Privatschulen werden weiters danach unterschieden, in welchem Ausmaß sie aus öffentlichen Quellen finanziert werden. Schulen, deren Hauptfinanzierung zu mehr als 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln erfolgt, werden als staatsabhängige Bildungseinrichtungen definiert, Schulen mit weniger als 50 Prozent Hauptfinanzierung aus Staatsmitteln als unabhängige Bildungseinrichtungen. Da unabhängige Privatschulen stärker auf Mittel der Träger und auf Schulgeld angewiesen sind, ist der Privatschüleranteil im staatlichen Sektor im Durchschnitt zwei bis drei Mal so hoch wie im unabhängigen Privatschulsektor. In Europa weisen die nordeuropäischen und deutschsprachigen Länder geringe Privatschüleranteile auf, die höchsten Privatisierungsquoten finden sich in den Niederlanden und Belgien, gefolgt von Spanien, Frankreich und Luxemburg. In den außereuropäischen OECD-Staaten sind in Australien, Korea, den USA und Mexiko die höchsten Privatschülerquoten anzutreffen.
 

Aktuelle Version vom 11. Juni 2006, 23:18 Uhr